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- Erscheinungsdatum
- 1927-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192706169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270616
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-06
- Tag 1927-06-16
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Monat
1927-06
-
Jahr
1927
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mindestens sollten wissen, was in unserem Staate Rechtens ist, und daß durchaus nicht alles erlaubt ist, was gefällt. Wir brauchen unsere Kinder nicht zu Berufsjuristen zu erziehen, aber wir sollten schon früh auch die Nechtskunde in das Gebiet dessen, was gewußt werden muß, einbe- ziehen denn Rechtskunde erzeugt Recht. Also sollte die Recht^kunde auf den Stundenplänen der beiden oberen Klasten aller Schulen als Lehrgegenstand stehen, denn durm Recht^kunde erziehen wir unsere Kinder zum Rechts- ' KU verschiedenen deutschen Staaten ist ein staatsbürgerlicher Unterricht dieser Art bereits eingeführt und kürzlich ist auch im Hauptausschuß des Preußischen Landtages ein Antrag angenommen worden, der dem Staatsministerium die Einführung des rechtskundlichen Unterrichtes ans Herz legt. An die Eltern aber müßte die Mahnung ergehen, die Kinder auf die hohe Bedeutung dieses Lehrgegenstandes hinzuweisen. Die Schule und das Haus sollten zusammenarbeiten, um der Jugend darzu legen, daß, einem bekannten Worte zufolge, Unkenntnis des Gesetzes nicht vor Strafe schützt, Kenntnis des Gesetzes aber vor Straftaten bewahrt oder doch bewahren müßteI * Wasserwärme im Schwimmbad Wilsdruff 19 Grad Celsius. Keine Aendcrung der Polizeistunde. Der Haushallausschuß A setzte am Mittwoch die Beratungen über Kap. 33 (Polizei) fort. — Abg. Voigt (D. Vp.) stellte den Antrag: Die Regierung Zu ersuchens diejenigen Vorschriften über das Offenhallen von Schankstätten, die die Festlegung der Polizeistunde auf 1 Ahr nachts ibetreffen, unverändert zu lassen und damit eine Hinaus schiebung oder gar Aufhebung der Polizeistunde zu unterbinden. Ausnahmen sollen bei besonderen Anlässen zugeiassen werden. Der Antragsteller hob hervor, daß kein Bedürfnis zur Verände rung der Polizeistunde vorliege. Werde diese Schranke beseitigt, so würden soziale Uebel verschiedenster Art gefördert werden. Cs müsse die allgemeine Notlage bedacht und allseitig auf ein fachste Lebensführung zugekommen werden. Berücksichtigung ver diene die Mehrzad der Bevölkerung, die auf Nachtruhe grö- Heren Wert lege, wie auch das Personal im Gasthausgewerbe, das sich geschlossen gegen eine Hinausschiebung der Polizeistunde wende. Innenminister Dr. Apelt erklärte, die Polizeistunde solle zurzeit keine Veränderung erfahren, wenn auch eine Ueberein- strmmung mit preußischen Großstädten erwünscht erscheinen könne, wo die Regelung anders sei. Dem Meldcwesen wird vielfach in den Landgemeinden nicht mH der nötigen Sorgfalt nachgekommen. Es wird deshalb be sonders darauf hingewiesen, daß jeder Zuziehende sich innerhalb 3 Tagen bei der Ortspvlizeibehörde zu melden hat, bezw. zu meiden ist. Auch Gasthausfremde, die länger als 8 Tage gegen Entgeh Wohnung nehmen, haben sich bei der Ortspolizeibe hörde an- und abzumelden. Der Haus- und Grundbesitzerverein hält kommenden Sonn- abend 8 Uhr in der Tonhalle eine Versammlung mit wichtiger Tagesordnung ab. U. a. werden die Vermögenssteuererklärungen erläutert. >(Vgl. Ins) . Landbund. Sonnabend nachmittag 3 Uhr findet im kleinen Sonnensaale in Meißen bei genügender Beteiligung wieder Sprechtag statt. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Der Kampf um die Regierungsbildung. (Vgl. Ins.) Wochenbericht des öffentlichen Arbeitsnachweises Meißen und Umgebung für die Zeit vom 5. bis 11. Juni 1927. Die Zahl der Arbeitsuchenden betrug am Ende der vergangenen Woche im Bezirke des Oeffentlichen Arbeitsnachweises Meißen und Umgebung 1091 (257 weibliche und 834 männliche). Davon entfielen auf die Stadt Meißen 517 <458 weibliche und 359 männliche). Das Baugewerbe ging weiterhin gut, so daß der Arbeitsnachweis Mühe hatte, den Bedarf an Bauarbeitern decken zu können. Auch m der landwirtschaftlichen Fachabteilung nahmen die Anforderungen von Erntearbeitern zu. Erwerbs- losenunterstützung wurde an 525, Krisenfürsorge an 116 Per sonen gezahlt. Bei Notstandsarbeiten sind gegen 200 Erwerbs lose tätig. Spareinlagen im Monat April. Bei den öffentlichen Spar kassen Sachsens nahmen die Spareinlagen im Monat April weiter um 14^ Millionen Reichsmark zu gegenüber 12,7 im März. Der Linlagenbestand erreicht damit die Höhe von 230,5 Millionen Reichsmark. Vor Jahresfrist betrug er nicht die Hälfte, nämlich erst 109L Millionen Reichsmark. Die Giro- usw. Ein lagen im sächsischen Gironetz stiegen im April um 1Z Millionen lim März 3M Millionen» auf insgesamt 245,7 Millionen RM. Der neue Kommunal - Reichskreditbries. Schon seit einer Reihe von Jahren hat der Deutsche Sparkassen- und Girover band, dem ein Netz von rund 5000 Spar- bezw. Girökassen, Kommunalbanken und Zweigstellen angeschlossen ist, zur Förde rung des bargeldlosen Verkehrs und zur Bequemlichkeit der Kundschaft den Kommunal-Reisekreditbries eingeführt. Vor kur zem ist neues Briefformuiar eingeführt worden, bas durch einen besonders kunstvollen Untergrunddruck und eine Reihe weiterer Sicherungsvorkehrungen noch einen erheblich gesteigerten Schutz gegen Fälschungen bietet, als das bisherige. Die Ausgabe erfolgt seitens der Ausgabestellen (Girozentralen und fast alle Spar kassen, Girokassen und Kommunalbanken) nur an ihre eigenen Konteninhaber, deren Persönlichkeit Meiseisfrei nachgewiesen sein muß. Die Höchstsumme beträgt 5000 Reichsmark, die Gel tungsdauer 6 Monate. Die Kreditsumme wird bis zum Tage der jeweiligen Abhebung verzinst. Auszahlungen auf die Kredit briefe erfolgen bei den gleichen Kassen. Ferner sind in allen be deutenderen Kur- und Badeorten, auch wo Sparkassen nicht be stehen, Einlösungsmöglichkeiten geschaffen. Auch die meisten deutsch-österreichischen Sparkassen lösen die Briese ein. Die Aus- zahlungsgcbühr beträgt 1 prolle Mille <in Oesterreich 2 pro Mille). Vorlage eines amtlichen Ausweises mit Lichtbild ist er forderlich. Vorsicht bei Bananen! Man hat im vergangenen Jahr Mahnungen erlassen, die sich an die Verzehrer amerikanischen Frischobstes wandten, weil gewisse Sorten dieses Obstes Gift- stoffe in ihren Schalen enthielten, die beim Genuß schädliche Wirkungen hervorriefen. Man warnt nun auch die Verzehrer .'Isananen und empfiehlt ihnen Vorsicht nach der Richtung, daß solche Früchte, an denen sich angesauste Stellen befinden, sehr oft "stt Schimmelpilzen besetzt sind, deren Genuß gesundheits schädlich ist. Sprengkulturverzahren im Obstbau. Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer macht aus eine neuerliche Verfügung des Arbeits- und Wohlfahrtsministeriums aufmerksam, daß die Sprengstoffverbraucher aus den Kreisen der vbstbautreibenden Bevölkerung einen ausreichend begründeten Antrag bei ihrer zu ständigen Polizeibehörde »testen, um einen Erlaubnisschein für 'ängere Zeit als ein Jahr erhalten zu können. Eine allgemeine Anweisung für die Polizeibehörden kann aus praktischen Grün den nicht erteilt werden. Bei der großen Bedeutung der Boden bearbeitung mit dem Romperit-Eprengkul turv erfahren wäre zu wünschen, daß hiervon in ausgiebiger Weise Gebrauch gemacht wird. Die Auflösung des Land tages abgelehnt. Auch der Mitztrauensantrag gegen den Ministerpräsidenten Heldt. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Dresden. Der sächsische Landtag lehnte in seiner heu tigen Sitzung sowohl den sozialistischen Mißtrauensantrag gegen Ministerpräsident Heldt, als auch den kommunistischen Antrag auf Auflösung des Landtages mit 49 gegen 46 Stimmen ab. Für die beiden Anträge stimmten nur die Kommunisten, die Linls- sozialisten und die beiden Nationalsozialisten. Vorsicht bei Auswanderung nach Argentinien. Wie dem Evangelischen Hauptverein für deutsche Ansiedler und Auswanderer E. V. in Witzenhausen a. d. Werra mitgeteilt wird, planen die größtenteils in englischen Händen befind lichen Eisenbahngesellschaften in Argentinien ein großes, gemeinsames Kolonisationsunternehmen auf ihnen ge hörigen oder noch zu erwerbenden Ländereien. Die bereits veröffentlichten Pläne hören sich vielversprechend an. Es soll auch endlich das große Problem gelöst werden, völlig Mittellose auf eigener Scholle seßhaft zu machen. Die Ver wirklichung eines solchen Planes wäre sicherlich von ganz besonderer Bedeutung. Die argentinische Presse ist auch begeistert von den löblichen Absichten der Eisenbahngesell schaften. Bisher ist aber noch nichts fertig gestellt; weder sind die in Betracht kommenden Lände reien vermessen noch weiß man, wo sie sich überhaupt be finden. Alles ist noch im Werden und es muß abgewartet werden, wie und ob dieser großzügige Plan überhaupt zur Ausführung kommt. Schon wird von Argentinien her durch Flugblätter für dieses Siedlungsunternehmen Pro- vaganda gemacht. Auswanderungswillige, die sich viel leicht daraufhin verleiten lassen, sofort nach Argentinien anszuwandern, dürften schlimmste Enttäuschun gen erleben. Sie würden vorläufig Wohl, falls ihnen keine Mittel zur Verfügung ständen, einfach auf der Straße liegen, da die ganzen Vorbereitungen noch nicht so weit gediehen sind, um den Ankommenden sagen zu können, wohin sie nun eigentlich sollen. Es ist also dringende Vorsicht gegenüber dieser Auswanderungs- vropaganda geboten. Keine Einlösung alter Reichsbanlnoten. Die Öffent lichkeit wird in der letzten Zeit dadurch irregeführt, daß behauptet wird, der Neichsjustizminister habe die Einlöse» Pflicht der Neichsbank für die alten Reichsbanknoten an erkannt. Zum Beweise dieser Behauptung werden Ab- schriften eines Bescheides verwendet, der angeblich von der Ministerialkanzlei des Reichsjustizministeriums unter der Geschäftsnummer B. N. 5/8 Bd. 48 Nr. 140 mit den Unterschriften „Dr. Hergt, Köhler, Kurtz' erteilt worden sein soll. Unter der genannten Geschäftsnummer ist jedoch der Einsender einer Eingabe lediglich davon benachrich tigt worden, daß seine Eingabe aus Gründe» der Zu- ständigkeit an das Reichsfinanzministerium weitergeleitet worden sei. Irgendeine sachliche Stellungnahme hat diese Benachrichtigung nicht enthalten. Die gegenteiligen Behauptungen beruhen hiernach, sofern nicht etwa eine Fälschung anzunehmen ist, auf freier Erfindung. Grumbach. (E i n b r u ch s d i e b st a h l.) Die Dicbes- spezialisten, die in den letzten Wochen besonders in Gasthöfen ihre Beute suchten, haben in der vergangenen Nacht auch dem hiesigen Erbgerichtsgasthofe einen Besuch abgestattet. Nach Herausnehmen des Luftventilator-Einsatzes haben sie bas Fen ster aufgewirbelt und sind in die Gasträume eingestiegen, wo sie alle Wandschränke erbrachen und neben 300 Zigarren im Preise von 10 bis 50 Pfg., Zigaretten, ö-Pfennig-Briefmavken, Reichs post- und Ansichtskarten usw. stahlen. Sie nahmen auch eine wertvolle altertümliche Wanduhr mit, deren Ziffern aus Emaille in Meiallunterlagen eingesetzt waren. Der Perpentikel befindet sich innerhalb des Gehäuses, desgleichen eine grüne Schnur. Zum Verschnüren des Diebesgutes haben die Spitzbuben an drei Fenstern die Gardinenschnure abgeschnitlen. Etwaige Wahr nehmungen wolle man sofort an die Polizei oder die Gendar merie gelangen lassen. Herzogswalde. (Gesangverein.) Die immer dringen der werdenden Feldarbeiten verbieten, daß während der Som mermonate weiter geübt werden kann. Deshalb beschloß der Verein, die Singestunden bis zum Herbst aussallen zu lassen. Herradors. (V om Fvr st.) Die »Forstrevierverwaltung hat bis auf weiteres billiges Brennreisig, das Meter für 0,50 Mark, übzugeben. Dasselbe liegt an Schneise 18 nahe der Schutzhülle hinter dem Bergschlößchen. Meldungen nimmt Revierförster Rossig, Niederschöna, entgegen. Herrndorf. (F ahnen j u b i l ä u m.) Am Sonntag konnte der Naundorfer Militärverein sein 40>jähriges Fahnenjubiläum begehen, das mit einer Kirchenparade eröffnet wurde und mit einem Festumzug und Ball endete. Am gleichen Tage feierte der Bräunsdorfer Militärverein sein OVjähriges Bestehen. Reinsberg. (G r ab e n t o u r.) Das Bobritzfchtal mit sei nen Naturschönheiten und Reizen wird gegenwärtig oft besucht. Der Grabentourweg windet sich am schäumenden Boberflusse hin an Felsen vorüber nach Krummenhennersdorf. Oft wird der schmale Weg aus Unkenntnis von Radfahrern benützt. Der Weg ist nur ein Fußweg, deshalb für den Radfahrer verboten! — (S ch ü tze n f e st.) Sonntag und Montag wird das beliebte Reinsberger Schießen abgehalten. * Vereinskalender. Motorfahrervereinigung Wilsdruff u. Umgegend. Donners tag Ausfahrt mit Versammlung nach Blankenstein. Heus- und Grundbesihcrverein. Sonnabend den 18. Juni abends 8 Uhr in der „Tonhalle" Versammlung. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. Montag, 20. Juni im „Adler" Sprechtag. Wetterbericht. Wärme mäßig, leicht bewölkt. Trocken, Mäßige Winde aus westlichen Richtungen. ! Sachsen un<i NacöbarlcöaN - Dresden. Ueber die Arb eit s m a r k tl age in Sachsen berichtet das Landesamt für Arbeitsvermittlung: Die Besserung der Arbeitsmarktlage hat auch nach dem Pfingstfest an gehalten, die Abnahme des Angebotes an Arbeitskräften hat sich fortgesetzt, allerdings in einem schwächeren Maße wie bis her, da auch die Nachfrage stellenweise ruhiger geworden ist. Es scheint, als ob man nunmehr wieder zu einer Periode des Still standes in der Arbeitsmarktentwicklung «kommen würde. Dom 15. Mai bis 1. Juni hat sich die Zahl der Hauplunterstützungs- empfänger in der Erwerbslosenfürsorge um 11 122 auf 53 754, darunter 11 036 weibliche, vermindert. Am 1. Juni v. I. wur den 195 799 Hauptunterstützungsempfänger gezählt: der nach bis her niedrigste Stand war am 1. 7. 25 mit 11838 eingetreten. Aus einem Vergleich dieser Zahlen darf man entnehmen, daß der Konjunkturanstieg im Jahre 1927 zwar tatsächlich erhebliche ! Wirkungen auf dem Arbeitsmarkt ausgeübt hat, daß aber immer : noch Veranlassung genug besteht, arbeitsmarktpolitische Maß nahmen für erforderlich zu halten. Dresden. (Die Dresdner Vogelwiese.) Das große Volksfest, die Dresdner Vogelwiese, findet in diesem Jahre vom 2. bis 10. Juli statt. Am Freilag den 8. Juli wird das Feuerwerk abgebrannt. Pirna. (Unwetter.) Mittwoch mittag in der 2. Stunde ging über die hiesige Gegend ein schweres Gewitter mit Regen- und Schloßenfall nieder, das an den Obstbäumcn und auf den Fluren manchen Schaden angerichtet haben dürfte. Freiberg. (Verhaftung von Gefangenen- Ob e r w a ch t m e ist e r n.) Drei Oberwachtmeister des hiesi gen Gerichts- und Untersuchungsgefängnisses wurden unter dem Verdachte 'verhaftet, sich des Vergehens gegen die Sittlichkeit an einer weiblichen Gefangenen nach 8 474 des Reichsstrafgesetz, buches schuldig gemacht zu haben. Seyda. (Von einem Bullen tödlich verletzt.) Hier wurde ein Einwohner von einem Bullen umgerissen und von diesem mit den Hörnern und Hufen so bearbeitet, daß er bald starb. Leisnig. (E in Kind a u s d e m Z ug e g efa l l e n.) Aus dem fahrenden Dresden-Leipziger Zug fiel kurz vor der Station Tanndorf ein drei- bis vierjähriges Kind. Der Zug wurde durch die Notbremse sofort zum Halten gebracht. Das Kind, das an scheinend durch den Sturz keine schweren Verletzungen erlitten halte, wurde durch das Fahrpersonal aufgehoben und zu den An gehörigen, die mit im Zuge waren, gebracht. Chemnitz. <Sterbend in einer Schlucht aufge funden.) Im Küchwald wurde in einer schluchtartigen Ver tiefung gestern abend gegen 9 Uhr ein Mädchen im Alter von 20 bis 25 Jahren sterbend aufgefunden. Bald nach dem Auf finden ist das Mädchen verschieden. Der Chemnitzer Polizei ist es bisher nicht gelungen, die Personalien und die Begleitum stände des Todes festzustellen. Die Wäsche der Verstorbenen war mit den Buchstaben A. P. gezeichnet. Chemnitz. (Im Garten vom Tode überrascht.) In seinem Gartengrundstücke im Wäldgelände der Kinder-Wald- erholungsstätte Auerswalde, wo er sich im Dachgeschoß seiner Laube eine Schlafftelle eingerichtet hatte, wurde ein Mjähriger Gartenbesitzer tot aufgefunden. Er ist 3 Meter tief durch ein offenes Dachfenster auf den Gartenweg gestürzt. Als Todes ursache wurde aber Herzschlag festgestellt. Limbach. (Gutsbrand.) Wie das Limb. Tgbl. meldet, enrstand gestern morgen 3 Uhr in dem Kirchhofschen Gute an der Chemnitzer Straße ein großes Schadenfeuer, das die um fangreichen Scheunen- und Schuppengebäude und die Hälfte des Viehstalles einäscherte. Alle noch vorhandenen Vorräte an Getreide und Stroh sowie sämtliche landwirtschaftlichen Ma schinen wurden vernichtet. Zwei Pferde erstickten im Qualm, ferner verbrannte eine große Menge Tauben. Als der Brand stiftung dringend verdächtig wurde ein bei dem Gutsbesitzer in Diensten gewesener 31jähriger, aus Chemnitz stammender landwirtschaftlicher Arbeiter festgenommen, der vorgestern wegen Streitigkeiten mit seinen Arbeitskollegen entlassen worden war. Er hat die Tat noch nicht eingestanden. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnten das unmittelbar daneben stehende Wohnhaus und das Stadtgut vor den Flammen gerettet werden. Limbach. (Ablehnung des städtischen Haus haltes.) Wie das Limb. Tgbl. meldet, wurde der städtische Haushalt für 1927/28 in der vorgestrigen Stadtverordneten sitzung nach sechsstündiger Beratung und nachdem er in seinen Einzelheiten teils mit Mehrheit, teils einstimmig angenommen worden war, in der Gesamtabstimmung abgetehnt. Nur die vier sozialdemokratischen Stadtverordneten stimmten dafür. Als Hauptgrund für die Ablehnung hat der Ansatz in dem Rats- entwürfe zu gelten, nach dem 150 Prozent Zuschlag zur Grund- und Gewerbesteuer und eine Biersteuer eingeführt werden sollen. Das Einigungsverfahren ist eingeleitet worden. Ehrenfriedersdorf. (Totgefahre n.) Als der fünfjährige. Sohn des Mühlewbefitzers Richter über die Straße in das elter liche Haus laufen wollte, geriet er unter die Räder eines aus Thum kommenden Privatautomobils. Dem Kinde wurde von dem Kotflügel die Gehirnschale eingedrückt, wodurch der Tod auf der Stelle eintrat. Haselbach. (Todesstur z.) Durch Sturz mit dem Rade verunglückte der hier wohnende Zimmerpolier Bruno Max Kranz auf der Staatsstraße zwischen Borna und Blumroda. An den erlittenen Verletzungen ist er gestorben. Schönheide i. L. (E i n A n w e s e n ab g e b r a n n t.) Aus noch nicht festgesteltter Ursache ist das von drei Familien bewohnte Haus der Frau verw. Löscher vollständig niedergebrannt. Auch die angebaute Scheune wurde ein Raub der Flammen. Das Mobiliar der Hausbewohner konnte fast alles gerettet werden. Wechselburg. (Das Opfer eines Verbrechens?) Der Führer des Wechselburger Wehrwolfs, der 25jährige Guts- besitzersfohn Karl Speer aus Hartha, wird seit mehreren Tagen «vermißt. Man vermutet, daß er einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Meerane. (Abgelehntes Ehrengericht.) In der >ier bei überaus starker Beteiligung aus nah und fern abge- »altenen Frühjahrsbezirkstagung des Sächsischen Militärvereins bundes (Bezirk Glauchau) wurde die geplante Errichtung eines Bundesehrengerichtes abgelehnt. Plauen. (Auto überschlagen.) Auf der Fahrt von Plauen nach Chemnitz wollte in der Nähe von Neuensalza ein Auto das mir vier Insassen besetzte Auto eines Chemnitzer Fabrikanten überholen. Dabei wurde das Chemnitzer Auto ge kreist, fuhr gegen einen Baum und überschlug sich, die Insassen unter sich begrabend. Der Besitzer wurde schwer verletzt. Da hie Verunglückten auf weichen Ackerboden fielen, verlief der Unfall relativ glimpflich. Leipzig. (Brand in Störmtal.) Im Wohnhaus des Gutsbesitzers Rebe in Stormtal ist gestern vormittag, wahrschein- ich infolge Schadhastigkeir der Ofenesse, ein Brand ausge- rrochen, dem das Haus samt Mobilar zum Opfer fiel. Acht Feuerwehren sammelten sich auf dem Brandplatz und ihren ver einten Bemühungen gelang es, das drohende Uebergreisen des Feuers auf die Wirtschaftsgebäude zu verhindern. Die Höhe des entstandenen Schadens ist noch nicht bekannt, der Brandleider ist aber versickert.
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