Volltext Seite (XML)
§rage unS Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. Bedingungen für die Beantwortung von Anfragen. Ter grüßte Teil der Fragen n-uß schriftlich beantwortet werden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb mutz jede Anfrage die genaue Adresse de« Fragesteller« enthalten. AnomMe Fragen werden orundsHtzliq nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, datz Fraqestellcr Bezieher unsere« Blatte« ist, so< wie ein Portoantei! von zu Psg. beizufllgen. Werden mehrere Fragen gestellt, so sind ebensoviel Portoanteile, alr Fragen ge- stellt sind, mitzuscnden. Im Brieslasten werden nur rein land wirtschaftliche Fragen behandelt: in Rechtsfrage» oder in An gelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen unseres Blattes anvasien, lann Auskunft nicht erteilt werden. DieSchriftleitung. Frage Nr. i. Mein fünfjähriges Pferd hat einen ganz trockenen Husten und sehr kurzen Atem, Die Nüstern stehen weit offen, beim schweren Zug röchelt es. Die Freßlust ist gut. Was kann ich gegen die Atembeschwerdsn tun? A. Sch. in St. Antwort! Ihr Pferd hat mindestens einen chronischen Bronchialkatarrh, wenn nicht gar schon die Lunge in Mitleidenschaft gezogen ist. Darüber kann Ihnen nur eure tierärztliche Untersuchung Auskunft geben. Wenn Creolin-Dämpse keine Besserung herbeiführen, müssen Sie unbedingt einen Tierarzt hinzuziehen. Bet. Frage Nr. 2. Ist es wirtschaftlich richtiger, Heu zu verkaufen oder zu verfüttern? O. P. in G. Antwort! Für die Wirtschaft ist es jetzt bei den verhältnismäßig hohen Preisen für tierische Produkte wohl vorteilhafter, das Heu im Viehstall zu verwerten. Es wird dadurch mehr und wert vollerer Stallmist gewonnen, der die Ernten steigern hilft, denn die im Heu enthaltenen mineralischen 'Nährstoffs gehen zum größten Teil wieder mit dem Mist in den Boden zurück. Ob nach dem Verkauf Les Heues auf die Dauer nutzoiehschwach gewirt schaftet werden darf, läßt sich ohne gründliche Kenntnisse der örtlichen und wirtschaftlichen Ver hältnisse nicht entscheiden. Die meisten dieser Ver suche haben schließlich wieder zur Anschaffung von Vieh geführt, weil eben dem Boden der Stallmist gefehlt hat und zum andern die Mehwirtschaft den Ertrag aus der Wirtschaft sicherer stellt, als wenn er nur auf den Erlös aus den Feldfrüchten an gewiesen ist. Sie brauchen je nach dem übrigen Beifutter sür eine mittelschwere Kuh etwa täglich 4 bis S und mehr Kilogramm Heu, also 120 bis 1S0 kg im Monat und rund 800 bis 600 kg (18 bis 18 Zentner) während der sechs Monate dauernden Winterfütterung. Wie hoch sich dabei das Heu verwertet, hängt einmal von dessen Be schaffenheit, dem Erntewetter und zum andern von Lem Beifutter ab. Bei geringer Kraftfutterzugabe und höherem Milchertrage werden auch dis oben genannten Heumengen nicht ausreichen. Or. Ws. Frage Nr. 3. Zwei Ferkel meiner Erstlings au erhielten schon im Alter von zwei Tagen gs- chwollene Knie, und die übrigen acht Ferkel angen an, Jauche zu saufen. Was ist dagegen zu tun? W. B.in C. Antwort: Entweder liegt Ferkellähme oder Knochenweiche, sogen. Rachitis, vor. Im ersteren Falle zeigen sich außer angeschwollenen Gelenken Rötung und Schmerzhaftigkeit des Nabels, wobei Eiter aus der Wunds ausfließen kann. Hier muß die Stallung gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Oder es liegt Knochenweiche vor infolge zu kalkarmen und eiweißarmen Futters der Mutter sau. In beiden Fällen ist naturgemäße Haltung dis allererste Bedingung. Die Tiere müssen mit ihrer Mutter jeden Tag mehrere Stunden lang raus ins Freie, damit sie sich warm laufen, Erde aufnehmen und wühlen können, weil das nun einmal ganz unbedingt zu einer vernünftigen naturgemäßen Aufzucht gehört. Weiterhin trocknes Lager auf Holzpritsche, gute Lust im Stall, breiiges Futter, keine Suppenfütterung, das Getränk vor dem Fressen geben und richtige Zusammensetzung der Nahrung. Da sich das alles aber nicht im Rahmen einer Frage beantworten läßt, lassen Sie sich vom Berlage von I. Neumann-Neudamm Nm. die Schrift Karl Müller „Der kleine Schweine halter", Preis 1,20 KKI, und allenfalls noch vr. Weiß „Einträgliche Schweinehaltung", Preis 60 Pfennig, kommen. Sie beide werden Ihnen sehr viel nützen. Or. Ws. Frage Nr. 4. Ist Reispreßfuiter ein vor zügliches Mastfutter für Schweine und Rindvieh, und welche Nährstoffe enthält es? A. H. in M. Antwort: Reispreßfuiter ist ein Abfall der Rkisstw-kesabrikation, eine teigartige Masse mit etwa 60°/» Wasser, 6 bis 12°/» Eiweiß, 1°/« Fett und ungefähr 30°/, Stärke bzw. Zucker, es gärt leicht, hält sich deshalb nicht lange, ist ober im frischen Zustande als Schweinemastsutter empfehlens wert. Ws. Frage Nr. 5. Der Schäferhund meiner Schwester leidet schon ein ganzes Jahr an eitrigem Bindehautkatarrh. Lenicet- und Zinksalbe, Wa schungen mit Borwasser und essigsaurer Tonerde lösung haben nicht geholfen. Welches Mittel kann noch helfen? O. K. in W. Antwort: Da der eitrige Bindehautkatarrh des Hundes schon chronisch geworden ist, ist er natürlich sehr schwer zu heilen. Zunächst müßte einmal untersucht werden, ob der eitrige Prozeß durch eingcstülpte Wimperhaare oder dergleichen verursacht wird Ohne fachmännische Behandlung werden Sie nicht mehr eine Heilung erzielen können, da es ohne vorsichtige Atzung der Bindehaut nicht mehr abgehen wird. Bet. FrageNr.6. Wie düngt man Kartoffeln am vorteilhaftesten? Muß Stallmist, und zwar Ziegen mist, im Herbst untergebracht werden oder späterhin und allenfalls zwischen die Reihen? Weicher Kunst dünger ist erforderlich, wenn genügend Stallmist vorhanden? Wieviel rechnet man von beiden je Ar? Die Bodenverhältnisse sind gut. K. B. in K Antwort: Ziegenmist gehört zu den schnell wirkenden und kräftigen Düngemitteln, von ihm wird man ungefähr 4 bis 6 Zentner auf das Ar möglichst bald auf das Land bringen und flach ein- pflügen. Später kann dann noch eine ganz schwache Düngung gleich nach dem Aufgehen oder spätestens zwischen die Reihen erfolgen. Die Kartoffeln un mittelbar in den Mist zu legen, empfiehlt sich wegen deren leichten Faulens und unregelmäßigen Auf gehens nicht. Wollen Sie Höchsterträge erzielen, dann tut es dis Düngung allein nicht. Es muß die richtige, für die dortige Gegend passende Sorte in Form von Originalsaat oder anerkanntem Saatgut angebaut werden, unentgeltlichen Bescheid gibt die nächste landwirtschaftliche Schule. Dann erst können auch Kunstdüngerbeigaben auf das Ar von 2 kg Thomasmehl oder Superphosphat oder Rhenaniaphosphat und ebensoviel vierzigprozentiges Kalisalz, möglichst bald gegeben, von Vorteil sein. Bei dem Legen der Knollen kann Hann allenfalls noch 1 kg Leunasalpeter vorteilhaft sein. Wenn Sie 7 Reichsmark übrig haben, lassen Sie sich vom Berlage von I. Neumann-Reudamm Nm., Pro vinz Brandenburg, das Neudammer Landwirt- Lehrbuch, Teil I, „Acker- und Pflanzenbaulehre", kommen. Sie finden dort gründlichen Bescheid über den Anbau aller Kulturgewächse. vr. Ws Frage Nr. 7. Meine Wrucken bekommen einige Tage nach dem Pflanzen an den Wurzeln Knoten, iü denen sich kleine, gelbe Maden be- inden. Die Rüben faulen auch leicht. Was ist zu tun? W. L. in F. Antwort: Ihre Kohlrüben sind vom Kohl gallenrüssler befallen, dessen Maden in den Aus wüchsen leben. Das Käscrwsibchen bohrt die Wurzel an, legt in die Löcher Eier ab, aus denen die Larven entstehen. Diese verpuppen sich im Erd boden. Neue Käser erscheinen aus ihnen und der Borgang wiederhol! sich in demselben Sommer zum zweiten "Male. Der Schädling überwintert teils als Puppe im Boden, teils als Larve in den Aus wüchsen des Strunks, die deshalb auch niemals auf den Kompost geworfen werden dürfen. Die Be kämpfung besteht im Ausreißer, und Verbrennen der Kohlstrünke, tiesen Umgraben und Kalken des Bodens, seiner nicht sobald wieder auf dasselbe Stück Kohlgewächse oder Ölfrüchte, wie Raps, Rübsen, anbauen. Das Faulen der Kohlrüben im Winterlager entsteht durch Pilze und Bakterien. Dagegen hilft nur ein Aufbewahren bei niedriger Temperatur von -j- 4 bis 6 ° L. vr. Ws. Frage Nr. 8. Kann das Heu von Wiesen, auf denen im vorigen Sommer sehr viel Hahnen fuß wuchs, unbedenklich an Pferde verfüttert werden? v. H. in N. Antwort: Die Hahnenfußgewächse sind zum Teil sehr giftig. Es ist deshalb die Verfüiierung von Heu, das sehr viel Hahnenfuß enthält, als sehr gefährlich anzusehen. Wir möchten Ihnen deshalb abraten. Um das Heu Ihrer Wiesen wertvoll zu machen, muß der Hahnenfuß nach Möglichkeit be kämpft werden. Dieses geschieht am besten durch reichliche Stickstossdüngung. Hierdurch entwickeln sich die Wiesenpflanzen sehr kräftig und lassen den Hahnenfuß nicht auskommen. vr. Bn. Frage Nr. S. Mein Fischteich wächst vom Schilf fortgesetzt mehr zu. Ich habe schon Schilf berausreißen lassen, aber damit schasse ich es nicht. Was habe ich zu tun, um den Teich schilsfrei zu bekommen? H. Z- in N. Antwort: Wenn es nicht möglich ist, durch eine gründliche Bodenbearbeitung, womöglich mit Landbaumotor, die Wurzeln des Schilfes im trocken- gelegten Teich vollständig zu zerstören, so läßt sich das Schilf nur durch fortgesetztes Schneiden unter Wasser vertilgen. Sie müssen damit womöglich schon im Mai oder Anfang Juni beginnen, wenn die Spitzen des Schilfes einige Hand hoch über das Wasser hinausragen Im ersten Jahre wird sich etwa ein dreimaliges Schneiden des Schilfes notwendig erweisen, im zweiten Jahre nur noch ein zweimaliges. Von da ab wird es leicht sein, das nur noch spärlich erscheinende Schilf zu unterdrücken. Am wenigsten verträgt das zum Dachdecken benutzte Schilfrohr, öfters auch als „Schilf" bezeichnet, das Schneiden, es wird am ehesten dadurch unterdrückt. Das Kolbenschilf ist widerstandsfähiger, weicht aber schließlich auch dem dauernden Schnitt, der die Pflanzen in ihrer Lebenskraft mehr und mehr schwächt, bis sie schließlich ganz ausbleiben, vr. W. Frage Nr. 10. Wie bestelle ich gelben Sens im Garten? E.H.in Z. Antwort: Die Bestellung ist sehr einfach. Das Land wird tief umgegraben und mit Mist oder Kunstdünger gedüngt. Dann erfolgt im April die Einsaat ganz flach in Reihenentfernung von 1b bis 20 cm, später werden die Pflanzen in den Reihen aus etwa 20 cm verdünnt. Fleißiges Hacken, Unkrautfreihaltung und ausreichendes Gießen erhöhen den Ertrag. Die Samen reifen im Juli, Anfang August. vr. Ws. Frage Nr. II. Wann und wie pflanzr man einen frühreifenden Weinstock am Haus? Wann ist er zu beschneiden und zu düngen? Welches ist der beste Dünger? Wie hält man am besten Reblaus und Meltau ab? L. W. in tz. Antwort: Für das dortige Kl-ima passen an die Südseite von Gebäuden am besten frühreifende Tafeltrauven, wie Eutedel, Früh- blauer Burgunder. Man pflanze nur gut be wurzelte zweijährige Reben- ab Mitte April bis Mitte Mai. Zuvor ist die Pflanze 1,50 w lang, 1 m breit und 60 bis 80 om tief auszuheben. Kompost, Sand, Kalkstaub und Holzasche sind mit der ausgehobenen Erde zu mischen,- bei der Pflanzung sind die Rebwurzein anzuschneiden und mit Torfmull, Sand und Komposterde zu pflanzen. Stallmistdecke obenauf? Bei der Pflanzung wird der einzige Trieb auf zwei fehr- große, dicke Augen zurückgeschnitten. Sonst muß der Rebstock, der 40 bis 100 Jahre alt werden darf, alljährlich im März/April ent sprechend beschnitten und im Sommer ebenso behandellt werden. Die Düngung mit Holzasche und Stallmist kann ab Laubabfall bis Mai er folgen durch Untergraben bei Schonung der Wurzeln. Kalisalz und Superphosphat sind da neben gute Kunstdünger. Die Rebschildläuse, nicht die Rebläuse, die nur an den Wurzeln saugen, bürstet man mit einer Stahlbürste ab oder kratzt sie mit dem Messerrücken los. Meltau ist durch Schwefeln im Juni oder Juli sicher abzuhalten. Gr. Frage Nr. 12. Beifolgende Probe ist von meinem vorjährigen Johannis- und Stachelbeer wein, und zwar halb und halb. Mit Madeirahefe und Kandis habe ich den Wein gären lassen und hat zu Anfang der Wein gut übergeschäumt. Jetzt habe ich das Gärröhrchen aufgesetzt, es zeigt sich nun wenig Druck, ich habe ihn bei mäßiger Wärme gelagert, auch scheint ferner die Klärung auszuhören. Ich bitte um Auskunft, was ich hier zu tun habe? K. K. i. D. Antwort: Der Wein kann nicht mehr gären, weil schon sämtlicher Zucker verbrannt ist. Anscheinend ist er zu lange in osfener Gärung gewesen und hierbei infiziert worden, wie das Aussehen, Geruch und Geschmack ergibt. Er ist durch Milchsäurserreger sauer geworden. Falls die Menge nicht zu groß ist, raten wir, ihn sort- zugießen. Andernfalls müßte er einmal aufgekocht werden. Auch das Faß wäre gut zu reinigen. Er müßte dann in dem Fasse, gut verschlossen und voll gefüllt, bis zur neuen Ernte lagern und wäre dann mit frischem Saft, Wasser und Zucker zu vermischen und vorschriftsmäßig umzugären. vr. Ks. Der LHMmami Mocken-Aeilsge cies M?säruffer Tageblatt Ki" Lrmäwirlfcksst, HLULMirtscksft. Schristleirung: Gekonomierat Grundmann, Neudamm. 10 1927. Jeder Nachdruck aus dem Inhalt d. Vl, wir- bestraft Uebsr die Anwendung von Trockengerüsten in der Ules-Ernte. Von vr. M. Weiß. (Mit S Abbildungen.) Es war Rotkleeschnitt. Wolkenlos blaute der Himmel über dem rötlichen Kleefelde und sandte heiße Strahlen hinab. Von kräftigen Armen geschwungen fuhren die Sensen in den Abbildung l. »»n Aruimlchcr Kleerenter. hochstehenden Klee, und eine lange Schwade reihte sich an die andere. Am Abend ging es mit müden Schritten heimwärts und am nächsten Morgen, als kaum der Tag graute, begann die Arbeit von neuem. Aber die Luft war schwül, und am Nachmiltage brach ein schweres Gewitter los. Es regnete dann an diesem Tage und den folgenden nur einmal, nämlich andauernd. Da wuchsen das junge Gras und der junge Klee freudig in das faulende Heu hinein, denn e Wildling S. Abbildung 3. Durchschnitt durch Eiserner Ring mit den oberen Teil Tchlause, ersterer dient des Sleerciiters. rum Durchstechen der Stange«, letztere, um den Ring am Reuter zu defeftigen. sie erhielten ja auch durch dessen ausgelaugles Eiweiß eine reichliche Stickstosfdüngung. Ms endlich der Regen aufhörte, war das Heu ein faulender Mist. Die Rotklee-Ernte wär völlig verloren. Der Bauer sah mit Sorgen in die Zukunft. Wiesen hatte er Mr wenig. Der Rotklee bildete in seiner Wirtschaft das Hauptfutter des Winters. Und der lag draußen auf dem Felde verfault und verdorben. Die ganze Ernährung seines Viehs hing im nächsten Winter von der Heuernte ab. Wmtersutter ohne gutes Heu aber ist Hunger- Abbildung s. Mee-iirOe oder »lecstarfe. keinen Schaden. Unter dem Reuter wird so viel futter. So wie Viesern Bauern kann es auch uns ergehen. Gibt es denn kein Mittel, dem vor zubeugen? Ja, das gibt es, und dieses Mittel heißt Kleereuter, im Frankenlande Kleeböcke genannt. Zur Anfertigung der Kleereuter schreitet man so schnell wie möglich, um sie zur Heuernte vorrätig zu haben. (Siehe Abbildung 1). Man schneidet eure ausreichende Menge von 2 m langen und ungefähr 7 om starken Stangen, läßt sich von der Eisenhandlung Wuntsch in Schwedt a. d. O. einen Prospekt und danach sammenschleppen oes Heues auf die Reuter, und es kostete Mühe, sie an ordentliches Reutem zu gewöhnen. Nach zwei Jahren aber merkten die Weiber, daß sie nur einmal zum Heuen bestellt würden und dann die Emte fertig war. Die Erntekosten waren bei dem Reutern tatsächlich Mr halb so hoch wie vorher beim Heuen in Kappen." Es ist erwiesen, daß sich in den aufgereuterten Futtermassen Gärungsvorgänge abspielen, dis das Heu leichter verdaulich machen. Bei' dem heutigen Eiweißmangel im KuhstaA — ohne tau- oder regennaß sein, sonst schimmelt es. Es ist dann Äer auch ziemlich fest zu Packen, damit es sich später nicht sackt und die Spitze oben heraustritt, denn dann würde das Regen wasser einsließen. Solch festes Aufpacken schadet dem vorgetrockneten Heu in keiner Weise. Beim Bepacken werden erst die unteren Außenecken, dann der Raum zwischen diesen bepackt, dann darüber ebenso verfahren, und schließlich wird die Spitze gut eingedeckt. Damit starke Winde den oberen Teil des Reuters nicht abwehen, hat sich das Anhesten der Kuppe mit drei bis vier von oben hereingesteckten Weidenruten in der Praxis bewährt. Sie machen auch, wenn sie etwa auf der Wiese oder dem Felde liegen bleiben, an der Mähmaschine^ das geschehen, dann kann der Klee wochenlang ohne Schaden draußen bleiben, um bei passender Zeit eingefahren zu werden. Wer den Wert des Reuterns berichtete im Jahrgang 1922 dieser Zeitschrift Forstmeister Junack: „Vor dem Kriege fütterte ich meins Milchkühe mit Heu, das ungereutert geerntet worden war und dazu mit Pälmkernkuchen. Als im Kriege das Kraftfutter ausblieb, fing ich das Reutern des Heues an und behielt dabei denselben Milchertrag. Meine beste Milchkuh gab in der Laktationszeit vom Kalben zum Kalben 4300 bis 4500 Liter Milch. Die Leute schimpften zunächst über das .nutzlose Zu Zweifel das allerbeste, weil es in jedem Jahre sich als zuverlässig erwiesen hat und vor schweren Verlusten schützt. Haben sich die Arbeiter einmal an die Benutzung der Reuter gewöhnt, dann ist der Arbeitsaufwand nicht größer als bei dem gewöhnlichen Verfahren. Denn das Bearbeiten des Klees bei schlechtem Wetter, die mehr maligen Gänge nach dem Felde, die Notwendigkeit beim gewöhnlichen Verfahren den getrockneten Klee sofort einzufahren und andere dringende Arbeiten liegen zu lassen, wiegen ganz gewiß die geringe Arbeit des Aufreuterns auf. Ist Futter weggezupft, daß die Lust ungehindert darunter wegstreichen kann. Ein gut bepackter Arnimscher Kleereuter trägt zwei bis drei Zentner trockenes Heu. Wer weiß, wie groß die Verluste beim üblichen Heuen sind, und daß sie selbst bei günstigem Wetter 50 v. H. der verdaulichen Nährstoffe erreichen, der wird sein möglichstes tun müssen, um der artige Verluste zu verhindern. Das ist um so mehr angebracht, als die Preise für die Vieh erzeugnisse noch am meisten den steigenden Produkttonskosten gefolgt sind. Das Verfahren, den Klee auf Reutern zu trocknen, ist ohne allen die Cisenteile (Abbildung 2 und 3) kommen und stellt diese Reuter selbst zusammen. Solch ein Kleereuter, richtig bepackt, gewährt eine unbedingte Sicherheit gegen das Verderben des Klees. Wochenlang können die Abbildung 4. Norwegisches Gestell zum aleetrockneii. Mehrere Tanneustangen werden im Abstand von 4 IN in der C-rde befestigt und zwischen Eruier viuuben ihnen etwa 7 Drähte gezogen, auf die der zu trocknende Klee aufgehängt wird. Regen stehen. Er schadet dem Klee nicht, der nur auf der Außenseite etwas bleicht, innen aber frisch ist wie auf dem trockensten Heuboden. Man wird möglichst bei trockenem, heißem Wetter mühen, das Futter etwa zwei Tage aus dem Schwad welken lassen und dann auspacken. Es darf beim Aufreitern niemals