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fiellung der Spenve keine Rede sein kann. Herr Dr. Eckener hat ausdrücklich erklärt, daß die Sammeltätigkeit nur in den bislang nicht einbezogenen Landesteilen — d. h. im bisher besetzten Rheinland und im Industriegebiet West-' salen — verschoben werden soll, bis dort eine Besserung, der wirtschaftlichen Verhältnisse eingetreten ist. Die Samm-' lung wird also mit Ausnahme der beiden vorbenannten Gebiete ohne jede Einschränkung in allen Landesteilen wcitergeführt. LlmAurzplane des Kronprinzen Carol? Die aufgedeckte Osfiziersrevolution. Die Abdankung des rumänischen Kronprinzen Carol wird durch die neuesten Nachrichten über Belgrad in ei« ganz neues Licht gesetzt. Danach scheinen bei dem Thron- verzicht politische Beweggründe stark mitgespielt zu haben. Kronprinz Carol soll nämlich Mitwisser von Um- skurzplänen gewesen sei» und soll wiederholt erklärt lwben, er werde das ganze gegenwärtige .,p anamani - stische Regime" in Rumänien stürzen, wenn er ans Ruder käme. In dieser Absicht wurde er von Teilen des Osfizierkorps unterstützt. Für den griechisch ortho doxen Weihnachtsabend soll sogar eine Offizicrsre- vvlutio » angesetzt gewesen sein. Carol hätte erst nach Rumänien zurückkehren sollen, wenn die eingesetzte Dikta- tur alles vorbereitet hätte. Inzwischen seien mehrere seiner Anhänger verhaftet worden. Atan habe in ihren Woh nungen Beweise für den geplante»« Staatsstreich gesunde», und auf Grund dieses Belastungsmaterials iväre der Kronprinz zur Unterzeichnung des Thronverzichts ge zwungen worden. Eine Nachprüfung dieser Nachrichten ist durch die von der rumänischen Regierung eingeführte strenge Zensur un möglich. Festzustchen scheint allerdings, daß sich Kronprinz Carol von seiner Gemahlin Elena scheiden lassen wird. Prinz Carol hat einen Brief an seine Gemahlin gerichtet, der in warmem Ton gehalten ist. Er teilt ihr mit, daß er die Ehegemeinschaft mit ihr löse und nicht wieder aufzu nehmen gedenke. Die Prinzessin Elena ist sehr nieder geschlagen und weint ständig. Als der Minister präsident und der Patriarch sie zu trösten versuchten, ant wortete sie in deutscher Sprache: „Lieber wäre ich ge storben; glauben Sie mir, ich bin an allem unschuldig." Der abgcdankte Kronprinz wird, wie die Bukarester Zeitungen mitteilen, den etwas umständlich lautenden Namen Scarlatmonastireanu annehmen, und zwar ohne jeglichen Titel oder Prädikat. Er hat ausdrücklich erklärt, daß er nicht nur auf seine Zugehörigkeit zur königlichen Familie, sondern auch auf jeden anderen Titel verzichten und als einfacher Bürgerlicher weiterleben will. Das Tschitscherm-ArüKWck Sei Seeckt. Eine Richtigstellung des Auswärtigen Amis. Eine Berliner Zeitung hatte die Nachricht verbreitet, das Auswärtige Amt stelle zurzeit Erhebungen über den Ursprung dec falschen Nachricht an, daß die englische Re gierung gegen die Einladung protestiert habe, die General oberst von Seeckt seinerzeit an den russischen Volkskom missar Tschitscherin gerichtet habe; man vermute, daß die Information der Korrespondenz, welche diese Nachricht ge bracht habe, aus dem Kreise des deutschen Botschafters in Moskau, Grafen Brockdorff-Ra ntzau, stamme. Hieran knüpfte das Blatt Mitteilungen über die angebliche politische Einstellung des Botschafters und behauptete end- lich, daß der Botschafter sich während seines Aufenthaltes in Berlin bisher mit dem Staatssekretär des Auswärtigen Amtes noch nicht in Verbindung gesetzt habe, und daß man in Polnischen Kreisen davon spreche, daß der Ausbruch eines offenen Konflikts zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Botschafter unmittelbar bevorstehe. Die Meldung des genannten Blattes entbehrt in allen Punkten jeglicher Begründung; das Auswärtige Amt muß gegen die Verbreitung derartiger irreführender Nachrichten ganz entschieden Verwah rung einlegen. Vor allem muß die Andeutung des ge nannten Blattes f-nrückgewiesen werden, daß das Aus wärtige Amt den Ursprung der erwähnten, bereits amtlich dementierten Nachricht über einen angeblichen englischen Schritt anläßlich des Frühstücks bei Generaloberst v. Seeckt auf die dem Botschafter Grafen Brockdorff-Rantzan ««ahe- stehenden Kreise zurückführt. Es kann nicht Aufgabe des Auswärtigen Amts sein, sich über die politischen Ansichten eines Botschafters und seine Beziehungen zum Auswär tigen Amt in der Öffentlichkeit auszulassen; es muß daher der Hinweis darauf genügen, daß die Mitteilungen des Blattes über die politische Einstellung des Botschafters vollkommen falsch sind, daß er mit dein Auswärtigen Amt und dessen Staatssekretär in enger Fühlung steht und daß von einen« Konflikt zwischen dem Auswärtigen Amt und ihm nicht die Rede sein kann. Königinmutter Margherita gestorben Die Witwe König Huinberts. Nach einer Meldung aus Rom ist die Königinmutter Margherita «ach kurzer Krankheit in Bordighera gestorben. Sie hat ein Alter von 75 Jahren erreicht. Königin Margherita wurde an« 20. November 1851 als Tochter des Herzogs Ferdinand von Genua, eines Bruders Emanuels II., und dessen Gemahlin, einer Tochter des Königs Johann von Sachsen, geboren. 1868 heiratete ste ihr Vetter Humbert, Viktor Emanuels Sohn. Der furchtbare Schicksalsschlag, der sie durch die Ermordung des Königs Humbert im Jahre 1900 traf, ließ sie in den letzten Jahrzehnten fast vollkommen aus dem offizieller« Hofleben zurücktreten. Als regierende Königin hat ste, die eine der schönsten Frauen ihres Landes ge nannt wurde, in ausgezeichneter Weise die mit ihrer Stellung verbundenen repräsentativen Pflichten erfüllt. Sie ist eine ausgezeichnete Mutter, wohltätig und beim Volke beliebt, eine Freundin der Natur und des Land lebens und eine mutige Bergsteigerin gewesen. Das chinesische Chaos. Ein Aufruf des Generals Fe Nu. Der Sonderberichterstatter des „Daily Telegraph" in Peking, Perrifal Landon, nwldct über das zunehmende CHaos in China: Die Einigkeit Chinas ist ein Traum geworden. Nordchina blutet sich buchstäblich weist, was den Wea für daS Eindrinaen Moskaus und Zis ki-sflquellen ösr MM-- vi« IllaßqueHe nMttllchlukiz KMenvorkäke s^dk: krNMdeÄrMerkMi- OleVeII^dre;pn>c!uKionsnl(okIe(l3üükIill.1il kÜide MM Üädm - rrM bei voller üurnuuung 2LLktL3»k«e» k.L. bscisreMiUie ror üoluollunx voo Kimen- kl» bediel äeräsdzrs kennte kccknMÜWen in stago kommen. « mit M, Kraft 8 andererseits Japans vorbereitet. Der Tag ist nicht mehr fern, wo die U n s i ch e r h e i t für Leben und Eigen tum außerhalb der Vertragshäfcn, Peking ausgenom men, die Unfähigkeit Chinas, sich selbst zu regieren, be weisen wird. General Fenghuhsiang richtet aus seinem Haupt quartier in Kalgan ein Telegramm an den „Daily Ex preß", in dem es heißt: Die Quelle der Heimsuchungen Chinas ist allein in der ungesetzlicher« Tätigkeit der Mili taristen und in ihren« wahnsinnigen Strebe«« nach Gebietserweiterungen zu suchen. Ich richte mein Bemühen darauf, einen grundlegenden Plan für den Wiederaufbar« in China auszuarbeiten. Ich be dauere es lebhaft, daß meine Politik von General Tschang- tsolin nicht geteilt wird. Man muß versuchen, die inneren Kämpfe zu beendige«« und für Gesetz und Verfassung zu wirken und alle politischen Fragen auf diese Weise zu lösen. Es ist daher zwecklos, den Frieden durch eine po litische Regelung aus der Grundlage des Gleichgewichts der Macht zu suchen. i Letzte Meldungen j ^«»»<»»»I»»«»«»»»»I»»»»»»»I»«»»»»»»»«»I»,»»»,«»,»I»II»»,»»-* Für den Schutz der Winzer. Berlin. Im Preußischen Landtag ist eine KLeiuc Ansrag, der Deutschen Volkspartei eingegangei«, die sich mit der Best behaltung der in dem italienischen Handelsvertrag festgesetzte«; Weinzollsätze auch bei den Handelsverträgen mit am deren weinbantreibenden Ländern beschäftigt. Es wird gec fragt, ob das Staatsministerium mit den berufenen Vertretern der Winzer aus den Regierungsbezirken Koblenz und Trie« der Meinung sei, daß die Zollsätze des italienischen Handels vertrages das Mindestmaß des unbedingt erforderlichen Zolb schutzes darstellte«« und ob das Ministerium bereit sei, mit allen« Nachdruck der Reichsregierung gegenüber dahin zu wir, ken, daß unter keinen Umständen bei den bevorstehenden Han delsverträgen mit Spanien und anderen weinbautreibendey Ländern für die Einfuhr von Weine«« niedrigere Zollsätze al^ in« italienischen Handelsvertrag bewilligt werden. Die Selbstmordepidemie. ff Dresden. Vom 1. bis 3. Januar haben iin Stadtgebiet Dresden elf Personen Selbstmordversuche gemacht, wovoy zwei tödlich verliefen. Ursachen sind Geschäftsschwierigkeiten Liebeskummer und Nahrnngssorgen. Berlin. (Der Schiedsspruch für die RelchS- lb a h n a r b e i t e r.) Hier fanden Schlichtungsverhandlunge» über bei« Lohnstreit der Reichsbahnarbeiter statt. Der ge fällte Schiedsspruch hat etwa folgenden Inhalt: Mit Wirkung vom 1. Januar 1926 erhalten die Reichsbahnarbeiter von« 24. Lebensjahr ab eine Lohnerhöhung, und zwar die Lohn gruppen 1 bis 5 einen Pfennig, die Lohngruppen 6 und 7 zwei ^Pfennige pro Stunde. Diese Löhne gelten bis zum 30. April 1926. Die bisher in Krankheitsfällen gezahlten sozialen Zu lagen..fallen, vom 1. Januar 1926 ab wea. - Flur unlerer Heimst - Wilsdruff, am 5. Januar 1920. Merkblatt für de» 6. Gunnar. Sonnenaufgang 8' Ij Mondaufgang 1t*° SO Sonnenuntergang 4°Mondunlergang 11^ B. 1827 Charlotte von Stein in Weimar geft. — 1828 Der Literatur- und Kunsthistoriker Hermann Grimm in Kassel geb. - 1924 Der Maler Wilhelm Steinhauseil in Frankfurt am Naii« geit. Die heiligen drei Könige. Den Abschluß der heiligen Zeit, die mit dem ersten 'ldventsonntag beginnt, bildet der 6. Januar, das Fest -er heiligen drei Könige. Arn bekanntesten ist die Sitte «eworden, an diesen« Tage an die Haustür die drei Buch taben 0 P- Ll -j- 8 -ff zu schreiben, mit einem Kreuz da- ünter. Es sind die Anfangsbuchstaben der Nameu iaspar, Melchior und Balthasar. Diese drei Namen sind ehr alt. In den Evangelien steht nichts von ihnen, auch lichts von den drei Königen. Es heißt nur (Ev. Matth, kl, 1): „Da Jesus geboren war zu Bethlehem, im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen die Weisen des Morgenlandes gen Jerusalem..." Die Be nennung der drei Könige sindet sich erstmalig bei Beda, «inen« Kirchenhistoriker, der 735 gestorben ist. Caspar ist aus dem Namen Gathaspar gebildet, Melchior bedeutet .König des Lichts" und Balthasar ist die altchaldäische Form für Daniel. Weshelb der jüngste der drei Könige als Mohr dargestellt wird, ist nicht aufgeklärt. Das Lpiphaniasfest war ursprünglich eigentlich ein heidnisches und hat erst in« dritte«« Jahrhundert eine christliche Um- .«eutung erfahren. Düs Zurücklassen von Speiseresten, sas noch in vielen Gegenden am Dreikönigstage üblich ist, «eigt deutlich den alten heidnischen Charakter: es sind Ipeiseopfer, die dm Göttern dargebracht wurden. Solche Speiseopfer sind auch die Dreikönigskuchen, die — beson ders in England — gebacken tverden und in die inan eine Bohne oder eine Münze tut. Auch der Umstand, daß man zuweilen auch eine kleine Jesusfigur aus Porzellan mit hineinbäckt, kann an dem heidnischen Ursprung des Brauches nichts ändern. Der Dreikönigstag ist der eigent liche Abschiedstag des alten Jahres. Mit Epiphanias be- zinut auch der Karneval oder Fasching, der au den drei Fastnachtstagen seinen Höhepunkt erreicht und damit die winterliche Festeszeit abschlietzt. Hohileujahr! Dec 0. Januar. Hohneujahr, Epiphanien oder auch Dreikönigsfest genannt, ist nun auch in Sachsen kein staatlich geschützter Feiertag mehr. Ader «wenn auch in Geschäft, Bureau uffv. volles Alltegstreiben herrscht, die sonst üblich gewesenen Gottesdienste werden doch gehalten. Also mitten in alles ge schäftige Leben hinein läuten die Kirchenglocken, und mancher ist doch vielleicht in der Lage, ihrem Rufe zu folgen. Weihnachtsfeier !m Iungdeutfchen Orden. Tie Liebe zum deulschen VE und Vaterland, zu deutschen Brüdern und Schwestern liegt lm jungdeutscheu Gedanken an erster Stelle mit fest verankert. Und wie man sie in die Tat iwnznsetzen bestrebt ist, zeigte die hiesige Gefolgschaft ain Sonntag in besonders anzu erkennender Weise. Sie hatte zu einer Weihnachtsfeier in den „Adler" eingeladen, die in erster Linie wohl den Kindern der Ordensangehörigen galt, denen das Christkind unter den brennen den Lichterbaum der Gaben viele gebreitet hatte. Aber sie war auch 70 alten bedürftigen Leuten gewidmet, die in dem weihnacht lich geschmückten Saale mit Stollen, Kaffee und Abendessen be- wirlet und mit Gebäck, Lebkuchen und anderen nützlichen Sachen beschenkt wurden. Mit besonderer Sorgfalt und großem Geschick legten Herr Schuldirektor Thomas und seine Hefter einen Rahme«« «cm die Feier, der die weihnachtliche Gnadenzeit in Wort und Musik, Gesang und Vorführungen in hellstem Lichte erstrahlen li eß u nd den Weg zum Herzen fand. Das Ordens- lied leitete die Feier ein, worauf Herr Schuldirektor T h omas warme Worte der Begrüßung sprach. Er gab vor allem seiner Freude über bei« Opfermut der Ordens-an-gehörigen Ausdruck, die das diesjährige Fest wieder ermöglicht hätte«« und wünschte in herzlicher Schlichtheit allen Anwesenden einige frohe Stunde««. Der Posaunenchvr des Lünglingsverelns erfreute mit geistliche«« Weisen, Herr Dr. Bretschneider mit seinem talentvollen Töchterchen spielte auf dein neuen Flügel, Deklamationen wech selte«« mit dem Gesang unserer allen schönen Weihnachtslieder und schließlich fand auch ein voi« Frau Dr. Würker ver faßtes Weihnachtsmärchen mit Gesang und Reigen durch kleinere Kinder eine bezaubernde Wiedergabe. Im Mittelpunkte stand eine Rede des Herri« Schuldirektor Thomas, die auf den Grundton: Liebe, Treue und Beständigkeit abgestimmt war und beleuchtete, was das Weihnachtsfest dem Iungdeutschen Orden ist, und wie -es wieder Genreingut des höllischen Volles werden möchte. Der Kinder größte -Freude war die folgende Bescherung. Dankbaren Herzens verließen alle Beschenkten, mit innerer Be friedigung alle sonstige«« Besucher am -Ende der Feier den Saal. Beförderung. Herr Rendant Schubert beim hiesigen Amtsgerichte ist unter dein 1. Januar zum Iustizrentmcister befördert worden. Der Bezirksobstbauvercin Wilsdruff und Umgegend ver bindet -mit seiner Hauptversammlung am 24. Januar in« „Löwen" einen öffentlichen Lichtbildervortrag des Herrn Garten- inspektor Kniese, Dozent für Gartenbau in Pillnitz: „Der Bauerngarten, feine Entwicklung und nützlicher Ausbau". Wir verweisen auf die Anzeige in der gestrigen Nummer. Der sächsische Haushaltplan wird für 19-26 den« Landtage im Januar zugöhen. Er Lal-anoiert -dank starker Ersparungsmaß nähmen der Regierung in Einnahmen und Ausgaben. Die wirksame Reklame. Eine sächsische Firma hat bei ihren Käufern feststellen lassen, wodurch sie zu dem Kauf angeregt worben sind. Von 482 Personen, die Einkäufe gemacht haben, find 169 durch Inserate, 118 durch Schaufensterauslagen, 76 durch Bekannte, 46 durch die Verkäuferinnen, 31 durch Reklamezettel, die auf der Straße verteilt wurden, 30 durch die Ausstellung in den Geschäftsräumen, 12 durch -bei« L-Hef des Hauses zum Kauf angeregt worden. Danach übertrifft die Zeitungsreklame alle «ihrigen Rekkamearten an Wirksamkeit nicht -unwesentlich. Unbeschränkte Aufwertung. Unbeschränkt aufweltbar, also auch über 100 tÄ, sind nach 8 63 des Aufwertungs gesetzes eine Reihe von Ansprüchen (aus Gesellschaftsver- «ragen, Gntsüberlassungsverträgen, aus Ansprüchen auf wiederkehrende Leistungen, die bei Abfindungen, Aus einandersetzungen, Überlassungen oder ähnlichen Rechts- Vorgänger« begründet sind, usw.). Auch findet die unbe. schränkte Aufwertung bei Darlehen statt, sofern diese nicht als Vermögensanlagen zu betrachten sind. Unter »Vrr- tnögensaillage" ist zu verstehen, daß jemand ein Dar lehen gegen Zinsen hingibt, um sich dadurch eine Ein nahmequelle zu schaffen, nicht aber einen Freundschafts dienst zu leisten. Auch bei Großhanvelsgeschäften hat das Reichsgericht eine Aufwertung über 100 SL hinaus als gerechtfertigt angesehen. Zweckmäßig wird der Gläubiger zunächst versuchen, eine außergerichtliche Einigung zu stande zu bringen. Im übrigen ist in solchen Fällen nur das ordentliche Gericht anzurufen. Dieses entscheidet ge mäß 8 242 BGB über die Aufwertung. Die Fernsprechgebühren im D-Zug. Die Gebühre», für die Zugtelephonie, die demnächst auf der Streckei Berlin—Hamburg eingeführt werden soll, sind festgesetzt worden. Die Gebühr beträgt bei gewöhnlichen Gesprächen für jede Minute eine Reichsmark, mindestens drei Reichs- mark, bei dringenden und Blitzgesprächen jede Minute 1,50 Reichsmark, mindestens 4,50 Reichsmark, bei gewöhn lichen Telegrammen das Wort 20 Pf., mindestens zwei- Reichsmark, bei dringenden und Blitztelegrammen das> Wort 30 Pf., mindestens drei Reichsmark. Diese Zug gebühren trete«« zu den übrige«« Gebühre«« hinzu. Ferner erhebt die Zugtelephonie A.-G. für jede „Bestellung" eine. Zuggebühr von einer Reichsmark. Für Gespräche vom Zuge aus, die nicht zustande kommen, weil der angerufene Teilnehmer nicht antwortet, obwohl der Anschluß betriebs fertig ist, wird in« Zuge ein Fünftel der Gesamtgebühr für ein Zuggespräch der bestellten Gattung von drei Mi nuten Dauer berechnet. Der Weihnachtsbaum iin Ösen. Wenn dir Tage des Weih nachtsfestes vergangen sind, dann hat nach gewöhnlich der Weih- nachtsvaum seine Rolle <msgZpi«ft. Er wird geplündert. Seine Zweige werden abgeschlagen, und er wandert schließlich in den Offen,- uni ein Rand der Flammen zu werden. Die däbei ent stehenden knisternden ui«d puffenden Geräusche entspringen -k-i- nen KohlenwaffersWrxpkvfio-nen. Der KohlemvaffrHoff wird von dem Harz geAef-ert, -das -in den -Nadeln, -Aw-eigen und Stäm men der Tannen -und Fichten, wie bekannt, reichlich vorhanden ist. In welcher Menge der Kohlenwasserstoff -in den Nadeln ent halten ist und in welcher -Stärke -er aus -diesen durch die Ein wirkung der Hitze ausströmt, das zeigt sich deutlich, wenn -man einen Tannenz-w-c-ig der Flamme eines Lichtes -nähert. Die Flamme des Lichtes erlischt gewöhnlich, weil sie von dem kräftig aussttömenden Kohlenwasserstoff -erdrückt wird. Wenn -daher größere Mengen von Nadelholz verbrannt werden, wie es nach den Weihnachtst-agen oft der Fall ist, sv können hieraus ernste Gefahren -entstehen. Namentlich -in Oefen -mit stariem Zug ver bindet sich der Kohlenwasserstoff des Tannenharzes mit dein Sauerstoff der Lust, -und die Gase vermögen dann -mit solcher Gewalt zu explodieren, -daß ihrem Druck die Wände der Oefen nicht gewachsen sind, sondern auseinanderg-efprengt und in den