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- Erscheinungsdatum
- 1927-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192706223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270622
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-22
-
Monat
1927-06
-
Jahr
1927
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Den ^untisunk-programm Weti und Wi^en. Niccolö Macchiavelli. (Zur 400. Wiederkehr selncS TodeS- !ages.) Noch heute spricht man von Macchiavellismus und Macchiavellisckcr Politik, wenn man eine Staatskunst, die nach den Gesetzen der höheren Moral nichts fragt, charakterisieren will. Der Mann, von dessen Namen diese Worte hergeleitet sind, der italienische Staatsmann und Geschichtschreiber Niccow Macchiavelli, ist am 22. Juni 1527 in seiner Vater stadt Florenz, deren Undankbarkeit er mehrfach erfahren mußte, in Armut gestorben. Wegen seines „Jl Principe" (Der Fürst) betitelten Hauptwerkes ist er vielfach angegrifsen wor den. Man hat behauptet, daß dieses Buch der politischen Diktatur und Tyrannei das Wort geredet habe, aber es lehrte eigentlich nur das Verfahren zur Erhaltung der fürstlichen Gewalt, die Grundsätze, die die großen Politiker aller Zeiten befolgten, sobald die Macht und das Wohl des Staatsganzen aus dem Spiele stand. Männer wie Cromwell, Richelieu, Napoleon I. und andere haben sich offen als Bewunderer des „Fürsten" bekannt; dagegen hat Friedrich der Große in einer besonderen Schrift, „L'Äntimacchiavcll". den Macchiavellis- mus scharf bekämpft. Frankreich impft die Neugeborenen gegen Lungenlrank- heiten. Rach den ärztlichen Statistiken ist die Todesziffer der lungenkranken Kinder durch die Impfung der Kinder mit dem Präparat des Professors Calmette von 26 auf 1 Prozent herabgedrückt worden. Es wird aus Grund dieses Ergebnisses die gesetzlich vorgeschriebene Impfung der neugeborenen Kinder mit diesem Präparat verlang!. Butterpreife. 1. Qualität 153, 2. Qualität 143, abfallende Lorten 129 Mark. Tendenz: Ruhig. 'Rauhfutter. DrahtgepreßteS Roggenstroh (Quadrat« iallen) 1,25—1,55, drahtgepr. Haferstroh (Quadratballen) 0,90 >is 1,15, drahtgepr. Gerstenstroh (Quadratballen) 0,90—1,15, »rahtgepr. Wcizenstroh (Quadratballen) 1,10—1,40, Roggen angstroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 1,75—2,10, bindfaden- tepr. Roggen- und Weizenstroh 1,10—1,10, Häcksel 2—2,25, handelsübliches Heu, gesund und trocken, nicht über 30 Pro- ;cnt Besatz mit minderwertigen Gräsern 1,50—1,90, gutes Heu, sesgl. nickt über 10 Prozent Besatz 2,45—2,75, Timothy 3,75 bis 4,25, Kleeheu lose 3,70—4,20, drahtgepr. Heu 30 Pfg. über Notiz. Die Preise verstehen sich als Erzeugerpreise ab mar iischen Stationen frei Waggon für 50 Kilogramm in Mark. Handelsbilanz hat-sich im Mat weiter ungünstig entwickelt. Im vergangenen Monäi war im reinen Warenverkehr ein Ein fuhrüberschuß von 340 Millionen Reichsmark zu verzeichnen gegen 299 Mill. Reichsmark im April, so daß sich für die Gesamt periode Januar—Mai ein Passivsaldo von 1.5 Millioneft Reichsmark ergibt. — Die Einfuhr zeigt eine Zunahme um 77 Millionen Reichsmark, an der die Einfuhr von Lebens mitteln mit 20 Millionen Reichsmark, die Einsuhr von Roh stoffen mit 37 Millionen Reichsmark, die Einfuhr von Fertig waren mit 20 Millionen Reichsmark beteiligt sind. — Auch die Ausfuhr ist gestiegen, und zwar um 37 Millionen Reichs mark (ohne Sachlieferungen). Am beträchtlichsten ist die Steigerung bei der Ausfuhr von Fertigwaren (25 Millionen Reichsmark). Die Ausfuhr von Lebensmitteln zeigt eine Zu nahme um 5 Millionen Reichsmark, die Ausfuhr von Roh stoffen um 6 Millionen Reichsmark. Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 294). Donnerstag. 23. Juni. 1620: Konzert. , 18.05: Steuerrunix stink. » 1820: Auswettungsrundfunk. « 19: Walter Jäger-MLn, Hem Der deutsche Handwerker in der Vergangenheit." » 19.30: DV Hellmuth Unger: Auf der Bermudas und in Jamaica." » WU5: Spanischer Abend Mitw.: Hans Peter Schmiedel (Plauderey, Joses Krahe und Harrn Langewisch (Rez.) und das Leipziger Sinfx Orchester. 22: Funkpranger. « 22.30: Funkstille. Donnerstag, 23. Juni. Berlin Welle 484, 566. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4- 16.00: H. von Othegraven-Streithagen: Eine Gorillajagd. * 16.30: Von deutscher Sprache Art und Schönheit. Dr. S. Mauer mann: Von deutschen Namen * 17.00: K. E. Meurer lief, aus eigenen Werken. * 17.30—18.30: Kammermusik. 1. Trio 2. Trio k-Dur. Triovereinigung: Egon Birchner (Klavier). Gerda Reichert (Violine), Eugen Sandow (Cello), * 18.45: Oberreg.- u. Baurat Dinkgreve, Schleswig: Der Hindenburg- Damm (Die neue Festlandverbindung nach Sylt». 4- 19.10: Gustav Hochstetler: Rund ums Familienbad. 4- 19.35 K. W. Goldschmidt, Dozent a. d. Humboldt-Hochschule: Das neue Weltbild (Die Weltanschauuug der jüngsten Vergangen- heil). 4- 20.00: Dr. Ad. Grabowsky, Dozent a. d. Deutscher Howschule sür Politik: Die Bedeutung der Geographie für du Weltpolitik (Wirtschaft und Raum). 4- 20.30: Spanische! Abend. 1. Allgemeine Beschreibung Spaniens u. d. haupt sächlichsten Gebiete, veranschaulicht durch verschiedene Musik stücke. 2. Das 1. Kapitel des Buches „Don Quijote de l« Mancha". 3. Bruchstücke der Komödie „Los intcreses creados' von Jacinto Benavente. Mitw.: Virginia Schell (Sopran! u. a. Dr. Becces Kammerorchester. 4° 22.30—0L0: Tanzmusik haben Leningrad, Detroit, Hamburg (1516000), Peking und Hankau. Bemerkenswert ist das Wachstum von Athen, das infolge großen Zuzuges von Griechen aus dem Türkischen Reiche sich zu einer Stadt von 1150 000 Einwohnern erhoben hat. In Japan ist Tokio von Osaka geschlagen worden. Der Nordpolentdeckcr im Zuchthaus. Man erinnert sich vielleicht noch an jenen Amerikaner Frederik Cook, der eines Tages die Welt mit der Mitteilung überraschte, daß er den richtigen Nordpol entdeckt habe. Das war damals, als wahre Wettrennen nach dem Nordpol veranstaltet wurden, und als besonders die Amerikaner nach dem Ruhme strebten, ihn zuerst in die Hand zu bekommen. Peary fuhr aus, und Cook fuhr aus, und beide ver sicherten, daß sie dort gewesen seien. Cooks Ruhm ver blaßte aber sehr schnell, denn die Gelehrten erklärten, daß er gemogelt habe, und man hörte dann lange nichts von ihm. Bis er eines Tages eingesperrt wurde! Er war nämlich in einen Aktienschwindel allerersten Ranges ver wickelt und wurde nach kurzem Prozeß zu 14 Jahren Zuchthaus — in Amerika geht bekanntlich alles ins Große — verurteilt. Da er sich im Zuchthaus musterhaft auf führte, war wiederholt die Rede davon, daß er bedingt entlassen werden sollte. Aber der unerbittliche Staats anwalt, der über Entlassungen zu befinden hat, hat jetzt wieder die Kürzung von Cooks Zuchthausstrafe abgelehnt, und so wird der angebliche Nordpolentdecker, wenn er nicht vorher aus dieser Welt scheidet, bis zu seinem 75. Lebensjahre hinter den Zuchthausmauern von Laeven- worth sitzen müssen. Als Amundsen kürzlich in Amerika war, besuchte er den Nordpolkollegen in der Strafanstalt, und Cook schenkte ihm zur Erinnerung ein Taschentuch, das er selbst bestickt hatte. Handarbeiten sind nämlich jetzt seine Lieblingsbeschäftigung. Dazu hätte er wirklich nicht erst bis zum Nordpol zu reisen brauchen! ,)l3ou.^icsiel.' Du fre-uzf csicsi dock Zousft immeo wenn dis Post komml-i" aus ven Wen druckte. Gerste sttN. Hafer vom Inlands wenig angeboren und zu teuer. Auslandsware drückt auf die Ge schäftslage. Mais etwas fester. Höuteversteigerung. Die Versteigerung wurde am 21. Juni fortgesetzt. Zum Angebot kamen hauptsächlich Groß- viehhäute in mittleren und schweren Gewichten Der Besuch war, wie am ersten Tage, gut und die Kausstimmung durch weg lebhaft, Großvichhäute konnten letzte Preise gut be< Kaupten bzw. zogest teilweise bis 5 Prozent an. Schaffells konnten Vorpreise nicht ganz erreichen. Schlesisches Provinz- gefäüe ergibt folgende Preise: Ochsen mit Kopf 30—39 Pfund 88 (84,50), 40—49 Pfund 74,25 (70,25), 50—59 Pfund 73,50 bis 73,75 (66,75), 60-79 Pfund 78-79,25 (67,50-68), 80 Pfund und darüber 74,75—75 (68); Bullen mit Kops 30—39 Pfund 90,75 (88,75), 40-49 Pfund 82 (75,25), 50—59 Psuitd 73,25 bis 74 (68), 60—79 Pfund 70—70,75 (62-64,25), 80—99 Pfund 69 (60,25-63,50), 100 Pfund und darüber 62,75-63 (64); Kühe Mit Kopf .30—39 Pfund 75 (66,25—69), 40—49 Pfund 75 bis 78,50 (71.25—75,25), 50—59 Pfund 74—80,75 (68,75—71,50), 60 bis 79 Pfund 74,50—82 (66,75—69); Färsen mit Kopf 30 bis 39 Pfund 90 (89,25—89,75), 40—49 Pfund 83—88,25 (81,50 bis 84,75), 50—59 Pfund 81,75—82,25 (73,25), 60—79 Pfund 80,50 (77); Schaffelle schlesisches Provinzgesälle vollwollig 74 (70), halbwollig 74 (70), kurzwollig 71 (69). Die Preise verstehen sich je Pfund und Pfennig, die Zahle» in Klammern bedeuten die Preise sür beschädigte Ware. nach London gekommen und hatte außer einem großen Glas mit Goldfischen so gut wie nichts mitgebracht. Da etwelche Londoner sich für Goldfische interessierten, richtete der junge Jtaliano eine Zucht ein, und es entwickelte sich daraus in jener Londoner Stadtgegend, die als „Klein- Italien" bekannt ist, ein Geschäft von Weltruf, in dem außer Goldfischen auch Schildkröten und andere inter essante Tiere gehandelt wurden. In seinen letzten Lebens- jähren verkaufte Cura pro Jahr so etwa 600 000 Goldfische und 40 000 Schildkröten, und die Amerikaner, die nach London kamen, um ihn zu sehen, erklärten mit großer Be stimmtheit, daß er rechtmäßig nach Amerika gehörte, wo bekanntlich auch alle andern Geschäftskönige leben. Ein prächtiger Schildbürgerstreich. Da liegt in dem fast rein deutschen Teile der Tschechoslowakei ein Städtchen mit dem Namen Nixdorf. Wie es aus tschechisch heißt, wissen wir nicht, es ist uns auch ganz egal, da Nixdorf ja sehr hübsch klingt. Also in Nixdorf ist folgendes ge schehen: Es erhob sich in der letzten Stadtratssitzung ein Vater der Stadt und erklärte mit der ganzen Wucht seiner kommunalen Weisheit: „Wir brauchen keine Feuerwehr mehr. Vor fünfzig Jahren war die Feuerwehr noch nötig, doch heute, wo die Leute hoch genug versichert sind, ist sie völlig überflüssig, denn sie ist nur zum Schutze der Versicherungsgesellschaften da." Auf deutsch heißt das: Lassen wir es ruhig brennen, die Versicherungsgesell schaften können bezahlen. Und — unglaublich, aber wahr! oer Weise von Nixdorf fand begeisterte Anhänger, und man beschloß in einer öffentlichen Versammlung, die Feuerwehr abzuschaffen. Der Beschluß wird in der Stadt- Vertretung wahrscheinlich nicht durchgehen, aber die Feuer- wehr von Nixdorf will ihn selbst durchführen: sie fühlt sich dadurch, daß man ihre Bedeutung verkennt, schwer gekränkt und will sich auflösen. Es kann dann sofort in Nixdorf zu brennen anfangen. Und dieses ist eine wahr- saftige Geschichte und nicht die Erfindung eines verrückt rewordenen Humoristen! Die vierzig Millionenstädte der Welt. Vor dem großen Kriege gab es etwa zwanzig Städte, die mehr als eine Million Einwohner hatten. Nach den neuesten Volkszählungen ist die Zahl dieser Millionenstädte auf das Doppelte gestiegen. Von diesen vierzig Riesenstädten entfallen 15 auf Europa, 13 auf Amerika, 11 aus Asien und eine auf Australien. Die 15 europäischen Millionen städte sind London, Paris, Berlin, Moskau, Wien, Leningrad, Hamburg, Budapest, Liverpool Birming ham, Athen, Glasgow, Manchester, Warschau, Neapel; die 13 amerikanischen sind Newyork, Chikago, Phila delphia, Buenos Aires, Boston, Detroit, Rio de Janeiro, Pittsburg, Cleveland, Los Angeles, St. Louis, Mexiko, San Franzisko; die 11 astatischen Millionenstädte sind Osaka, Schanghai, Tokio, Peking, Hankau, Kalkutta, Bombay, Bangkok, Kanton, Siangtau, Singanfu, die australische Millionenstadt ist Sydney. Die größte aller Städte ist Newyork mit 9 350 000 Ein wohnern; es hat London, das nur 7 660 000 Einwohner zählt, weit überflügelt. Berlin hat mit seinen 4126 000 Einwohnern Paris, das 4 600 000 Einwohner hat, fast eingeholt und wird es in nicht allzu ferner Zeit überholt haben. Chikago steht mit 3 600 000 Einwohnern an fünfter Stelle. Mehr als zwei Millionen Einwohner haben Phila delphia, Buenos Aires, Osaka, Moskau und Schanghai. Fast zwei Millionen Einwohner zählen Tokio, Wien (1990 000) und Boston. Mehr als 1500000 Einwohner '7SS2 vermischtes k. Der Aber : Hofe vohnte Vieren. ittische lausch- !t aus arsag- ihren - sein, sicher ;e der us sich Sehn- ist er- er zu ach der n, diese adt des ter zu lütter. Glück. Men- i und große i fällt mehrfach leb nicht ug- oder en Pro- >en viele iebe und c Hinter- Wagens >er lang wäre es igung zu neue ist. wrmaler nute für hwindig- eter pro die Luft rach der verstand n, desto ; Durch- res ver- htet, der Wagen mit der darf des rrs um- zestörten jropeller ;, einem >en sein ch einer wpellers > äußere die an- nuß der in der rigungs- zebauter rrenzahl 5 Meter ner und ;ent des nt man r etwas Propellers sind, so erklärt sich hieraus die oben erwähnte Forderung, die Steigung des Propellers von der Tourenzahl abhängig zu machen. Denn ein Propeller, der für eine bestimmte Rvrmallourenzahl berechnet ist, wird, sofern seine Steigung nn- veränderlich ist, bei größerer oder geringerer Umdrehungs geschwindigkeit, wie sie der schnellere oder langsamere Lauf des Kraftwagens erfordert, unwirtschaftlich arbeiten. Im Inter esse eines sparsamen Betriebes ist es deshalb erforderlich, daß beim Bau von Propellerwagen in Zukunst mehr Rücksicht hierauf genommen wird, ist doch bei den bisher bekannt ge wordenen Konstruktionen in dieser Beziehung noch nichts getan. Was die Uebertragung vom Motor zum Propeller anlangt, so wäre es am einfachsten, einen direkt gekuppelten Antrieb zu verwenden. Das dürfte jedoch seine Schwierigkeiten haben, wenn man die übliche tiefe Lage des Motors im Kraftwagen beibehalten will, Da der Slip bei geringerer Tourenzahl des Propellers kleiner wird, dürfte es Wiederum vorteilhaft sejy, die hohe Umdrehungszahl des Motors nach der Luftschraube hin zu untersetzen. Da sich ein Rückwärtsgang beim Propellerauto nur schwierig anbringen lassen wird und man vorläufig im Interesse einer einfachen Bauart davon abgesehen hat, bleibt es abzuwarten, wie sich dieser neue Typ des Motorwagens im Straßenverkehr bewähren wird. Johannisblumen. Mit dem Johannisfest werden mancherlei Blumen in Verbindung gebracht, was sich schon dadurch zeigt, daß viele Pflanzen nach dem Jo hannistage benannt sind, wie Johannishand, Johannis kraut, Johanniswurz, Johannisbeere und zahlreiche andere. Es mag sein, daß manche dieser Pflanzen nur lose mit dem Johannisfest in Verbindung stehen, ihren Namen vielleicht nur deshalb von Johannes ableiten, weil sie gerade zur Zeit des Johannisfestes im schönsten Flor stehen. So heißt der zweite Baumtrieb offenbar nur darum Johannistrieb, weil er um Johanni austritt. Viele jener Pflanzen stehen jedoch in engster Beziehung zu den verschiedenen Bräuchen des Johannisfestes. So galten die Johannishände, am Johannistage gegraben und in den Geldbeutel getan, als Mehrer des silbernen Schatzes. Ans den verschiedenartigsten Johannisblumen gewundene Kränze zieren am Johannistage das Heim des Landmannes; sie sind so wichtig wie der Erntekranz beim Einbringen des letzten Erntewagens. Der Jo hannisgürtel durfte nicht fehlen unter den Kräutern, dir zur Herstellung eines Gewindes dienten, das man um den Leib gürtete, um damit durch das Johannisfeuer zu springen. Diese Beispiele, die noch durch eine große Zahl weiterer vermehrt werden könnten, beweisen, daß das Volk in früheren Zeiten sich viel eingehender mit dei Pflanzenwelt beschäftigte, als es uns prosaischen Men- schen von heute möglich ist. Der Setzer als Millionär. Wieder ist von eine» amerikanischen Millionenerbschaft, die nach Deutschland an einen in bescheidenen Verhältnissen lebenden Menschen gefallen sein soll, die Rede. In Berlin wohnt dieser neue Millionenerbe und sein Beruf ist die schwarze Kunst: er ist Buchdrucker und Setzer. Unter höchst romantischen Umständen will er zu den Dollarmillionen gekommen sein. Er war während des Krieges Flieger an der West front, geriet in französische Gefangenschaft, befreundete sich hier mit einem fabelhaft reichen Amerikaner, de, ständig die Gefangenentransporte führte, und hat jetzt w.,e er erzählt, die Nachricht erhalten, daß sein amerika nischer Freund, der zwanzig Jahre älter war als er, sei und (hm zwei große Farmen in Argentinien ""o 500 VNY Dollar in bar hinterlassen habe. Das nennt und es ist nur zu wünschen, daß dieses Glück sich dauerhafter erweise als das Erbschaftsglück jenes sächsischen Dienstmädchens, das eines Tages der Welt kund und zu wissen tat, es habe diverse Millionen Dollar geerbt, um ein paar Tage später kleinlaut zu bekennen, es habe sich diesen ganzen Millionenreichtum aus den Fingern, die „wochentags den Besen führten", gesogen Der Tod des Goldfischkönigs. Unter dem Goldfisch könig darf man sich kein märchenhaftes Tier vorstellen, wie es etwa der Rattenkönig ist, und keinen Mecrgott, wie er in „Undine" und in anderen Opern vorkommt. Der Gold fischkönig war vielmehr ein leibhaftiger Mensch, ein Landsmann Mussolinis, der aber den größten Teil seines Lebens in England verbracht hat und dieser Tage daselbst im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Luigi Cura hieß er und ganz London kannte ihn. Vor 60 Jahren, als Junge von 16 Jahren, war Luigi mit seinen Angehörigen czlich aus mnte. in betätigt ahr ihres l können, g „mar- ichen Be- ird aus lle etwa szuweisen chlietzung llen auch besonders )rund zu Obwohl isstellung riese von angt, oft !genssitig , Hgieni- che Ein- m. Hier für die am an- manchen sstelle in in jeder m zur !at.) »Srle.Dsnarl.Ali'IKVsN ) Amtliche Berliner Notierungen vom 21. Juni. . Börsenbericht. Tendenz: Schwach. Die Gleich gültigkeit des Publikums gegenüber der Börse bringt eine ab- solute Geschäftslosigkeit mit sich. In solchen Füllen neigt, da Anregungen fehlen, die Spekulation zu Abgaben. I. G. Farben, das „Börscnbarometer", senkten sich von 284 aus 277,50 Pro zent, andere Werte um 3—4 Prozent. Am Geldmarkt machte die Versteifung im Zusammenhang mit den zunehmenden Ultimovorbereitungen weitere Fortschritte. Natürlich blieb Tagcsgcld davon nicht berührt, es war mit 4—6 Prozent reich- lich zu haben. Dagegen blieb Monatsgeld weiter steis mit 7,75—8,75 Prozent. Am Privatdiskontmarkt erfolgten neue Abgaben der Banken. Die Reichsbank als einzig ausnehmende Stelle setzte daraufhin den Privatdiskont erneut um Pro zent aus 5'/s Prozent für beide Sichten hoch. Devisenbörse. Dollar 4,21—4,22; engl. Pfund 20,45—20,51; holl. Gulden 168,89-169,23; Danz. 81,59 bis 81,75; franz. Frank 16,50—16,54; schweiz. 81,08 bis 81,25; Belg. 58,55—58.67: Italien 23,59—23,63; schweb. Krone 112,99—113,21; dän. 112,72—112,94; norweg. 109,14 bis 109,36; tschech. 12,49-12,51; österr. Schilling 59,31 bis 59,43; poln. Zloty (nichtamtlich) 47,02—47,22. Produktenbörse. Die Witterung brachte Sonnenschein, doch hatte sich allmählich der Himmel wieder so stark bewölkt, daß man an eine Beständigkeit nicht glaubte. Im Getreide- gcschäft blieb es infolge des schlechten Mehlhandels andauernd ruhig, weil für die Mühlen die Forderungen des Inlandes anhaltend unrentabel bleiben. Die Offerten aus den Pro binzen kommen dabel etwas mehr heraus, führen aber nur ganz vereinzelt zum Umsatz. Roggenmehl war namentlich von Schlesien entgegenkommender angeboten und drückte hier auj die Mehlpreise, zumal auch Pommern mit größerem Angebot am Markt war. Die Änderungen der Roggcnprcise waren für Juliliescrung nur gering, während Herbstliefcrung eine halbe bis eine Mark niedriger einsetzte. Für Weizen fehlte es vom Auslande an Anregungen und die Cifsorderungen waren nur unerheblich andere als gestern, daher blieben auch die Lokonotierungen wie die Lieferungspreise sür nahe Sicht wenig veränderte während. Per. Oktober einige Verkaufslust
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