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WS? L/eV 6s?e/^/-/?L'L/o'6??/ /H/" /V-5>w^o -es/Ob/w/ ^r/xros, c^s ^SSM? ->M/kw Ä? ü^7 /-MD5S7 U 1,43 sür Än- ;druff. 2l 6. 101 .1.3-115 3.5-13,7 l7.8-18 .9-10.3 93-19,5 und in kel still. )0 Kilo» U 5-22 auktion zurück» lte bis Zullen-« e 70,50 , Kuh- r und nhäute >, besch. e 45,50 Ochsen» e 45,50 Z (56), mte 64 ), über .>r und ßfd. 50 h. bis 36 46 30-34 22-27 '3.5-28.5 24-2 6.S 33-35.5 5,5-17.5 21-23 ) Kilo steichs» >—1,70, >—1,50, >—1,90, >—1,65, s Heu er :ch« lirritt Stoffs (Fortsetzung folgt.) sein Druver, jein Onkel unv der aus den ersten gescheiterten Friedensverhandlungen her noch bekannte Schwager Azer- kane, insgesamt 40 Personen, sollen nach dieser französi schen Kolonie überführt und dort lebenslänglich — natür lich auf Kosten des französischen Staates — gefangen gesetzt werden. Damit ist natürlich weder für Frankreich, noch für Spanien das Marokkoproblem auch nur zum geringen Teil gelöst. Inzwischen aber streiten sich die Jäger um das Fell des wenigstens militärisch toten Löwen. Was mag jetzt im Hirn des gefangenen Kabylenführers vorgehen, wenn ihm auch nur ein wenig von den zwischen seinen Feinden bestehenden Gegensätzen und Meinungsverschiedenheiten bekannt geworden ist? Ist es im Urwald nicht schon vor- gekommen, daß von zwei Jägern, die ein wertvolles und edles Wild zur Strecke gebracht haben, beim Teilen der Beute aus Eifersucht und Habgier der eine auf den andern dieselbe Flinte angeschlagen hatte, mit der er noch kurz zu vor das Wild erlegen half? Es geht jedenfalls allerlei im Westen Europas vor und — der Franken sinkt ohne Unter last. Angeblich aus nicht festzustellenden Gründen! Sollte da nicht . . .? Abd el Krims dunkler Schatten wird jedenfalls noch lange vom Norden Afrikas drohend nach Europa hinüberfallen — wenn er selbst auch in eine noch so weite Gegend verbannt werden sollte Frankreich beabsichtigt, den Rifhäuptling zu deportieren, und zwar voraussichtlich nach Madagaskar. Sowohl Abd el Krim selbst, wie auch seine Frauen und Kinder, .ferner Budapest. Prinz Windischgrätz, der wegen der be kannten Frankfälschungsangelegenheit zu einer längeren Zucht hausstrafe verurteilt wurde, ist schwer erkrankt, so datz er sich in einem Privatsanatorium einer Operation unterziehen mutz. Bukarest. Kronprinz Carol soll sich durch Vermittlung seines ehemaligen Adjutanten mit seiner Familie wieder aus- gesöhnt haben, so datz in hiesigen Kreisen von einer Rück kehr des Kronprinzen, der gegenwärtig in einem bescheidenen Pariser Vorstadthotel wohnt, gesprochen wird. Washington. Wie Präsident Coolidge in einer Rede aus) führte, werde das am 1. Juli zu Ende gehende Finanzjahr mit einem Überschutz von 185 Millionen Dollar und dall nächste Finanzjahr mit einem Überschutz von 20 Millioneil Dollar abschließen. Er wies aber darauf hin, daß er ein? weitere Verminderung der Steuern nicht versprechen könne! Am das Fell des Löwen. Die Selbststellung des tapferen Rifführers Abd el Krim hat den latenten Gegensatz zwischen den beiden Waf fenbrüdern in Marokko, Frankreich und Spanien, endlich vor aller Welt offenbart. Beide „siegreichen" Nationen gönnen sich weder den „Siegespreis", d. h. den Einfluß, die berühmte französische „Penetration", im Lande des Rifs, noch die gewissermaßen mehr „ideelle Siegesbeute", den vielgefürchteten und vielgehaßten Rifhäuptling selbst und seine Anhänger. In Paris hat man lange herumge raten, was man mit dem gefangenen Löwen des Rifs be ginnen sollte. Die Spanier sprachen gleich vom Hängen oder Erschießen. Frankreich erscheint in diesem Falle merk würdig „edelmütig", und wenn der Franzose edelmütig ist, dann kann man nach unseren Erfahrungen immer noch etwas besonders Raffiniertes dahinter vermuten. Die fran zösisch-spanischen Marokkoverhandlungen, die in Paris stattfinden, haben bisher noch nicht die der übrigen Welt gewiß nicht uninteressante Enthüllung der französischen Po litik gebracht, obwohl alles in der sattsam bekannten Art der großen Konferenzen aufgezogen war und bei dieser zu nächst zur „Fühlungnahme" zusammenberufenen Versamm lung außer den Prominenten der Marokkopolitik sowohl Frankreichs wie auch Spaniens auch die Vertreter der bei derseitigen Außenministerien und der Militärbehörden bei der Länder anwesend waren. Diese Konferenz, die sich mit der „Sicherheit und Abgrenzung (?) der Einflußzonen" be schäftigt, wird den Herren am Quai d'Orsay noch manches Kopfzerbrechen verursachen. Als zweiter Hauptpunkt ist die Entscheidung über das zukünftige Schicksal Abd el Krims Segenstand endloser Verhandlungen. Nichts warme ihn, die Schicksalsfrage zu tun: „Du zögerst? Nun — weil — ?" Lucie verdeckte das Gesicht mit den Händen. Leise und verschämt flüsterte sie: „Weil ich dich schon längst im stillen liebte." Heinz taumelte zurück. Krampfhaft hielt er sich am Tischrand fest. „Weil — ich dich — schon längst — im stillen liebte," sprach er mechanisch ihre Worte nach. Schwer- ' fällig ließ er sich auf den Stuhl fallen, der hinter dem Tisch, stand, und stützte den Kopf in beide Hände... Er hiel Abrechnung mit sich . . . : Was hatte er da getan! Mit einem Menschenherzer gespielt! Freilich ohne es zu wollen. Aber änderte das ; etwas an dem entstandenen Unglück? Nein, ein armes, ' heimatloses Kind hatte er betört, hatte Empfindungen in ihm geweckt, die es nun vielleicht nicht mehr zu unterdrücken vermochte, unter deren Einwirkung es sich elend und be trogen fühlte. Ja, Lucie war wirklich nur ein Kind, in ihrem Aeußeren und gewiß auch in ihrem Gefühlsleben. Und er, Ler starke Mann, hatte mit ihr gespielt, hatte in der Auf wallung des Augenblicks wie ein Erbärmlicher an ihr ge handelt. War es da nun nicht selbstverständlich, daß er versuchen mußte, zu sühnen? Ein Hoheslied der Ver söhnung wollte er schreiben. O, das wurden im besten Fall schöne Worte I Nein, nein, es gab Besseres für ihn zu tun. Ernsteres. Da stand das Leben vor ihm, mahnend und anklagend, und verlangte von ihm, daß er handle — im Sinne der Versöhnung! > Ein entschlossener Zug legte sich um seine Lippen. Das Eerechtigkeitsfieber brannte in ihm, brannte doppelt in ihm, weil er selbst in seinem tiefsten Innern voll ohnmächtigen Schmerzes empfunden hatte, wie weh es tut, betrogen zu werden. Ja, mochten es andere mit ihren Schwüren halten, wie sie wollten. Er war sogar bereit, die Folgen einer begangenen Unvorsichtigkeit voll auf sich zu nehmen, bis zum äußersten I Ja, er war es . . . Mit wilder Genugtuung empfand er zugleich, daß er, wenn er so handelte, eine unübersteigbare Scheidewand aufrichtete zwischen sich und — ihr, die mit ihm gespielt hatte! Jawohl, eine Scheidewand! Jener Traum mußte begraben sein . . . Und doch, bei dem Gedanken, daß alles zu Ende sein werde, was das holde Glück seiner Kind heit, seiner Iünglingsjahre ausgemacht, bohrte es sich wie ein Messer in sein Herz! Mit einem sehnsüchtigen Schrei hätte er die Arme ausstrecken mögen nach dem Teich am Waldrand, wo jenes süße, schmerzensreiche Glück in längst entschwundenen Kindertagen den betörenden Anfang ge- nommen. Aber er biß die Zähne zusammen. Zu sühnen hatte Spiel und Sport. Die Ruderer bei Hindenburg. Der Reichspräsident konnte wegen Unabkömmlichkeit die Grünauer Ruderre gatta nicht besuchen und empfing deshalb einen Tag später die Vertreter des Berliner, Budapester und Wiener Achters in seinem Palais. Turncrleichtathletikkampf Berlin—Hannover—Kiel. Die Berliner Turner hatten am 20. Juni zwei Eisen im Feuer, im Berliner Stadion gegen die Berliner Sportler und in Hannover gegen Kiel und Hannover. In Berlin unterlagen die Berliner Turner gegen die Berliner Sportler glatt. In Hannover siegte Kiel mit 128)4 Punk-, len vor Berlin mit ebenfalls 128^ Punkten und Han-1 nover mit 121 Punkten. Wege läuft 100 Meter in 10,7 Sekunden! Der vor zügliche Leipziger Sprinter Wege lief in Erfurt die 100 Meter in der glänzenden Zeit von 10,7 Sekunden. Weltrekord im Damcnkugelstoßen. Die Wienerin Hilda Köppel stellte auf einem Leichtathletikfest in Wien einen neuen Weltrekord auf, indem es ihr gelang, die Kugel 9,57 Meter weit zu stoßen. Der offizielle Welt rekord stand bisher auf 9,05 Meter, allerdings hatte die oeutsche Turnmeisterin Frl. Grasse bereits 9,30 Meter weit gestoßen. Deutsche Siege in der Schweiz. In Zürich fanden internationale Auto- und Motorradprüfungen statt, an eenen sich auch einige Deutsche mit gutem Erfolge be teiligten. So siegte Merz auf einem Mercedes-Kom- pressor-Wagen mit einem Stundenmittel von 134,800 Kilo meter. In der Klasse der Motorräder war wiederum DKW. sehr erfolgreich. er, gukzumachen I Die Vergangenheit war begraben — ent schlossenen Schrittes hatte er in die Zukunft hineinzuschreiten als ein ehrlicher Mensch! . . . Er erhob sich. Totenbleich stand er hinter dem Tisch, in den Mienen bitteren Ernst, der sich jedoch langsam zu wehmütigem Mitleid abschwächte, als seine Blicke auf Lucie fielen, die noch immer das Gesicht mit den Händen bedeckt hielt. Daß sie zwischen den vorgehaltenen Fingern hin durch ihn scharf beobachtete, konnte er nicht bemerken. Er näherte sich ihr. „Lucie," sagte er mit weicher Stimme, „liebe Lucie —" Sie horchte hoch auf. Sein Ton war so seltsam. Da sie aber noch nicht recht wußte, wo er hinaus wollte, hielt sie es für gut, noch immer die Anklagende zu spielen. „Laß mich," rief sie trotzig. „Ich bin nicht deine liebe Lucie l Ich hasse dich, und — und" — sie zögerte einen Augenblick, dann lief sie zuni Sofa, um zur Abwechselung den Kopf wieder einmal in die Kissen zu vergraben — „und ich möchte am liebsten sterben — ja, sterben." „Nein, leben sollst du," sagte er ernst, „damit ich an dir gutmachen kann, was ich verschuldet habe!" Lucie glaubte nicht recht zu hören. Sein Ton wurde immer feierlicher, verheißungsvoller. Inzwischen sprach der junge Mann weiter: „Gutmachen, ja. Ich habe dich vor allem um Bergebung zu bitten, Lucie. Es war sehr, sehr unrecht von mir, daß ich aber sprechen mir davon, wie's nun werden soll. Du bleibst ja vorläufig hier, und auch ich werde mehrere Wochen zu Hause zubringen. Wir werden viel zusammen sein. Wir werden unsere Charaktere einander anzupassen suchen. Ob wohl wir Cousin und Cousine sind, kennen wir uns, glaub' ich, noch gar nicht so recht. Das wollen wir nachholen — und dann —" er stockte. Sie aber wußte nun, wie die Sachen für sie standen. Also doch! So weit, weit über Erwarten war der Erfolg, den sie mit ihrem bißchen Komödienspielen erzielt hatte! ... Mit der ganzen rücksichtslosen Kühnheit ihrer verschlagenen Natur war sie nun auch im Nu entschlossen, aus dem ge ebneten Wege augenblicklich so weit als möglich vorwärts zu dringen. Sie hob den Kopf. Wie süßer Schrecken leuchtete es über ihr reizendes Gesichtchen hin. „Versteh' ich dich recht?" stammelte sie und wurde schein bar von der Gewalt der freudigen Uebecraschung zur Hälfte von ihrem Sitz emporgszogen. „Du liebst mich auch — ?" „Ich sagt'e dir ja soeben, wir kennen uns noch gar nicht so recht. Aber ick gebe dir mein Wort, daß ich —" Aus dem Gerichtssaal. Das-Urteil gegen Gerth rechtskräftig. Die Freisprechung -es früheren Berliner Polizeiwachtmeis^rs Gerth von der lnklage des Mordes und des Totschlages (Gerth hatte zwei grauen ermordet) auf Grund des 8 51 — Unzurechnungs» ahigkctt bei Begehung der Tat - ist rechtskräftig geworden, da >er Staatsanwalt aus die Einlegung der Revision beim Reichsgericht verzichtet hat. Plädoyers, der Verteidiger im Spritwcberprozeß. IM Spritweberprozetz beantragte Necktsanwalt Dr. Böhm iU seinem Plädoyer für den Angeklagten Hermann Weber aus rechtlichen und tatsächlichen Gründen die Freisprechung von der Anklage des Betruges sowie die Aufhebung des Haft» befehls. Der zweite Verteidiger Webers, Dr Puppe, trat für mildernde Umstände ein. Wenn das Gericht glaube, Weber wegen Bestechung verurteilen zu müssen, so müsse doch seins Freisprechung von der Anklage der Branvstistung erfolaen. Wilsdruffer Tageblatt 2 Blatt. Nr. 144. Mittwoch den 23. Juni 192« Der Abend. Fließt der Abend durch Len lauten Tag, Stillt die Helle, Lie ihn stören mag. Bringt das Laute, all Müh' zur Ruh', Deckt die wilden Wünsche schweigend zu. Und die Hände, die so hart geschafft, Sind gelöst von jeder Willenskraft; Ueberwunden falten sie sich still. Weil der heil'ge Abend kommen will. Welten schweigen. — Hier ein ernstes Lied, Dort ein Lächeln, das ins Weite flieht. Leise kommt die gute Nacht herauf Und die Sehnsucht schlägt die Augen auf. Gerhard Krause. j politische kunchchsu Die Ruhrkredite des Reiches. Im Neichstagsuntersnchungsausschuß für die Nuhr- rrcdite wurde die Vernehmung der Sachverständigen zu Ende geführt. Der Vorsitzende faßte das bisherige Er gebnis der Beratungen dahin zusammen, daß eine Schä digung der Reichsfinanzen nicht erfolgt sei, auch nicht bei der Berechnung der dem Ruhrbergbau für die Bezahlung der Micum-Lieferungen gewährten Zinssätze. Der Aus schuß vertagte sich auf Sonnabend, wo er eine Erklä - rung der Reichsregierung über die objektive Verletzung des Etatsrechts des Reichstages entgegennehmen wird. Ausführuugsbestimmunge« zu Artikel 48 der Verfassung. Neichsinnenminister Dr. Külz hat die Fertigstellung des Entwurfs eines Ausführungsgcsetzes zu Art. 48 der Neichsverfassuny angeordnet. Dieser Artikel, der die außerordentlichen Befugnisse der Länderre gierungen und des Reichspräsidenten in Zeiten der Staatsgefährdung vorsieht, erfordert ausdrücklich nähere Ausführungsvorschriften. An diesen Ausführungsvor schriften hat es bisher gefehlt, und dadurch sind wieder holt größte politische Schwierigkeiten ent standen. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Das bereits am 4. Oktober 1924 unterzeichnete Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Guatemala ist jetzt am 13. Juni 1926 in Kraft getreten, nachdem die Ratifikationsurkunden am 12. Junl 1926 in Guatemala ausgetauscht worden sind. Berlin. Im Reichstag ist eine sozialdemokratische Inter pellation über die Regelung der Lebensmittel- Sölls eingegangen, in der dis Regierung gefragt wird, ob eins Verlängerung der bisherigen Lcbensmittelzolle über den 1. August hinaus von ihr beabsichtigt ist. Berlin. Die kommunistische Reichstagsabgeordneie Ruth Fischer, die dem radikalen Flügel der Partei angehört, ist nach mchrmonatlichem Aufenthalt in Rußland, wo sie gegen ihren Willen von den Sowjetbehörden länger« Zeit fest geh alten worden war, wieder nach Berlin zurückgekehrt. Nom. Der Papst ernannte die bisherigen Prälaten Perosi und Capotosti zu Kardinalen. Der Papst hielt bei dieser leaenhcit eine Allokution rein religiösen Inhaltes, die sich lediglich Mit der Bestätigung der Wahl des griechlsch-mclchi- tischcu Patriarchen von Antiochien, Cyrillus, Nogagdad, be- fabt. n Stolze Herzen. Roman von Alfred Safsen. (Nachdruck verboten.) Vie «stimme oes jungen Mannes klang heiser, als er jetzt mühsam hervorstieß: „Meine Phantasie war erregt. Ich arbeitete an — an der — leidenschaftlichen Liebes szene meines Buches — hatte mich so tief in den Liebes kampf der beiden hineingelebt —" er legte die Hand über Lie Äugen, dann setzte er in zögernder Frage hinzu; und — da hab' ich dich — geküßt, sagst du?" Sie schnellte aus dem Lehnstuhl empor, ohne aber von dem Tritt, der in altmodisch gemütlicher Weise am Fenster angebracht war, herunterzukommen. „Du willst es nicht wissen! O, wie schlecht du bist!" Hastig stammelte Heinz: „Ich reiste den Tag darauf ab. Ein — ein Abschiedskuß —" es klang wie der Ver- such, sich aus dem übergeworfenen Netz zu befreien. „Ein Abschiedskuß l? . . . Als dann Onkel nach dir rief, sprangst du auf und verließest eilig die Laube. Und am andern Morgen bekam ich dich gar nicht mehr zu sehen. Anstatt mittags zu fahren, wie ausgemacht war, hattest du schon m.it dem Frühzug das Dorf verlassen. Es war beinahe wie — wie Francis Harris ... Jetzt begreif' ich olles. Ich war dir gerade gut genug — o du —!" Es sah aus, als übermanne sie die schmerzliche Erregung. Sie wandte sich ab und preßte die Stirn gegen Sie Fenster scheibe. ? „So hat sie's aufgefaßt," murmelte Heinz tonlos vor ; sich hin. „Und mit Recht," setzte er in seinen Gedanken hinzu. „Ich habe mir damals eingeredet, weil wir Cousin und Cousine seien, so habe die Sache nichts auf sich. Und später hab' ich gar nicht mehr daran gedacht." Er schnitt energisch mit der Hand durch die Luft. „Die Wahrheit hab' ich gefälscht, weil es mir so bequem war. Und feig, bin ich gewesen. Davongelaufen bin ich, anstatt ihr ehrlich einzugestehen, wie es gekommen — — und nun ist das Unglück da." Wie ein Stöhnen löste es sich von seinen Lippen. Er tat einen Schritt auf das junge Mädchen zu. „So — so hast du damals meine Küsse für eine Liebeserklärung angesehen, Lucie?" fragte er mit Ueberwindung. Sie hatte Zeit gehabt, sich in ihrer abgewendeten Stellung auf den Hauptschlag vorzubereiten. Als sie sich umkehrte, schimmerte es feucht in ihren Augen und auf ihren Wangen. „Mußte ich denn nicht?" entgegnete sie. „Du warst i nie so zu mir gewesen — im Gegenteil, immer so kühl... ! Und ich glaubte so gern daran, weil — weil —"