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- Erscheinungsdatum
- 1925-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192506105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19250610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19250610
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-06
- Tag 1925-06-10
-
Monat
1925-06
-
Jahr
1925
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LI, aber mit Milchrahm, angcmacht. Nicht minder schmeckt er auch mit Zitronensaft, Salz und Boretschblättcrn. Gestowte Gurken sieht man sehr wenig aus den Tisch, obgleich sie, mit Ninderfett, Fleischextrakt, Pokellake, Zimt nnd Nelken zubereitet, sehr gut schmecken; am besten eignen sich hierzu dunkelgrüne Gurken, die nach Entfernung von Kernen und Schleim in länglich breite Stücke geschnitten und dann in Kräuteressig gekocht werden. Zu gestowten Gurken schmecken auch gebratene Kartoffeln oder Kartoffelbrei mit Butter. Zu geschmorten Gurken nimmt man vollausgewachsene, dicke Gurken, wie die russischen kurzen Sorten (Vgl. Abb. 3 nnd 4). Man verwendet hierzu gewöhnliches Mehl, mahlt die vom Samen gereinigten Stücke damit ein und bäckt sie in Margarine oder Molkereibutter mit etwas Zucker, Apfelsinensaft usw. Merkblatt über Schweinefütterung. Die Bersuchswirtschafl für Schweinehaltung, -fütterung und -zücht in Ruhlsdorf, Kreis Teltow, hat in ihrem dritten Bericht, den wir bereits besprochen und zur Anschaffung empfoh len haben, ein Merkblatt über Schweinefütte rung veröffentlicht, das in weiten Kreisen be kannt zu werden verdient.*) Infolgedessen soll es hier auszugsweise wiedergegeben werden. Die angegebenen Futtermengen gelten für je ein Tier und einen Tag und bilden selbstver ständlich nur Anhaltspunkte für die rationelle Haltung und Fütterung der Schweine. Geringe Schwankungen, die aus wirtschaftlichen Ver hältnissen notwendig erscheinen, sind in gewissen Grenzen zulässig und möglich. Das Ergebnis der Fütterung dürfte dadurch nicht erheblich be einträchtigt werden. 1. Ausgewachsene tragende Sauen. Sommer: s) Weidegang 2X3 Stunden täglich auf Klee, Serradella, Gras, Getreidestoppel, abgeernteten Kartoffel- und Rübenfeldern, b) Fütterung im Stall mit jungem Grün und Beigabe von V- Kilogramm Kraftfutter von der Mischung für säugende Sauen. Winter: 10 Kilogramm zerkleinerte Rüben einer zucker reichen Sorte und V- Kilogramm Rauhfuüer (Getreide-, Lein-, Serradellaspreu, Kleehäcksel), bei Bedarf kleine Mengen Kraftfutter. Drei Wochen vor dem Ferkeltermin 1 Kilogramm Kraftfutter von der Mischung für säugende Sauen. 2. Säugende Sauen. In den ersten drei Tagen nach dem Ferkeln Wöchnerinnensuppe, Haferschrot oder Weizenkleie mit Wasser in ge ringen Mengen. Später je nach Körperzustand der Sau und Ferkelzahl 2 bis 4 Kilogramm Kraftfutter folgender Mischung: 44°/° Eersten- schrot, 44°/, Haferschrot, 7°/» Fischmehl, 4°/, Trockenhefe, 1°/» Schlämmkreide; außerdem das selbe Grundfutter wie für tragende Sauen, im Sommer Weidegang oder Grünfutter, im Win ter Rüben und Rauhfutter. Gewichtsabnahme während der zehnwöchigen Säugezeit 10 Kilo gramm. 3. Saugende Ferkel, s) Aufzucht ohne Milch: Säugezeit 2, besser 2'/- Monate. Bon der vierten Lebenswoche Kraftfutter bis zur Sättigung folgender Mischung: 80°/° Gersten schrot, 11°/, Fischmehl, 8°/, Trockenhefe, 1°/» Schlämmkreide, b) Aufzucht mit Milch: Bei jungen Tieren kleine Mengen, bei älteren 1 bis 1'/- Liter zulässig, außerdem Gerstenschrot bis zur Sättigung. Gewicht eines Durchsch?-> *) Der Bericht ist zum Preise von 3 ""ark und das Merkblatt, das auf steifem Karton ge druckt ist, zum Preise von I Goldmark nebst Porto von der Bersuchswirtschafl Ruhlsdorf zu beziehen. Das Merkblatt müßte allen Schweine wärtern ausgehändigt werden und verdient weiteste Verbreitung in landwirtschaftlichen Vereinen und landwirtschaftlichen Schulen. ferkels mit 6 Wochen — 8 Kilogramm, mit 10 Wochen — 16 Kilogramm. 4. Absatzferkel (2V- bis 3'/» Monate alt). Von folgender Mischung bis zur Sätti gung: 72°/° Kartoffeln, 18°/« Gerstenschrot, 5°/» Fischmehl, 4°/« Trockenhefe, 1°/, Schlämm kreide, außerdem im Sommer kleine Mengen Grünfutter. 6. Mastläuser. s) Jüngere Läufer 3'/- bis 4 Monate alt. Übergangszeit vom Absatz ferkelfutter zum Läuferfutter. Mit Kraftfutter zurückgehen und Kartoffeln allmählich im Som mer durch Grünfutter und im Winter durch Rüben ersetzen, b) Ältere Läufer über 4 Mo nate alt: Im Winter '/- bis 1 Kilogramm Kraftfutter folgender Mischung: 70"/» Eersten- schroi, 14°/» Fischmehl, 14°/. Trvckenhefe, 2°/, Schlämmkreide, oder: 45°/» Gerstenschrot, 45°/» feuchte, entbitterte, gequetschte Lupinen, 9°/» Fischmehl, 1°/» Schlämmkreide; dazu 5 bis 8 Kilogramm Rüben und V« bis »/, Kilogramm Rauhfutter (Kleehäcksel und Serradellaspreu). Im Sommer 2X3 Stunden Weidegang ge meinschaftlich mit den Sauen und nach Bedarf V- bis 1 Kilogramm Gerstenschrot. 6. Zuchtläufer sind wie Mastläufer zu ernähren, jedoch erhalten sie 1 bis 1V- Kilo gramm Kraftfutter. 7. Alte Zuchteber. V- bis 1 Kilogramm Kraftfutter von der Mischung für säugende Sauen, außerdem im Sommer Grünfutter, im Winter 10 Kilogramm Rüben und V- Kilo gramm Rauhfutter. 8. Mastschweine, s) Mast ohne Vor bereitung (weniger zu empfehlen): Tiere aus dem Ferkelstall mit 20 Kilogramm Lebend gewicht werden aus Mast gestellt und erhalten bis zur Sättigung von folgenden Mischungen: im 1. Monat: Mischung: 87°/» Gersten- oder Maisschrot, 6°/» Fischmehl, 6°/° Trockenhefe, 1°/» Schlämmkreide; im 2. Monat: Mischung: 91°/» Gersten- oder Maisschrot, 4°/» Fischmehl, 4°/» Trockenhefe, 1°/» Schlämmkreide; vom 3. Monat bis Mastschluß: Mischung: 95°/» Ger sten- od»- Maisschrot, 2"/» Fischmehl, 2"/» Trok- kenhefe, 1°/» Schlämmkreide. Bei Milchfütterung 3 bis 4 Liter Magermilch und Gerstenschrot bis zur Sättigung. Die Mastschweine müssen mit 110 Kilogramm Lebendgewicht verkauft werden, b) Mast mit Vorbereitung (mehr zu empfehlen): Läufer, welche in beschriebener Weise ernährt worden sind, haben ihre Verdauungsorgane ge weitet und werden im Alter von 6 bis 9 Mona ten aus Mast gestellt. Sie können folgende Mastmischungen erhalten: 1. 100 Gramm Fischmehl und Gersten- oder Maisschrot bis zur Sättigung. 2. 1,80 Kilogramm Gersten- oder Maisschrot, 75 Gramm Fischmehl, 75 Gramm Trockenhefe, 20 Gramm Schlämmkreide und Kartoffeln bis zur Sättigung. 3. 800 Gramm Gersten- oder Maisschrot, 100 Gramm Fisch mehl, 100 Gramm Trockenhefe, 20 Gramm Schlämmkreide und Kartoffeln bis zur Sätti gung. 4. 0,5 Kilver.mm Eerstenschrvt, 0,5 Kilogramm Bohnen- oder Erbscnschrot, 20 Gramm Schlämmkreide und Kartoffeln bis zur Sättigung. 5. I Kiwurem« entbitterte, feuchte, gequetschte Lupinen 1 bis 2 Kilogramm Ger- stenschrat. 9g Gramm Schlot, imk-eide und Kar toffeln bis zur Sättigung. Die Mischungen 4 und 5 eignen sich mehr für ältere Tiere. — Die Tiere dürfen nicht zu lange gemästet, sie müssen mit 130 bis 150 Kilogramm Lebendgewicht -erkauft werden. Je länger die Mast, desto weniger rentabel. Bemerkungen. Die Eiweißfuttermittel Fischmehl und Trockenhefe lassen sich teilweise ersetzen durch Kadaver- und Fleischmehl oder Sojabotznenjchrot, auch sind entbitterte und ge quetschte Lupinen brauchbar. Die Futter- mischungen müssen auf dem Futterboden für die einzelnen Gruppen zusammengestellt werden, um Schwankungen zu vermeiden. Kraftfutter wird mit kaliem Wasser zu einem krümligen Brei verrührt gefüttert. Kraftfutter ist mit den Kartoffeln durchzuquetschen, das Gemisch zum Erkalten auszubreiten und ohne Wasser zu ver füttern. Zerschnittene rohe Rüben werden mit Rauhfutter (Spreu oder Häcksel) ohne Wasser vermengt verabreicht. Soll dazu noch Kraft futter gegeben werden, so ist dasselbe untsr- zumischen. Den säugenden Sauen ist das Futter in Suppenform zu geben, alle übrigen Tiere er halten Breifutter. Wasser ist als Tränke vor jeder Mahlzeit zu reichen. Tiere unter 14 Le benswochen werden täglich dreimal und darüber zweimal gefüttert. Neues aus Stal! und Hof. Das Zurückhalten der Milch ist eine An gewohnheit mancher Kühe, die sich leichter be heben läßt, als allgemein angenommen wird. Zunächst ist erforderlich, daß die Kühe ruhig und freundlich behandelt werden, dann lassen sie sich auch gern melken, wenn es sanft geschieht. Trotz dem gibt es viele Kühe, die im zeitweisen Zurück- Halten der Milch anscheinend viel Übung haben. In solchem Falle wendet man ein uraltes Mittel an. Man bläst mittels einer Holunderröhre oder eines Jrrigator-Gummischlauches, den man in den oberen Teil der Scheide, etwa 12 om tief, während des Melkens einführt, Luft in die Scheide. Ein Einführen des Schlauches in den oberen Teil der Scheide ist deshalb erforderlich, damit man mit ihm nicht in die Harnröhre gelangt. Sollte während des Einblasens Lust entweichen, jo klemmt man etwas den Schlauch zusammen, und sollte während dieses Verfahrens die Kuh trotzdem wieder die Mich nicht von sich geben, ist von neuem Luft einzublasen. Dann Hilst in den meisten Fällen dieses so unendlich einfache Mittel mit größter Sicherheit. Man versuche es einmal und berichte dann darüber in den Spalten dieses Blattes. vr. W. Ein Hausmittel gegen Rotlauf soll die Wurzel der Christrose (Lollsborus niger) bilden, die bekanntlich mitten im Winter ihre schneeweißen Blüten bei uns entfaltet. Sie wird auch schwarze Nieswurzel genannt, weil ihre schwarze Wurzel im gepulverten Zustande Niesen erregt. Sie enthält auch daS Helleborin, das ein sehr starkes Herzgist ist. Bei uns wächst die Christrose teils in Hausgärten, teils kommt sie auch wild vor. Sobald nun ein Schwein Freßunlust zeigt und an der Bauchwand Anschwellungen sich bemerkbar machen, die aus Rotlauf hindeuten, schneidet man sofort aus der Wurzel ein hühnerseder- starkes und etwa fingerlanges Stück Wurzel zurecht. Dann wird nach den Angaben in der „Zeitschrift für Schweinezucht" mittels eines Pfriemens ein Loch durch das Ohr gemacht, und durch dieses wird das Wurzelstückchen so gesteckt, daß es scsl sitzt. Beide Ohren werden in gleicher Weise behandelt. Wenn nun Rotlaus vorhanden ist, schwellen die Ohrmuscheln schon nach einer Viertel stunde an, und nunmehr soll sich die Krankheit nicht mehr weiter entwickeln. W—i. Zur Verhinderung des Sauerwerdens oon Kartoffeln, die man in größeren Mengen für einige Tage auf Vorrat für die Schweine gc- kocht hat, empfiehlt es sich, diese sofort nack dem Kochen und noch im siedendheißen Zu stande in den Vorratsbottich möglichst fest ein zustampfen. Für jede Mahlzeit darf immer nur so viel herausgenommen werden, als hierzu erforderlich ist. Es dürfen fernerhin die Kar toffeln nur allein, niemals etwa zusammen mit Spreu, gekocht werden, weil durch deren Zusatz viele Gärungserreger in die Masse hinein- gebracht werden, welche die Säuerung nur noch fördern. Erst später, vor dem Verfüttern, kann den Kartoffeln Spreu in der erforder lichen Menge zugesetzt werden. Natürlich reicht diese Mischung oon Kartoffeln unt Spreu wegen ihrer Eiweißarmut nicht zu einer entsprechenden Verwertung aus. Es muß den« doch noch Schrot oder Trockenhefe oder Fisär« oder Fleischsuttermehl, je nach dem Zweck des Futters, zugesetzt werden. Dann wird das Futter in einer dickvrciigen Form den Tiere« verabfolgt und ihnen daneben in einem be sonderen Gefäß Wasser zur beliebigen Aus nahme zur Verfügung gestellt. Me. Wieviel Hermen rechnet man ans einen tzay«? Hierüber gehen die Meinungen sehr auseinander. Nach dem Urteile städtischer Geflügelzüchter, die durchweg ihre Tiere in engen Räumen halten, rechnet man aus 6 bis lO Hennen einer schweren Rasse einen Hahn; bei den leichten Rassen glaubt man, einem Hahn auch 15 bis 20 Hennen geben zu dürfen. In der Regel sind aber die Zuchtstämme in der Stadt kleiner, als wir angeben, und dennoch ist die Befruchtung häufig eine nicht zu friedenstellende. Tas hat natürlich seinen Grund in der Haltung in engen Räumen, wozu noch oft der Scharraum fehlt, also die nötige Bewegung, sowie das Grünfutter. Der Nahrung fehlt es nicht selten auch an der genügenden Menge Mineral salz. Man kann den Züchtern in der Stadt nur raten, einem Hahn nicht zu viel Hennen beizugeben und etwa das vorstehend angegebene Zahlen verhältnis zu beachten. Bemerkt sei noch, daß ältere Hähne, besonders solche von schwereren Rassen, in den ersten Monaten des Jahres, also bevor es warm wird, nur ganz schlecht oder überhaupt nicht befruchten. Aus dem Lande liegen die Verhältnisse weit günstiger. Der durchweg freie Auslaus erhält die Hühner mehr im Naturzustande, auch ist hier nur sehr wenig überzüchtetes Geflügel vor handen. Darum ist auch die Befruchtung eine bessere, und man hat oft genug erfahren, daß 2 Hähne für 100 Hühner vollständig ausreichen, um befruchtete Eier zu haben. Bemerkt sei aber auch, daß Kreuzungshühner weit größere Lebens kraft besitzen als Rassetiere. Die Lebenskraft nimmt ab, wie die Feinrasiigkeit zunimmt; sie ist bei relativ jungen Rassen am größten, weil diese den Kreuzungen am nächsten stehen. Kl.— Neues aus Seld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Ttickstofsdüngnngsvcrsuchc zu Schmetterlings blütlern veröffentlicht vr. D. Meyer, BreSlau, in Heft 13 der „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft", aus denen wir einige wichtige Punkte im Auszugs wieder zugeben versuchen wollen, denn die Stickstoff düngung der Schmetterlingsblütler ist be kanntlich neuerdings durch die Schrift von Aereboe wieder in Fluß gekommen. Bei dem Versuch zu Rotklee, der auf leichtem Lehmboden mit schwach saurer Reaktion durchgeführt wurde, war der Mehrertrag durch die Stickstoffdüngung sehr bescheiden und rechtfertigte eine ausgedehnte Stickstosfdüngung zu Klee in keiner Weise. Es ist allerdings hierbei zu berücksichtigen, daß die Niederschläge im Mai und Juni 1922 nur gering waren, und daß erst später ausreichende Nieder schläge fielen. Bei dem Versuch zu Luzerne, der auf fall neutralem Lößlehmboden durch geführt wurde, war der Mehrertrag durch den Stickstoff recht gut. Eine ähnliche Wirkung hat Meisner im Jahre 1S2I festgestellt. Von besonderer Bedeutung ist nur der Vergleich mit der Stickstoft wirkung bei andern Früchten, wie bei Getreide, wo solche Versuche aus ähnlichen Böden im gleichen Jahre durchgeführt wurden. Durch die gleiche Stickstoffdüngung wurde, wie vr. Meyer ausführt, beim Getreide mehr als die doppelte Stärkewertmenge von der Flächeneinheit gewonnen wie bei der Luzerne, wohingegen die Menge an verdaulichem Rohprotein bei letzterer um 0,7 äs höher war als beim Getreide. Die Stickstoffdüngung hat demnach beim Getreide erheblich mehr geleistet als bei der Luzerne. So lange daher die zur Verfügung stehende Stickstoff menge für Getreide und Hackfrüchte usw. ver wendet werden muß, wird die Stickstoffdüngung zu Luzerne zurückzutreten haben. Erst dann, wenn die Stickstoffproduktion so hoch gestiegen ist, daß die Getreide- und Hackfruchtflächen, Wiesen und Weiden voll mit Stickstoff gedüngt werden können, wird eine Stickstoffdüngung der Luzerne am Platze sein. Es wird aber auch dann erst zunächst geprüft werden müssen, unter welchen Verhältnissen der Stickstoff lohnt. Weitere Ver suche, die mit Lupinen aus einem schwach sauren Lößlehmboden durchgeführt wurden, ergaben durch die Stickstoffdüngung keine Ertragserhöhung. Ob aber auf stickstosfarmen Sandböden durch die Stickstoffdüngung ein günstigeres Ergebnis erzielt wird, soll durch weitere Versuche ermittelt werden. Auch sollen die Versuche mit Rotklee und Luzerne wiederholt werden, da die Frübiabrstrockenbeit des vergangenen Jahre» da» Ergebnis un günstig beeinflußt hat. Iw. Der Samenansatz beim Rotklee ist, wie die Landwirte wissen, in hohem Grade von der Witterung abhängig oder richtiger ausgedrückt davon abhängig, wie die Hummeln die Witterung ertragen. Die Befruchtung der Rotkleeblüte erfolgt nämlich nicht durch die Bienen, denn sie haben dazu einen viel zu kurzen Rüssel, sondern vorwiegend durch die langrüsseligen Hummeln. Ist nun das Wetter dem Fluge der Hummeln günstig, dann ist mit Sicherheit ein reicher Samen ansatz zu erwarten, im entgegengesetzten Falle kann der Samenertrag beim Rotklee fast auf Null sinken. W. Gartenkalender für Juni: Obstgarten: Nus Schädlinge achten; beim ersten Auftreten sofort bekämpfen. Meltau an Weinspalieren behandeln. Fruchttragende Obstbäume und Sträucher gießen und jauchen. Formieren junger Obstbäume und Spaliere. Gemüsegarten: Hacken und Jäten ist jetzt Hauptarbeit, besonders wenn es trocken ist. Bei trübem oder regnerischem Wetter die Gemüsebeete jauchen: Alle Kohlarten, Sellerie, Porree usw. Gemüse zeitig anhäuseln. Tomaten aufbinden und beschneiden; alle acht bis vierzehn Tage jauchen. Gesät werden noch Krup- (Busch-)bohnen, Endivien, Rettich und Blätter- lBraun- oder Grün-)kohl. Pflanzen: Wirsing, Kohlrabi, Salat, Kohlrüben usw. Erdbeeren täglich pflücken. Spargelernte spätestens Johanni (24.) beenden. Auf die rote Spinne achten. Raupen vom Kohl ablesen; Eier vernichten. Mistbeet täglich gut lüften, schattieren, gießen und spritzen; gießen nur abends. Zur Herbst- düngung Stalldünger auf Haufen setzen. Zier garten: Rasen schneiden. Beete von Unkraut rein halten. Staudenbeete und -rabatten hacken und gießen. Verblühte Stauden abschneiden und teilen. Beete mit verblühten FrühjahrSblühern abräumen und neu bepflanzen. Rosen veredeln; aus Meltau achten. F. S. Darf man Karbolineum zum Anstrich der Mistbectkästen verwenden? Direkt zu verneinen ist die Frage nicht, wenn auch schon mancher durch Anstreichen des Mistbeetkastens mit Karbolineum großen Schaden an seinen Kulturen angerichtet hat. Wer aber vorsichtig dabei zu Werke geht und vor allem den richtigen Zeitpunkt wählt, wird nachteilige Folgen nicht bemerken. Der Anstrich der Außenwände wird wohl nie schaden können. Anders dagegen, wenn der Kasten auch von innen gestrichen werden soll. Vielfach ist man der Ansicht, daß Karbolineum, im Herbst verwandt, durch Einwirkung des Frostes im Winter an Kraft zu schädlicher Wirkung verlöre, so daß das Mistbeet im Frühjahr wieder besät werden könne. Das ist nicht der Fall, wie die Erfahrung gelehrt hat. Das Karbolineum büßt unter dem Einfluß der Wärme seine schädliche Wirkung ein, woraus man die Folgerung ziehen kann, daß man es im Frühjahr gebraucht, den Kasten den ganzen Sommer über den Sonnenstrahlen aussetzt und ihn dann im nächsten Frühjahr erst wieder benutzt. Wer aller dings seinen Mistbeetkasten den ganzen Sommer nicht entbehren kann, muß schon zu einem anderen Mittel greifen, um nicht feine Kulturen dabei aufs Spiel zu setzen. F. S. Neues aus Haus, Rüche und Netter. Herstellung von Schmierseife. Im Anschluß an die Mitteilung über die Herstellung von Seife im ländlichen Haushalte ist die Frage gestellt worden, wie man Schmierseife herstellt. Daraus fei erwidert, daß zur Herstellung von Schmierseife m erster Linie Leinöl in Betracht kommt, weiterhin können verwendet werden: Baumwollsaatöl, Erd nußöl, Sesamöl, auch Talg und Schweinefett. Die Ole und Fette werden in einem eisernen Kessel mit Kalilauge gekocht. Hat die Lauge allmählich eingewirkt, so nimmt der Inhalt des Kessels eine leimige Beschaffenheit an, und damit ist im großen und ganzen die Schmierseife fertig. Sie enthält neben der eigentlichen Seife auch das sich bildende Glyzerin und bleibt, wie der Namen schon andeutet, werch. Zur Herstellung der festen Seifen benutzt man, wie wir bereits mitgeteilt haben, Ätznatron (Soda, Seisenstein) und erhält die sogenannten Natronseifen, während man zur Herstellung einer weichen Seife, der sogenannten Schmierseife, Ätzkali (Kalilauge) benutzt und somit eine Kaliseise gewinnt. B. Ein vortreffliches Mittel gegen daS Schimmeln von Würsten und Schinken, llm der Schimmel bildung auf Wurst und Schinke» vorzubengen oder bereits vorhandenen Schimmel zu beseitigen, ist nichts empfehlenswerte! als gewöhnliches Kochsalz auf einem Teller mit oiel Wasjei an zurühren, daß man eine breiige Lösung des Salzes gewonnen hat. Bestreicht man mit dieser Lösung bereits schimmlige Wurst oder Schinken, ver schwindet der Schimmel sogleich, und nach einigen Tagen überziehen sich die Würste mit einer überaus seinen Kristallschicht, die keine erneute Schimmel- bildung zuläßt. Dasselbe Verfahren ist sehr zu empfehlen, um den in den Gelenken de« Schinken- auftretenden lästigen Schimmel zu beseitigen oder ihm vorzubeugen. M. T. Schwarzwurzeln. Nachdem man die gut gewaschenen Schwarzwurzeln weich gekocht hat, zieht man ihnen die schwarze Haut ab, begießt sie mit kochendem Wasser und stellt sie warm. Man macht dann eine säuerliche Eiersoße - statt Essig verwendet man besser Zitronensaft — und gießt sie über die Schwarzwurzeln. E. v. B. Grictzmehiklößr. Mit l Liter Milch und etwas Butter brennt man 500 g feinen Grieß ab. Nachdem die Masse abgekühlt ist, vermischt man sie mit 4 bis 5 Eiern und kocht sie zehn Minuten in Salzwasser. Ais Beilage gibt man gekochtes Obst. E. v. B. Bienenzucht. Fremde Bienenrassen. Es liegt einmal im Wesen des Deutschen, daß er alles Fremde oiel höher einschätzt als das eigene. Mag das vom Ausland gelieferte selbst nicht besser oder gar schlechter sein, es wird oorgezogen. So geht's mit dem fremden Obst, so ist's mit den fremden Bienenrassen — aber hoffentlich kann man bald sagen — gewesen, denn es mehren jich die Bestrebungen, der alten, deutschen Biene wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Als Dzierzon und Vogel die italienische Rasse zu ihren Versuchen ver wandten und diese gelbe, ansehnliche Biene bekannter wurde, konnte die Nachfrage kaum gedeckt werden. Die schwarmlustige, aber sehr sanftmütige Krainer Biene beherrschte danach, wie «ine Modekrankheit, den Bienenmarkt. Die italienische Biene kam als „goldene Rotkleckönigin" aus Amerika zurück. Da konnte der Deutsche gar nicht genug Geld dem schlauen Amerikaner in die Hände stecken, um zu spät zu merken, daß es ihm so gegangen war, wie nachmals dem vertrauensseligen ganzen Volke mit Wilsons Punkten. Auch die so ungemein stechlustige Kyprer Biene fand Lieb haber. Wenn man diesen Fremdlingen durch Zuckerfütterung auch die fehlenden Vorräte ersetzen konnte, das südliche Klima konnte ihnen nicht gegeben werden. Es zeigte sich, daß die unter ganz anderen Lebensbedingunqen erwachsenen Ausländer für Deutschland sich nicht eigneten, sondern sich erst der veränderten Umgebung im Laufe der Jahre anpassen mußten, um dann meist noch lange nicht das zu leisten, was die durch die Jahrhunderte lange Zucht wahl der Mutter Natur gewordene deutsche Biene schaffen konnte. So suchte man nach deutschen Stämmen, dis nicht oder möglichst nicht durch die Fremdlinge verbastardiert waren und züchtete von diesem nach Sch. Farbe vcS Honigs. Der reine Bienenhonig hat eine sehr verschiedene Farbe, je nach der Pflanzenart, von der er eingetragen wurde, und auch die Bodenbeschaffenheit hat wohl Einfluß aus die Honigfarbe. Kalk- und Sandboden ohne Eisenverbindungen geben helleren, Ton-, Lehm« und Sandböden mit Eisenoxydverbindungen dunk leren Honig. Der hellste Honig stammt wohl von der Akazie, er ist oft wafjerhcll und klar. Be sonders Hellen, klaren Honig liefert Ungarn, wie aus den großen bienenwirtschaftlichen Ausstellungen häufig zu sehen war. Nun wechselt die Farbe durch hellgelb, rötlich, dunkelgelb, hell- und dunkel braun zum teerähnlichen, tintendunklen Schwarz deS Tannenhonigs. Gewöhnlich wird der hellere Honig lieber gekauft, doch ist auch dies Geschmack« sache. Der dunkle Heidehonig ist besonders aromatisch und wird gern zum Pfefferkuchenbacken verbraucht. Einen grünlichen Schein zeigt der Lindenhonig. Beim Kandieren verändert der Honia oft. ia meist seine Farbe. Sch.
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