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340 «0V Mark gestohlen. 35000 Mark Belohnung ausgesetzt. Im Rathaus des Bezirksamts Berlin-Tempelhof ist der Tresor der Gemcindekasse erbrochen worden. Die Diebe haben etwa 310 000 Mark in barem Geldc erbeutet. Das Geld lag für die Zahlung der Vierteljahrsgehälter dort bereit. Niemand hat von dem Diebstahl etwas be- merkt. Die Diebe sind unerkannt mit ihrer Beute ent kommen. Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin gibt über den Einbruch folgenden Bericht aus: In der Nacht ist ein Lresoreinbruch in der Bezirkskasse des Bezirksamtes Tempelhof verübt worden. Die Täter sind nach Angabe der Kriminalpolizei gewerbsmäßige Geldschrankeinbrecher. Sie haben die Panzertür vom Tresor geschmolzen und rund 310 000 Reichsmark in Papier sowie einige hinter legte Goldsachen gestohlen. Das Geld ist am Tage zuvor von der Stadthauptkasse der Stadt Berlin abgeholt wor den und war für die Zahlung der Gehälter für die Be amten und Lehrer des Bezirks Tempelhof bestimmt. Das Geld befand sich in dem Tresor in einem roten Segeltuch, sack mit Bügel. Als Belohnung sind 35 000 Mark aus gesetzt worden, und zwar 30 000 Mark für die Herbei schaffung des Geldes und 5000 Mark für die Ergreifung der Täter. i Letzte Meinungen i Vas Urteil gearn den Weger Costes. Freiburg i. Br., 29. September. Im Verfahren gegen den französischen Flieger Costes erkannte das Schöffengericht wegen Vergehens gegen das Gesetz über den Lnftsahrzeugbau von, 5. Mai 1922 und wegen Vergehens gegen das Luftverkehrs- gcsctz vom 1. August 1922 ans 5000 Mark Geldstrafe bzw. für je 200 Mark einen Tag Gefängnis. Durch die Untersuchungs haft gelten als verbüßt 2600 Mark. Die Überreste des Flug zeuges werden eingezogen. Die Kosten des Verfahrens hat der Angeklagte zu tragen. Costes erklärte, daß er das Urteil, um die Untersuchungshaft nicht zu verlängern, annehme, aber bitte, ihm die Strafe auf dem Gnadenwege zu erlassen und ihn in Freiheit zu setzen. Große Bctriebscinschränkungen bei Benz in Mannheim. Mannheim, 29. September. Die Firma Benz u. Cie. hat sich wegen Absatzmangels gezwungen gesehen, 900 Mann zu entlassen. Ferner ist beabsichtigt, den Betrieb nur noch vier Tage in der Woche in Gang zu halten. Weiter berichtet die Arbeiter-Zeitung, daß die Benz-Motorenwerke 50 Mann mit dem heutigen Tage entlassen haben. Die Firma Lanz Hai durch Anschlag die Herabsetzung der Arbeitszeit um eine Stunde täglich in den Betrieben mit Ausnahme der Ab teilung Landbaumotoren verfügt. Gm neuer Hochverratsyrozeß Breslau, 29. September. Der Strafsenat des Vrcslaue Oberlandesgcrichls hatte sich heute mit einem Landesverrat z: bescbäsügen. Angeklagt waren die Oberkanoniere Otto Prsy- klcnk, Karl Grubert, beide aus Schweidnitz, und der Schmie! August Kramarcsyk aus Beuthen. P. war im Januar au< seiner Garnison aus Furcht vor Strafe desertiert. Er reist! zunächst nach Beuthen und ging nach zwei Tagen über di> polnische Grenze. Beim Grenzübertritt wurde er von dei polnischen Polizei sestgenommen und nach Kattowitz gebracht Nachdem er bei seiner ersten Vernehmung ausweicheni geantwortet hatte, ließ er sich nach einigen Tagen noch mals vernehmen. Hierbei hat er verschiedene landes verräterische Angaben gemacht. Er erbot sich auch, ver schiedene militärische Schriften und Bücher herbeizuschasfen Zu diesem Zweck setzte er sich mit Gr. in Verbindung. Ei blieb jedoch bei diesem Versuch. Kr. soll sich insofern straf bar gemacht haben, als er von dem Vorhaben des P. Kennt nis hatte und nicht rechtzeitig Anzeige davon machte. Du Verhandlungen fanden teilweise unter Ausschluß der Ossent lichkeit statt. Es wurden verurteilt: P. zu drei Jahren Vic! Monaten Zuchthaus, füus Jahren Ehrverlust und Zulässigkei von Polizeiaufsicht, Kr. zu sechs Monaten Gefängnis. Gr wurde als nicht überführt sreigesprochen. Der Rücktritt des Marschalls Lyautey. Paris, 29. September. Der Ministerrat hat sein Bedauert über den Beschluß Lyauteys zum Ausdruck gebracht, jedoch di maßgebenden Gründe, die der Marschall in seinem Rücktritts gesuch angegeben hat, anerkannt. Der Ministerrat beschloß, dc> Rücktritt des Marschalls anzunehmcn, und sprach ihm bei diese! Gelegenheit den Dank des Landes für seine in Marokko ge leisteten Dienste aus. Unruhen auf der Kyrenaika. Rom, 29. September. Eine Gruppe Aufständischer erlit bei Carcura (Kyrenaika) eine völlige Niederlage und verlm 40 Tote. Eingeborene Hilfstruppen schlugen bei üdsessa eim andere Gruppe Aufständischer, bemächtigten sich des Ortet Sauno und machten große Beute. Sowjctpropaganda in Ungarn. Budapest, 29. September. Wie die Blätter melden, gell aus den mit verhafteten Kommunisten vorgenommencn Ver hören hervor, daß von Moskau aus ungefähr 1500 Dollar monatlich zu Propagandazweckcn nach Ungarn versende! werden. Taucher untersuchen „S 51". Newyork, 29. September. Da die Versuche zur Hebung des gesunkenen Unterseebootes „S 51" infolge des bewegten Meeres unmöglich geworden sind, sind gestern Tauchei hinabgestiegen, um das Innere des Unterseebootes «ZU ( Neuer au» aller weit Dr. Eckener gegen die Anschuldigungen Kennedys. Dr. Ec« er hat einem amerikanischen Pressevertreter er klärt, daß die Behauptungen Kennedys, daß zum Bau des ,Z. R. UI" schlechtes Material verwendet worden wäre, völlig unbegründet seien. Dr. Eckener sagte: „Wir haben das beste Material, das wir erhalten konnten, genommen. Für den Bau eines Luftschiffes ist nie besseres Material Avv'mvcn worden. Vor allem haben wir dem Luft schiff wahrend des Fluges über den Ozean unsere Leben anvertraut." Verzweiflungstat einer Mutter. In Lichtenberg bei Berlin wohnte der Setzer W. zusammen mit einer Frau B. hatte ein fünfjähriges Töchterchen und einen ein- lahrigen Sohn. Jetzt fand man Frau V. erhängt auf. Die hatte Selbstmord begangen. Vor ihrem gewaltsamen Ende hat die Frau ihre beiden Kinder erwürgt Der Grund zu der Tat soll in den zerrütteten Familienverhält- nissen zu suchen sein, zu denen in letzter Zeit noch wirt schaftliche Sorgen traten. Auswirkungen des Heiratsfiebers nackt dem Krieae. FM Ostern 1986 sind in Dresden doppelt soviel Schul kinder angemeldet worden als im vorigen Jahre. Dieser vorübergehende Zuwachs ist aus das'Heiratsfieber nach Beendigung des Krieges zurückzuführen und auf den da maligen starken Geburtenzuwachs. Beendeter Hungerstreik von Max Hölz. Max Hölz, der kürzlich von Breslau in das Zuchthaus von Groß- Strehlitz gebracht worden war, hatte dort als Protest gegen seine Umquartierung einen Hungerstreik begonnen. Er hat ihn aber nach einigen Tagen jetzt wieder aufgegcben. In der Notwehr niedergeschossen. Ein stark ange trunkener Chauffeur belästigte in Weimar eine vor ihrer Haustür stehende Frau, verfolgte sie auch in ihre Woh nung, drang, als der Ehemann ihn hinausgeworfen hatte, nochmals ein und mißhandelte die Frau. Jetzt gab der Mann zwei Schüsse auf den Chauffeur ab, die diesen so schwer trafen, daß er schon auf dem Transport ins Kran kenhaus starb. Die Frau des Getöteten ist erst vor wenigen Tagen mit ihrem neunten Kind niedergekommen. Betrügerische Gastwirte auf dem Münchener Oktober fest. Da vielfach Beschwerden über schlechtes Einschenken der Maßkrüge in den Bierzelten des Oktoberfestes laut wurden, hat die Polizei eine Razzia unternommen, in deren Verlauf festgestellt wurde, daß aus Fässern, die 210 Liter Bier faßten, bis zu 260 Liter verkauft wurden. Es wurde ein Verfahren wegen Betruges gegen die Wirte eingeleitet. ) 425 Schafe und 16 Kälber verbrannt. Ein verheeren des Grobfeuer entstand auf dem Rittergut Kobrow bei Laage, Besitzer Otto von Bülow. Das Feuer vernichtete den Schafstall und mit ihm 425 Schafe und 16 Kälber sowie etwa 50 Fuder Futter. Einrichtung des neuen Polizeipräsidiums in Bochum Nach einer Verfügung des preußischen Innenministeriums wird Bochum Sitz des Vereinigten Polizeipräsidiums Bochum-Gelsenkirchen. Es umfaßt die Stadtkreise Bochum, Gelsenkirchen und Herne sowie Stadt und Amt Watten scheid, Weitmar, Hörde, Riemke und Bergen. Beim Start vom Herzschlag getroffen. Bei dem Rennen in Marseille ist der Starter, nachdem er vier mal ein falsches Startzeichen gegeben hatte, infolge dei Aufregung einem Herzschlag erlegen, als er das fünfte Ma! die Fahne schwenkte. Erdbeben in Armenien. Der 4104 Meter hohe Gipfel des Alagosberges in Armenien wurde durch ein starkes Erdbeben erschüttert, gewaltige Felsen stürzten in die Täler. Die in Felsenhöhlen hau sende Nomadenbevölkerung dieser Gegend ist, von pani schem Schrecken ergriffen, geflüchtet. Wilsdruff, am 30. September 1925. Merkblatt für den 1. Oktober. Sonnenaufgang 6- » Mondausgang 5-2 N. Sonnenuntergang 5" Monduntergang 4^ V 1879 Eröffnung des Reichsgerichts in Leipzig. * SttllMm »W WMohi Die neuen Vorschriften über den Steuerabzug vom Arbeits lohn finden erstmalig auf den Arbeitslohn Anwendung, der für eine nach dem 30. September 1925 erfolgende Dienstleistung ge währt wird, lieber die Leistungen herrscht aber noch so viel Un klarheit, daß wir sie auf Wunsch mit Erklärungen nochmals ver öffentlichen. Vom Arbeitslohn bleiben für den Arbeiter vom Steuerab zug frei: a) 600 RM. jährlich, 50 RM. monatlich, 12 RM. wöchent lich als steuerfreier Lohnbetrag; b) 180 RM. jährlich, 15 RM. monatlich, 3,60 RM. wöchentlich zur Abgeltung der Werbungskosten; c) 180 RM. jährlich, 15 RM. monatlich, 3,60 RM. wöchentlich zur Abgeltung der Sonderleistungen. Außer diesen Beträgen bleiben für die zur Haushaltung des Arbeiters zählende Ehefrau sowie für jedes zu feiner Haushaltung zählende minderjährige Kind je 10 des Arbeitslohnes, der über die oben unter a bis c genannten Sätze hinausgeht, steuer frei. Es bleiben aber: 1. Für die Ehefrau 120 RM. jährlich, 10 RM. monatlich, 2,40 RM. wöchentlich; 2. für das erste Kind 120 RM. jährlich, 10 RM. monatlich, 2,40 RM. wöchentlich; 3. für das Weite Kind 240 RM. jährlich, 20 RM. monat lich, 4,80 RM. wöchentlich; 4. für das dritte Kind 480 RM. jährlich, 40 RM. monat lich, 9,60 RM. wöchentlich; 5. für das vierte und jedes folgende Kind je 600 RM. jähr lich, 50 RM. monatlich, 12 RM. wöchentlich steuerfrei, wenn der nach Ziffer 1 bis 5 insgesamt steuerfrei bleibende Betrag höher ist als der nach der Prozentberechnung sich ergebende Be trag. Kinder im Alter von mehr als 18 Jahren mit Einkünften werden nicht gerechnet. Von dem nach Abzug aller steuerfreien ^Beträge verbleiben den Arbeitslohn werden 10A als Steuer vom Unternehmer ein- behalten und für Rechnung des Arbeiters dem Finanzamt über wiesen. Der auf den Arbeitslohn entfallende Steuerbetrag wird nicht erhoben, wenn er für ein volles Monatsgehalt 0,80 RM., für einen vollen Wochenlohn 0,20 RM. nicht übersteigt. Beispiele: Ein Arbeiter mit vier -Kindern erhält einen Wochenlohn von 50 RM. Bei der Prozentberechnung würde sich sein Steuerabzug wie folgt gestalten: Wochenlohn 50,— RM. Allgemein steuerfrei 12,—, 3,60, 3,60 . 19,20 RM. 30,80 RM. Abzug für Ehefrau und vier Kinder 50?? von 30,80 15,40 RM. 15,40 RM. Zu zahlende Steuer . . . , 1,50 RM. Bei Anwendung der festen Sätze ergibt sich folgendes Bild: Wochenlohn 50,—- RM. Allgemein steuerfrei . . . - 19,20 RM. 30,80 RM. Abzug für Ehefrau 2,40 RM. Abzug für 1. Kind 2,40 RM. Abzug für 2. Kind 4,80 RM. Abzug für 3. Kind 9,60 RM. Abzug für 4. Kind 12,— RM. . 31^0 RM. Da der abzugsfreie Betrag höher ist als der zur Steuer berechnung zur Verfügung stehende, ist in diesem Falle keine Steuer zu zahlen. Die festen Abzugsfätze -kommen hier zur An wendung, da sie günstiger für den Arbeiter find. Für die Fa- milienermäßigungLn gilt der Familienstand des festgesetzten Stich tages der letzten Perfonenstandsaufnahme. Weist dagegen der Arbeiter nach, daß die Zahl der Personen größer ist, als auf der Steuerkarte angegeben -ist, so hat die Gemeindebehörde auf feinen Antrag die Tatsache auf der Steuerkarte zu vermerken. In die sem Falle tritt die Ermäßigung für die hinzugekommene Person bei -der ersten Lohnzahlung, bei der die ergänzte Steuerkarte vor gelegt wird, in Kraft. Erhält ein Arbeiter neben den laufenden Bezügen sonstige, insbesondere einmalige Einnahmen (Tantiemen, Gratifikationen ufw.), so find von diesen 10?? vermindert nm je 1?? für die zur Haushaltung des Arbeiters zählende Ehefrau sowie für jedes M feiner Haushaltung zählende minderjährige Kind einzubehalten. Wird der Arbeitslohn nicht für einen bestimmten Zeitraum gezahlt, so hat der Unternehmer vom vollen Arbeitslohn 2??, bei Heimarbeitern 1 ?» einzubehalten. Uebersteigen die Werbungskosten oder die Sonderleistungen je den Betrag von 15 RM. im Monat, so kann ebenfalls ein Erhöhungsantrag gefielst werden. * Volkstümliche Tage im Oktober. „Brigitte (8. Ok tober) bringt den letzten Sommer." „St. Gallen (16.) läßt Schnee fallen." „Nach St. Gall bleibt die Kuh im Stall." „Auf St. Gallentag muß jeder Apfel in den Sack." „Wenn es am Tage des heiligen Gallus schön ist, bleibt es bis zu Weihnachten schön." „An St. Lukas (18.) nimm die Rüben heraus." „Wenn Simon und Judä (28.) vor bei, so winkt der Winter herbei." „Simon und Judä hängt an die Stauden Schnee." „Sankt Simon Jüd bringt den Winter unter de Lüd." „St. Simon Judä ver steckt die Peitschen und nimmt die Handschuhe heraus." ..St. Simon und Judä haben den Winter im Gesicht." Sächsischer Sangertag. Am Sonntag fanden sich die Ab geordneten fämtlicher 16 fächsifchen Sängerbünde, die im Säch sischen Sängerbund vereinigt find, zur Abhaltung des Sächsischen Sängertag-es in Dresden zusammen. Der Vorsitzende des Ersten Sächsischen Sängerbundesfestes Reichsbahnrat Prof. Dr. Bloß und der Gefchäftsstellenleiter des Festes Kaufmann Paul Tietz erstatteten den bereits mitgeteilten Bericht über das Ergebnis des Sängerfestes. Die Versammlung erteilte hierauf der Festleitung einmütig Entlastung. Anschließend wurden noch wichtige Be schlüsse für den bevorstehenden Deutschen Sängertag in Nürnberg gefaßt, bei dem der Sächsische Sängerbund durch feinen Gefamt- vorstand und zahlreiche Abgeordnete vertreten fein wird. Mit einem TreugeMnis für das deutsche Lied, für Heimat, Volk und Vaterland wurde der Sängertag geschlossen. Feueralarm. Die Rathausglocke vermeldete heute mittag kurz vor 12 Uhr den Ausbruch eines Schadenfeuers in der Um gebung. 6n Braunsdorf war im Seitengebäude des Gast hofs „Zur Sonne" ein Brand entstanden, der das Gebäude voll ständig einäscherte. Die landwirtschaftlichen Maschinen wurden gerettet, etwas Hsu und Stroh sind mit verbrannt. Die Ent- stehungsurfache ist unbekannt. Die hiesige Freiwillige Feuerwehr war am Brandplatze eingetrosfen, brauchte aber nicht mehr in Tätigkeit zu treten, da die Gefahr weiteren llebergreffens bereits behoben war. Grundsteinlegung. 8m Anschluß an die Bezirksausschuß- sitzung fand am -Montag im „Wettinstift" die Grundsteinlegung zu dem neuen Bezirks-Erziehungsheim statt. Der Bauleiter, Architekt und Baumeister P v n i f ch (Coswig), begrüßte herz lichst die Mitglieder des Bezirksausschusses, die Dezernenten des Be-zirksverbandes und der Amtshauptmannschaft, um alsdann mit kurzen Motten die Wichtigkeit des Neubaues für den Be zirk darzulsgen. Daraus wurden von ihm, vom Amtshauptmann und vom Bürgermeister Glöckner (Weinböhla) als dem Vor sitzenden des Bezirkstages unter kernigen Begleitworten je drei Hammerschläge abgegeben, eine auf die Feier bezügliche Urkunde niedergelegt und damit die kleine, aber würdige Feier beschlossen. Invalidenversicherung. Die Arbeitgeber werden nochmals darauf hingewiesen, daß die bisher zur InvalidenveNsicherung ver wendeten Beitragmarken der 1. bis 5. Lohnklasse im Werte von 20, 40, 60, 80 und 100 Pfennigen nur bis 26. September 1925 Gültigkeit Haden. Rückständige Beiträge müssen bis spätestens 15. Oktober 1925 entrichtet fein, da nach diesem Tage Marken neuer Werte verwendet werden müssen. Der neue Tarif lautet wie folgt: 1. LohMasse Wochenverdienst bis 6 Mark 25 Pfg. Mochenbeitrag; 2. Lohnklasse Wochenverdienst von 6 bis 12 Mk. 50 Pfg. Wochenbeitrag; 3. Lohnklasse Wochenverdienst von 12 bis 18 Mark 70 Pfg. Wochenbeitrag; 4. LohMasse Wochenver- dienst von 18 bis 24 Mark 100 Psg. Wochenbeitrag; 5. Lohn klasse Wochenverdienst von 24 bis 30 Mark 120 Pfg. Wochen beitrag; 6. LohMasse Wochenverdienst von über 30 Mark 140 Pfennige Wochenbeitrag. Freiwillig Versicherte haben ad 1- August 1925 Beiträge in der dem jeweiligen Einkommen ent sprechenden Lohnklasse, mindestens aber in Klasse 2 zu entrich ten, wenn ihr Verdienst nicht in eine höhere Lohnklasse fällt. Marken 1. LohMasse sind für sie unwirksam. Die ordnungs mäßige und rechtzeitige Beitragsentrichtung der Pflichtversicher ten wird durch Ueberwachungsbeamte geprüft. Wie der Landwirt seine Bücher führen soll. Für die Er mittlung des Gewinnes bei buchführenden Landwirten hat der Reichsminister der Finanzen vorläufig umfangreiche Richtlinien aufgestellt, die manches Kopfzerbrechen verursachen dürften- Unterschieden werden soll zwischen der formellen Ordnungsmäßig keit der Buchführung und der materiellen Richtigkeit: der Gewinn berechnung. Bestimmt wird, wie ein Landwirt feine Bücher führen muß, damit sie als ordnungsmäßige Buchführung aner kannt werden. Als steuerbares Einkommen gilt der Gewinn innerhalb des Steuerabfchnitts, d. h. der Ueberschuß der Ein nahmen über die Ausgaben zuzüglich des Mehrwertes oder ab züglich des Minderwertes von Erzeugnissen, Waren, Vorräten, Gebäuden, Zubehör, beweglichem Kapital am Schlüsse der Steuerabschnitte. Angegeben wird, -wie Grund und Boden, Ge bäude, Zubehör, Grundverbesserungen, Maschinen und Geräte, Vorräte, lebendes Inventar, Forderungen und Schulden zu be werten sind. Ein Mittel gegen Gallensteine entdeckt. Nach einer Mit teilung in dem Septemberheft der „Therapie der Gegenwart" ist es dem Frankfurter Spezialarzt Dr. K. Reicher, der früher in Bad Mergentheim eine leitende Stellung innehatte, gelungen, Gallensteine bis zu Hafelnußgröße aus dem Gallengang auszu- treiben, und zwar durch Einspritzung von Ictophysin. -In einem Falle wurden 210, in einem anderen 150 Gallensteine ohne Ope ration entfernt. Wetterbericht. Heiter bis leicht bewölkt, nur am Morgen örtlich Nebel. Nachts sehr kühl, stellenweise leichter Bodenfrost. Tagsüber mild- Schwache, höhere Lagen mäßige Winde vorwiegend aus östlichen Richtungen.