Volltext Seite (XML)
Mit der Entscheidung des Ministerpräsidenten geben sich die Parteien des ostoberschlesischen Landtags nicht zu frieden. Sie verlangen die sofortige Einberufung des Schlesischen Landtags zu einer außerordentlichen Tagung und haben einen dahingehenden Antrag beim Minister präsidenten gestellt. Pilsudski hat, wie polnische Blätter berichten, die Schließung mit aus dem Grunde borge- nommen, weil die Ausschreitungen der polnischen Banden den Deutschen gegenüber klar erwiesen waren. pilsudski wird öeuilich. An Rußlands Adresse. Der Vertreter eines Pariser Blattes in Warschau neidet, ein Sonderkurier mit Instruktionen des Mar challs Pilsudski an den polnischen Gesandten in Moskau sei abgegangen. Der polnische Gesandte werde Litwinow erklären, es sei unmöglich, die russischen Forde rungen ernst zu nehmen. Polen habe alles getan, um Rußland Genugtuung zu geben, und fordere Rußland jetzt höflich, aber entschlossen auf, Polen in Ruhe zu lassen. Wenn es in unzulässiger Weise einen derartigen Zwischen fall ausbeute, werde es allein für die daraus entstehenden folgen verantwortlich sein. — Man erwartet in War- sihau, daß die S o w j e t r e g i e r u n g in der nächsten Zeit der polnischen Regierung eine Denkschrift überreichen werde, in der Einzelheiten über die Tätigkeit der auf pol nischem Gebiet tätigen, gegen Sowjetrußland gerichteten Organisationen gegeben werden. * Ein Moskauer Wink nach London. Das Londoner Sowjetgebäude, das vor dem Abbruch der Beziehungen zwischen Rußland und England die Handelsgesellschaft Arcos und die russische Handelsdele gation beherbergt hat, ist zum Verkauf ausge schrieben worden. Die Russen fordern sechs Millionen Mark. Die Ausschreibung des Verkaufs wird in London als eine politische Geste der Russen betrachtet, die Er staunen erregt, weil die liberalen Kreisen in England da mit rechnen, daß durch die Neuwahlen im Jahre 1928 der Sturz der konservativen Regierung Baldwin herbei geführt wird. Dann soll angeblich die Zeit zur Wieder aufnahme der Beziehungen zu Rußland gekommen sein. Auf der anderen Seite wird dagegen betont, der Abbruch werde unwiderruflich sein, so lange das jetzige russische Regiment andauere. i * Schluhclienft * - Mordversuch einer Mutter an ihren Kindern Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Essen, 22. Juni. Die 31 Jahre alte Ehefrau eines In stallateurs versuchte aus unbekannten Gründen ihre 11 und ö Jahre alten Söhne zu töten. Sie schlug sie mit einem Hammer auf den Kvpf und stieß ihnen dann ein Rasiermesser in den Hals. Der ältere Knabe dürfte kaum mit dem Leben davon kommen. Man hofft, den jüngeren Knaben zu retten. Die Täterin wurde verhaftet. / Eine rettende Mutter vom Zuge erfaßt. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 22. Juni. Bei Euvreux wollte eine junge Mutter versuchen, ihr auf dem Bahngleis spielendes Kind zu retten. Da bei wurde sie von einem. Schnellzug ersaßt und zermalmt. Das Kind konnte sich im letzten Augenblick in Sicherheit bringen. Nr. Curtius über die Einschränkung der MAMtriebe. Bcrlin. Im Volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichs tages stand ein Antrag der Bayerischen Volkspartei zur Be- ratung, der die Regierung ersucht, die wirtschaftlichen Be triebe des Reiches und der ihm unterstellten öffentlich-recht lichen Körperschaften mit Ausnahme der gemeinnützigen Ver- sorgungsbetricbe auf das unerläßliche Mindestmaß zu beschränken. Der Reichswirtschaftsminister Dr. Cur tius betonte, daß die Reichsregierung schon bisher im Sinne der Forderung gewirkt habe und sie werde es auch weiter tun. Darauf ergänzte Ministerialdirektor Dr. Reichardt den Minister dahin, daß die Betätigung der öffentlichen Hand nur da wünschenswert, aber auch gerechtfertigt sei, wo sie zur Ver sorgung mit lebenswichtigen Gegenständen notwendig und durch die Privatwirtschaft nicht in gleicher Weise möglich sei. Die außenpolitische Debatte im Reichstag. Berlin. Der Ältestenrat des Reichstages hat die außen politische Debatte aus Grund der vorliegenden drei Inter pellationen endgültig für Donnerstag und Freitag angesetzt. Am Freitag sollen die Abstimmungen stattfinden, falls irgend welche Anträge zu dieser Debatte gestellt werden. Bisher liegen aber Anträge noch nicht vor. Verzweiflungstat wegen zerrütteter Eheverhältnissc. Berlin. Die Ehefrau des Malermeisters Klaucke in Berlin Versuchte sich und ihre drei Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren in ihrer Wohnung in Berlin-Moabit zu töten, indem sie die Gashähne ausdrchte. Die wegen des Gasgeruchs von Hausbewohnern benachrichtigte Polizei konnte die vier Personen, die bereits bewußtlos waren, ins Leben zurück- rufcn. Die Kinder wurden nach dem Krankenhaus, die Mutter als Polizeigefangene nach dem Staatskrankenhaus gebracht. Die Tat soll durch zerrüttete Eheverhältnisse ver anlaßt sein. Die preußische Polizei. Essen. Ans einer Tagung der preußischen Kommunal beamten bezeichnete Wirtschaftsdirektor Dr. Klausener es als erste Aufgabe der Polizei, Wirtschaft und Staat zu schützen. Er kam dann auf die Äußerungen Poincarös in Lunövillc zu sprechen, in denen dieser eine Umorganisierung der Polizei gefordert habe. Die preußische Regierung weise die Angriffe Poincarös aufs schärfste zurück. Mit aller Entschiedenheit und Deutlichkeit stelle er fest, daß die Organisation der preußischen Polizei bis zum letzten i-Puntt entsprechend den Vereinbarun gen mit den Alliierten durchgcführt sei. Kein Knopf, keine Antenne und kein Mann seien mehr vorhanden, als vereinbart worden sei. Eine Abweichung von den Abmachungen würde er für ein Verbrechen an der Polizei und am Volk halten. Erneutes Unwetter ln Oberschlesien.. Beuthcn. In den letzten Tagen herrschte in Ob'erschlesien ein furchtbares Unwetter, das besonders die Kreise Leobschütz, Neukirch, Kosel und Grotz-Strehlitz betraf. Balken und Bretter wurdet! wie Streichhölzer zerbrochen, Hunderte von Bäumen entwurzelt. Die Felder und Straßen glichen einem See. Durch Hagelschlag wurde aus den Feldern großer Schaden angerichtet, viele Felder sind verschlammt. Telephon» und Telcgraphenleitungen wurden zerrissen, Starkstrom leitungen zerstört und der Verkehr abgeschnrtten. Hmärnbmg-Sprnär sum 2. Oktober. Ehrung -es Reichspräsidenten am 80. Geburtstag. Für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene. Der Tag rückt näher, an dem der greise Präsident des Deutschen Reiches das 80. Lebensjahr vollendet. Am 2. Oktober 1847 geboren, wurde er 1925 nach dem Tode Eberts zum Präsidenten gewählt. Die Wahlperiode läuft vom 12. Mai 1925 bis zum gleichen Datum 1932. Schon jetzt beginnen die Vorbereitungen für den Tag, an dem das deutsche Volk zugleich den großen Heerführer aus dem Weltkriege und seinen jetzigen obersten Würdenträger in gebührender Weise ehren will. Auch das Reichs kabinett hat sich mit dieser Frage bereits befaßt und, wie »mtlich bekanntgegeben wird, folgende Beschlüsse gefaßt: Tas Reichskaüinett ging von der Auffassung aus, daß das deutsche Volk es sich nicht nehmen lassen wird, Vern Reichspräsidenten anläßlich seines Ehrentages er neut seine Anhänglichkeit und Verehrung zu bezeigen. Andererseits ist die Neichsregierung aber überzeugt, im Linne des Reichspräsidenten zu handeln, wenn sie von kostspieligen allgemeinen Feiern aus diesem Anlaß Ab stand nimmt und den guten Wünschen zu dem Geburts tag eins Form gibt, die dem Ernst der Zeit und der Not unseres Volkes Rechnung trägt. Die Reichsregierung und die Regierungen der deut schen Länder haben beschlossen, um jedem Deutschen daheim und draußen die Möglichkeit zu geben, seiner dankbaren Verehrung für die Person des Reichspräsidenten Aus druck zu verleihen, eine „Hindenburg-Spende" zu ver anstalten, die dem Reichspräsidenten an seinem 80. Ge burtstag übergeben werden soll. Sie sind gewiß, den Wünschen des Reichspräsidenten entgegenzukommen, wenn sie ihm Vorschlägen werden, die aufgekommenen Mittel in erster Linie dem Personenkreise zugute kommen zu lassen, der ihm besonders nahesteht, nämlich den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen. Neben der Sammlung von Spenden, die in Verbindung mit den großen Spitzenorganisationen des Wirtschaftslebens usw. durchgeführt werden soll, ist die Ausgabe einer Hinden burg-Briefmarke in Aussicht genommen. Sie soll weiteren Kreisen die Möglichkeit der Beteiligung an dem Geburtstagsgeschenk für den Reichspräsidenten geben. Ihr Erlös ist vorzugsweise für schwer notleidende Mittel st andsan gehörige, Sozialrentner usw. bestimmt. Nähere Mitteilungen, vor allem auch über die An nahmestellen von Spenden werden erfolgen, sobald die in Gang befindlichen Besprechungen abgeschlossen sind. Die Anschrift der „Hindenburg-Spende" lautet: „Hindenburg- Spende", Berlin NW. 40, Scharnhorststraße 35 (Fern sprecher: Amt Norden 2831 ff.). Beträge werden schon jetzt bei den Postscheckämtern Berlin, Breslau, Dortmund, Dresden, Erfurt, Essen, Frankfurt a. M., Hamburg, Han nover, Karlsruhe, Köln, Königsberg i. Pr., Leipzig, Lud wigshafen-Rhein, Magdeburg, München, Nürnberg, Stettin und Stuttgart unter dem Konto „Hindenburg- Spende" entgegengenommen. Auch die Reichsbank und sämtliche Reichsbankanstalten, alle Privatbanken und Sparkassen mit ihren Nebenstellen, die Kassen der Raiff eisenorganisationen usw. nehmen Beiträge entgegen. Mit Wirkung vom 1. Juli d. I. treten als weitere Annahme stellen alle Postanstalten und die durch Aushang gekenn zeichneten Dienststellen der Reichsbank in Tätigkeit. * - Wie bei der Gelegenheit festgestellt werden kann, wendet das Reich gegenwärtig für die Versorgung der früheren Heeresangehörigen und ihrer Hinterbliebenen rund 1,3 Milliarden Mark im Jahr ohne die Verwal tungskosten auf. Es bleiben aber immer zahlreiche Fälle übrig, in denen nicht oder nicht ausreichend geholfen werden kann. Die Reichsregierung hofft, daß mit dem Ertrag der Hindenburg-Spende manche Härten und Schwierigkeiten zum Wohl der Kriegsbeschädigten und ihrer Hinterbliebenen ausgeglichen werden können. Man denkt an eine Stiftung, falls genügende Mittel zu sammenkommen. Diese soll dann von den betreffenden Kreisen und von den Ländern verwaltet werden. * Oie Hindenburg-Briefmarke. über die geplante neue Hindenburg-Marke macht Reichspostminister Schätzel folgende Angaben: Es handelt sich um eine Wohlfahrtsmarke, die mit dem doppelten Preis des darauf gedruckten Wertes ver kauft werden soll. Dieser Mehrerlös ist vorzugsweise für schwer notleidende Mittelstandsangehörige, Sozial rentner usw. bestimmt. Die Hindenburg-Marke wird vor aussichtlich in drei Werten gedruckt werden, nämlich zu 5, zu 10 und zu 20 Pfennigen. Mit der künstlerischen Aus gestaltung der Marke sind zurzeit noch die Künstler be schäftigt. Selbstverständlich trägt die Marke, vorbehalt lich der Genehmigung des Reichspräsidenten, sein Bild. ! Sächlifchei- Lsncktag f Dresden, 24. Juni. In der heutigen Landtagssitzung ge langten zunächst zwei Vorlagen zur Vorberatung. Die eine for dert für die Regierung einen Betriebsmittelkredit in Hohe von 30 Millionen Reichsmark in Form eines Schatzmittelkrebits, dis an dere eine Erhöhung des Staatsbeitrags für das Mcham in Leip zig von 100 000 auf 300 000 Reichsmark. Gegen Heide Vorlagen sprachen sich die Kommunisten aus. Der Haushaitungsausschuß A wird sich weiter mit den Vorlagen beschästigen. Das Kapitel Höhere Lehranstalten wurde nach den Einstellungen genehmigt und dazu ein sozialdemokratischer Antrag angenommen, der die Einstellung von 100 000 Reichsmark als erste Rate in den Etat für einen Neubau der Dürer-Schule in Dresden fordert. Weiter fand auf Grund eines vokksparteilichen Antrags ein Ausschußan trag Annahme, nach dem für jugendliche Erwerbslose Ausbil- dungs- und Fortbildungsmöglichkeiten eingerichtet und die hierzu erforderlichen Aufwendungen aus Len Landesmitteln der produk tiven Erwerdslosenfürforge bereit gestellt werden sollen. Einen unerwarteten Erfolg errangen die Kommunisten mit ihrem An träge gegen das vom Reichstag beschlossene „politische Aus nahmegesetz" gegen Revolutionäre und freiheitliche Literatur. In folge des Brauches, sofort nach einer Abstimmung den Saal zu verlassen, wurde die Rechte von der neuen Abstimmung über rascht. Die Linke des Hauses war stärker besetzt und so fand der kommunistische Antrag Annahme, die Regierung zu ersuchen, bei der Reichs-regierung dahin zu wirken, daß das Gesetz gegen Schund und Schmutz unter keinen Umständen gegen politische oder steigeislige Schriften in Anwendung gebracht wird. Das Kapitel Stenographisches Landesamt wurde nach kurzer Beratung entsprechend den Einstellungen genehmigt. Zwei kommunistische Anträge auf Entlassung der, nach dem Reichswehreinmarsch von der Heldt-Regierung eingesetzten Beamten, die sich als ,/Ver trauensleute der Reaktion" erwiesen hätten, auf Entschädigung der von der Reichswehr-Exekutive Geschädigten und auf Ent lassung aller konterrevolutionären Richter und Staatsanwälte gingen ohne wesentliche Aussprache an den Rechtsausschub. Der übrige Teil der Tagesordnung wurde wider Erwarten rasch erledigt. Mehrere kommunistische Anträge gingen ohne we sentliche Aussprache an die Ausschüsse. Auf einen Antrag und eine Anfrage der Linksparteien wegen der Besoldungsordnung ant wortete Innenminister Dr. Apelt, die sächsische Regierung sei so wohl !bei der Reichsregierung als auch im Reichsrat für Auf besserung der Beamtenbezüge eingetreten. Morgen, Mittwoch, würden die Finanzminister der Länder in Berlin zusammentreten, um mit dem Reichsfinanzminister die Sachlage zu besprechen. Die sächsische Regierung werde bestrebt sein, zu erreichen, daß die Besoldungsreform spätestens am 1. Oktober mit rückwirkender Kraft ab 1. Juli eintrete. Der sächsische Entwurf sei vorbereitet und werde dem Landtag vorgelegt werden, sobald der Entwurf -er Reichsregierung bekannt sei. Schließlich wurden noch die Einstellungen beim Kapitel Heil- und Pflegeanstalten genehmigt und hierzu ein sozialdemokratischer Antrag auf Einführung des Achtstundenarbeitstages in den Anstalten angenommen. Die nächste Sitzung findet morgen Mittwoch nachmittags 3 Uhr statt. Wett und Wissen. Die Wissenschaft untersucht Schachtunfälle. In Buxton (England) ist eine neue ForschungMation eröffnet worden, um Untersuchungen darüber anzustellen, wie die Gefahren des Bergarbeiterberuses am besten verringert werden können. v/. Auffindung alter Gemälde im Justizpalast in Brüssel. Mehrere Gemälde, die von Meistern der alten Schule stammen, sind zwischen Akten im Justizpalasi in Brüssel gefunden wor den. Ein Sachverständiger identifizierte sie als Originale von David Teniers und von Salvator Rosa aus dem 16. Jahr hundert und als Gemälde der italienischen Schule. ; Hus unserer keimst j Wilsdruff, am 22. Juni 1927. Merkblatt für den 23. Juni 1927. Sonnenaufgang 3°' l! Mondaufgang 12" Sonnenuntergang 8^ !! Monduntergang 1°^ 1896 Untergang des deutschen Kanonenbootes „Iltis" an der chinesischen Küste. « Wie kriege ich die richtige Tageszeit heraus? Jetzt haben wir sie nun glücklich, die Uhr mit der kierundzwanzigstundenzählung, mindestens unsere Post md unsere Eisenbahn haben sie, aber es ist — Gott sei !s geklagt! — hier und da doch noch ein reichlicher Wirr- varr. Ich kann euch verraten, liebe Leute, daß viele mserer Zeitgenossen noch immer nicht wissen, wie sie ich mit den Stunden jenseits von zwölf abfinden sollen. Ja wird natürlich der Zeitungsmann bemüht, denn der Zeitungsmann hat beruflich alles zu wissen. Man !önnte nun einfach sagen: „Was geht euch die 13 und die l4 und die 15 der Post plus Reichsbahn an?" Aber, nit Verlaub, sie gehen uns alle sehr viel an, denn wenn uan auf dem Briefkasten liest: „Nächste Leerung um 181»" oder im Reichskursbuch: „Der D-Zug 111 geht um 22 Uhr 17 Minuten", und wenn ihr dann nicht wißt, was das für eine verzwickte Rechnung ist, seid ihr ret- -ungslos verloren in dieser närrischen Welt, in der alles ! ruf Pünktlichkeit ankommt. Wenn ihr aber ein bißchen rnfpaßt, könnt ihr sofort und gratis lernen, wie man, ohne ein fabelhafter Mathematiker zu seiu, die richtige Tageszeit spielend errechnen kann. Die erste Regel heißt: Alle Stunden von 13 bis 24 liegen zwischen Mittag und Mitternacht; es handelt sich also bei den neuen hohen Stundenzahlen immer um Nachmittags- und Abendzeit. Nun steigt sofort die zweite Regel, wobei allerdings vor ausgesetzt Wird, daß jeder von euch noch ein bißchen rechnen kann: Es ist, wenn man die neue Post- und Eisenbahnzeit i» die frühere „bürgerliche" Zeit um- rechnen will, von den Nachmittags- und Abendzahlen im mer die Zahl zwölf a b z u z i e h e n. Lest ihr also zum Beispiel: „Leerung des Briefkastens um 19 !4", so zieht ihr einfach von 19 die 12 ab und wißt nun, daß es sich um 7)4 nachmittags handelt: und lest ihr: „Der Zug Pumpenhausen — Neuquatschdorf geht um 16 Uhr 18 Minuten", so zieht ihr von 16 die 12 ab und habt klar heraus, daß 4 Uhr 18 nachmittags gemeint ist. Das ist der ganze Witz, und es ist zu hoffen, daß nunmehr alle die Pointe erfaßt haben! * Wasserwärme im Schwimmbad Wilsdruff: 20 Grad Celsius Invalidenversicherung. Im Anzeigenteil dieser Nummer ver öffentlicht die Landesverlsicherungsanstalt Sachsen eine amtliche Bekanntmachung über die Erhöhung der Invalrdenversicherungs- beiträge nach dem Reichsgesetz vom 8. April dieses Jahres. Die genaue Beachtung dieser Bekanntmachung liegt im Interesse aller Arbeitgeber und Versicherten. Die Erhöhung der Beiträge ist durch die nach dem genannten Gesetz vom 8. April durchzu führende und am 1. Juli emtretende Erhöhung aller laufenden und neufestzusetzenden Renten notwendig geworden. Sie kann je nach -er früheren Beitragsleistung -es betr. Rentenempfängers bis zu 12 RM. monatlich betragen und erstreckt sich nicht nur auf alle in Zukunft fsstzusetzenden Renten, sondern kommt allen gegenwärtigen Rentenempfängern, auch den Witwen und Wai sen, zugute, soweit ihre Renten nicht etwa infolge zu geringer An zahl von Beitragsmarken oder zu niedriger Lohnklasse keine Stei gerungsbeträge enthalten. Die Erhöhung Her Renten richtet sich nach -er Anzahl sowie der LohMasse -er früher entrichteten-Bei tragsmarken. Deshalb ist die Umrechnung sämtlicher allein für Sachsen rund 240 000 laufender Renten notwendig. Die Um-