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- Erscheinungsdatum
- 1926-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192602208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19260220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19260220
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-20
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
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Ausnahme ver Konmrunrften und der Völkischen die Aus-' faffung vertrete« sei, das; das Gesuch Deutschlands um die! Aufnahme in de» Völkerbund unter der Boranssetzungi gestellt worden ist, daß entsprechend den gepflogenen intern naüonaicn Verhandlungen und den dabei gegebenen Zu-l sage» Deutschland bei der bevorstehenden Tagung des Völkerbundes einen ständigen Sitz im Völker bund r a t erhält, ohne das; dabei eine weitere Änderung in der Zusammensetzung des Rates eintritt. Auch Chamberlain ist in einer Rede auf Völ kerbund und Locarno zu sprechen gekommen. Der englische Außenminister betonte, daß es nicht dazu kom men dürfe, daß der Völkerbundrat zu neuen Grup-! penbild ungen benutzt werde. Chamberlain richtete einen Appell an die Völker, gegenseitigen Argwohn und Eifersüchteleien cinzustellen. Äeuorgamsation der Zeppelin-Eckener-Svende. Bildung örtlicher Ausschüsse. , Fast in allen Provinzen und Ländern haben sich in der letzten Zeit Provinzial- bzw. Landesausschüsse für die Zeppelin-Eckener-Spende gebildet, um die einzelnen Ge. biete systematisch zu einer einheitlichen Organisation zu sammenzufassen und den Gedanken der Spende bis in die kleinsten Gemeinden und Dörfer hineinzutragen. An die Spitze dieser Ausschüsse haben sich die Oberpräsidenten dez Provinzen oder die Vertreter der Landesregierungen ges stellt, die nach Fühlungnahme mit den entsprechenden Im stanzen die Bildung von Bezirksausschüssen, Kreis- unh örtlichen Ausschüssen angeregt haben. In Hannover ist von der Bildung eines einheitlichen Provinzialausz schusses wegen der verschiedenartigen Zusaminensetzung der Bevölkerung Abstand genommen worden. Auf Vor schlag des Oberpräsidenten Noske wurden Bezirksaus schüsse, denen die Regierungspräsidenten vorstehen, ins Leben gerufen. In Hannover selbst hat Oberpräsidem Noske, für den Regierungsbezirk Osnabrück Regie« rungspräsident Dr. Sonnenschein den Vorsitz deH Bezirksausschusses übernommen. Da die Sammlung ins rheinisch-westfälischen Industriegebiet zunächst aufgescho« ben wird, sind vorläufig nur die übrigen Teile Westfalens zu einem Bezirksausschuß mit dem Sitz in Münster zm sammengefaßt, an deren Spitze der frühere Oberpräsiden! der Provinz Westfalen, Prinz von Ratibor uni Corvey, steht. l Letzt» Weisungen - Geforderte Hilfsmaßnahmen für die Landbevölkerung. Berlin. Im Reichstag ist ein demokratischer Antrag ein gegangen, der einen Gesetzentwurf zur Änderung des Um satzsteuergesetzes fordert mit dem Ziel, den Eigenver brauch derjenigen landwirtschaftlichen Haushaltungen, die den größten Teil des Jahres ausschließlich mit Familienkräftcn arbeiten, von der Umsatzsteuer zu befreien. Ein deutsch- nationaler Antrag weist auf Mißstände auf dem Gebiete der Postbestellung sowie des Fernsprechwesens auf dem plaE len Lande hin. Eine voltsparteiliche Intervention lenkt das Augenmerk der Regierung ans die ungeheure Notlage des deutschen Weinbaues hin, die durch die schlechte Wirt schaftslage sowie die Agitation der Alkoholgegner im In- unv Auslands ständig im Wachsen begriffen sei. AWionendettug eines Rittergutsbesitzers. BreÄlau. Wie den BreSlauer Neuesten Nachrichten aus Saga» gemeldet wird, wurde iin benachbarten Renwaldau der Millionenbetrug eines Rittergutsbesitzers Bergner und seiner Frau aufgedeckt. Die Frau wurde dem Saganer Amts- gerichtsgcfängnis zugcführt. Der Ehemann soll nach der Schweiz entflohen sein. Es handelt sich um Kreditschwin- del großen Stils, durch den Hunderte von Gläubigern, namentlich in Pommern, Magdeburg, im Rheinland und in Schlesien, ihr Geld verloren haben. Nicht weniger als 160 Haftbefehle sind gegen das Ehepaar erlassen worden. Das Schwindlcrpaar manövrierte zuerst in Berlin. Dann ver pfändete e§ als angeblicher Besitzer eines Gutes bei Marggra- dowa dieses und Teile desselben, kaufte später das Rittergut Neuwaldau ohne Anzahlung, wobei es Kredit in Höhe von MV 000 Mark aufnahm. Die Frau unterstützte die Betrügereien ihres Mannes durch den Stempel des Gutsvorstchers, dessen Posten zurzeit »«besetzt war, ohne daß hiervon dem Landrats amt Mitteilung gemacht worden war. Rückfragen Mussolinis in Wien. Rom. Agenzia Stefani meldet: Nachdem Mussolini den ausführlichen authentischen Text der Rede des österreichischen Bundeskanzlers Ramek gelesen chatte, beauftragte er sofort den italienischen Gesandten in Wien, von dem Bundeskanzler genaue Aufklärungen über einige Punkte seiner Rede zu verlangen. Der italienische Gesandte hat bereits die erste Besprechung mit Ramek gehabt. s Rus unserer Reimst 's Wilsdruff, am 20. Februar 1926. Merkblatt für den 21. und 22. Februar. Sonnenausgang 7" !70 Monbauigang 11" V. (12" N.- Sonnenuntergang 5" Mondunrergang 3' V. fB V-i 21. Februar. 1915 Winterschlacht in der Champagne. — 1916 Schlacht bei Verdun. 22. Febrnar. 1788 Der Philosoph Arthur Schopen hauer in Danzig geb. — 1840 Der Sozialist August Bebel in Köln a. Rh. geb. Das Wetter der Woche. Fast scheint es so, als hätte der Winter bereits endgültig Abschied von uns genom men. Nur in den deutschen Mittelgebirgen ist noch in höheren Lagen eine Schneedecke vorhanden und auch dies« ist schon arg zersetzt. Selbst in Oberbayern und in den Alpen ist der Schnee in den Tälern überall fortgeschmol- Ken. Die Freunde des Schneeschuhlanfes müssen ihre Bret ter schon recht hoch tragen, um eine nur brauchbare Schnee decke zu finden. Ganz Deutschland stand in der letzten Woche m einer ungewöhnlich warmen Südwest- bis West- strömung. Von dem atlantischen Tiefdruckgebiet hatte sich ein kleiner Wirbel losgelöst, der an der deutschen Küst« entlang ostwärts vordrang. Bei steigenden Temperaturen gingen Mitte ver Woche verbreitete Niederschläge nieder, die besonders im Westen sehr ergiebig und in Frankreich und Belgien von starken Stürmen begleitet waren. Aw Donnerstag kam eine kältere Luftströmung zum Durch bruch, die aber keinen Bestand hatte. Der kräftige Schnee fall, ver abends beobachtet werden konnte, hörte schon nach wenigen Stunden wieder auf) Per Schnee taute sofort Erlicht zu Herrndorf. (Schluß folgt.) kraftsetzung der Nower-rdiMg über -die Gewährung von Mräf- sreiheit -vom 27. August 1925 alle in Frage kommenden Bestim mungen einheitlich zusammen-g-efaßt werden sollen. Die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche. Nach einem amtlichen Bericht des Landesgesund-Heitsamtes vom 15. Februar ist in 281 Gemeinden -und 515 Gehöften die Maul- und Klauen seuche festgestellt worden, gegenüber dem Stand vom 31. Januar in 202 Gemeinden und 396 Gehöften. Weistropp. Der Grund- und H a u s -b ej i tz e r » e r - ein für Weistropp und Umgeg. hielt am Sonnabend im Gust-' -Hof zu Weistropp seine Jahreshauptversammlung ab. Nach Be grüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder durch den Vor-' sitzenden erstattete der Schriftführer den Jahresbericht. Aus dem selben sei folgendes erwähnt, Nm Berichtsjahre waren 5 Ver sammlungen abgehalten worden. Der Verein zählte am Jahres schluss 51 Mitglieder. An Vorträgen wurden geboten von Mit glied Ludwig -über Haftpflicht, von Major Keil Aufklärung über Hypothekenauswcrtung und vom Derbandssekretär Seibt über das Realkrcditunternehmen des Hausbositzerverbandes. Besondere Bedeutung für den Verein hatten die Beschlussfassungen über ben korporativen Beitritt zur Haftpflichtversicherung im Verbände, über die Erweiterungen der Versammlungen von 4 auf 8 im Jahre und die Zustellung der Verbandszeitung an die -Mitglieder durch di? Post. Der Schlichtungsausschuß war in einem Falle cin-berufen -worden. Zwei Versammlungen -hatten sich mit der Neubearbeitung der Satzung zwecks Drucklegung befasst. Der Bericht schloß -mit der Hoffnung auf eine günstige Wendung des Schichals der Grund- und Hausbesitzer i-m neuen Vereinsjahre. Aus dem Berichte des Kassierers war zu ersehen, dass die Kassen verhältnisse günstig waren. Das am 30. Januar veranstaltete Vergnügen hatte einen Reingewinn von 60 Mark erbracht. Bei den durch Zuruf erfolgten Neuwahlen wurden die ausscheidenden Vorstandsmitglieder einstimmig wiedergewählt. Die der Jahres hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegte Satzung fand mit dem Vorbehalte, -dass die Frage der Zweckmässigkeit der Ein tragung in das Vereinsregister vor Drucklegung noch geklärt wird, einstimmige Genehmigung. Die von den gewählten Kassen- xrüfern Ludwig -und Siegert vorgenommene Prüfung der Iahres- rechnung war zu voller Zufriedenheit ausgefallen. Mit Dank an den Kassierer für feine Mühe und Arbeit erteilte die Ver sammlung dem Kassierer Entlastung. Am Schlüsse sand noch eine anregende Aussprache über die vom Elektrizitätsverband Gröba geplante Gas- -und Masserzusührung statt, wobei Bürgermeister Grundmann aus Niederwartha sehr lehrreiche Aufklärungen gab. Burkhardswalde. DerMännergesang verein hielt -wie alljährlich am Fastnachtsdienstag sein.Stiftungsfest ab. Die zahlreich erschienene Jugend sorgte dafür, dass von Anfang an -lebhaft getanzt wurde. Aber auch die „Alten" ließen sich kein« Schwachheit spüren, sondern tanzten lustig in Fastnachtsstimmung. Im Mittelpunkte des Abends standen zwei Theaterstücke: „Di« zärtlichen Verwandten" -und „Die beiden letzten Taler". Der erste Zweiakter wurde sehr flott gespielt und erhielt infolgedessen auch allseitigen Beifall. Das zweite, ein Zwiegespräch zwischen Leutnant und Bursche, fand durch Inhalt und Spiel ebenfalls ungeteilte Anerkennung. An der Kaffeetafel gedachte der Vor«, stand des Vereins, Herr Tischlermeister Jäkel, der Vereinsgeschicke und wünschte dem Verein Gedeihen und Wachstum. A-uf den Vorstand sprach Herr Arnold und schliesslich gedachte man noA des Herbergswirtes, der 30 Jahre dem Verein angehört. Nacks der Kaffeetafel gab es einen trotzigen Kotillon. der durch stink bunten Farben bald tolle Karnevalslust auslöste. Ueberatz st" man frohe Gesichter -und es war wieder frühmorgens, als «n. reitete die Deutung dieses Geyersdorfs. Pastor Jäger schreibt in seiner „Chronik von Mohorn mit Grund", gestützt auf die Freiberger Kirchen — Historie von Willsch, dass dieses zum erzpriesterlichen Sprengel Wilsdruff gehörige Kirchdorf -Geyers dorff in der heutigen Struth zwischen Wilsdruff -und Limba co gestanden habe, wo man jetzt noch bisweilen beim Graben aus Mauerreste stoße und daß es wahrscheinlich den Hussiten -um Opfer gefallen sei. Auch Bönhoff glaubt an eine Wüstung, und im Flurnamenverzelchnis Limbachs heißt es: Geiersdorf ist eine Feldbezeichn-ung, zirka 2700 Meter von Wilsdruff, 1200 Meter von Birkenhain, 1500 Meter von -Limbach entfernt, in der Nähe des Ambacher Chausseehauses. Nach -meinen Erkundigungen weiß der Volksmund hier nichts von einem Flurnamen Geiersdorf, und Beschorner spricht sich dahin aus, 'daß das in der Bistums- matrikcl vorkommende Geyersdorff unser Fördergersdorf bei Tharandt-ist. Es hieß in den ältesten Zeiten, z. B. 1378, Großen- Gerhardsdorf. Später erscheint der Name zu Gersdorf zusam mengezogen. Gelegentlich aber kommen auch Formen vor wie Görsdorf, Girsdorf -und Geiersdorf. Interessant ist auch der Ortsname einer Urkunde vom Jahr« 1334, Guabs genannt. Es -hat langer emgchender Forschung be durft, dis Bönhoff sowohl aus auch Beschorner, getrennt vonein ander arbeitend, fanden, daß auch dieses Owabiczh (1412) durchaus nicht untergegangen war, sondern in dem Kobitzsch- Gut bei -Taubenheim weiterlebl. In einem Lchnbrief der Gebrüder von -Schönberg aus dem Jahre 1465 wird das „wüste Hetzilsdorf" erwähnt. Daß es gerade in dieser Zeit der böhmischen Wirren als wüst bezeichnet wird, spricht mit einiger Wahrscheinlichkeit für gewaltsame Ver nichtung. Es ist das heutige Wüsthetzdorf, -das mit seinen etwa 300 Einwohnern politisch zu Hetzdorf -gehört. Die Keinen, che- mals selbständigen Gemeinden Haida und -Erlicht -sind Streu siedelungen und zeigen in -ihrer Anlage den Kampf gegen die Natur des Bodens. Hulha mit Schmiede und Gasthof ist nichts als eine kleine Straßengrünbung. Haida gehört zu Oberschaar, Der Volksmund spricht gern von untergegangenen Dörfern und macht gemeiniglich die Hussiten oder -die Schweden für ihr Verschwinden haftbar. Daß in dieser Frage Vorsicht walten muß, möge folgende Ausführung dartun. Selbst Loute, wie der selige Schiffner, machen -sichs sehr leicht. Schiffner schreibt: Wo ein Dvrfname mit Groß, Klein, Alt, Neu verbunden ist, -muß ein Ott mit gegenteiligem Zusatze vor- Zschvner Mühle. Von ihr sei später noch die Rede. Wir kennen aber auch die Neudeck-Mühle, und Schiffner -macht darauf auf merksam, daß die Oberreitsche Katte -im Süden der Neudeck- Mühle die Wustliche, im Nordosten den (auf eine Wüstung deutenden?) Helmrich und über -ihr Betstein und Bischofskanzel nenne. Dazu kommt noch, daß über dem rechten Ufer das sagen hafte „Raudschloß", weiter elbwärts ein kleiner vorgeschichtlicher Wall liegt und durch die Mühle ein alter Verbindungsweg Meißen—Weistropp—Wvz führt, -auf den Mörtzsch -bereits hin- gewiefen hat. Ob -das Niedecke nicht doch noch mit Guozdeck zu sammenhängen könnte? Verlassen wir jetzt unsern Führer Schiffner, da er uns zu geringe Ausbeute verschafft. Wir ließen 17 Dörfer passieren, fanden aber nur zwei und dazu noch rätselvolle untergegangene Dörfer. Gehen wir auf eigene Erkundung aus! Die schon vorhin angezogene Urkunde vom Jahre 1428 nennt -uns ein Ohorn -und ein Geyersdorff. 1452 wohnt man bereits bey dem Ahorn, Deutschen -aus neuer Stätte. — Wir finden Groß- und Klein opitz und entdecken in dessen Nähe den bereits vergessenen Orts namen Schletta — eines Dörfchens, das um 1866/67 mit Klein opitz vereinigt wurde. — Unsere -Karte nennt uns weiter Klein schönderg, läßt aber ein Großschönberg vermissen. Daß dieser Name aber vorhanden gewesen sein muß, geht aus alten Akten der Kesselsdorfer Kirche hervor, die als letzten katholischen Prie ster einen Gregorius Fritzsche de maiore Schoenhergk — aus Großschönberg aufführen. Heute scheint dieser Ott Rothschön berg zu sein. — Eine ebenfalls kirchliche Urkunde aus -dem Jahre 1428 nennt uns ein maior Rudigisdorf-Großröhrsdorf — unser heutiges Röhrsdorf. Wo -bleibt wiederum der andere Ort, also Klemröhrsdorf? Dieses Kleinröhrsdorf besteht, aber unter ande rem Namen. Von ihm -wird später noch zu sprechen sein. — Die Geschichte kennt ein Groß- und Wenigen -Gerhartsdorf, heute — durch -das Pfariholz geschieden — Fürder- und Hintergers dorf. Wir lesen von einem Sar m-agnum — Groß-Sora -und einem Sar parvum — Klein-Sora östlich von seinem grosseren Nachbar gelegen. Bönhoff und Beschorner glauben an eine Gründung -dieses Klein-Sora durch Bauern, die den benachbarten Ort Hasela -aufgaben, wovon später in dieser Arbeit noch ge sprochen werden wird. Die beiden Vettern Kirsten-Helbigsdorf und Kirsten-Herzogswalde wissen jedoch stn Gegensatz zu dieser Annahme von einer „Soraer Kirchhofswiefe" im -Ober-Holz zwi schen Neukirchen und Steinbach zu reden. Auch Beschorner nimmt (mit Schiffner und Herzog) auf Grund der Flur- und Wcgeverhältnisse hier ein verschwundenes Dorf an, glaubt aber eher an eine Wüstung Niedersteinbach oder Hennersdorf. Letzter Name würde zugleich die Bezeichnung Krummenhennersdorf für ein zweites Dorf -als nähere Bezeichnung gefordert Haben. Der am Anfang genannte Schiffner geht aber noch weiter, indem er ausführt: Wenn ein einzeln stehendes Gebäude (Mühle — Gasthof) einen eigentümlichen Namen besitze, -müsse es der Rest einer verschwundenen Ortschaft sein. Wir -alle kennen di-e wiever weg. Gegen Ende der Woche trat eine kleine Bes serung des Wetters ein, die jedoch nur vorübergehend sein dürfte. Der Hauptcharakter der Witterung dürfte auch iv den nächsten Tagen noch stark veränderlich sein. Verlängerung der Anmeldefrist für der Umtausch von An leihen alten Besitzes. Der Reichsfinanzmimster hat die Frist für die Anmeldung der Reichsanleihe alten Beisitzes bis zum 31. März 1923 verlängert. Wenn auch Her .weitaus größte Teil des er warteten An-leihsaltbesitzes bereits zur Anmeldung gelang^ ist, so erscheint doch mit Rücksicht auf einige besondere Umstände (Kriegsanleihev'ersicherung, hinterlegte Anleihen, Sparkassen depots u. a.) eine Fristverlängerung unvermeidlich. Mit dem 31. März dieses Jahres läuft die Anmeldefrist endgültig ab. Eine weitere Verlängerung ist ausgeschlossen. Auch die Anleihe gläubiger, die ihre Anleihen bei Banken oder -Sparkassen im Depot haben, müssen für -die rechtzeitige Anmeldung Sorge tragen, da die Banken und Sparkassen häufig die Altbesitzeigenschast der Anleihen nicht -kennen oder nicht die nötigen Belege für -die Alt besitzbegründung haben. Stromsperre. Wie uns -milgeteilt -wird, werden auch morgen Sonntag wieder Holzmasten ausgewechselt and aus diesem Grunde wird von 8—3 Uhr kein elektrischer Strom abgegeben. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 24. Februar: Sanitätsrat Dr. Battcky-Wilsdruff und Dr- Auerbach-Burkhardswalde. Handwerker-Sprechtag. Der Ortsausschuß des Handwerkes hält kommenden den -üblichen Sprechtag im „Löwen" ab. Die Tagesordnung ist sehr reichhaltig, das Erscheinen aller Handwerks meister dringend nötig. „Liedertafel." Die Feier des 81. Stiftungsfestes wird näch sten Freitag im „Löwen" durch Konzert und Ball begangen. Das Programm verzeichnet außer Männer- -und gemischten Chören Sologesänge von Frl. Brauckmann und Herrn Hartmann. M.-G.-V. „Sängerkranz". Das diesjährige Frühjahrs vergnügen findet Sonnabend den 6. März im „Löwen" -in Form eines ft-delen Kabarett-Abends „Im Zentratheater" statt. Außer zwei ganz auf Frohsinn zugeschnitenen Singspielen werden ein weiteres Theaterstück, eine bunte Iahresrevue, künstlerische Solo tänze und allerlei Humoristika geboten unter dem Motto: „Lacht euch Laune!" (Vgl. Ins.) , Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Das Landesamt für Arbeits vermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Ar beitsmarkte für die Zeit vom 7. bis 13. Februar 1926 folgenden Bericht. Auch in dieser Bettchtswocke hat sich die Gesamtlage auf dem Arbeitsmarkte nur wenig verändert. In der Landwirtschaft erhöhte sich -die Nachfrage nach Arbeitskräften nicht Wesentlich, während jugendliche, insbesondere weibliche, nach wie vor -gesucht werden. Beschäftigungsmöglichkeiten boten sich auch diesmal für Gärtner -und Gattenarbeiter. Im Bergbau w-urden offene Stel len nicht mehr gemeldet, und in der Industrie der Steine und Er den ist die Arbeitsmarktlage -unverändert ungünstig geblieben. Die Ziegelindustrie ruht noch, -und die Steinbrüche, ebenso die keramische und Glasindustrie nahmen neben wenigen Einstellungen weitere Entlassungen vor. Zu -Entlassungen kam es auch weiter hin in der Metallindustrie. In der Holzindustrie -hat sich die Lage ebenfalls nicht -gebessert. Vereinzelt konnten zwar Fachkräfte un- terg-bra-bt werden, allgemein stieg -aber auch hier noch die Zahl -der Arbeitsuchenden. Für Hausangestellte, -ungelernte Kräfte und kaufmännische und Büroangestellte blieb die Lage unverändert ungünstig. Das f^sische Amnestiegesetz. Dem Landtag ist jetzt der Ent wurf eines Amnestiegesetzes zugsgangen, in dem unter Außer- derlehwunttene votier unlerer Heimst A. Kühne, Wilsdruff. Händen gewesen sein. Wo -dieser fehlt, denkt er an eine Wüstung. — -Sehen wir uns daraufhin in -unserer Heimat um. Wir finden Alt- und Neulanneberg, und Kirchschullehrer Kunze-Tanneberg -weiß zu berichten, daß dieses „Neutannerch" erst zwischen 1539 und 1578 gegründet wurde. — Wir kennen Wfranken, wissen aber nichts von -einem Neufranken. Dr. Beschorner führt jedoch in den Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde (Jahrgang 8/144) aus, daß dieses andere -Franken nach Volks überlieferung östlich Possendors bestanden habe, Flurnamen, Ge staltung und Verlauf der Nachbarflurgrenzen bestätigen -die An nahme. — Unsere Karte zeigt ein Naustadt -und ein Neu-ki-rchen. , .. , Es fehlen aber die entsprechenden gegensätzlichen Bezeichnungen. - ^später zum Ohorn — zu Mohorn. Größere Schwierigkeit be- Hier an Wüstungen zu denken, wäre grundverkehrt, die Namen Naustadt -und Neukirchen, gelegen an der Grenze slawischen Al-t-l-andes, reden deutlich -von der neuen Besiedelung durch die
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