Volltext Seite (XML)
Wie ein DimÄrama antängt. Ls beginnt schon so gruselig mit Schießbaumwolle, deren Explo- sivnskrast in Wasser und dann in Alkohol gebändigt wurde. Ge tränkt, gepreßt, zu sestem Zylinder und in Brocken von der gleich mütig stampfenden, fauchenden Maschine zerstoßen — ja so fängt es an. Und die Ventilationsanlage, die größte ihrer Art in Deutschland, schwebt regulierend über diesem verheißungsvollen Anfang. Es handelt sich, wie eingeschaltet werden muß, um die größte deutsche Nohsilmfabrik, die Agfa, die dem Verband Berliner Filmkritiker einen .Einblick in ihr ausgedehntes Werk gestattete. Der Aesthetik des Films entspricht die blendende Sauberkeit des Betriebes, der na- inrnolwendig nicht nur durch die erwähnte Ventilationsanlage die Lust mit Feuchtigkeit reinigen läßt, sondern ganze Scheuerkolonnen in den hohen Fliesengängen in eifrigen Betrieb setzt. Zum Schutz der überaus empfindlichen Ware ist für die Belegschaft vor Arbeits beginn Bad und Umkleiden nötig, ebenso auf Las Notwendigste beschränkte Unterhaltung, weil selbst die dem bloßen Auge unsicht baren Speichelatome großen Schaden auf dem Filmdramenstreifen anrichten. Riesige Lustschächte leiten genau temperierte Zufuhr in die Ärbeitsräume, die sauber und hell, feuersicher abgegrenzt sind, und in denen Ammoniak- und Aethergeruch um die Wette des Be suchers Nase umschweben. Interessant die Maschinengewalt, die Sie flüssige Zelluloidmasse zum breiten Tuch dünn auswalzt, die mit Heißluft die ätherischen Bestandteile ausfcheidet und ein glasdurch sichtiges Produkt dorthin liefert, wo das Laboratorium jene Teufels- mh'chung schon bereitgestellt hat, die Afta Nielsens Augenaufschlag mch Henny Portens Lächeln festhalten soll. Am den goldenen Lli 1926. Von unserem Sonderberichterstatter. St. Artton am Arlberg, im März. Wenn man bei Regenwetter Berlin verläßt, um zum Wintersport zu fahren, muß man cs sich schon gefallen las sen, im Mittelpunkt des Gespötts und zynischer Bemerkun gen der lieben Mitmenschen zn stehen. Schadenfreude soll jedoch einmal die reinste Freude sein. Nun, die liebens würdigen Ratschläge guter Freunde, die mir eine Badehose oder ein Faltboot nach St. Anton mitzunehmen empfahlen, habe ich mit dem Lächeln eines unverbesserlichen Optimisten abgetan. Und ich tat recht damit. Schon bei Halle zeigte sich etwas Schnee, in Thüringen gab es sogar eine ganze Por- davon. München allerdings hatte Matschwetter, wie rs n> «erlin nicht schlimmer sein kann. Der Weg Uber Kufstein nach Innsbruck führte in den Bergwinter. Und dann St. Anton. Dieser idyllisch gelegene Wintersportplatz ist durch seine günstige Lage berühmt. Selbst wenn schon in den anderen Teilen der Alpen der Frühling seinen Einzug gehalten hat, können die Freunde des weißen Sports auf den Bergen des Arlberggebietes noch unbehindert ihrem Sport nachgehen. . Nachdem seit Wochen immer und rmmer wieder die Deutsche Skimeisterschaft, die zunächst in Garmisch-Parten kirchen, am Fuße der Zugspitze, ausgetragen werden sollte, wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse verschoben werden mußte, war man nahe daran, den Wettbewerb end- aültia abzusaaen und auf den kommenden Winter ;u ver- Von jetzt ab kommt ein phantastischer Einschlag, denn es hebt sich alles weitere in stichdunklen Räumen ab. Hier und da eine matte rote Birne über den Maschinen, über Stufen und zum Ausgang weisend. Mühsam tastet man sich vorwärts in der schwarzen Nacht dieses Hades. Rote Rundaugen glotzen auf: die Lampen der Führer, lieber die Maschinenwalzen läuft der in die lichtempfindliche Sooße getauchte breite Zelluloidstreifen, der auf sinnreichen Vorrichtungen nun gleich nasfer Wäsche ein paar Stunden trocknen muß. Phan tastisch liegen die langen Gänge in tiefem Dunkel. Wenn sich eine rote Führerlampe hebt, sieht man in undeutlichen Umrissen das Hintereinander der Bänder, die im auf und ab eine Strecke von beinahe 400 Kilometern, in schmale Filmstreifen umgerechnet, er geben. Im umgekehrten Prozeß wird die Breite wieder auf Ma schinen gebracht, wo man bei mattrotem Licht die Schicht auf Fehler prüft, die große Breite in vierzehn kleine Breiten zerschneidet, auf- roilt, die Ränder perforiert, signiert. Sorgfältig verpackt ist das Zellvloidband nun bereit für das Glashaus und den Aufnahmeleiter, bereit, der Menschen ganzen Jammer und ihr ganzes Glück in zappelnden Bildern einzufangen und ein p. t. Publikum von Ber lin bis Pokohama in Kinofieber und Entzücken zu versetzen. Was da noch an Laboratorien und Versuchsmaschinen in dieser Agfa-Fabrikstadt ist, eigene Wäscherei, Ausbesserei und Näherei, dlumengeschmückten Hellen Kantinen, Wohlfahrtseinrichtungen usw., Las gehört alles zu dem gelblichen FilmdänLchen dazu, besten Un- scheinbarkeit einem Teil des Weltmarktes — die Filmindustrie ist z. B. die drittgrößte Gruppe innerhalb der deutschen Wirtschaft — Arbeit, Brot und Bedeutung gibt. I. egen. rLttvney noer erüieyrvv man im-, vmy non- emen Versuch zu machen, und entschied sich dahin, die Läuse in Zt. Anton zur Entscheidung zu bringen. Die Garmisch- Vartenkirchener, die durch diesen Ausfall wirtschaftlich schwer geschädigt wurden, stimmten dieser Regelung unter der Bedingung zu, daß die Meisterschaften im kommenden Jahre bestimmt in Garmisch-Partenkirchen veranstaltet würden. Die Deutschen Heeresmeisterschaften, die zusam- nen mit den Deutschen Skimeisterschaften ausgetragen Wer ren sollten, mutzten allerdings endgültig abgesagt werden. Nachdem am Donnerstag und Freitag starker Neu schnee gefallen war, prangte das Arlberggebiet im herrlich sten Winterschmuck. Etwa ein Meter hoch lag in St. Anton ver Schnee, auf den Höhen war die Schneedecke noch stärker. Die besten Vorbedingungen für eine glatte und einwand freie Durchführung des Wettbewerbes war damit gegeben. Der Skiklub St. Anton am Arlberg, der die Erledigung oer Meisterschaften übernommen hatte, zeigte sich dieser Aufgabe in jeder Beziehung gewachsen. Die Unterbrin gung der zahlreichen Teilnehmer und Gäste war trotz nicht unerheblicher Schwierigkeiten in kürzester Zeit durch- gesührt. Als sich am Sonnabend früh die Teilnehmer versam melten, um sich gemeinsam zum Startplatz, der sich in St. Christoph auf der Höhe des Arlbergpafses befand, zu be geben, grüßte sie ein Wintertag, wie man ihn sich schöner nutzt denken kann. Vom tiefblauen Himmel sandte die Sonne ihre erwärmenden Strahlen. Die wenigen Wol- en verzogen sich schnell, als wüßten sie, daß sie an diesem ^aae bier nichts ru tuchen baden. Die Läuter, die zum Laugiaux um ore DeuMje ^nmelstersHaft starteten, waren vor eine nicht leichte Aufgabe gestellt, über stark wech selndes Gelände führte der alpine Skilauf über eine Strecke von 16 Kilometer 350 Meter bis nach St. Anton, wo sich das Ziel in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befand. War der Schnee auf der Höhe von recht guter Beschaffen heit, so hatte weiter unten die Schneedecke stark gelitten; je später es wurde, um so schwieriger hatten es die Läufer. Gustav Müller (Bayerischzell), der die Strecke in 1 Stunde 18 Minuten zurücklegte, war der Beste im Langlauf. Der Haupttag, der den Sprunglauf brachte, war vom Wetter nicht minder begünstigt. Wohl überzog sich der Himmel zeitweise mit Wolken, aber das erwies sich nur als vorteilhaft; denn der Schnee blieb in bester Beschaffen heit. Zahlreiche Zuschauer, die am Morgen mit den ersten Zügen eingetrosfen waren, spendeten den Sprin gern, die zum größten Teil recht bemerkenswerte Sprünge erzielten, lebhaften Beifall. Waren schon im Rahmen der Konkurrenz 37 Meter gesprungen, so stieg die Begeiste rung, als der erste im Langlauf, Gustav Müller, sowie der Freiburger Schneeberger und der Schreiberhauer Stuschek außerhalb der Konkurrenz 45 Meter erzielten. Den weite sten Sprung machte Dick mit 46 Meter, doch kam er dabei zn Fall. ' Den Meisterschaftsiitel sür das Jahr 1926 und den goldenen Ski gewann der bekannte Partenkirchener Ski^, läufer Martin Neuner vor Walter Glaß-Arlberg. Das sportliche Ergebnis der diesjährigen Meister schaften ist angesichts der Schwierigkeiten, die zu über winden waren, besonders hoch anzurechnen. Dem Wintersport im allgemeinen und dem Skisport im be sonderen dürfte gerade dieser Wettbewerb zahlreiche neue Frennde gewonnen baben. W. W. Arbeiter und Angestellte. Berlin. (Kundgebung der deutschnationalei Arbeiter u n d A n g e ste l l t e n.) Im Rahmen des Partei lages des Landesverbandes Berlin der Deutschnationaler Volkspartei sand eine Kundgebung der deutschnationalen Ar beiter und Angestellten statt. Es sprachen die Reichstagsabge ordneten Dr. K o ch - Düsseldorf und Lambach. Nach eine: Schlutzansprache des Reichstagsabgeordneten Laverren; wurde eine Entschließung angenommen, in der die zu dei nationalen Kundgebung versammelten deutschnationalen Ar beiter und Angestellten die Tatsache begrüßen, daß die deutsch» Sozialversicherung aus dem Zusammenbruch der Inflation gv rettet und zum Segen der deutschen Arbeitnehmer neu aufge baut worden ist. London. (Die Arbeitslosigkeit in England.! Tie Zahl der Arbeitslosen in England betrug am 8. März 1091000; dies bedeutet gegenüber der Vorwoche eine Vermin derung um 13 038 und gegenüber der Ziffer des letzten Jahres eine Verminderung um 126 633. Aus dem Gerichtssaal. Der Fall Jürgens. Zu der Untersuchung gegen den Land- gerichtsdirektor Jürgens und dessen Ehesrau ersährt der Amt liche Preußische Pressedienst folgendes: Die Beschwerde der Eheleute Jürgens gegen den Hastbefehl ist von der Straf kammer des Landgerichts Stargard zurückgewiesen. Die Vor untersuchung gegen die Eheleute Jürgens ist auf einige weitere Punkte ausgedehnt worden. Freispruch des sozialistischen Pfarrers Fachs. Das Große Schöffengericht in Gotha verhandelte gegen den sozialistischen Pfarrer Fuckts aus Eisenach, der sich wegen Beleidigung der «MI MI «V?' Ä» versammelt haben, Len süßen Tönen zu lauschen, Ler eisten Vvgelstimme, Lie nach langer Winternacht wieder zu ihnen spricht, allen verständlich: ein Ahnen seliger Lust. Es ist noch nicht Ler volle Gesang, kein Strophenbau noch, Ton reiht sich an Ton, Motiv an Motiv, ohne Lücke. Kaum.ein wenig öffnet der Vogel den Schnabel, nur leise zittert die Kehle. Unser Herrgott, so heißt cs im Lied, geht in Ler Früh durch -Garten und Park. Jung und alt sühlt seine Nähe. Immer dunkler die L matten, Vorboten Ler nahenden Nacht; die Herzen aber voll Sonnenschein, soll Fri-hlingshoffnung, voll Andacht. Du müder ErLenpilger, von Sorge und Last des Alltages niedergedrückt, lausche dem ersten Frühlingssänger, der zu dir redet in feiner köstlichen Sprache! Spürst Lu das linde Wehen Les nahen Lenzes? Das große Auferstehungsfcft der Natur steht vor der Tür; gebrochen ist die Macht und Tücke des Winters, der holde Frühling hält bald seinen Einzug. O wie leicht wird uns Las Herz, wie froh, wie glücklich der Sinn! Wer hat Las Wunder in uns oollbracht? Das kleine Vöglein im schwarzen Kleid dort oben im Baum. Wie aus hypnotischem Schlaf ists jetzt erwacht. Es wendet sein Köpfchen wie verwunden nach rechts und nach links, wippt mit dem breiten Fächer des Schwanzes, und mit pellendem Schrei fliegt der Sänger herab dicht über uns weg nach dein dunklen Gebüsch, wo er Herberge findet. Nur in der Ferne flötet noch der Genosse, ein paar schluchzende Töne — jetzt ists still. Schweigend senkt sich die Nacht über Garten und Stadt. Noch ein paar Tage, dann trägt unser Schwarzrock feinen vollen GZang vor, deutlich in Strophen gegliedert, tiefe melodische Töne. Feierlich klingt getragen, weihevoll, ernst andächtig lauschen Lie Menschen. Ob wohl auch nur einer unter den Zuhörern ist, der den Sänger verwünscht, weit dieser ihm die Lrdbcerbcetc brandschatzt und die Kirschenernte schmälert, die reifen Johannisbeeren Aupst und von Len süßen Frühbirnen kostet? Ein armes bedauernswertes Menschenkind wärs, dem das Herz nicht aufginge in der Brust beim ersten Amsct- !ied, cm trauriger, freudloser Mensch cder der erbärmlichste Philister und Gries- ZrE- MartinBraeß. Vit rcdsimen SiilleimMclm Oer Mbiingr. Verschwenderisch schüttet Frau Flora ihre Aütemneugen über unsere Fluren. Besonders sehen wir die Blütenpracht an den Sträuchern unserer Gärten. Blüten, die der Gärtner im Winter in seinem Treibhauje mit großer Mühe zu Entwicklung bringt und die wir bann teuer bezahlen, brechen wir jetzt korbweise von den Sträuchern, uns oft gar nicht der Pracht bewußt werdend. Eine Anzahl dieser herrlichen Blütensträucher sind bei uns, wenn auch mehr im Süden heimisch und wurden^bald als Zierde in den Gärten angepflanzt. Am Waldesrand steht der Schneeball (Viburnum aputus), wenn auch nicht Lie runden Schneeballen sondern nur stäche Blütendolden bildend. Der bescheidene Weißdorn (LrataoLus oxvLLantka) veränderte sich durch die Kunst des Gärtners in eine herrlich weißgefüllte Abart und in den Pracht,gen R ° t d o r n. Der duf tende Jelängerjelieber stammt mehr aus dem Süden Deutschlands, wird ober auch bei uns oft wild angetroffen. In Gcbirgswaldern der Schweiz, Süd- Tirols Oesterreichs und der Steiermark ist der Goldregen (Ovtmrm taburnum) beimisch, ebenso der süß duftende Iasmln, der aber ursprünglich aus dem Orient ^'^Die herrliche Magnolie mit ihren großen, lilie^rtigen Blüten wanderte vsn Asim bei uns ein, die dunkelrot blühende j ap a n 11 ch e O u , t. e stammt, wir „Were Keimt" — Stilist rm Mütnystr Tqetistt b-sizende ander helffte gleichfalls auch verlaufet werden sollt-(an einen Fremden) Laß der Beisitzer Georg Reiche oder seine nachfolgende Bcsizener ebenfals keus lichen darzu gelangen sotten." —- Der Vater sorgt durch diese Bestimmung dafür, daß die Lurch Teilung neu entstandenen Güter wieder vereinigt werden konnten und seiner Familie erhalten blieben. Die aif Lem ungeteilten Gute lastenden Geld- und Getreidezinsen waren gteichmähig verteilt worden. Auf Einspruch des Gerichtsherrn" wurden von dem herrschaftlichen Erbzins in Höhe von 2 fl 22 Gr. aus das halbe Gut des Vaters 1 jl 19 Gr. und auf das halbe Gut des Sohnes nur 1 fl 3 Gr. ge- stgt Dazu kommen für dos halbe Gut des Sohnes .,12 Gr. 4 H Naue Naths Geschoße (Zins für den Rat der Stadt) 1 -Scheffel 3 Dittel Korn. 1 Scheffel 3 Vittel st» Hafer, beides dem Herrn Pfarrer alhier Jährlich ", XMaaß Zinshafer ins Procuratur Ambt Meißen "." Im Kaufbuch (Nr. 75 S. 55) heißt es in dem Eintrag, Ler die Ueberschrift trägt: „Matthes und George Neichens Kaufs belangende: Weiln es nun ein newer knuff (neuer Kauf, d. h. Kauf um ein neugebildetes Grundstück), hat George Reiche 30 aroschen (1 st 9 Gr.) Jährlichen Nerven Erbzinß uff sich." Der Eintrag ist in anderer Beziehung wichtig; er behandelt auch die Schut den des asten Gutes; unter diesen befand sich ein Posten, von dem der Herr Pfarrer die Zinsen erhielt. Ls heißt da: „Weiln sich auch 16 Schock (960 Gr. — 45 st 15 Gr.) geldt uffn gutte befinden, davon der Herr Pfarr Jährlichen die interesse (Zinsen) bekömbt, und aber die 16 Schock in keiner Geistlichen Rechnung stehen, Daher» man nicht wißen kan, wo solche herrühren, Reiche aber vvrglbt, Las solche uff seiner Schwester wüsten Heusel Lehafstet, Lie er über (über — auf) sich nehmen müßen, Als muß dießsals nachgefraget werden, wo solches stecket" (herrührt). Kirchvater Wendt berichtete bald darnach (1671 den 24. Juni), „daß di- 16 Schock anfangs uff den Häusel, so izo hanß Reiche hat, gehafftet (erborgt), so von einer alten magdt, so Walpen (Walpürga) geheißen und sich gehenckt, auch untern galge» begraben worden, herrührcn sollte und wohl vor 60 Jahren (etwa 1610) dem Pfarrer legiret worden-." Dasselbe bezeugte auch der Stadtschreiber. Wir kehren zum Gute des Sohnes George Reiche zurück. Er verkaufte cs nack 25 jährigem Beisitz an feinen Sohn Johann Reiche für 1275 st Witwe und Kinder des letzgenannten überließen das ererbte halbe Vorwerksgut 1/32 ihrem jüngsten Sohn und Bruder Matthaeus Reiche» für 1200 fl. Auch in diesem Kaufe war Lurch Bestimmungen dafür gesorgt, daß der Besitz der Familie erhalten b-lieb. Dem >1 n.8.ä. Ksbch. f. W. Nr. 75 S. 55. Eine Begründung für diese ungleiche Verteilung ist nicht Piüegebcu. '» Diese Abgabe an den Geistlichen heißt Decem (d. i. der zehnte Teil). W Das Gut wird ursprünglich von jedem Zins (Decem ausgenommen) frei gewesen sein; der niedrige Gelreidezins (1 Maß Hafer) und der alte Herr chaftl. Erbzins sind vielleicht auf das Gut gelegt worden, als sein Vcntzcr kleinere Flächen von erbmitertnnigen Grundstücken hinzugekaust hat. 2' Wahrscheinlich ist es im SOjähr. Kriege niedergcbrannt und hat dann eine Reihe Jahre wüst gelegen. -2 H.8.K. Ksbch. f. 'N. Nr. 75 S. 56. W tt.8.ä. Ksbch. f. W. Nc. 77 S. 82. 2« Brüder desselben: i. Erhard R., 2. Georg R., 3. Cbristoph R., Bürger und Lohgerber hier, 4. Johann R„ Natsverwandtec zn Tharandt, später Bürgermeister daselbst.