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Mitteilung des Reichsgesundheilsamtes vor, die feststellt, daß in der ersten Hälfte dieses Monats die Grippe in den einzelnen Teilen des Reiches an Ausdehnung zugenommen habe. Die Epidemie trage jedoch keinen bösartigen Charakter. InHollandhat die Grippe in der ersten Woche des Januars in den Großstädten gleichfalls eine Ausbreitung erfahren. Für die Zeit vom 28. November bis zum 8. Januar wurden in 105 Großstädten Englands 172 Sterbefälle, in London für dieselbe Zett 72 Sterbefälle infolge Grippe gemeldet. Die Sanitäts - Verwaltung der Vereinigten Staaten meldet zum 15. Januar 1644 Grippefälle für die erste Januarwoche und 1863 für die zweite Januar woche. InSpanien hat die Epidemie sich in 35 Provinzen ausgebreitet. Sie zeigt aber auch hier keinen bösartigen Charakter. Aus verschiedenen Teilen wird bereits ein Zurückgehen der Epidemie gemeldet. Die Sanitätsverwaltung von Italien meldet wiederum, daß keine Grippefälle zu verzeichnen sind. Die schweizerische Sanitätsverwaltung teilt mit, daß in der letzten Woche des vorigen Jahres 80 Sterbefälle gegenüber 31 in der vorhergehenden Woche festgestellt wurden. Aus Österreich wird gemeldet, daß dort bis jetzt noch keine Grippefälle vorgekommen sind. Lettland und Litauen melden eine geringe Ausdehnung der Epidemie. Kaiserin Charlotte von Mexiko 1*. Auf Schloß Bouchoute in Belgien ist die Witwe des ehemaligen Kaisers Maximilian von Mexiko im Alter von 87 Jahren gestorben. Fast sechzig Jahre hat die unglückliche Frau, die der Tod jetzt endlich von ihren Leiden erlöst hat, den jähen Sturz von den Höhen des Glückes, auf denen sie einst gestanden hatte, überlebt, fast sechzig Jahre lang, eine Lebendig-Tote, von des Wahnsinns Nacht umfangen, ein Scheindasein geführt. Sie wurde schon mehrere Male tot gesagt, so im vorigen Jahre zuletzt. Als die belgische Prinzessin Maria Amalie Char lotte, König Leopolds I. Tochter, im Juli 1857 sich mit dem österreichischen Erzherzog Ferdinand Joseph Maxi milian, dem Bruder des Kaisers Franz Joseph, ver mählte, konnte sie noch nicht ahnen, daß ihres Gatten Haupt eines Tages eine Kaiserkrone zieren und daß diese Krone ihm zur Dor nenkrone werden würde. Maximilian stand als Kon teradmiral an der Spitze der österreichischen Marine und führte im übrigen auf sei nem Schlosse Miramare bei Triest ein glückliches Leben. Bis ihm Napoleon m. riet, die ihm angebotene mexika nische Kaiserkrone anzu nehmen. In Mexiko ging damals alles drunter und drüber, und die Franzosen hatten unter Vazaine, dem späteren Besiegten von Metz, Truppen ins Land geschickt. Maxi milian sollte Ordnung schaffen. Er wurde vor der An nahme der Kaiserkrone gewarnt, und die Triestiner sangen damals: „Maximilian, traue nicht, kehre schnell nach Miramare zurück . . .", aber der Ehrgeiz der juu- gen Erzherzogin Charlotte — sie war damals 24 Jahre alt — war größer als die politische Einsicht ihres Mannes, und so wurde der Österreicher im Vorsommer des Jahres 1864 Kaiser von Mexiko. Mit großem Pomp hielt er seinen Einzug in Veracruz und bald darauf in die Hauptstadt des Landes. Damit aber war die Herr lichkeit zu Ende. Napoleon zog Frankreichs Truppen zurück und Maximilian konnte zusehcn, wie er mit den mexikanischen Revolutionären fertig wurde. Er wurde nicht mit ihnen fertig! Zwei Jahre lang kämpfte er einen aussichtslosen Kampf, bis er im Mai 1867 in der Bergstadt Queretaro dem General Escobedo in die Hände fiel. Vier Wochen später wurde er mit den Mitgefange nen Generalen Miramon und Mejia in Queretaro er schossen, nachdem ein Kriegsgericht ihn zum Tode ver urteilt hatte. Die Kaiserin war nicht im Lande. Sie war, als die Lage sich nach dem Abzug der Franzosen immer ungünsti ger gestaltet hatte, nach Europa gereist, um bei Napoleon und beim Papst Pius IX. für ihren schwer bedrohten Gatten um Hilfe zu bitten; doch ihre Bemühungen blteven fruchtlos. Aus Kummer verfiel sie in Geisteskrankheit und wurde erst nach Schloß Tervueren bei Brüssel, dann nach Schloß Bouchoute gebracht. Qb sie je das wirkliche Schicksal ihres Gatten erfahren hat, ist fraglich. Die sie zu sehen bekamen, erzählten, daß sie in vollständiger Ver blödung vor sich hin lebe, in stundenlang ununterbroche nem Redefluß törichte Dinge schwatze, der Vergangenheit aber mit keinem Worte gedenke. In solchem Geisteselend, aber körperlich kräftig und gesund, ist die Frau, die sich einst mit Stolz Kaiserin von Mexiko nannte, fast 87 Jahre alt geworden ... S. i Letzte Meldungen - Vermischte Drahtnachrichten vom 19. Januar. Das Reichsmietengesetz bleibt vorläufig. Berlin. Im Haushaltsausschuß des Reichstags wies bei Beratung des Etats des Reichsarbcitsministcriums Rcichs- arbeltsminister Dr. Brauns daraus hin, daß die Wohnungs- gcsetzgebung in ganz großem Umsange Ländersache geworden ser. Preußen wolle seine Verordnung zunächst am 1. April in Kraft treten lassen, um dann eventuelle Abändcrungsmaß- nahmen erwägen zu können. Ebenso könne auch das Reichs- arbcitsministcrium seine Genehmigung zu der Verordnung, wenn sie sich nicht bewähre, ganz oder zum Teil widerrufen. Das Reichsmietengesetz werde nicht ohne weiteres aufgehoben werden. Später werde ja ein mal die Zwangswirtschaft aufhören müssen, aus Wirtschaft- Uchen und politischen Gründen, und dann werde man nicht umhin können, auch die Mieten der Geldentwertung allmählich anzupassen, aber keineswegs ohne icyonenven rrvergang. Angenommen wurde eine Entschließung, die mit größter Beschleunigung einen Gesetzentwurf verlangt, wodurch ein dauernder sozialer und wirtschaftlicher Schutz der werktätigen landwirtschaftlichen Pächter sichergestellt wird. An genommen wurde weiter ein Antrag der Berichterstatter, einen Beitrag für eine Vermittlungs- und Beratungsstelle für An wärter auf das landwirtschaftliche Stedlungswerk in den dünn bevölkerten Gebieten von 50 000 Mark einzusetzen. Gründung eines deutsch-litauischen Wirtschaftsvcrbandes. Berlin. Hier ist die Gründung eines deutsch-litauischen Wirtschaftsverbandes erfolgt, der die Erhaltung und Förde rung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Litauen und Deutschland anstrebt und sich insbesondere zum Ziel gesetzt hat, die am Export nach und von Litauen betei ligten Industrie- und Handelsfirmen zusammenzuschließen. Die Initiative geht von dem litauischen Generalkonsul in Berlin, Dr. Fischer, aus, der auch der Vorsitzende des Vor standes und des Kuratoriums ist. Außer ihm gehören noch eine Anzahl prominenter Vertreter der Industrie- und Han delswelt sowie namhafte Politiker dem Kuratorium an. Ein verunglückter Gefangenentransportwagen. Berlin. In Neukölln geriet ein Gefangenentransport automobil ins Schleudern und fuhr in die Schaufensterscheibe eines Geschäftes, wobei die Insassen, zwei Gefangene und der begleitende Polizeibeamte, verletzt wurden. Die beiden Ge fangenen mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Das Auto wurde stark beschädigt abgeschleppt. Dr. Held zu einer Anfrage in Sachen Rouzier. München. In schriftlicher Beantwortung einer parlamen tarischen Anfrage aus Kreisen der Bayerischen Volkspartei wegen des Falles Rouzier erklärte Ministerpräsident Held u. a., daß wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung gegen Gewaltakte Besatzungsangehöriger von feiten der deutschen Behörden, solange die Besetzung andauere, leider nicht mög lich seien. Das einzige wirksame Schutzmittel fei die Beendi gung der Besetzung. 37 Millionen Mark für den Wohnungsbau in Bayern. München. Der Haushaltsausschutz des Bayerischen Land tages hat die von der Regierung zwecks Arbeitsbeschaffung durch Förderung des Wohnungsbaues angeforderten Mittel in Höhe von 37,2 Millionen Mark einstimmig bewilligt. Das neue Wappen der Türkei. Bei dem vom türkischen Unterrichtsministerium ausge schriebenen Wettbewerb für einen Entwurs des neuen tür kischen Wappens erhielt Namik Ismail den ersten Preis. Sein Entwurf zeigt auf einem roten Schild den Weitzen Halb mond mit dem Stern, darunter den aus der Legende des Oghus Khan stammenden Wolf, der aus einer Lanze schreitet. Der Schild ist links von einer Ährengarbe, rechts von einem Eichenblattgeslecht umrahmt. Die Spitze des Schildes ruht aus einer Plakette mit den Anfangsbuchstaben der Worte „Tür kische Republik", während aus der eingebuchteten oberen Kante des Schildes eine Fackel auslodert, die das Vertrauen des tür kischen Volkes aus seine Zukunft versinnbildlichen soll. - Rus unlerer Keimst - Wilsdruff, 20. Januar 1927. Merkblatt für den 21. Januar. Sonnenaufgang 8°° t Mondaufgang 8" N. Sonnenuntergang 4-- Mouduulergang 9°° V. 1804 Moritz von Schwind geb. — 1815 Matthias Claudius gest. — 1831 Achim von Arnim gest. — 1872 Franz Grill parzer gest. Schwindel vor der Wohnungstür. Das Unwesen der Schwindelfirmen nimmt nach den Be obachtungen der öffentlichen Rechtsauskunftsstellen wieder ge waltig zu. Bald sind es die Geschäftsgebaren von nicht am Ort befindlichen Firmen, bald ist es das Borgehen der meist vor der Wohnungstür vorsprechenden Reifenden, die die Leichtgläubig keit und Unerfahrenheit der Hausfrauen und des -Hauspersonais auszunützen suchen und hierbei offenbar meist auf ihre Rechnung kommen. Vielfach wird eine Ware, z. B. ein beliebiger Ratgeber, emp fohlen. Es wird unter mancherlei Vorspiegelungen die Unterschritt zu erlangen gesucht. Nach Empfang der Unterschrift werden dann dem Unterzeichner zu seinem Entsetzen die aus der Unterschrift erwachsenen rechtlichen Bindungen klargefegt, die bei Nichterfül lung erbarmungslos im Wege der Klage verfolgt werden. Diesem Unwesen, das den ordentlichen heimischen Geschäften empfindlichen Abbruch tut, das Mißtrauen gegenüber gefunden Geschäften stärkt und die Kaufkraft schwächt, ist mit allem Nach druck auf den vom Zivilrecht und vom Strafrecht hierfür vorge sehenen Wegen zu begegnen. Wichtiger aber noch ist, daß ein jeder sich mit Vorsicht wappnet gegenübe- unbekannten auswärtigen F cmcn rad daß man sich bei Besuchen von aufdringlichen Reisenden Wicher Fir men rechtzeitig des Strafgefetzbuchparagraphens über Hausfrie densbruch erinnert Bor allem aber sollte man sich immer wieder den vielfach in den öffentlichen Rechtsauskunftsstellen aushängende,r Spruch zur Mahnung dienen lasten: Wer Ungelesenes unterschreibt, tut bester, daß er Ochsen treibt! Fabian, Sebastian. „Zu Fabian, Sebastian, tut der Saft in die Bäume gähn!" — Diese alte Bauernregel kennzeichnet den 20. Januar als einen Dag, der für den Landmann und Gärtner große Bedeutung hat. Nun muß allerdings.nicht der Saft gerade am 20. Januar in die Bäume steigen! Doch es heißt einmal so, und es mag ja wahr sein, daß an schönen Tagen Ende Januar die Bäume „erwachen". — Von den beiden Kalenderheiligen, dem Fabian und dem Sebastian, weiß man nicht gerade viel zu sagen. Und was man weiß, ist vielleicht auch mehr Legende als ge schichtliche Wahrheit! Bom Sebastian sagt man, daß er von Ge burt ein Gallier war, der sich in Rom bis zum Hauptmann der Prätorianergarde des Kaisers Diocletian emporschwang. Da er zu den Christen in engere Beziehungen getreten sein soll, wurde eines Tages der Befehl gegeben, den Abtrünnigen zu toten. Tausend Pfeile sollen seinen Körper durchbohrt Haden; dennoch kam er, von einer Christin gerettet, mit dem Leben davon. Doch aufs neue wurde man seiner habhaft und der grausame Kaiser be fahl nun, daß man ihn zu Tode peitschen solle. So wurde denn Sebastian so lange mit Ruten geschlagen, bis er seinen Geist auf- gad. Hierauf warf man den Leichnam in eine Grube. Doch wurde er von Freunden wieder herausgeholt und in den unter irdischen Katakomben würdig begraben. Den Bogenschützen gilt der heilige Sebastian als Schutzpatron (!); auch wird er von Pest kranken gern aNgerufen. Ortsgruppe Wilsdruff des Deutschen Sängerbundes. Mehr als 80 Mitglieder der Vereine ,-Liedertafel" und „Sängerkranz" waren gestern abend im ,-Löwen" zusammengekommen, um der seit -wei Jahren erfolgreich bestehenden Sängervrtsgruppe festere Grundlagen zu geben. Dachdeckermeister Ziener t begrüßte die Erschienenen und unterbreitete ihnen Vorschläge, wie die schwe benden Fragen einer im Intereste der Pflege des deutschen Liedes liegenden Lösung zugeführt werden Muten. Damit erklärte man -sich einverstanden und kam nach kurzer Aussprache zu der Bil dung eines paritätisch zusammengesetzten selbständigen Vorstandes mit den Sangesbrüdern Adolf Schlichenmaier als Vor sitzenden, Friedrich Hantke als Stellvertreter, Paul Tränk ner als ersten Schriftführer, Otto Mesferf chmidt als Stell vertreter, Max Gerstenberger als ersten Kassierer, Alfred - Geißler als Stellvertreter, Otto Lange und Erwin Vogel als Beisitzer. Zum -ersten Liedermeister wurde Lehrer Paul Hientzsch, zum Stellvertreter Oberlehrer Kantor Hientzsch gewählt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig. Mit verschiedenen Brüdervereinen der Umgehung soll weiter engere Fühlungnahme angestrebt werden, um das deutsche Lied auch im hiesigen Bezirke verstärkt zu fördern. Gilt es doch mit vollen Segeln den Sänger festen in Oschatz und Wien zuzusteuern. Einstimmig wurde die Annahme des Namens Ortsgruppe Wilsdruff des Deutschen Sängerbundes" beschlosten. Mit den besten Wünschen für die Zu kunft übergab der bisherige dem neuen Vorsitzenden die Leitung der Geschäfte, nachdem die Anwesenden mit dem Gesänge des Sachsensängerspruches ihren Willen zu festem Zusammenhalten überzeugend Ausdruck verliehen hatten. An die Vorlesung eines Artikels mit der Parole „Nach Wien, nach Wien!" schloß sich eine kurze Singstunde. Einbrecher haben in der Nacht -zum 19. d. M. die Gasthöfe in Stein buch bei Kesselsdorf und Kaufbach heimgefucht. In beiden Fällen haben fie die Fensterscheiben mit einem spitzen Gegenstand zum -Springen gebracht, haben durch die entstandene Oeffnung das Fenster aufgewirbeft und sind eingestiegen. Nach dem hüben sie sämtliche Räume abgefucht und Zigarren, Zigaret ten, Eßwaren, Geld und sogar einen Schulranzen gestohlen. In Steinbach haben sie den Basazzo-Apparat erbrochen und ent leert. In Kaufbach haben sie trotz des scharfen und bissigen Schäferhundes, der in den Räumen war, „gearbeitet". Es ist da her anzunehmen, daß wieder einmal gewerbsmäßige Einbrecher am Werke sind, die auch in derselben Nacht in Zöllmen einge brochen hüben. Einbrüche und Diebstähle aus dem Londe. — Ein guter Fang. Einem Gutsbesitzer in Wittgens dors bei Kreischa wurden ein Kalb, etwa zwei Zentner schwer, sowie eine Gans und ein Hahn aus dem Stalle gestohlen. Die Tiere find im Stalle abge- stochen worden. Der herdeigeholte Spürhund verfolgte eine Spur dis Grvßborthen. In Bärenfels bei Kipsdorf wurde ein gegenwärtig unbewohntes Landhaus erbrochen, und daraus Bet ten sowie Kleidungsstücke und andere Sachen entwendet, auch verschiedene Zimmer in -übler Weife verunreinigt. In K l o st e r- haus er wurde nachts von der Leine weg die gesamte, zum Trocknen aufgehängte Wäsche gestohlen. Bei einem Einbruch in die Molkerei J a u e r (Post Panschwitz) wurden 122 Pfund (244 Stückchen) Butter gestohlen. Etwa 20 Stück Butter haben die Spitzbuben auf der Straße in Richtung Kamenz verloren. In Nebelschütz wurden Einbrüche in eine Bäckerei und in -das Pfarrhaus verübt. Den Tätern fielen ein Posten Margarine und in der Pfarre ein -Fahrrad in die Hände. In Kaufbach, Grumbach und Pennrich wurden Diebstähle in Wohnun gen und in einer Knechtekammer zur Ausführung gebracht, dabei vornehmlich Kleidungsstücke aller Art entwendet. — Am 15. Ja nuar vormittags wurden in Klotzsche die Kuhmelker Willi Karl Hartung, geboren 1905 zu Radeburg, wühnhast Dresden, Wilder-Mannstraße 8, und Karl Pali, geboren 1900 zu Leipzig, in Dresden, Hechtstraße 64 wohnhaft, mit verdächtigen Sachen angehalten, festgenvmmen und der Staatsanwaltschaft Dresden zugeführt. Die vorgefundnencn Sachen stammten von einem großen, in Lichtenberg verübten Einbruch, wo einer der Festge- nvmmenen zuvor in Stellung war. Der bestohlene Gutsbesitzer konnte die Sachen wieder zurückerhalten. Beide Kuhmelker dürf ten eine ganze Anzahl Einbrüche begangen haben. Oekonomierat Böhme gestorben. Der in der sächsischen Land wirtschaft bekannte Oekonomierat Böhme auf Döberlitz bei Göda ist an den -Folgen eines Schlaganfalles gestorben. Er stand im 75. Lebensjahre, bewirtschaftete 52 Jahre -das von Lippefche Rittergut und entfaltete ein« rege Tätigkeit in landwirtschaftlichen Organisationen; so war er auch lange Zeit Mitglied des säch sischen Landeskulturrates. Tierseuchen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesund- Heftsamtes üher den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 15. o. M. waren in der Amtshauptmannschaft Meißen zu verzeichnen: Maul- und -Klauenseuche in vier -Gemeinden, vier -Gehöften; Räude der Einhufer in drei Gemeinden, drei Gehöften: Schweine seuche und Schweinepest in einer Gemeinde, einem Gehöft; Ge flügelcholera in einer Gemeinde, einem Gehöft; ansteckende Blut armut der Einhufer in einer Gemeinde, einem -Gehöft. 7. Sächsische Landwirtschaftliche Woche in Dresden. In der -letzten Zeit ist in der Presse wiederholt darauf aufmerksam ge macht worden, daß am Montag den 24. Januar in Dresden die 7. Sächsische Landwirtschaftliche Woche deginnt. Von Jahr zu Jahr konnte sich der Einfluß dieser Einrichtung auf die weitesten Kreise -der sächsischen Landwirtschaft und nicht zum geringsten auf die Behörden bemerkbar machen. Den praktischen Landwirten zumal werden durch zahlreiche Fachvorträge von namhaften Ver tretern der Wissenschaft und Praxis die neuen Errungenschaften der landwirtschaftlichen Technik in Tierzucht und Pflanzenbau so wie die wichtigsten Fragen auf dem Gebiete der Volkswirtschaft