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und legt damit den Schwerpunkt des weiblichen Wesens in das Gefühlsleben. Empfänglichkeit für äußere Eindrücke, Antipathie oder Sympathie sind aber schlechte Nüstzeuge zur Bekleidung eines öffentlichen Ehrenamtes. In der dem Gesetz beigegebenen Begründung der Negie rung heißt es: „Besondere Bedenken gegen die Eignung der Frauen gerade für dieses Amt bestehen nicht." In vielen Veröffentlichungen, namentlich in denjenigen, die für Erweiterung der Tätigkeit von Frauen auf allen Ge bieten eintreten, wird die jetzige Zulassung der Frauen zum Schiedsmannsamt als Erfolg gebucht. So heißt es auch an einer Stelle, die Ausübung des Amtes könne der Frau eine nicht gering zu veranschlagende Befriedigung bringen. Hoffentlich leidet dieser Optimismus in der Praxis nicht zu sehr Schiffbruch, es könnte „die persönliche Befriedigung" dann leicht mit in das Grab gezogen werden. Alte Männer der Praxis sagen nämlich: „Oft erfaßt uns ein Ekel vor all dem Schmutz, dem Unanständigen und häufig Unsittlichen, mit dem wir uns befassen müssen, und die Feder sträubt sich beim Niederschreiben des Ge meinen." Ob wohl den Frauen als Schiedsmann nicht häufig alle Lust zu einem „geduldigen Eingehen auf Ein zelheiten und persönliche Sonderart" vergehen wird? Eines ist sicher: Der größte Teil der Parteien, die vor dem Schiedsmann erscheinen, gehört gerade nicht zur Elite der menschlichen Gesellschaft. F-, Justizoberinspektor. Der Zukunstsspiegel. Von ArturJger. Wenn er nicht schon D. R. P. (Deutsches Reichs patent) geworden ist, dann verdient er, so schnell wie möglich zum D. R. P. erhoben zu werden. Der Zukunfts spiegel nämlich, den ein Heller Zeitgenosse zu Nutz und Frommen der Frauenwelt erfunden hat Damit keine Mißverständnisse entstehen, es handelt sich hier nicht etwa um einen jener „Zauberspiegel", wie ste auf Messen und Jahrmärkten gezeigt werden. Nein, es ist ein richtiger Spiegel, den jede Frau in die Hand nehmen kann, die sich noch nicht zum Tragen der „aller neuesten" Frisur entschließen kann und die befürchtet, diese allerneueste Frisur würde ihr den Schein der Un solidität geben, würde nicht zu ihrem Alter passen, ihr nicht stehen und was so dergleichen Bedenken mehr sind, die bei einer nicht immer auf den „letzten Schrei" einge stellten Dame auftauchen. Bisher war es Aufgabe der In haberin einer Frisierstube für Frauen, der Kundin aus einanderzusetzen, wie gut ihr der neueste Haarschnitt stehen würde. Die Überredungskunst der Geschäftsfrau wird jetzt bald aufs trockne gesetzt sein. Alle die schönen Prophezeiungen wie: „Die Frisur wird Ihnen wunder voll stehen!" „Der Schnitt paßt blendend zu Ihrem Ge sicht!" usw. erübrigen sich vollständig. Die Damen friseuse gibt der „Kandidatin" einfach den „Zukunfts spiegel" in die Hand und sie kann sich, so wie sie ist, steht und geht, ohne Veränderung ihrer eigenen Frisur, sofort davon überzeugen, ob sic sich selber in der allerneuesten Modefrisur gefällt. Wie die Umwandlung von der unmodernen zur modernen oder von der modernen zur allermodernsten Dame entsteht? Es geht auch hier mit natürlichen Dingen zu. Lwr Vpregei lp ,o emgericyler, oaß die eigene Frijur der Hineinschauenden verdeckt wird und sich dafür die neue Frisur, die mit einer Schablone vorher eingefügt wird, spiegelt. Das ergibt dann haargenau das Spiegelbild der Hineinblickenden, nur mit veränderter Frisur. Der Zuklinftsspiegel hat noch einen Vorteil: andere können auch das Zukunftsbild sehen. Der Gatte oder die sonst „maßgebende" Persönlichkeit kann einen „Blick in die Zu kunft" tun. An Stelle des Vorurteils darf das Urteil Der König von Narretanien, Fürst von Maslredonien, Conte Fetti, Herr von und zu Spassetti, unverantwortlicher Regent aller flitter- und flatterhaften Geister, hatte wieder einmal seine Untertanen und Anhänger zu einer festlichen Ansprache in der Narrhalla vereinigt. Wir hatten Gelegenheit, dieser Versamm lung beizuwohnen, und geben die Rede des Prinzen Karneval m unsere verehrlichen Leserinnen und Leser im Original weiter sie lautet: „Meine lieben Untertanen, da haben wir uns wieder einmal msammengefunden, Ich und ihr. Die Geldschranken fallen nie der, die Geldschränke öffnen sich, wenn meine bunte Papierkrone wch im Kurse steht. Im vergangenen Fasching wollte ich an -uch, meine lieben Trabanten, noch eine äußerst interessante Ansprache halten. Ich hatte auch schon mit dem schönen Worte: ..Also nämlich ..." begonnen — es war am Faschings-Dienstag —, da schlug die unbarmherzige Uhr Zwölf, und aus war es mit meiner Herrschaft. Zum großen Schmerze all jener, die mich mm Schutzpatron ihrer geheimsten Neigungen, Reize und Wünsche gemacht hatten, mutzte ich das Feld räumen. Tief ge rührt danke ich heute den Leidtragenden von damals für ihr großes Beileid. Wie habt ihr um mich geweint, ihr Ritter. Edel frauen, Schwabinger Poeten, Schwarzwälder Dorfmädchen Waschweiber, Eskimos und Maschkerer aller Art. Es freut mich, daß ihr so wacker meine Maskenbälle und Redouten besucht. Ueber die höchsten Eintrittspreise hinweg, durch die geschertesten Maskeraden hindurch und um die windig sten Leihhäuser herum folget ihr mir nach. Bravo! Wie alt ich ei? Woher ich meine Macht habe? fragte mich neulich ein nase- veiser Philosoph. Das will ich euch erzählen. Schon Iahrtau- ende lang treibe ich mein Wesen in der Welt. Ich beseelte die ganze chinesische Götzenmaskerade. Ich schaue durch die Fratzen *>er afrikanischen Völker. Ich wohne im Mummenschanz der ägyptischen Zauberer Die alten Medizinmänner der Indianer kennen mich genau so gut wie die modernen Kurpfuscher und feichendeuter. In den Geheimkrämereien der Sybillen und 5rakelisten, in den verstaubten Räucherkammern der mittel- Aterlichen Alchemisten, in den orphischen Mysterien, in den Ge- imlehren der Kabbala, in den Bacchanalien, Dyonisiaden, Sa- irnalien und Orgien des griechischen und römischen Altertums. >ei den burgundischen und rheinischen Winzerfesten, in den Zchaubuden der Volksfeste jeglicher Art bin ich von altersher Ser treibende Geist. Bald verkleidete ich mich als Satyr oder Faun, bald als Pan oder Silen, dann wieder als Zwerg oder Riese, als Heinzelmännchen oder Kobold, ganz wie es der Ver kleidungstrieb der menschlichen Natur und der Märchenhunger eines Volkes von mir verlangten. Die Menschen wollen, sie müssen mich haben. Ich soll sie für eine kurze Zeit im Jahre aus den Gefängnissen ihrer Kultur, aus den Kleidschrauben ihrer Mode, aus den spanischen Stiefeln ihrer Sitte und aus all dem Wirrwarr, in den sie sich hinein gedacht, geredet und gekleidet haben, befreien. Das tue ich denn auch gründlich, weil von Herzen gern. Ich mache dann mit meinen Larven und Masken aus Stubenmädchen Königinnen, aus Städtern Dörfler und aus denen, die „mcht weit her" sind, vornehme Leute aus kaum glaublich fernen Gegenden. Wenn mir die Erde mit ihren Menschen, Tieren und Pflanzen zu arm- selia wird, um daraus meine Masken z.u holen, dann nehme ich treten. Einen Fehler nur hat jener Entdecker bei seiner Erfindung gemacht. Es ist jammerschade, daß er mit diesem Kolumbus-Ei erst jetzt herauskommt, wo die Haare schon wieder länger werden. Wie viele Ehegewitter, Tränen und Enttäuschungen wären erspart geblieben, wenn sie sich vorher im Bubikopf oder Knabenschnitt hätten sehen können und „er" als Augenzeuge noch vor dem verhängnisvollen Haaropfer seine Teure im Spiegel der kommenden Mode zu sehen in der Lage gewesen wäre! mir'das Recht, in Himmel und Hölle hineinzugreifen, um von dorther bezaubernde Engelsgestalten und surchtmachende Teufels fratzen herbeizurufen. Als schwarzer Negermohr mit blendend weißem Gebiß stol ziere ich umher. Alle Mädchen schauen mir dabei nach. Keine Maske, keine Fratze, keine Verhüllung und keine Enthüllung, die mir unbekannt wäre. Alle Theatergardecoben, Trachten sammlungen und Maskenverleihgeschäfte unterstehen meiner Herrschaft. Ich bin nun einmal dazu da, als närrischer Prinz regent jede Schminke und Salbe, jeden Zopf und jeden Bart, jede Gesichtsfarbe und jedes Naturkleid bis zum Tiere, ja. bis weit unter das Tier herab, den danach verlangenden Regungen und Trieben zur Verfügung zu stellen. Vielleicht geht es wäh rend der zwei Monate meiner alljährlichen Regentschaft unter den Menschen ehrlicher zu als während der übrigen zehn Mo nate. Da geben sich die Menschen einmal, wie sie sind, und machen aus ihren Herzen und Schmerzen kein Hehl. Sogar mit dem Wörtlein „Du" reden sie einander an. Jüngst veranstaltete ich ein kleines Maskenfest. Meine Plakate benannten es mit dem Locktitel „In der Hölle". Ich dachte, kein Mensch würde dazu erscheinen. Aber da habe ich mich einmal gründlich getäuscht. Wie es da lief und fuhr und herbeiströmte! Viertausend Personen faßte der festlich als Hölle geschmückte Riesensaal. Das Doppelte hätte er fassen dürfen, und er wäre noch zu klein gewesen: so groß ist das menschliche Verlangen, einem Höllenzauber heizuwohnen. Gleich paart sich gern zu Gleich In meiner Hölle ging es übrigens recht gemüt lich her. Da taten die Menschen emmal gründlich ihre Verstel lungen, in die der Alltag sie gezwängt hatte, von sich ab. Das höllische Trecken wurde allgemein himmlisch genannt. Ick glaube, den Himmel aus Erden könnte die gegenwärtige Generation gar nicht ertragen. Sie würde ihn Hölle nennen. Diebstahl, Raub, Brandstiftung können unter Umständen auch Vergnügen hervor, rufen. So freute sich ein reizender Backfisch ganz dämonisch, als ein junger, eleganter Teufel ihr das Herz stahl. Seiner Freundin Vergnügen war nicht minder groß, als non ungefähr ein gefallener Engel snatürlich männlichen Geschlechtes) ihr bos- hafterweise einen Kuß raubte. Wieviele Herzen in meiner Hölle in Brand gesetzt wurden, kann ich noch nicht sagen Aber trotz dem es überall lichterloh brannte, bis zu den brennend roten Lippen, Wangen und feuerleuchtenden Augen, war kein Schutz mann. kein Gesetz oder Strafrichter da. um diese strafwürdigen Vergehen zu ahnden. Meine Hölle war allerdings mit Scham- pusseuer geheizt. Das gab ihr Würz und Witze Und nun meme lieben Freunde und Freundinnen, komme ich zum Schluß Ich bin ja kein Redner von Beruf, nur Re gisseur Wenn ihr einmal jemandem die nackte Wahrheit sagen und mit ihm recht deutsch sprechen wollt, dann rate ich euch, zu irgend einer meiner Masken oder Larven eure Zuflucht zu nehmen Die Menschen predigen viel von der Wahrheit, aber sic wollen sie nicht gerne hören Die Wahrheit muß ein Narren gewand und eine Schellenkappe tragen, damit sie erträglich wird. Seid meine Narren und redet die Wahrheit Daran haben alle Jahrhunderte nichts geändert, daß nur Kinder und Narren die Wahrheit gern hören und reden. Ich maskiere die Menschen, um ihre Herzen zu demaskieren. Darin liegt der Sinn meiner Unsinns " Der Fürst ohne Krone. Dem Schulausschuß gehörten salzende Herren an: Dr. Kronfeld, Zschoke und Lauten bach (Stabträte) Hahne, Neumann, Hofmann, Sinemus (Stadtverordnete), Otto Ranft Göpfert'Dr. Bretschneider, Richard Zschoke Mernvertreter), Hientzsch, Gerhardt, Anders, Kühne (Lchrervertreter), Dr. Bartcky (Schularzt). Die Berbandsberufsfchule besuchten 322 Knaben und 181 Mädchen, davon waren 61 Tischler (drei Klaffen), 66 Landwirte (drei Klaffen), 29 Schuhmacher (eine Klasse), 23 MuWer (eine Klasse), 54 Kaufleute (Wei Klassen), 2d im Nahrungs- mittelgewerbe Beschäftigte (eine Klaffe), 60 Metallarbeiter (drei Klaffen), 87 Mäd chen aus der Stadt (vier Klaffen) und 94 Mädchen vom Lande (vier Klaffen). Die Berufsschule erhielt vom Ministerium einen größeren Betrag zur Anschaffung von Lehrmitteln. Sie kaufte einen Lichtbilderapparat, ein Kino und eine Radioanlage. Die Landwirtschaftliche Haushaltungsschule zählte 56 Schülerinnen. Als Lehr kräfte wirkten an ihr Fräulein Rohns (Leiterin), Fräulein Baeumler, Fräulein Apel, Fräulein Leuschner, Pfarrer Wolke, Direktor Thomas und Vorturner Knepper. Die Statistik der Kirchgemeinde Wilsdruff zeigt für 1926 folgende Zahlen: Geburten: 52 (23 Knaben und 29 Mädchen), 48 in Wilsdruff, 1 in Grumbach, I in Sachsdorf; darunter waren 8 unehelich. 2 Kinder wurden tot geboren. 3 aus wärts geborene Kinder wurden hier getauft. Getraut wurden 23 Paare, aufgeboten Ag. Gestorben find 46 Personen, 42 in Wilsdruff, 1 in Grumbach, 3 in Sachsdorf. 9 auswärtig Gestorbene wurden hier beerdigt, 6 Pawchianen auswärts bestattet. Dis Verstorbenen waren ihren Lebensverhcillniffen nach 3 Knaben, 5 Mädchen, 12 Ehemänner, 13 Ehefrauen, 4 Witwer, 7 Witwen, 12 ledige jüngere und ältere Personen. Am bedeutendsten war die Sterblichkeit im September mit 8 Personen, dann folgen Februar, Juli, November mit je 6, Januar, Mai, August mit je 5, Oktober 4, März, Dezember mit je 3, April 1 Person. Kommunikanten waren 1475 einschließlich 64 Hauskommumkanten und 63 Konfirmanden. Bor hundert Jahren (1826) zählte man 89 Geborene, 27 Paar Getraute und 57 Verstorbene. Kommunikanten waren 1624. Das Amtsgericht chatte im verflossenen Jahre viel Arbeit mit der Hypotheken aufwertung. Nicht weniger als 2411 Hypotheken wurden eingetragen. Daraus ist die mit Riefenschritten vorwärts schreitende Verschuldung des Grundbesitzes deutlich zu erkennen. 86 Grundstücke wechselten ihre Besitzer. Schösfensitzungen wurden 6 ab- Schalten. Als Schöffen fungierten Franz Siegert, Krankenkaffenkassierer in Wils druff; Otto Petzschke, Schlosser in Wilsdruff; Hugo Loßner, Stellmach ermeiftcr in Wilsdruff; Josef Gründler, Fabrikbeamter in Wilsdruff; Gustav Grille, Tischler in Wilsdruff, Julius Maune, Waldarbeiter in Herzogswalde; Hmil Schneider, Maurer in Klipphaufen; Emil Philipp, Gutsbesitzer in Blankenstein; Louis Wolf, Wirt- schastsbesttzer in Helbigsdorf; Bruno Schubert, Wittschäftsbefitzer in Tanneberg. Zu Jugendschöffen waren bestellt Maria Mache, Kaufmannsehesrau in Wilsdruff, und Otto Gerhardt, Lehrer in Wilsdruff. Im Amtsgerichtsgefängnis wurden 784 Tage abgeseffen. Am 1. März wurde Amtsgerichtsrat Dr. Schaller an das Handelsgericht Glauchau versetzt. Die Leitung des hiesigen Gerichts übernahm Amtsgerichtsrat Dr. Kluge aus Frauenstein. Dr. Kluge starb am 5. Juli. Sein Nachsolger wurde Amtsgerichtsrat Dr. Scheuffler aus Dresden. Vom Postamt wurden bearbeitet: 416 652 aufgegcbene gewöhnliche Brref- fendungen, 953180 eingegangene gewöhnliche Bri essen düngen, 22734 aufgegeoene „Were Heimt" — Beilage zum Wilsdruffer TigeM. einzubüßen — in der Inflationszeit überkauft. Ihr Lagervorrat an Möbeln hat bis her zur Bedienung des Publikums ausgereicht. Sv kam es, daß die meisten Wils- truffer Betriebe bei der Gewerbeinspektion Stillegung beantragten. Die Stillegungen wurden auch genehmigt. Im Verlauf des Jahres eröffneten sich allmählich wieder Absatzmöglichkeiten. Die Betriebe arbeiteten durchschnittlich mit 40 Prozent ihrer Belegschaft. Line Besserung dieser Verhältnisse ist zunächst nicht zu erwarten. Aus dem Verwaltungsbereich des Stadtrates ist folgendes zu erwähnen: Aus dem Stadtverordnetenkolleglum schieden aus die Herren Hille, Gabler, Holzig, Hof mann, Sinemus, Schumann und Frühauf; neu gewählt wurden die Herren Hilde brand, Ruppert, Zimmermann, Kraft, Stelzner, Gerhardt, Rebs und Richter. In beiden Kollegien und in den Ausschüssen wurde ein großes Arbeitspensum bewäl tigt. Der Stadtrat hielt 31, die Stadtverordneten 12, der Fürsorgeausfchuh 14, Betriebsausschuß 18, Derwaltungsausschuß 5, Bestattungsausschuß 3, Kr-ankenhaus- ausschuß 1, Krankenhausverband 2, Bemssschulverbawdsausschuß 1, Berufsschul vorstand 1, Schulausschuß 4, Wohnungsausschuß 12, Feuerlöschausschuß 4, Babe- ausfchuß 31, Kinderhortausschuß 2, Wohnungsschiedsamt 7 Sitzungen ab. Im Standesamt wurden beurkundet 54 (54) Geburten, davon 8 uneheliche, 46 (40) Sterbefälle, darunter 3 (2) Totgeburten. Aufgebotsverhandlungen wurden 20 (30) geführt. Zum Aushang gelangten 43 (48) Aufgebote. Eheschließungen fan den 27 (30) statt. Kirchenaustritte erfolgten bisher 240, davon 17 (24) im Berichts jahre. Im Einwohnermeldeamte wurden 516 (575) Auzüge, 489 (512) Wegzüge, 73 (83) Umzüge gemeldet, fo daß der Bevölkerungsstand am 31. Dezember 1926 3879 (3841) betrug. Im Krankenhouse wurden 203 (486) Personen verpflegt, 442 (403) männliche und 94 (83) weibliche an 3742 (3663) Verpflegtagen. An 78 Kleinrentner wurden 26 308 Mark, an 49 Sozialrentner mit sechs Kindern 44 689, Mark Unterstützung gezahlt. Die Zahl der unterstützten Fürsorgeempfänger betrug am Ende des Berichtsjahres 7, die aufgewendeten Mittel 3067 Mark. An Woihnachtsbeihilfen wurden insgesamt 3056 Mark gewährt. Die Allgemeine Wohlfahrtspflege wird von der hier tätigen Fürsorgeschwester Weißermel gewissenhaft durchgeführt. Totenbestattung. Im Berichtsjahre sind für Rechnung der unentgeltlichen Totenbestattung 36 (24) Bestattungen erfolgt. Das Feuerlöschwesen wurde auf eine ansehnliche Höhe gebracht. Eine weitere Dampfsirene wurde eingebaut und die in Privatbesitz befindlichen Handfeuerlöscher der Allgemeinheit bei Schadenfällen zugängig gemacht. Von der Polizeiabteilung wurden 35 Reisepässe ausgestellt, 101 (163) Straf- Verfügungen erlassen, 86 (201) Tanzgenehmigungm und 98 (114) Kino- und The atergenehmigungen erteilt. Kraftfahrzeuge wurden 21 (18) neu zugelaffen. Ge- werbeamneldungen warm 29 (17) zu verzeichnen. Von den Polizeckeamten wurden u. a. 188 Anzeigen gemacht, Saal- und Kino- kontrollen, Radsahrkontrollen ausgeführt und 56 sofortige Abstrafungen in straßen- polizeilicher Hinsicht vorgmommen. Wohnungsamt. Im Berichtsjahre wurden 27 (24) Wohnungen vergeben und 4 (11) Wohnungstausche genehmigt. Am Schluffe des Jahres betrug die Zahl der Wohnungssuchenden nach Aufstellung vollständig neuer Listen 138 (202). Ins gesamt lagen dem Wohnungsamte 175 (251) Wohnungsgesuche zur Beratung und Beschlußfassung vor. Das Wohnungsschiedsamt behandelte 13 (11) Fälle.