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- Erscheinungsdatum
- 1925-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192506261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250626
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-26
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
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ferien des Reichstages verabschiedet werden. Habe er diesen bescheidenen Wunsch nur deshalb geäußert, weil die Regierung bereits ein Abkommen mit den hinter ihr stehenden Parteien getroffen habe, die Zollvorlage en bloo anzuuehmen? Die Ge- somttendenz der Zollvorlage sei so hochschutzzöllnerisch, daß man die Beteuerungen des Ministers, man wolle auf die Ver braucherschaft Rücksicht nehmen, nicht sehr ernst nehmen könne. Von den 924 Einzclposüioncn mit über 400 Zolltarifen seien 746 geändert und zum Teil bis 40 2L erhöht worden. Der be wußten Hochschutzzollpolilik der neuen Zollvorlage, die seine Partei ans leinen Fall milmache, stände eine Äußerung des Außenministers Stresemann entgegen, der in Hamburg er klärt habe, die Abschließung des deutschen Marktes durch Schutz zölle sei undurchführbar. Nicht Belastung des inneren Kon sums, sondern Erhöhung der Kaufkraft durch Befreiung von den Zöllen müsse das Ziel sein. Seine Partei werde jeden Weg milgehen, die Ausnahmcsähigkeil des inneren Marktes zu vergrößern, sie lehne es aber ab, dem Großgrundbesitz eine Er höhung der Grundrente auf Kosten der breiten Massen zu ge währen. Der dentschnatronale Redner. Abg. Thomsen (Din.) meinte, die dem Reichstage vor liegende Zollvorlage solle für den deutschen Außenhandel die Grundlage bilden. Deshalb bedauerten auch seine Freunde, daß die Vorlage so spät erst vor das Haus gekommen sei. Seine Partei sei nunmehr aber der Ansicht, daß die Vorlage so schnell wie möglich verabschiedet werden solle, damit bei den Handels- vertragsverhandlungen die deutschen Vertreter eine Handhabe bekommen. Die Zollvorlage, die nur ein Provisorium sein solle, habe die Ausgabe des Schutzes der lebensfähigen ein heimischen Produktion und die der notwendigen Förderung der deutschen Ausfuhr. Sie dürfe aber nicht zum Zankapfel werden zwischen Verbrauchern und zwischen Landwirtschaft und Industrie. (Zustimmung rechts.) Die Zukunft der zwölf Millionen deutscher Industriearbeiter hängt durchaus von der Produktivität der Landwirtschaft ab (sehr richtig, rechts). Seine Partei erachte die Zollsätze in der Vorlage für viele Positionen, auch die landwirtschaftlichen, als geeignete Grundlage für Handelsvertragsverhandlungen zu gering, und hier müsse noch Abhilfe geschaffen werden. Denni oie Landwirtschaft sei nun einmal einer der wichtigsten Teile der deutschen Volkswirtschaft. Seine Freunde würden auch dafür cintretcn, daß Obst-, Gemüse- und Gartenbau durch Mindestzölle geschützt würden, was gerade den kleinen Grund besitzern zugute kommen werde. Der Redner meinte weiter, daß Deutschland jetzt keine langfristigen Handelsverträge brauchen könne. Das Zentrum für rasche Erledigung. Abg. Dessauer (Ztr.) hielt die Zollvorlage sttr unaufschieb bar. Die deutsche Wirtschaft würde ihren Platz, so meinte er, auf dem Weltmarkt erst wieder einnehmen, wenn einmal die Rechtsbasis für die deutschen Waren im Ausland durch Han delsverträge gesichert sei und andererseits, wenn das Ausland Deutschland wieder brauche. An Freihandel sei nicht zu denken für Deutschland, denn es sei nicht allein auf der Welt. Die notwendigen Jndustriezölle dürften aber nicht ohne die not wendigen Agrarzölle durchgeführt werden. Die Zentrumspartei sei für eine rasche Erledigung der Vorlage. Abg. Schneider-Dresden (D. Vp.) betonte, daß im Inter esse der deutschen Handelspolitik die Zollvorlage keineswegs bis zum Herbst hinausgeschoben, sondern so rasch wie möglich er ledigt werden müsse. Die Zollvorlage fei nur der Ausdruck der zwangsläufigen Fortsetzung der herkömmlichen deutschen Han delspolitik. Man dürfe dabei nicht vergessen, daß sogar das alte traditionelle Freihandelsland England seinen alten Weg verlassen und Schutzzölle auf Schutzzölle einführen müsse. Eine -Zollunion, für die auch Stinncs eingetreten sei, wäre zwar wünschenswert, läge aber noch in weiter Ferne. Man müsse hier aber schon der Aufsassung entgegentreten, daß etwa eine europäische Zollunion sich gegen Amerika richten könne oder würde. Nachdem der Abg. Dr. Rosenberg (Komm.) sich gegen die Vorlage ausgesprochen hatte, wies der Abg. Fehr (Wirtsch. Vgg.) in einer Erklärung auf die Notwendigkeit hin, mit Rücksicht auf das Ausland möglichst schnell einen lückenlosen Zolltarif zu schaffen. Weiter betont die Erklärung die Notwendigkeit der Einführung von Agrarzöllen. Abg. Dr. Horlacher (Bayer. VP.) trat ebenfalls für Gc- treidezölle ein, hielt aber eine Kompromiß in dieser Frage zwischen Industrie und Landwirtschaft für erstrebenswert. WlM W AWMWR Tafelsitten einst und jetzt. Von I. M. Meri ch. Wir schwimmen jetzt beim beginnenden Sommer in der Hochflut der Kongresse, Tagungen, Städte- und Lan desfeiern, Schützenfeste und so weiter in unendlicher Reihenfolge. Keine Zeitung läßt sich aufschlagen, ohne daß der geneigte Leser auf eine Überfülle von Versamm- lungs- und Festberichten stößt. Und fast immer enden die Referate mit dem schmackhaften Satz: Nach Beendigung der geschäftlichen Arbeiten vereinigte ein gemütliches, glanzvolles, mit trefflichen Reden gewürztes — je nach Umständen — Festmahl die Teilnehmer in angeregter Tafelrunde. Mitunter wird sogar noch eine Erzählung angefügt über das, was man gegessen hat. Aber das „Was" ist nicht allein interessant, auch das „Wie" verdient Beachtung. Der Satz des alten Feuerbach: „Der Mensch ist, was er ißt" hat heute nicht mehr ganz seine Geltung. Man sagt — oder richtiger man denkt — viel öfter: „Der Mensch ist, w i e er ißt," den» das Benehmen und die Äußerlichkeiten werden manchmal viel stärker eingeschätzt und viel mehr berücksichtigt als das Innerliche. Bevor mau die Gabel eingeführt hatte, aß man mit den Fingern. Das war ein hübscher Anblick. Gewöhnlich gab man in feinen Gesellschaften einer Dame und einem Herrn zusammen eine Schüssel, aus der die beiden gemein schaftlich die Fleischbröckchen fischten. Allerdings gab's auch damals schon Speiseregeln: man sollte anstandshalber mit nicht mehr als drei Fingern in die Schüssel greifen. Vorher mußte man sich aber die Hände waschen. Es wurden zu diesem Zwecke vor der Täfel stets Waschschüsseln nnd Handtücher herumgereicht, wofür in reichen Häusern eigene Bediente angestellt waren. Die Sitte, mit den Fingern zu essen, machte die Benutzung von Servietten zu einem Bedürfnis. Sie sind älter als die Gabeln, be reits die alten Römer bedienten sich, wie der Dichter Horaz berichtet, der Mappae, der Mundtücher. Das Benehmenbei Tische war immer bestimmten Regeln unterworfen, selbst gewisse wilde Völkerschaften kennen Anstandsregeln, die ja schließlich den sehr vernünf tigen Zweck haben, den anderen Tischteilnehmern nicht lästig zu fallen oder durch Ekelerregen den Appetit zu ver derben. Die Tafelsitten haben sich erfreulich verbessert. Vor einigen hundert Jahren mußte man trinken, bis man vom Stuhle fiel. Wem- man sich zum Abendbrot ver sammelte. so hieß das, man ging zum Nachttrunk. der nickt Gegen Erhöhung derdier- und Tabaksteuer Ablehnung der Regierungsvorlage im Ausschuß. Berlin, 24. Juni. Im Steuerausschusi des Reichstages wurde heute die Finanzvorlage auf Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer mit 15 Stimmen der Sozialdemokraten, Demokraten, Kom munisten, Völkischen und Wirtschaftspartei gegen 13 Stim men der übrigen Parteien ab gelehnt. Diesem Ablehnungsbeschluß ging eine rege Aussprache voraus. Der Sozialdemokrat Dr. Hertz und der Demo krat Dr. Fischer-Köln wiederholten ihre Bedenken gegen eine Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer in diesem Augen blick. Staatssekretär Popitz erklärte sich bereit, den Um fang der geplanten Steuererhöhung etwas zu mildern. Finanzminister von Schlieben nahm gleichfalls das Wort, um für die Annahme der Regierungsvorlage zu plädieren. Er erklärte: Wenn die Frage dieser Erhöhung hier nicht geregelt wird, bin ich nicht in der Lage, den Etat der allgemeinen Finanzverwaltung vorzu- legen, der dann gänzlich umgearbeitet werden müßte. Ich bin aber zu Konzessionen bereit. Nach der gegen wärtigen Finanzlage kann ich auf diese Steuererhöhung grundsätzlich nicht verzichten. Wir müssen die Steuern für später haben und brauchen eine gewisse Anlaufszeit. Nach .weiterer Debatte wurde der sozialdemokratisch demokratische Antrag auf Ablehnung der Regierungsvor lage angenommen. Die Regierungsvorlage wird noch mals im Plenum des Reichstags zur Verhandlung kommen. Ob sie dort dasselbe Schicksal haben wird'wie im Ausschuß, ist ungewiß. Mlnr ) Ser deutsche Außenhandel im Mi 192S. Berlin, 24. Juni. Die deutsche Einfuhr im Mai 1925 be läuft sich auf 1084 Millionen gegenüber einer Ausfuhr von rund 432 Millionen. In der Zeit von Januar bis Mai 1925 betrug die Einfuhr rund 5765 Millionen Reichsmark und die Ausfuhr rund 3444 Millionen Reichsmark. Die reine Wareneinfuhr zeigt im Mai gegenüber dem Vormonat eine Abnahme von rund 13 Millionen Reichsmark, die Warenausfuhr ist dagegen um rund 58 Millionen Reichsmark gestiegen. Die Passivität der Handelsbilanz beläuft sich im Mai auf 266 Millionen Reichs mark gegen 337 Millionen Reichsmark im Vormonat. Hochverratsprozetz gegen sieben Kommunisten. Leipzig, 24. Juni. Vor dem Strafsenat des Staatsgerichts- hofes in Leipzig begann am Mittwoch unter dem Vorsitz des Neichsgerichtsrates Lorenz ein Hochverrats- und Sprengstofs- prozeß gegen sieben erzgcbirgische Kommunisten. Ihnen wird zur Last gelegt, im Herbst 1923 in Borstendorf ans in Flöha gestohlenen Sprengstoffen Handgranaten hergestellt zu haben. Der Entwurf einer Reichsstädteordnung. Saarbrücken, 24. Juni. In Fortführung der Entschließun gen, die die vorjährige Hauptversammlung des Deutschen Städtetages in Hannover angenommen hatte, hat der Vorstand des Deutschen Städtetages die Beratrmgen über den Entwurf einer Reichsstädteordnung zum Abschluß gebracht. Der Ent wurf bezweckt eine reichsgesetzliche Regelung der zur Verein heitlichung reisen Grundfragen des städtischen Verfassungs rechts. Ferner bat sich der Deutsche Städtetcia tu der Frage der städtischen Versassungsrcsorm auf den Boden der Einkörper verfassung gestellt, bei der unter dem Vorsitz des Bürger meisters nur eine Vertretungskörperschaft zur Beschlußfassung berufen ist. Auch der Vorstand des Preußischen Städtetages hat in Saarbrücken beschlossen, sür die jetzt im Landtage er örterte preußische Städteordnung die Einkörperverfassung vor zuschlagen. LhMSerlains Anlerhausrede. London, 24. Juni. Chamberlain hielt heute im Unter haus, das sowohl von Abgeordneten wie von Zuhörern dicht besetzt war, feine Rede über hie Völlerbundtagung in Genf und den Sichcrheitspakt. Als Ziel des Sicherheitsvertragcs gab Chamberlain an, den Krieg künftig unmöglich zu machen. » »MINI I!«' »D I!!- jetten die ganze Nacht währte. Mau langweilte sich auf den einsamen Burgen, wenn es keinen Krieg gab. Da war man froh, wenn man nachbarlichen Besuch bekam und ehrte diesen dadurch, daß man ihn wochenlanag jeden Abend unter den Tisch trank, wobei man gewöhnlich dem Gaste bald nachfolgte. Heute hat man feinere Tischunterhaltun gen, die aber unter Umständen dem Gaste noch mehr Kopf weh verursachen als die mächtigen Humpen der alten Ritter. Glücklich, wer nicht gezwungen ist, eine Tischrede zu halten, besonders den Damentoast. Es gibt unbegreif licherweise Leute, die immer gern wiederholen, daß die schönsten Blumen der Tasel die Damen seien — als ob die nicht allein davon überzeugt wären. Schließlich muß man aber keine Rede halten, während das in früheren Jahr hunderten ein Zwang war. Toast ist nämlich nichts anderes als eine geröstete Brotschnitte, wie sie in England allgemein gegessen wird. Dis Königin Anna, die Tochter Jakob I., soll nun bei den höfischen Festen die Sitte ein geführt haben, daß der Kavalier, der den ersten Toast bekam, verpflichtet war, auf die Dame des Hauses, in dem man eben speiste, einen Trinkspruch auszubringen. Die Gesundheit der Damen auszubringen war bald allgemein eingeführt: man benutzte dazu aber zuweilen sehr sonder bare Trinkgefäße. Sehr beliebt war es eine Zeitlang, aus dem Schuh der Dame, die man verehrte, deren Gesundheit auszubringen, wie übrigens das Trinken aus dem Schuh noch heute Sitte ist, allerdings bedient man sich gläserner Stiefel. Bedauerlicherweise ist das Stiefeltrinken aber gerade das Gegenteil von dem liebeglühenden Schlürfen aus dem Damenschuh, denn das Lied lautet schrecklich un galant: „Mädel, Mädel, weine nicht — Stiefel woll'n wir trinken, aber heiraten nicht." Den gewaltigsten Stiefel soll übrigens der französische Marschall Franyois de Basom- pierre geleert haben, als er sich von seinen Schweizer Freunden verabschiedete. Er zog seine Reiterstiefel aus, ließ sie mit elf Quart Wein füllen und trank sie auf das Wohl seiner Freunde. Hübscher als die Trinksitten, war das Spiel der „Viel liebchen", das heute ziemlich aus der Mode ist. Man kennt zweierlei Arten: entweder hatte der Teil gewonnen, der dem anderen zuerst „Guten Morgen, Vielliebchen" sagte, oder es wurde das französische pouso" (ich denke dran) angewendet. In beiden Fällen hatte der Ver lierende dem gewinnenden Teil ein Präsent zu machen. Es war selbstverständlich, daß man die Dame gewinnen ließ, doch war es keine Schande, wenn einmal auch der Herr ein „Vielliebchen" gewann. Schenken durfte man nur Lurussachen. am besten Bonbons, aber in hübscher und Alu» unlerer keimst ) Sonnenaufgang Sonnenunlergang 8" B 1!'» N wir gep näc es Ne, He> ter flie lan das feti des Lie ans Kö bist LH M" Ar Ob Gc fev M Kl Gl ste Zahle E-pra Fetzt sagt r mit ( eine i 1866 Die preußische Elbarmee wirft bei Hühnerwasser die Armee Elam-Gallas zurück. — 1891 Physiker Prof. Weber gest. bui Be der Vr rei sch' ho' ein Be Mg Amundsens mit dem Zeppelin? Kopenhagen, 24. Juni, über die nächsten PtM? Amundsens wird hier bekannt, daß Amundsen beabsichtigt, bei einer eventuellen neuen Nordpolcxpcdition nur ein Zcppelin- luftschiff zu benutzen, da die Flugzeuge sich beini Starten und Landen als ungeeignet erwiesen hätten. Eine eventuelle neue Expedition wird darum nicht von Norwegen ausgchen. Amund sen beabsichtigt, nach Dcutschlaüd oder Amerika zu reisen, um dort um Unterstützung für seine Pläne zu werben. In der Kirche ermordet. Rom, 24. Juni. Als der Kanonikus Capozza heute früh im Dom von Bari die Messe las, wurde er plötzlich von einer» Mann, der sich ihm während der heiligen Handlung unbemerkt genähert hatte, durch Dolchstiche ermordet. Eine Fran, die dem Mörder in den Arm fallen wollte, erhielt, ebenfalls einen schweren Stich. Der Mörder, ein alter Lebemann, der sein Vermögen vergeudet hatte, wollte sich an dem Kanonikus rächen, weil dieser einer Base des Mörders, die Äbtissin eines reichen Klosters ist, abgeraten hatte, ihren Vetter zu unterstützen. Vermischtes. Seide macht jung. Wer einen offenen Blick für das Leben von heute hat, weiß, daß es alte Frauen schon längst nicht mehr gibt. Damen, die früher in Kapotthüten durch die Welt gegangen, und als würdige Großmütter überall ehrfurchtsvoll behandelt worden wären, sehen heute meist jünger und forscher aus als ihre eigenen Enkeltöchter. Und woher kommt das? Weil die Damenwelt jetzt mehr Seide trägt als früher. So wurde wenigstens vor kurzem in England von Gegnern der vorgesehenen neuen Seioen- zölle behauptet. Ein Londoner Arzt sang einen wahre» Hymnus auf die Frau von vierzig und darüber. Früher saß eine Dame dieser Altersklasse strümpfestrickend am Ofen und trug Flanellunterröcke. Jetzt sieht ste wie eine Zwanzigjährige aus, spielt Tennis, tanzt bis zum frühen Morgen Shimmy und sitzt doch als erste am Frühstückstisch. Die moderne Frau hat einfach alles überflüssige wegge worfen und trägt am Körper Seide und Kunstseide, die die heilsamen violetten Strahlen hindurchlassen. Die „ewige Jugend" der Frau als Argument gegen Seiden- zölle — das ist bestimmt noch nicht dagewesen! Di. zwei vv Larrdwß kreise) stellt, gebirg-is- bie List eins üb hielten Stimme Ke jlowake rium b mitgete erschein Inform Tschech aber bi die Rr für sie daraus nach d rungsb T nal M den. ' L-eipzic wordei neuen ten un ' Ware: ! 57 sch lung, Agung noch l geordr Persoi di e -st i 23 G ' aus a: den m waren 13 (- Boökr . düng - Stach .' schwe Noro«. Fried temb malis 13 u batai Ausl Nr. Post Dres Die i am 1 Komi iort Ausl 3. 'M aus tisch c sächs hat Mn ande feier mali nach Will Wilsdruff, am 25. Juni 1925. Merkblatt für den 26. Juni. Gedächtnisfeier auf dem Ehrenfriedhvfe. Nicht jeder Tag im Jahre schließt mit einem Aeierabend im wahren -und tiefen Sinne des Wortes; aber etlichen Tagen im Jahre fetzen wir andachterfüllte Weihestunden wie eine Krone aufs Haupt. Zu den Tagen, da dies nicht bloß Vereinzelte, -sondern Tausende tun, gehört der Tag der Sommer-Sonnenwende. Manch.einer geht da für sich versonnen seinen Lebensweg zurück, bleibt an der und jener Wegeswcnde stehen, pflückt Blumen der Erinnerung und nimmt den Faden der Wehmut in leise erzitternde Hände und windet die Blumen, -die er gesunden, zum Kranz. Wir stellen dabei größtenteils 'mit heimlichem Erschrecken fest, was doch in unserem Leben alles schon zu dem Gewesenen -und zur Erinnerung — zu dem, „-was einst war" — gehört. Nicht nur Vereinzelte flechten am Johannistage -einen solchen Kranz, Tau fende tun -es, und während wir die Blumen, die wir am Wege nach rückwärts gepflückt, betrachten, sagt eine wohlbekannte Stimme aus ungeheurer Zeitenferne ein Wort, das zu unserem Lebensliede die dunkle Melodie gibt, es sicht Uches Wort im 39. Psalm im 5. Verse und lautet: „Herr, lehre mich doch, daß ich sterben muß, und daß mein Leben ein Ziel hat." Viele er reichten das Ziel schon in blühender Jugend, 'andere -aus der Höhe des Lebens. Viele sind als Opfer des Krieges von uns gegangen. Ihr letzter Gedanke war ein Gruß -an die Lieben und die Heimat. Nun gedenken wir ihrer am Johannistag und schmückenr-die vielen Kreuze auf dem Ehrenfriedhof mit blühenden, 'leuchtenden Krän zen. Und wie in den letzten Jahren, so pilgerten auch -gestern abend wieder viele der Kriegerhinterbliebenen an unsere Helden-I Gebächtmsstätte, wo nach allgemeinem Gesang -und Darbietungen des Kirchenchors Herr Pfarrer Wolke eine herzandrim Predigt hielt, der das -Schristwort zugrunde lag: „Habe ich dir -nicht gesagt, so du glauben würdest, du sollest die Herrlichkeit Gottes schauen". Allgemeiner Gesang -mit Be-g-lertun-g durch Mit- , glisber der St-adtkapelle beendete -die 'Feier. Der -Heerbann der, Sterne zog bereits am Himmel auf, als die letzten Besucher die geheiligte Stätte verließen. Einquartierung. Vom 2. bis 3. Juli d. I. werden der Regi-mentsstab, der Stab des 3. Bataillons und zwei Infanterie- kompagmen des <20. bayrischen Infanterieregiments hier Quar tiere beziehen. Unterkunft und Unterbringung erstreckt sich auf -etwa 350 Personen und 30 Pferde. Die Quartierl-eistungen wer den nach dem Ouartierleistungsg-ssetz vom W. Juni 1868 ent schädigt. Die 'Einquartierung ist mit Verpflegung, die 'vom Quartiergeber zubereitet -zu verabreichen ist; ausgenommen von der Quartierverpslegung sind Offiziere und Beamte. zierlicher Ausmachung, sonst war es kein Vielliebchen- geschenk und könnte falsch aufgefaßt werden. Die Dames begnügte sich mit mündlichem oder schriftlichem Dank. Hatte j der Herr gewonnen, so durfte die Dame Zigarren oder) Zigaretten oder auch eine kleine Handarbeit schenken; der ! Herr hatte aber dann nicht nur zu danken, sondern mußte sich auch durch Blumen revanchieren. Es gab noch andere Abarten des Vielliebchens, wie es eben ausgemacht wurde. Bekannt war das „Vielliebchen in Grün". Beim nächsten Wiedersehen hatte die Dame oder der Herr beim Gruß! „Guten Morgen, Vielliebchen" oder bei ,,j'^ pouss" etwas Grünes, ein Zweiglein, ein Band, ein Blatt vorzuweisen, f Wer das nicht vermochte, hatte verlören. Wie mißver-st standen etwas werden kann, bewies das biedere Mädchen, !- oas nach einer Stadt in Stellung kam und das erstemal das Spiel ,,ck'^ peuso" beobachtete. Sie begegnete bald' darauf einem Landsmann, der sie nach ihrer Herrschaft st fragte. „Ach du meine Güte," sagte das Mädchen. „Sind das merkwürdige Leut'. Da sttzen's bei Tisch zusammen f und machen aus, wer zuerst zum andern Schimpans' sagt, hätt' gewonnen. Ich ließ' mir das nicht gefallen . . ." Wenn man schließlich bedenkt, daß alle Sitten und Gebräuche daduru) entstehen, das einer dem anderen etwas rachmacht, so ist das gar nicht so dumm, das mit dem .Schimpans'" ... 8" !! Monbamqang 8^ ", Mondnukerqanq
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