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- Erscheinungsdatum
- 1925-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192506243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250624
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-24
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
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- s L E iä) « « <2 . xe, r: ^-r L — -^'A° SL o o <2 o §-§L^LiLL^- sr-L-^^NL--^ empfehlenswert, zum mindesten hat sich der Waschung ein kräftiges Trockenreiben an- zuschließen. Zur Fütterung läßt sich selbstverständlich vieles sagen. Sie ist in hohem Maße abhängig von der örtliche» Produktion und von der zu leistenden Arbeit. Man halte gutes Augenmerk auf einzelne kranke, sich leicht überarbeitende und alte Pferde, deren Gebiß oft das Körner futter in geschrotetem Zustande besser ver arbeiten würde; hieraus achte man, denn „das Auge des Herrn füttert die Pferde!" Stroh häcksel soll bei Pferden die Länge von 2,5 cm nicht überschreiten. Zu kurzes (unter 1'/- cm) geschnittenes Häcksel kann unter Umständen schwere Koliken Hervorrufen. Eine gewisse Kolikgefahr liegt ferner gerade beim Pferd beim jedesmaligen plötzlichen Futterübergang von der Winter- zur Sommer- sütterung vor; man sollte für diesen Futter- ubergang mindestens eine Woche ansetzen. Die oft tödlich wirkende Fütterung größerer, frisch gedroschener Hafermengen ist wohl hinlänglich bekannt. Die arbeitenden Pferde bedürfen ebenfalls einer genauen Beobachtung, die oft von denen, die in erster Linie hierzu berufen sein sollten, nämlich von den Gespannführern selbst, voll kommen außer Acht gelaßen wird. So habe ich es einmal erlebt, daß die Untersuchung des Maules bei einem Pferd, das während der Arbeit (Eggen) eine eigentümliche Haltung des Kopfes zeigte, auch nicht rechte Lust zum Fressen hatte, einen üblen Besatz der Zunge mit kleinen Bläschen aufwies, eine Feststellung, die bei genauer Beobachtung zwei Tage früher hätte gemacht werden können. Erleichterungen irgendwelcher Art müßten den Arbeitspferden stets gemacht werden. So sollte man beim Eggen zum Beispiel stets den unnötig belasten den Sattel abnehmen; dasselbe gilt auch für Tiere, die in der Mittagspause — womöglich noch mit ungelockertem Sattelgurt — ihr Futter verzehren. Die hier besprochenen Fälle sind lediglich kleine Beobachtungen aus der Praxis, die man nach Belieben wird ergänzen können. Die Ab stellung solcher Mißstände erfordert zunächst eine gewisse Überlegung, ein „sich selbst schulen" in der Beobachtung und schließlich ein An spannen der Energie gegenüber dem sich oft aus Unbedachtsamkeit gegen solche Regeln ver sündigenden Personal. Bisweilen wird man durch rechtzeitigen gütigen Zuspruch solche Fehler abstellen können und somit zum Wohl befinden seines Pferdebestandes beitragen. Diesem Zweck sollen auch diese Zeilen ge widmet sein. Die Färberei im Hause. Bou Gertrud Hoepffner, Lehrerin der land wirtschaftlichen Haushaltungskunde. „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert", so sagt uns schon ein altes Sprichwort, und ich glaube, wenn wir uns unsere Haushalt führung einmal vom ökonomischen Standpunkt ansehen, so findet sich noch so mancher Punkt, der noch zweckmäßiger und rationeller gestaltet werden könnte. Ein Gebiet, aus dem wohl noch größere Ersparnisse gemacht werden könnten, ist die Be kleidung. „Es ist nicht mehr schön" oder „ich habe mir diese Farbe übergetragen", hört man oft so leicht hingesagt, und die damit verbundenen Schwierigkeiten für den armen Geldbeutel, der immer zum Geben bereit sein soll, macht man sich noch nicht so klar. Wenn wir da nun nachdächten, wie kann ich dies und jenes Stück noch am zweck mäßigsten verwerten, ehe ich mich seiner entledige. Nicht selten ist nur ein einfacher Färbeprozeß nötig, um ein Kleidungsstück geschmackvoll zu erneuern. Wir kaufen uns zum Färben ein Farbpäckchen tn der gewünschten Farbe, das sofort gebrauchs fertig ist. Bon großem Wert und sehr ausschlag-1 gebend kst zunächst die richtig« Vorbereitung des Stoffes. Der Stoff soll so vorbereitet sein, daß er die Farbe gut aufnimmt, d. h. also, der Stoff soll aufgeschlossen werden. Dieses Aufschließen be deutet also nichts weiter als ein Lockermachen der Faser, damit die Farbe dann gut eindringen kaum Dieses völlige Aufschließen wird erreicht durch gründliches Waschen mit Wasser und Seife. Nähte müssen selbstverständlich gelöst sei«, da sonst die Stoffteile zu fest aufeinander sitzen und der Stoff an solchen Stellen nicht aufgeschlossen wird. Selbstverständlich müssen alle Metalltelle, Druckknöpfe usw. entfernt sein, da auch sie zur Fehlfärbung beitragen. Neben dem Aufschließen ist das Neutralisieren von ebenso großer Wichtigkeit und bedeutet nichts weiter als ein völliges Ent fernen deS angewandten Waschmittels, das in Form von Seife, Soda, Salmiak u. dergl. mehr angewendet worden ist. Nach dem Aufschließen ist also ein sehr gründliches Nachspülen unbedingt erforderlich. Flecke müssen gleichfalls vor dem Färben entfernt werden. Je stärker der Faden nun gedreht ist (z. B. Rohnessel, Nohleinen), desto schwerer ist die Faser aufzuschließen. Da leistet unS denn ein tüchtiges Auskochen mit Sodazusatz vortreffliche Dienste. Ist die Stoff- faser nun genügend gelockert, so muß sie sofort locker ins Färbbad kommen, d. h. also, aus dem letzten Spülwasser noch vollkommen mit Wasser getränkt sein: Das Farbgut wäre nun also für das Farbbad genügend vorbereitet. In welchem Gefäß färbe ich nun? Der schlechteste Topf ist noch immer gut genug dafür. Diese Ansicht hört man leider immer wieder, und ihr haben wir auch sehr viele Fehl färbungen zu verdanken. Sobald freie Eisenstellen im Tops sind, ist dieser zum Färben nicht zu ver wenden, da in solchen Gefäßen die Farbe zersetzt wird. Am geeignetsten sind gute Emailletöpfe, Messing-, Kupfer- und Nickelkessel, auch Zink ist ziemlich neutral. Alle Töpfe lassen sich, wenn sie noch warm sind, leicht mit Sodawasser reinigen. Ebenso ist das Wasser ein nicht zu unter schätzender Faktor. Ganz unbrauchbar ist eisen haltiger und falpeterhaltigeS Wasser, also hartes Wasser. Am günstigsten für den Färbeprozeß ist weiches Wasser, z. B. Regenwasser. Durch Abkochen kann Wasser weichgemacht werden. Je reichlicher Wasser verwendet wird, desto schöner ist die Färbung. Nach Beendigung des Färbprozesses muß die Farbe vollkommen vom Stoff ausgenommen sein, d. h. das Wasser muß dann hell sein. Je nach Schwere des Stoffer ist die Farb menge verschieden, deshalb muß der Stoff trocken gewogen werden. Auf den einzelnen Farbpaketen ist stets angegeben, für welche Gewichtsmenge Stoff die Farbe berechnet ist. Am besten bindet man die Farbe in einen Lappen und löst sie so in einer kleineren Schüssel mit kochendem Wasser auf, denn ungelöste Farbe erzeugt Flecken. Diesen Farbextrakt gibt man dann in einen möglichst großen, mit weichem Wasser gefüllten Tops. Der Tops muß so groß sein, daß dar Farbgut in dem Farbbad schwimmen kann. Je nach dem Farbton, welchen ich erzielen will, gebe ich mehr oder weniger von diesem Farbextrakt in das Wasser. Zum Färben selbst hat man nun zwischen den alten Kochsarben und den neuen Kaltfarben zu unterscheiden. Vergegenwärtigen wir unS doch einmal den Färbprozeß mit Kochfarbe und Wolle. Der Stoff ist genügend vorbereitet, d. h. Wolle also handwarm gewaschen und in gleicher Tem peratur gespült, damit die Wolle nicht filzt und kraust. Aus dem letzten Spülwasser gebe ich den Stoff naß sofort ins Färbbad und bewege ihn darin auf und nieder. Nach 10 bis 15 Minuten gebe ich etwas Salz ins Färbbad, damit die Farben leuchtender werden, und nach Verlauf einer weiteren Viertelstunde säure ich daS Farbbad ein, d. h. ich gebe einen Schuß Essig hinein, damit die Färbung beschleunigt wird. Essig hebt eben falls die Färbw'-kung bedeutend. DaS Färbbad wird dann auf Kochtemperatur gebracht, also innerhalb 20 bis 45 Minuten auf SO bis 100' 6 gesteigert. Nach Stunden ist das Gewebe dann vollkommen eingesärbt, wir ziehen den Topf zur Seite und lassen es verkühlen. In verschlagenem Wasser wird der Stoff dann so lange gespült, bis das Wasser frei von Farbstoff ist. Der eingefärbte Gegenstand darf nicht ausgewunden! werden, sondern tropft am besten aus Stangen (Besenstielen) oder sehr straffgespannten Leinen ab. Klammern sind nicht ratsam für den Ge brauch bei Färbesachen, da der Stofs an den Druckstellen dann Flecken bekommt. Der Stoss wird in noch feuchtem Zustande zwischen Tüchern trocken geplättet und damit die Farbe noch schärfer fixiert. Bei Stoffen, die Pflanzenfasern ent halten, ist ein Essigzusatz zu vermeiden, da derselbe ein Wolkigwerden des Stoffes verursacht. Solange die Stoffe im Farbbad sind, erscheinen sie meist schon dunkel genug, und doch ist es ratsam, be sonders bei baumwollenen Geweben, sie eine Schattierung dunkler zu färben, damit die Farbe auch nach dem Spülen und Trocknen noch stark genug fixiert wird. Um sich zu vergewissern, ob man ein Woll- oder Baumwollgewebe zum Färben hat, ist es ratsam, an einem kleinem Stück die Brennprobe zu machen. Baumwollgewebe hinterläßt eine Asche, die verfliegt, während die Asche des Woll- gcwebes stehenbleibt und beim Brennprozeß ein Horngeruch erzeugt wird. Benutzen wir nun eine Kaltfarbe, etwa„Cttocol", zum Färben, so muß der Stoss zunächst aus dieselbe Art vorbereitet worden sein. Das Farbbad wird auf 40 bis 80 ° 0 gebracht, das nasse Farbgut hineingetan, tüchtig darin bewegt und heraus- genommen, sobald es den betreffenden Farbton hat. Obgleich das Farbbad mit dem Farbgut nicht mehr auf das Feuer gesetzt wird, zieht die Farbe doch waschecht ein. Bei reinwollenen Geweben ist es allerdings vorteilhaft, das Farbbad schnell auf 100° 6 zu treiben. Citoeol ist zum Umfärben auch sehr gut zu verwenden, und ich habe bei einer Temperatur von 40 bis 45» 0 sehr gute Erfolge gehabt. Liegen fahle und verschossene leichte Gewebe (keine schweren oder Wollgewebe) vor uns, so können wir mit der Kaltfarbe „Wilbrasix" wunder schön die farbarmen Stellen auffrischen. Wilbrafix befindet sich in einem Beutelchen in fester Kugel form und wird genau wie Wäscheblau angewendet, denn Wilbrafix zieht ohne Kochen in das Gewebe ein. Man setzt das Farbbad am besten handwarm an und läßt den Stoff unter Bewegen so lange darin, bis er den betreffenden Ton hat. Wilbrafix dient lediglich nur zum Auffrischen, denn die Farbe setzt sich nur in die farbarmen Stellen ein. Wilbrafix eignet sich ganz ausgezeichnet für LrZpe cks Odins, leichte Seiden, Hellen Frotts. Ge musterten leichten Sachen kann man durch Wilbrafix einen zarten Unterton geben, so daß das Muster stark hervortritt, auf dem matten Untergrund dominiert (gemusterte Seidenschals). Es ist sehr vorteilhaft, die Färbegüter mit Bindfäden zu versehen zum Auf- und Abbewegen im Farbbad, ebenso den Beute! mit der einge bundenen Farbe. Besser weniger Farbe, langsamer färben mit reichlich Wasser. Man kann das Farbgut dann mal ganz hinausnehmen, schnell etwas Farbextrakt nachfüllen, unter mischen und dann weiterfärben. Der neue Farbton soll doch nun nach dem Färbprozeß recht klar zum Ausdruck kommen. Bei einem Umfärben ist es nun nicht immer möglich, eine leuchtend klare Farbe zu erzielen, deshalb ist eS besser, ein Entfärben erst vorzunehmen und dann erst einzufärben. Entfärben können wir mit Chlor, Soda, Pottasche, Seife oder dem Anilin entfärbungsmittel „Burmol", welches die Faser nicht angreist. Es muß nach Anwendung von Entfärbungsmitteln sehr gut nachgespült werden, da sonst die Farbe zersetzt wird oder der Stofs Flecken bekommt. Sehr zu empfehlen sind auch die Dufbürst- farben, und dieselben eignen sich besonders für Gummimäntel, Teppiche, Portieren und Wand bespannungen. Sie werden aufgebürstet, geben dem Gegenstand ein neue? Aussehen, ohne die Faser vollkommen zu durchsetzen. Die Aufbürst farben sind in den verschiedensten Farbtönen erhältlich. Für Tischlerarbeiten und kunstgewerb liche Sache« wären die Braunschen Holzbeizen zu erwähnen. Sehr schön läßt sich bei sorgfältige, Arbeit auch Leder ausfärben. Wenn man sich genau an die Gebrauchsan weisung hält, so gelingt bei sorgfältiger Arbeit das Färben recht gut. Unsere Farbtcchnik hat uns durch ihre Vielseitigkeit so viel Hilfsmittel in die Hand gegeben und neue Wege gebahnt, daß wir sie auch zuversichtlich beschreiten können. f Ml unrv Neues aus statt und Hof. Etwas über Bullenhaltung. ES inag vielleicht nicht unangebracht sein, auch hier einmal all die Grundsätze einer zweckmäßigen Bullenhaltung ins Gedächtnis zurückzurufen, deren Befolgung uns dafür auch eine recht lange Zuchttauglichkeit der Bullen gewährleistet. Zunächst soll rin lunger Bulle im Alter von 1 bis 2 Jahren nur mäßig zum Decken benutzt werden. Beim Deckgeschäft genügt unter allen Umständen nur ein einziger Sprung, und es ist ein grober Mißbrauch, den Bullen zweimal hintereinander springen zu lassen. Selbst bei älteren, ausgewachsenen Bullen soll zwischen beiden Deckakten ein mehrstündiger Zwischenraum liegen, das sichert eine bessere Vererbung der Eigenschaften der Vatertieres. Bei jedem Sprung wird eine ungeheuer große, mehrere Millionen betragende Zahl von Samen fäden ausgeschieden, von denen nur ein einziger überhaupt zur Besruchtung des weiblichen Eies in Betracht kommt. Alle übrigen haben ihren Beruf verfehlt. Nun ist von großem Einfluß auf die Vererbung des Bullen mcht bloß seine Ab stammung, sondern auch die ganze Haltung und Ernährung. Das beste Getränk für ihn ist klares Wasser und das beste Futter Hafer und Heu, dazu Rüben und im Sommer Grünfutter. Nächst dem Futter ist ein zweites Erfordernis tägliche fleißige Bewegung, sei eS durch Tummeln aus einem besonderen Laushofe oder durch Einspannen .in ein sogenanntes Bullenkarussell oder besser (noch durch fleißiges Anspannen und Arbeiten j aus dem Hofe und im Felde. So kann der Bulle zum täglichen Hinausziehen des Mistes aus dem Stalle, zum Grünfutterholen, Düngerfahren und zu sonstigen Feldarbeiten gebraucht werden, die im langsamen Schritt ausgeführt werden. Solches Arbeiten sichert dem Bullen eine erwünschte körperliche Schlankheit, sie beugt übermäßigem Fettansatz vor und vermeidet Bösartigkeit. Ich kenne landwirtschaftliche Betriebe mit starker Bullenhaltung, in denen die Bullen täglich, im Sommer und im Winter, zu fast allen Arbeiten herangezogen werden und hierin Zufriedenstellendes leisten. Warum soll denn das anderswo nicht möglich sein? Warum soll denn der Bulle das einzige Stück Vieh im Stalle sein, dessen gewaltige Kraft und Stärke so gut wie gar nicht ausgenutzt wird, die so völlig brach liegt, während sonst in der Wirtschaft sich Menschen und Vieh abarbeiten, oft über ihre Kräfte hinaus? Ws. Der Nasendraht bildet für weidende Schweine eine starke Belästigung und schädigt die Entwicklung des Tieres und somit auch den Geldbeutel des Landwirts. Von seinem Urahn, dem Wildschwein, hat unser Hausschwein einen unwiderstehlichen Drang zum Wühlen und Erde- sressen geerbt, und überdies braucht das Tier diese erdigen Massen zum Aufbau seines Körpers und besonders des Skelettes. Das Einziehen von Nasendraht ist Tierquälerei, denn er verursacht den Tieren an diesem emp findlichsten Körperteil beständig Schmerzen, er schwert die Nahrungsaufnahme und verlangsamt dadurch die Gewichtszunahme. Wenn die Tiere auf der Weide zu sehr wühlen sollten, treibe man sie immer nur zeitweise auf und entferne sie sofort von der Weide, sowie sie sich satt- gefressen haben. We. Bei hohem Wasserstand« soll man Enten nicht auf den Fluß lassen, weil sie dann leicht ausbleiden. Alte Erpel sind jetzt vielfach reich lich fett, darum soll man sie jetzt schlachten. Behält man sie zur Zucht, dann erhält man im Frühjahr recht viele unbefruchtete Eier. Hat man einen Obstgarten beim Hause, dann lasse man die Enten hinein; gerade jetzt leisten sie als Vertilger von Ungeziefer die besten Dienste. Es empfiehlt sich auch, die Grasfläche öfters durchzuharken, weil dann viel Ungeziefer zutage kommt. Auch Truthühner und Hühner vertilgen jetzt im Obsthofe viel Ungeziefer. Kl. Neuer aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Heuwetter, heißes, sonniges Wetter wünschen sich die Landwirte. Der Landwirt muß darauf vedacht sein, das Futter möglichst bald stark abwelken zu lassen, um eine schädliche Ver atmung von Nährstoffen zu verhindern, denn so lange die Pflanze nicht eine bestimmte WassermMq« verloren hat, atmet sie auch noch nach dem Äbmähen weiter und verbraucht dabei einen Teil ihrer organischen Substanz. Aber die Landwirte sind vielfach der Ansicht, daß das 'unter starker Sonnenglut ausgetrocknete Heu nicht das allerbeste ist, weil es nicht so gut verdaut werden soll wie das, welches bald nach dem Mähen einen leichten Regenschauer erhalten hat. Solches Heu soll sich dann besser futtern. Da aber niemand es in der Hand hat, regnen zu lassen, so empfiehlt es sich, immer das Heu gegen Abend in Haufen zu setzen, damit es etwas die Bodenfeuchtigkeit anzieht, durch den nächtlichen Tau auch etwas angefeuchtet wird und auch sonst im Haufen durchschwitzt, fermentiert. Und so wird wohl auch niemals Heu eingefahren werden, das nicht mindestens eine Na äst hindurch in Haufen gesessen hat. Ew. Das häufige Vorkommen von Ackerschachtel halm läßt auf Feuchtigkeit und Kalkarmut des Ackers schließen, weshalb nach einer Regelung der Feuchtigkeitsverhältnisse eine Kalkung so wie der Anbau stark schallenspendender Hack früchte viel zur Verminderung dieses Unkrautes beiträgt. Weit gefährlicher — weil im grünen Zustande für das Vieh giftig — ist der Su m v f schachtelhalm. Wegen seines weit verzweigten unterirdischen Netzes von Aus läufern und Wurzeln kann er nur dadurch bekämpft werden, daß durch starke Bolldüngung das Wachstum der guten Gräser gefördert wird, so daß dann der Schachtelhalm in der Masse der guten Wiesenpflanzen immer mehr zurücktritt. Und im Heustock kann die Eift- wirkung durch Schwitzenlassen des Heues und längeres Lagern erheblich abgeschwächt werden. M. W. Bemooste Bäume. Stark bemooste Obst bäume zeilgen von gar keiner Pflege. Es ist eine alte Regel, daß man im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr alte Baumbestände schon allein wegen des Ungeziefers mit einer stumpfen Hacke oder Drahtbürste abkratzt. Dies ge schieht vor dem Kalken der Bäume. Zum Kalken verwendet man am besten einen Maurer pinsel, der an einer Bohnenstange schräg be festigt wird. Derart vom Moose befreite Obst- bäume werden rasch wieder ertragsfähiger werden. Ka. Der bittere Geschmack bei Gurken entsteht dann, wenn die Sonnenstrahlen die Früchte ungehindert bescheinen können. So lange die Gurken von den Blättern beschattet werden, behalten sie ihren guten Geschmack. Erschlaffen dagegen die Blätter bei andauernder Trocken heit, so gewähren sie den Früchten keinen Schutz vor den Sonnenstrahlen, und die Gurken erhalten dann den unangenehmen, bitteren Ge schmack. Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich nicht, Gurkeubeete mit frischem Pferdemist zu düngen, da auch hierdurch ein bitterer Ge schmack erzeugt wird. Rch. Das Dlumengärtchen des Kindes darf auch im Sommer nicht vernachlässigt werden. Man weckt das Interesse des Kindes durch den An bau von Blumen, welche den ganzen Sommer über blühen. Dahin gehören: Zienien, Tagetien, Silenen, Levkojen, Strohblumen, Salvien, Be- gonien, wohlriechende Wicken, Godetien. Auch die Stecklingsvermehrung kann den Kindern an Pelargonien praktisch oorgeführt werden. Man gewöhnt die Kinder an ständiges Gießen, Locke- rung des Erdreichs und Entfernen »es Un krauts. Die abgeblühten Blumen sind ständig zu entfernen. Auch das Aufnehmen des Samens für die Aussaat des nächsten Jahres ist den Kindern zu zeigen. dt. Neues aus Haus, Mchs und Netter. Seidene StrLr^.'c schonend z« wasche». Seidene Strümpft dürfen nie mit anderen Baum- wollstrümpfen zusammen gewaschen werden. Es ist daS Beste, di- Besitzerin diese» teuren Stücke nimmt das Reinigen selbst vor. Man legt die siiden.-m Slrümpf- kür kurz-? Zeit in -ine lauwarme Prrsillange, worin man sie häufig ausdrückt, nicht reibt. Dann kommen si- sogleich in kaltes Spül wasser^ dem man zur besseren Erhaltung der Frede etwas Essig zugesetzt hat. Zwischen Leinen tüchern wett-en di- seidene»- Strümpfe getrocknet, vor dem Trockenwerden in Form gezogen und in noch mäßig feuchtem Zustande leicht gebügelt. Jedes kleine Loch ist vor dem Waschen sorgfältig zu stopfen, da eine heruntergefallene Masche den ganzen teuren Strumpf verderben kann. M. T. Zur Anschaffung einer kleinen Handmtlch- schlender, wie sie jetzt von so vielen Firmen hcrgestelll werden, kann jedem Ziegenhalter nur geraten werden. Es ist ja nicht immer möglich, die Ziegenmilch unmittelbar nach ihrer Gewinnung vollständig zu verwerten. Bleibt sie aber in der warmen Jahreszeit in ungeeignete» Räumen ohne Kühlvorrichtung stehen, säuert sie rasch. Gewiß, sie kann dann immer noch z» Käse weiter verarbeitet werden. Aber auch hier sind Grenzen gezogen. Deshalb kann es vor teilhaft sein, die Ziegenmilch, die nicht alsbald als Trinkmilch verwendet werden soll, gleich nach dem Melken in noch warmem Zustande bet einer Temperatur von etwa 30 bis 35 GradO zu schleudern. Die Magermilch ist dann in der Küche oder zum Trinken zu verwenden, der Rahm aber ist zu verbuttern. Jedenfalls ist die Fettausbeute durch das Schleudern weit größer als durch das veraltete Sattenausrahme verfahren, so daß die Anschaffung einer kleinen Milchschleuder sich immer und schon in kurz« Zeit vezahlt macht. Sz. Das Schwefeln bei Gesäße vor dem Ein füllen des Eingemachten ist niemals zu unter lassen, da es nächst starker Erhitzung das beste Verfahren ist, alle schädliche Bakterien adzu- töten. Bei mir werden die Gesäße während des Einkochens in der Bratenröhre erhitzt und dann außerdem noch geschwefelt. Schließlich werden auch noch die Korke, die zum Verschluß zur Anwendung kommen, in kochendem Wasser gründlich ausgebrllht. Unter diesen Des- mfektionsmaßnahmen eingemachte Früchte halte» sich dafür aber auch ausgezeichnet. Sz. Kapernsotze zu kaltem Fleisch. 4 Eigelb, 2 Eier, dick Butter, >/. Liter Wasser, :/, Tee löffel Salz, Vr Teelöffel Zucker, 2 Eßlöffel Kapern, V- Eßlöffel Mehl. Man setzt den Tops mit dieser Masse in einen Topf mit kochendem Wasser und rührt bis die Masse dick wirb. E. ». B. Sandtorte mit Eiern. 500 § Butter werde» zu Sahne gerührt, abwechselnd fügt man SOO x Zucker, 10 Eidotter, etwas Vanille, einen Eßlöffel Rum, 500 g Kartoffelmehl hinzu und rührt dieses eine Stunde. Dann kommt der Schnee der Eier und ein Backpulver hinzu. Die Sandtorte wird 1 Stund» in einer Spring form gebacken. L, », B. verschiedenes. — Die staatliche Försterlausbalm ab 1. Oktober wieder geöffnet. Die Preußische Staatsforstverwaltung stellt vom 1. Oktober 1925 ab wieder Forstlehrlinge ein. Die An nahme und Ausbildung wird nach den Förster ausbildungsbestimmungen vom 1. April 1925 erfolgen. Diese erscheinen demnächst und find vom 9. Mai d. I. ab bei dem Verlage von I. Neumann in Neudamm tn der Neumark käuflich zu erwerben Zugelassen werden nur Bewerver, die am I. Oktober das 18. Lebens jahr begonnen, das 21. aber noch nicht vollendet haben. Als Schulbildung wird von den Be werbern gefordert: Der Nachweis der erfolgreich abgelegten Abgangsprüfung von einer voll aus- aebauten Mittelschule, Realschule (Landwirt- schaftsschule) oder gleichgestellter Lehranstalten oder auch das Reifezeugms für die Oversekunda einer höheren Lehranstalt. Außerdem können zugelassen werden befähigt« Volksschüler, wenn sie eine besondere Aufnahmeprüfung aus der Grundlage der Anforderungen für die Abgangs- Prüfung von der Mittelschule — jedoch ohne fremde Sprachen — mit Erfolg abgelegt haben. Zuständig für die Annahme ist der Oberforst meister derjenigen Regierung, tn deren Bezirk der Bewerber als Forstlehrling eintreten will. Dir Bewerbungsqesuche sind zum 1 Juli dem Oberforstmeister einzureichen. Gesuche an das Ministerium für Landwirt schaft, Domänen und Forsten sind zwecklos. Es wird darauf aufmerksam ge macht, daß alljährlich nur eine sehr beschränkte Zahl von Forstlehrlingen angenommen »«de« kann.
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