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zreilen -Läuterung zu unterbreiten, festhalle. Der neue Finanzplan soll die Entlastung des Schatzamtes, die Auswertung des Frank und die politische Unabhängigkeit des Kabinetts nach innen und außen gewährleisten Ter Auqenblickssicg der Regierung ist aber nicht als eudgült^e Lösung der Krise zu deuten. Wenn die Kammer am 7. April wieder Zusammentritt und die Regierung ihre Sanicrungsgesetzentwürfe vorlegen wird, dürften die eigentlichen Kämpfe erst beginnen, und die Oppositions- blätter, sowohl die von der Rechten wie die von der äußer sten Linken behaupten, daß das Kabinett Herriot die nächste Woche nicht überdauern werde. Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß einige Zeitungen in dem soeben ernannten Finanzminister de Monzie den „kommen den Mann" sehen. Was de Monzies Pläne anbelangt, so soll er die Ab sicht haben, die Mitt-l zur Beseitigung der Finanzschwie- eigkeiten durch eine Kapitalabgabe vonlvN auf zubringen. Diese Abgabe soll in lv Jahren abgezahlt wer den, kann aber auch in kürzeren Fristen oder auf einmal geleistet werden. Man spricht auch von einer Erhöhung der Einkommensteuer um 50 N und von einer Bervoppelung anderer Steuern. Ober die Frage der Botschaft beim Vatikan soll ein Kompromiß vereinbart worden sein, nachdem de Monzie seinen Eintritt in das Kabinett von einer versöhnlichen Lösung dieser Frage abhängig gemacht habe. Deutscher Reichstag, (47. Sitzung.) 66. Berlin. 4. April. Der Reichstag beschäftigte sich zuerst mit einem Bericht »eS Ausschusses für die besetzten Gebiete über Hilssmoß- »ahmen für vte befehlen Gebiete. Der Berichterstatter Abg. von GuSrard (Ztr.) gab unter Kundgebungen der Teilnahme des Hauses eine Schilderung »er schweren Notlage, in der sich die Bevolterung oes »eichten Gebietes befinde« Tic Lö o h n u n g s n o i sei im besetzten Gebier besonders schwer. Die bisherigen Hilfsmaß- rahmen seien durchaus ungenügend. Der Ausschuß beantragte sine Entschließung, in der beschleunigte Auszahlung »er für Hilfsmaßnahmen zugunsten.des besetzten Gebietes aus- zefetzten Gelder bis zum Betrage von insgesamt 75 Millionen »erlangt wird. Die Entschließung wurde ohne Debatte ein» timmig angenommen. Vom Hausbaltsausschuß wurde dann die Novelle zum Beamtenbesoldungsgesetz »orgclegt, die Notstandsmaßnahmen für die Beamten bringt, der Ausschuß ersucht dazu in einer Entschließung die Reichs- tegicrung, schleunigst zu prüfen, ob und aus welcher Grundlage >te Beamtenbezüge erhöht werden können, und dar über dem Reichstag zu berichten. Die Abgg. Bender <Soz.) und Eichhorn (Komm.) bezeich- rcten die den unteren Beamten gewährte Aufbesserung für »urchaus ungenügend. Ein Sozialdemokrat verlangte die Er höhung des Teuerungszuschlages für die unteren sechs Be soldungsgruppen von 12)4 aus 20 ?L. Abg. Schuldt (Dem.) unterstützte diese Forderung und v«r> langte in einer Entschließung dir Ausdehnung des Teuerungs Zuschlages auch auf die Ruhegehalts- und WartegeldempsSnger. Oer sozialdemokratische Antrag wurde gegen die Stimmen der llcmmunisten, Sozialdemokraten und Demokraten abgelehnt, rbenso die Entschließung des Abg. Schuldt. Der Gesetz- - ntWurs nach den Anträgen des Ausschusses wurde tu alten nei Lesungen angenommen. Trauerkundgebung des Reichstages. Präsident Löbe unterbrach dann die sachliche Beratung »urch die Mitteilung von dem neuen schweren Grubenunglüa «ns der Zeche „Matthias Stinncs ll". Die Abgeordneten hatte» sich zum Zeichen der Teilnahme von Ihren Sitze» erhoben Der Präsident schloß seine Rede, in der er die Teilnahme »nd Trauer des Reichstages betonte, mit dem Satw: Wir müssen in dir Aufsichtsbehörden die Bitte richten, daß sie mit peinlich ster Aufmerksamkeit die Durchführung der VorbeugungS- und Schutzmaßnahmen prüfen, damit es uns erspart wird, baß immer aufS neu« so schwere UnglitäSfäll« die deutsche Arbeiter- schäft hcimsuchen. Auf diese Tagesordnung folgte dann die Weiterberatung der Anträge über Wohnungswesen und Mieterschutz. Abg. Steiniger (Dtn.) sprach dabei die Erwartung aus, daß die Regierung wenigstens bis zum 30. April mit einer Vorlage kommen werde. Abg. Winnefeld (D. Vp.) beklagte den Zwie spalt zwischen Mietern und Vermietern und erklärte, die Volts- oartei wolle keineswegs den Mieterschutz beseitigen. Abg. Eich horn (Komm.) begründete seinen Antrag, der die sofortige Rückgängigmachung der zum 1. April 1925 angeordneten Er höhung der Wohnungsmieten verlangt. Abg. Büll (Dem.) hielt die Beibehaltung des Mieterschutzes für notwendig, be- sonders im Interesse der kleinen Gewerbetreibenden. Die be» rechttgten Interessen der Hausbesitzer müßten gewahrt werden, aber es kann nicht zugelassen werden, daß die Hausbesitzer- organisationen die Mieten weit über den Friedensstand steigern. Abg. Luckc (Wirtsch. Vgg.) sah in der Wohnungsgesetzgebuug nach der Revolution die eigentliche Ursache der Wohnungsnot. Unter dieser Gesetzgebung sei die Neigung zum Wobnungsbau systematisch erstickt worden. Abg. Schirmer-Franken (Bayer. Dp.) widersprach der Ansicht des Vorredners, daß die Zwangswirt schaft die alleinige Ursache der Wohnungsnot sei. Darauf wurde unter Ablehnung aller anderen Anträge ver Ausschnßamrag angenommen, der unter anderem bis spä testens 30. April 1925 die Vorlegung von Gesetzentwürsen zur Abänderung des Neichsmietengesetzes, des Mieterschuygesetzes und Wohnungsmangelgesetzes verlangt. Daraus vertagte sich das Haus auf DienSlag, den <8. Slpril 1925, nachmittags 3 Uhr. ( Melllungen ) Vie Gültigkeit der Wahl vom 29. Marz angefochten. München, 5. April. Wie verlautet, hat der sozialdmokra- tische Reichstagsabgeordnete Frick beim WahlprüsungSamt die Gültigkeit der Reichspräsidentenwahl vom 29. März ange fochten mit der Begründung, durch das Hitler auferlegte Redeverbot sei es unmöglich gewesen, für diese Wahl die nötige Propaganda durchzusühren. Entscheidung des Schiedsgerichts im Bankgewerbe. Bcrliu, 5. April. Die Angestelltenverbände des Banl- ^wcrbcs hatten sich, wie erinnerlich, dahin geeinigt, die Frage, ob die bisher außenstehenden Verbände als Tarisparteicn zum Reicbsiartjvcrttage zugelasscn werden sollten, einem Schiede- geeicht zur endgültigen Entscheidung zu überweisen. Das Schiedsgericht hat nunmehr nach mehrlagigen Verhandlungen aus Grund einer in sämtlichen Banken vorgenommcncn Ab stimmung dahin entschieden, daß der Deuischnmionale Hand- lungsgchilieuverband als Tarifpartei zuzulassen sei, daß al er die übrigen bisher außenstehenden Verbände nicht «obwl Mu- glicdcr im Banlgewerbe besitzen, daß ihre Beteiligung an dcu Larrsverhandlungen gerechtsertigt wär». Niederwerfung des Aufstandes la Kleinasien. Angora, 5. April. Die Aufständischen sind nach Einnahme von Hani durch die türkischen Truppen zerstreut worden. In Hani wurden wichtige Schriftstücke, die Organisation der auf ständischen Bewegung betrefsend, gefunden. Die Truppen schien den Vormarsch und die Verfolgung fort. Eine Anzahl Auf ständischer siel in ihre Hände; im ganzen aufständischen Gebiet herrscht Schneesturm. Überfall auf eine englische Mission in Lhina. London, 5. April. Drei Räuberbanden in Stärke von je 100 Mann griffen, einem Telegramm aus Kingtzekwan zufolge, eine Missionsstation. 300 Meilen von Singasu, an. Die Räuber steckten die Stadt in Brand und trieben die Bevölkerung aus den Häusern. Während der Flucht wurden die Frauen von den Banditen angegriffen. Tau sende von Frauen versuchten sich auf Booten des naben Flusses zu retten. Dabei ertranken viele Frauen, weil d:r morsche Boden einiger Boote durchbrach. Die euglisck.e Mission ist niedergebrannt, der Missionar gestoben. Zu Hilfe eilendes Militär konnte gegen die Übermacht nichts ausrichten. Schließlich gelang es den Bawahneu» der .Dörfer, die Räuber Ul vertreiben. (Nach Schluß der Redavion eisgetroffea.) Hindenburg lehvt ab. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdrusser Tageblattes". Berlin, 8. April. Wie die Mvrgendlätter melden, sind die Bestrebungen, den General v. Hindenburg als Kandidaten des Reichsblocks aufzuftellen, dadurch erledigt, daß Hindenburg aus persönlichen und sachlichen Gründen abzelehnt Hal, eine solche Kandidatur anzuuehmea. Dagegen hat General v. Hindenburg den Reichsbivck ersucht, wie bisher alle Kräfte zusammen-nhallen. Rücktritt der belgische« Regierung Eigener Fernfprechdienst des „Wilsdrusser Togeoiattes". Brüssel, 6. April. Theuuis hat gestern vormittag dem König die Demission des Kabinetts überreicht. Sieg der Sozialisten in Belgien Eigener Fernfprechdienst Des „Wilsdruffer Tageblattes". Brüssel, 6. April. Jedes neu eintreffende Wahlergeb nis zeigt, baß die Sozialisten einen Sieg davovgetrageu haben. Die Liberalen haben »ach vorläufiger Schätzung 7 dis 10 Sitze ausschließlich au die Sozialisten verloren. Auch di« Katholiken Haden 1 dto 2 Sitze an die Sozialisten abgegeben und auch onst au Stimmen verloren. SO Messchtn ill Nimm« WMMtn Eigener Fernfprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 0. April. Der „Mattu" meldet aus Kairo, daß zwei Dörfer aiederb rannten, wobei fünfzig Personen ihren Tod fanden. Die Sirafaniräge im Lschelaprozeß. Mehrfach die Todesstrafe beantragt. Nach einem längeren Plädoyer des Reichsanwalts Dr. Reumann, dem sich als zweiter Anklagevertreter Landgerichtsrat Flögel ergänzend anschloß, stellte der Reichsanwalt folgende Strafanträge: „Ich beantrage gegen Neumann wegen Mordes die Todesstrafe, insgesamt 7 Jahre Zuchthaus, wovon 6 Mo nate als verbüßt erachtet werden sollen, und 500 Mark Geld strafe, die ebenfalls als verbüßt anzusehen sind, und dauernden Ehrverlust, gegen Skoblewjkt 15 Jahr« Zuchthaus, dau ernden Ehrverlust, SOO Mark Geldstrafe und Tovesstrase, gegen Po«geLodesstrase,8 Jahre Zuchthaus, wovon 6 Monate als verbüßt angerechnet werden sollen, dauernden Ehrverlust und 500 Mark Geldstrafe, die durch die Untersuchungshaft als verbüßt angesehen werden sollen, gegen Margies Todes strafe, 9 Jahre Zuchthaus, dauernden Ehrverlust und 500 Mart Geldstrafe, gegen Szon Todesstrafe, 4 Jahre Zuchthaus, wovon 6 Monate als verbüßt erachtet werden, und dauernden Ehrverlust, gegen Meus 4 Jahre 6 Monate Zucht haus, wovon 6 Monate als verbüßt angesehen werden, 400 Mark Geldstrafe, S Jahre Ehrverlust, gegen Mörsner 3 Jahre Zuchthaus» wovon 6 Monate als verbüßt angesehen werden, 300 Marl Geldstrafe, 5 JahreEhrverlust, gegen König 5 Jahre 6 Monate Zuchthaus, SOO Mark Geldstrafe, 5 Jabrr Ehrverlust, gegen Diemer S Jahre 6 Monate Zuchthaus, 6 Monate werden alS verbüßt angesehen, 500 Mark Geldstrafe, ö Jahre Ehrverlust, gegen Maver 6 Jahre S Monate Zucht- hauS, wovon L Monate als verbüßt erachtet werden, 600 Marl Geldstrafe. 10 Jahre Ehrverlust, gegen KuhlS 3 Jahre Ge fängnis. abzüglich 10 Monate, die als verbüßt erachtet werden, 300 Mark Geldstrafe, die ebenfalls als verbüßt angesehen werden, gegen HukeS Jahr?Zuchthaus, wovon 6 Monate alö verbüßt erachtet werden, und SOO Mark Geldstrafe, gegen Hall up 2 Jahr« Gefängnis, von denen 6 Monate als ver büßt anzusehen sind, gegen Jntorf 1 Jahr S Monate Ge fängnis, wovon ebenfalls 9 Monate als verbüßt erachtet werden, gegen den Ehemann L « sntsse 1 Jahr 9 Monate Gefängnis und 150 Mark Geldstrafe." Außerdem beamragie der Reichs anwali gegen Frau Lesnisse 10 Monat« Gefängnis. Di« Angeklagten nahm«» di« Ttrasanrräg« äußerlich vollkommen ruhig m»j. Die Plädoyers im Lschekapwzeß. 8 LeIP, ig. 4. April. Im Tscheka Proz ei, der nunmehr schon acht Woche« dauert, wurde heute die Beweisaufnahme geschlos- sen, woraus sofort der Reichsanwalt Dr. Neumann mit seinem Plädoyer begann. Er verwahr,« sich zu- nächst gegen den Vorwurf, daß die Reichsanwaltschast vorein genommen in diesen Prozeß hineingegangen sei, und daß poli tische Einflüsse für die Einleitung des Verfahrens maßgebend gewesen seien. Es sei auch nicht wahr, daß die UntersuchungS- vehörden irgendeinen Druck aus die Angeklagten ausgeübt Haven, um Aussagen aus ihnen herauszupressen. Der ReichS- anwalt trat dann entschieden für die Glaubwürdig- keit des Hauptangeklagten Felix Reumann «in und bezeichnet« e» al- erwies«», daß der Angeklagte Sko- blewski mit Neumanns Auftraggeber .Helmut" idenm-h sei. Skoblewski habe mindestens an einer der geheimen Sitzun gen vom Oktober 1923 teilgenommen, 0: denen di« Einzel heiten für den Umsturz der ReichSverlossung und die Aus- richtung einer Lowjetherrschäft über Deutschland iestaelegi worden leien. i Neues sus aller Well ) Nach fast zwei Jahren als Leiche aufgefunden. Der seit Ende Juni 1V23 aus Stuttgart verschwundene Student Stimmel ist jetzt im dichten Unterholz eines Buchenwaldes in der Nähe von Stuttgart als völlig verweste Leiche aus« gesunden worden. Da bei der Leiche ein Fläschchen mit Blausäure lag, scheint die Vermutung, daß Stimmel Selbstmord verübt hat, richtig zu sein. Eröffnung der Internationalen Nadiokonserenz. In Genf wurde die Internationale Radiokonferenz eröffnet. Zweck der Konferenz ist, die Londoner Übereinkunft nm« zuändern und auszugestalten. Es soll eine europäische Ver einigung der Radiogesellschaften mit Lem Sitz in Genf er richtet werden. Auf der Konferenz sind Vertreter Eng lands, Frankreichs, Deutschlands, Österreichs, Belgiens, der Tschechoslowakei, Hollands, Spaniens und Norwegens vertreten. Das „geheime Deutschland". Die italienischen Blätter melden, in der Kathedrale von Palermo kann man zurzeit auf dem Grabdenkmal des Kaisers Friedrich ll. von Hohenstaufen einen Lorbeerkranz sehen, der mit einem Bande in den deutschen Kaisersaroen umwunden ist, auf dem in Goldbuchstaben die Worte zu lesen sind: „Seinen Helden und Kaisern das geheime Deutschland." Studentenkrawall in Barcelona. Die Studenten der medizinischen Fakultät in Barcelona drangen, um gegen die Ernennung Les neuen Rektors zu protestieren, in das Nektoratsgebäude und zerstörten Möbel. " " " Immer wieder Spritschieber. Wie vom Präsidenten deS Landesfinanzamts Hannover mitgeteilt wird, ist ein groß angelegter Spritschmuggel über See an der Wasser grenze des Lauptzollamtsbezirks Stade von der Zollver waltung aufgedeckt worden. Die vier aus Hamburg stam- menden Haupttäter konnten verhaftet und 1350 Lrter Sprit beschlagnahmt werden. -Bootsunglück bei Wyk. Zwei junge Lehrer wollten bei Wyk auf Föhr ihr neues Paddelboot ausprobieren. Dabei wurden sie von der ablaufenden Ebbe weit auf die See Hinausgetrieben. Bei ihren Bemühungen, das Ufer gegen Strom und Wind wieder zu gewinnen, kenterte das Boot. Beide ertränke» Nurmi erringt neue Siege. Der finnische Meister- länfer Nurmi, der vor einiger Zeit einen Riederbruch erlitt, hat sich von feiner Erkrankung soweit erholt, daß er kürzlich in Pittsburg wieder starten konnte. Nurmi legte sich zwar sichtlich Schonung auf, siegle aber dennoch in einem Lauf über zwei Meilen in einer Zeit von 4 Min. 54,8 Sek. Aus unserer Minis; ) Wilsdruff, am 6. April 1925. Merkblatt für den 7. April. Sonnenaufgang L- II Monvausgang 4" N. Sonnrnuiuergang v" II Mondunttrgang 8* B. 1874 Der Maler W. v. Kaulbach a«st. — 1888 Annahm« des KolontsalionSgrsr,«» sür Westpreußen und Posen durch das Preußisch« Abgeordnetenhaus. * Nachprüfung der Emheitskurrlchrifl. Sm BiLmngsausschuß Les Reichstages lag ein Antrag vor, Än Einvernchnwn mit Den Ländern, Di« zur Einführung der Einheitskurzschrift getroffenen Maßnahmen solange auszusetzen, Dis der zur Prüfung des Sy stems eingesetzte Länderausschutz das Einheitssystem überprüft unh gegebenenfalls geändert hat. Staatssekretär Schulz stellt« ein« Denkschrift üder die Emheits'urzschrkft in Aussicht und dal, die Abstimmung zu vertagen, dis die Denkschrift Dem Ausschuß zugegangen sei. Ein Dahingehender Antrag wurde mit Stimmen gleichheit abgetehnt, dagegen der Antrag aus Aussetzung dcrMaß- nahmen und Nachprüfung des Einheitssystems angenommen.' Urlaub des Innenministers Müller. Der Müller des In nern Müller hat am 4. D. M. einen 14tägigen Urlaub angetreten. Seine Vertretung hat Ministerpräsident Heldt üdernnnmen. Ueber die Dienstzeit an Tagen vor den hohen Festen ist vom Gesamtmimsterium folgendes stestlmmt worden: An den Tagen vor Dem Oster-, Pfingst-, Wrihnachts- und Neujahrsfest ist der Tagesdienst bei den Staatsbehörden mittags 12 ühr zu beenden, soweit nicht dienstliche Rücksichten «ine Ausnahme erfordern. Jahreshauptversammlung der Freiwillige» Feuerwehr. Nach der Festfeier zum 40jährigen Dionstsudiläumdes Branddirektors Birkner wurde anschließend die von nahezu siebzig Kameraden besuchte Jahreshauptversammlung mit einer reichhaltigen Tages ordnung adgehalten. Der Vorsitzende, Herr Branddirektor Birk ner, gab unter Punkt 1 einige Eingänge und Einladungen be kannt. Au Punkt 2 erstattete der Feldwebel den Jahresbericht über das Jahr 1924, der hier folgt: „Das Berichtssahr1924 stand von vornherein unter dem Eindruck des bevorstehenden 60. Stif tungsfestes und den Vorbereitungen hierzu. Mit der Feier sollte gleichzeitig verstunden sein die Prüfung Der Wehr durch Den Be zirksausschuß Meißen des Landesverstandes sächsischer Feuer wehren. Die Prüfung Der Wehr vor dem Kreisvettreter und dem Bezirksausschuß fand am 7. September statt und brachte für di« Wehr einen vollen Erfolg und den Beweis sür Stadt verwaltung und Bürgerschaft, daß die Wehr bei Gefahr seinen Mann stellen wird. Wenn das Prüfungsergcstms auch manchen Kameraden nicht ganz -befriedigt hat, so darf dies die Mannschaft selbst nicht entmutigen, die Ausstellungen der Prüfer und beson ders des Heron Vorsitzenden der Prüfungskommission betrafen mehr unvorhergesehene Möglichkeiten, Die selbst hei Ber-ufsssuer. wehren nicht ausstieisten werden, Die aber auf Die Schlagfertig keit Der Feuerwehr keinen wesentlichen Einfluß hasten können. Der Bemssfeuerwehrlag, Der gleichzeitig in Den Mauern unserer Stadt abgehasten wurde, fand ein« festlich geschmückte Stadt und eine gastfreundschaflttche Aufnahme seitens der gesamten Einwoh nerschaft. Die Feier Des 60. Stiftungsfestes brachte unserer Wehr manche Ehrung und reiche Anerkennung Durch namhafte Spen den aus der Stadt und seiner Umgebung. Alles in allem waren es Beweise, di« uns alle anspornen müssen zu weiterer wackerer Arbeit für unsere Nächsten und damit für unser Vaterland. Der Mannschaftsstestand betrug bei llestungsbeginn 81 Mann, am Schluss« Des Jahres 77 Mann. Mannschaftsversammiungen waren 6 nötig, sowie ein Filmvortrag. Das Kommando trat zu 14 meist mehrstündigen Sitzungen zusammen. Den Mitglie dern Des Kommandos sei auch hierdurch für die reichen Opfer un Zeit und Geld besonderer Dank -um Ausdruck gebracht. Ein Schmerzenskind unserer freiwilligen Arbeit seit««» her Füh-