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Vereidigung des Stellvertreters Sr. Simons vor dem Reichstag. Berlin. 12. März. Im Reichstage erfolgte heute die feierliche Vereidi- gung des stellvertretenden Reichspräsidenten Dr. Simons auf die Verfassung. Sämtliche Reichstagsfraktionen sind vertreten, bis auf die Kommunisten. In der Diplomaten loge wohnen Vertreter der fremden Möchte der Feier bei. In dem Augenblick, wo Reichstagspräsident Löbe aus seinem Platz erscheint, ist auch die gesamte Neichs- regicrung mit Ausnahme des Kanzlers Dr. Luther nnd gleichzeitig der stellvertretende Reichspräsident Dr. Simous im Saal erschienen. Die ganze Feierlichkeit dauerte nur kurze Zeit. Während der Vereidigung erschien auch Reichskanzler Dr. Luther. Unter Weglassung der sonstigen Förmlich keiten eröffnete der Reichstagspräsident Löbe die Sitzung mit folgender Ansprache an den stellvertreten den Reichspräsidenten, während sich alle Anwesenden er hoben: HerrNeichsgerichtspräsident! Nachdemplötzlichenundticfbe- klagten Hin scheiden des Herrn Reichspräsidenten Ebert hat der Reichstag in seiner Sitzung vom 1U. März 1925 Sie zum Stellvertreter des Reichspräsidenten bis zum Amtsantritt des neuen Reichspräsidenten gewählt. Tie Verfassung fordert, daß der Reichspräsident und sinngemäß auch sein Vertreter den im Artikel 42 vorgcschricbencn Eid vor dem Reichstag ablegt. Ich habe die Mitglieder des Reichstages zu diesem feierlichen Akt zusammengerusen, erlaube mir. Ihnen die Eidesformel zu überreichen und bitte Sie, den Eid abzulesen. Stellvertretender Reichspräsident Dr. Simons sprach folgenden Eid: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohl des deutschen Volkes widmen, seinen Nutze» mehren, Schaden von ihm wenden, die Verfassung und die Gesetze des Reiches wahren, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde." Von dem Recht, der Eidesformel eine religiöse Be teuerung anzufügen, machte der stellvertretende Reichs präsident keinen Gebrauch. Reichstagspräsident Löbe führte nun auS: Mit der Leistung dieses Eides über nehmen Sie Ihr hohes und schweres Amt. Niemand von uns zweifelt daran, daß Sie das Vertrauen so großer nnd vieler Parteien erfüllen und Ihr Amt zum Wohl des Landes und des deutschen Volkes verwalten werden. Ich spreche Ihnen im Namen der Körperschaft, die diese Wahl getroffen, meinen herzlichen Glückwunsch aus. Stellvrrlret. Reichspräsident Sr Simons antwortete darauf mit kurzen Worten, die aber im Hause den besten Eindruck hervorriefen, folgendermaßen: Herr Reichstagspräsident! Ich danke Ihnen herzlich für den Glückwunsch, den Sie mir im Namen dieses hohen Hauses dargebracht haben, und für den Ausdruck Ihres Vertrauens. Es wird mein Streben sein, dieses Vertrauen zu rechtserngen. Meine Damen und Herren! Sie haben den Schwur gehört, den ich in die Hand Ihres Präsidenten abgelegt habe. Hören Sie nun auch meinen Dank, den Dank für die Ehre, die Sie. mir mit der Initiative Ihrer Wahl erwiesen haben. Ich weiß wohl — das Gesetz sagt es klar —, daß ich die Ehre nicht so- wohl meiner Person als der Stellung zuzuschreiben habe, in die mich der verstorbene Reichspräsident erhob, und gerade das freut mich, denn dadurch betont das Gesetz die Bedeutung des deutschen Richtertums, dem ich mit Stolz an gehöre. Aus ihm bringe ich in mein Zwischenamt das innere Gebot der Unparteilichkeit. Von dem viclbetrauerten Toten, den ich vertrete, nehme ich das Vorbild der Treue und Würde, durch die er seinem Amt die Achtung der Welt erwarb' Seine hohen politischen Gaben sind kein übertragbares Erbe.* Aber wie ich geschworen habe, die Pflichten dieses Amtes ge- wissenhast zu erfüllen, so bin ich auch entschlossen, seinem Rechte die Festigkeit zu wahren, damit ich sie unversehrt in die Hände des Mannes legen kann, den sich bald zum erstenmal in seiner wechselvollen Geschichte das ganze deutsche Volk, so weit cs staatlich geeint ist, in freier unmittelbarer Wahl zum Oberhaupt küren wird. (Lebhafte Beifallsrufe.) Mit einem Händedruck verabschiedete sich der stellver tretende Reichspräsident von dem Neichstagspräsiventen. Damit war der feierliche Akt beendet und die Funktionen des Neichsoberhauptes sind an Dr. Simons übergeganqen, während die Stellvertretung des Reichskanzlers Dr. Lutster beendet ist. Es folgte die 2. Lesung des Gesetzentwurses über Zusatz- pcigerungen für Renten aus der In valide uver- licherung. Dabei stellte Staatssekretär Geib fest, vaß die Intalidenversichcrung nach der Inflation wieder neubelebt ins Leben gerufen werden konnte. Sie habe schon wieder 348 Millionen Goldmark an Renten leisten können. Neichsfinanzminister von Schlieben erklärte, daß die Re gierung trotz erheblicher finanzielller Bedenken der Neucto- stellung von 115 Millionen Mark für die Auswertung der In- balideurenten zugestimmt habe. Darüber noch erheblich hin auszugehen, halte die Negierung aber nicht sür möglich Der Minister bat daher dringend, den Haushalt nicht weiter zu be lasten. Auch nach der neuen Steuerreform und dem neuen Finanzausgleich entstünde jetzt schon ein Fehlbetrag von mehreren 190 Millionen für 1926 und die späteren Jahre. Abg. Karsten lSoz.i tat die vorgesehene Erhöhung als Almosen ab nnd warf dem Reichstage vor, er sei ganz un sozial, wenn er nicht eine beträchtliche Erhöhung der Sätze vornehme. Abg. Esser <Ztr.) warnte vor agitatorischen Phrasen in dieser erlisten Sache. Man habe erreicht, was möglich ist, so ganz wenig sei es nicht. Abg. Rädel lKomm.) verurieilte die Unzulänglichkeit der Vorlage, während man für die Ruhrindustrie 700 Millionen übrig gehabt hätte. Abg. Ziegler <Dem.) erklärte cs für eigcntiimlich, daß auch bei der Sozialpolitik die Partcigegeusätze so auscinanocr stießen. Für die Sozialpolitik würde es würdiger sein nuv die Sache weiter bringen, wenn diese Gegensätze ausgcichalict würden. Das Reich müsse aber mehr tun a!S bisher für die Jnvattdcnrc»mer. Abg. Beier-Dresden (Wirtschasll. Vgg.) war mit den AuS- schußbcschliisscn einverstanden, bat aber, auch die traurige Lag« dcS Mittelstandes nicht zu vergessen. Abg. Schwarzer tBaucr. Vp., veoauerte es, daß auch bet diesen iozialcn Fragen immer wieder die Partetpouttl in den Vordergrund gerückt werde. , , Unrcr Ablehnung aller Abänderungsantrage wurde daraus die Vorlage in der Ausschußsasiung endgültig angenom- "" Daraus wurde der Gesetzentwurf, der die Einführung amtlicher Summ zettel bei der Nerchsprasiveu- »e n w a h 1 vonrchi. angenommen. Tas Haus wandte sich iocann der Beratung des Gesetz- rntwuries über die Z u i o y st c i g c r u n g der Renten der A n g c st c l l te n v c r i i ch e r un g zu. Abg. Ausshäufcr «Soz.) bemängelte dre zu schmale Grund lage des Gesetzentwurfs. Dresden, 12. März. Di« heutige Sitzung des Landtages begann mit einer wichtigen aber schwülstigen Aussprache über das neue Wohlfahrtspflegegcsetz. Ter Rechlsausschuß hat gemeinsam mit Lem Haushaltsausschuß eine Reihe Aenderungen an der Regie rungsvorlage vorgenommen. Der Berichterstatter Zeitlich wies dar aushin, daß Sachsen das erste Land Deutschlands sein werde, das ein aus lankcsgesetzlicher Grundlage geregeltes Wohlfahrts- und Iugendfürsorgewesrn erhalte. Finanzminister Dr. Reinhold erklärte sein Einverständnis mit dem vom Ausschuß abgeänderten Gesetz unter der Voraussetzung, daß beim Finanzausgleich der eingetrctencn Kostenverschiebung Rechnung getragen werde. Tie Deutschnationalen warnten durch ihren Redner nochmals vor der Tendenz des Gesetzes, die künftig« Wohlfahrtspflege auf eine vollständig neue und viel zu komplizierte Organisation aufzubauen. Die Volksparteiler, Demo kraten und Mchrhcitssozialistcn begrüßten den Uebergang des Wohl- fahrtsfürsorgewesens aus den Staat, während die Linkssozialisten und Kommunisten sich von dem Gesetz nicht viel zur Besserung der Lage der Hilfsbedürftigen versprachen. Arbeitsminister Elsner trat warm für das Gesetz ein, von dem er viel erhofft. Man stritt sich dann noch des längeren darüber, ob i>«r Kreishauptmann als Borsi-ender des Fürsorgevsrbandes Staatsbeamter oder Organ der Selbstverwal tung sei. Nach über vierstündiger Debatte fand die Abstimmung statt. Die Minderheit«anträge wurden abgelehnt und das Gesetz sand schließlich in der Fassung der Mehrheit der Ausschüsse An- nähme. Abends 6 Uhr begann die Beratung der Amnestieanträge Ler Link«sozialen und Nsch'ssozialisten. Danach wurden n"ch der kommunistische Antrag wegen Verbot der kommunistischen Presse und Lie Notverordnung über die Traverkundgebungen anläßlich des Todes Les Reichspräsidenten beraten. Die nächst« Sitzung finket Dienstag Len 17. Mäiz nachmittags 1 Uhr statt. Letzte Melckungen Die Gattin Wilhelms kl. operiert. Berlin, 12. März. Kaiserin Hermine, die feit einigen Tagen in Berlin weilt, hat sich in die Behandlung eines hiesigen ve- lauuten Gvnälotogen begeben, der einen leichwn operativen Eingriff vornahm. Die Operation ist vollkommen zufrieden stellend verlaufen. Die Patientin wird aber zur Rekonvaleszenz noch etwa vieizehn Lage das Bett hüten müssen. Tas Uniformtragen verabschiedeter Offiziere. Berlin, 12. März. Im Haushaltsausschuß des Reichs tages erklärte bei der weitere» Beratung des Etats des Wehr- miuisteriums auf verschiedene Ansragen Neichswehrminister Dr. Geftler, datz dem Ncichsrat ein Entwurf über das Tragen ver Uniform der verabschiedeten Offiziere vorliege. Schon jetzt bestehe vie Möglichkeit, zu allen Gelegenheiten die Uniform zu tragen, wo sie früher praktisch auch getragen worden sei. Der Erlaß des Reichspräsidenten habe sich lediglich gegen den poli tischen Mißbrauch, nicht gegen die Uniformen, gerichtet. Der Ausschuß vertagte die Weiterberatung auf Freitag. Die Wahlen in Ägypten. London, 12. März. Heute finden in ganz Ägypten die Wahlen zum Parlament statt. Die Bevölkerung ist sehr erregt. Die Polizei ist sehr verstärkt worden und außerdem befindet sich das Militär in Bereitschaft, um, falls notwendig, die Polizei zu unterstützen. Ein Weiszbuch Englands. London, 12. März. Nach einer Meldung des »Daily Tele graph" hat die englische Negierung ein Weißbuch über die Er klärungen des Außenministers Chamberlain über das Genfer Protokoll vorbereitet, das unmittelbar nach Beendigung der Vvltcrbundraissitzungen den Parlamentsmitgliedern über geben wird. Neues aus aller lllelt Neue Lusworkchrslinien in Vorbereitung. Die Luft verkehrsgesellschaft Ruhrgebiet A.-G. (Lurag) hat folgende Luftverkehrslinien in Vorbereitung: 1. Hamburg- Bremen—Ruhrgebiet—Frankfurt—Zürich, 2. Leipzig- Erfurt—Ruhrgebiet, 3. Ruhrgebiet-Holland (Amster dam), 4. Ruhrgebiet—Hannover—Berlin. Ferner sind für später die Linien Ruhrgebiet—Brüssel und Ruhrgebiet— Paris geplant. Auf der Strecke Bremen—Ruhrgebiet- Frankfurt—Zürich hofft man den Verkehr schon am 20. April aufnehmen zu können. Berliner Gssundheitswoche. Vom 16. bis 21. März findet in Berlin eine vom Gesundheitsamt der Stadt Berlin sowie von der Arbeitsgemeinschaft der Neichsver- sicherungs-Trägcr Groß-Berlins veranstaltete Gesund- heitswochr statt. Die Veranstaltung bezweckt, das Interesse ver breiten Bevölkerung wieder stärker auf Fragen der Gesunderhaltung und der Vorbeugung gegen vermeidbare Krankheiten hinzulenken. Sie gilt in erster Linie den so genannten Volksseuchut, der Tuberkulose und den Ge schlechtskrankheiten, die durch die Lebensveryältnisse der Großstadt besonders stark gefördert werden. Es finden etwa 150 Vortrüge statt, die unentgeltlich sind. Für lvO OVO Mark Postsendungen unterschlagen. Auf dem Berliner Postamt C 2 verschwanden seit längerer Zeit Ausländsbriefe, die Wertsendungen enthielten. Der Ver dacht richtete sich gegen den 40 Jahre alten Hilfspost, schassncr Erich David, der sich Lurch große Zechen nnd Anschaffungen verdächtig gemacht hatte. Bei einer Haus suchung fand man bei ihm Fetzen von Bankabrechnungcn, Nach Len bisherigen Ermittlungen scheint es sicher zu sein, daß er durch di« Unterschlagung von Briefen eiwa 100 000 Mark an sich gebracht hat. Masienspsis^ng ans Anlas? eines Sparlaflrnjubr- lSums. Dle Braunschweigische Landrsspar'asse kann in diesen Tagen aus ihr 160 jähriges Bestehen zurüäblicken. Von festlichen Veranstaltungen ist aus Anlaß dieses Jubi- länms abgesehen worden, dagegen hat sich die Direktion dieser Sparkasse, die durch die Braunschweigische Staats- bank verwöget wird, entschlossen, Geld zur Verfügung zu stellen, damit eine Woche lang 1200 Perioncn geweift weroen rönnen, unter dielen 1200 Personen befinden sich 600 Kinder aus verschiedenen Kinderheimen. Die Spar kasse hat im übrigen das Jubiläum benutzt, um für de« Spargedanken propagandistisch zu wirken. Autounfülle. Auf der Strecke von OhligS nach Landwehr rannte das Auto des Fabrikanten Meyer aus Ohligs, gesteuert von seinem 24 jährigen Sohn Willi, gegen eine Mauer. Zwei Personen, der Führer des Wagens und ein Fahrgast, waren sofort tot; zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt. — In Benrath geriet ein Auto, das einen Lastwagen überholte, auf die Schienen der Kleinbahn und wurde gegen einen Baum ge- schleudert. Der Führer und der eine der beiden Insassen, ein Fabrikdirektor aus Düsseldorf, wurden schwer verletzt, der zweite Insasse blieb unverletzt. Llfunde in Pechrlbronn. Bei Bohrarbeiten in Pcchsl- bronn auf einem bisher wenig erforschten Abschnitt ist in 450 Meter Tiefe eine neue erdölführende Schicht ange troffen worden. Ein Sprudel mit einem regelmäßigen Ergebnis von fünf Tonnen täglich ist zutage getreten. Zeitweilige Verlängerung der Schulzeit in der Tschechoslowakei. Die Prager Negierung beabsichtigt, in Len Schuljahren 1925/1926 und 1927/1928 an allen öffent lichen und privaten Volks- und Bürgerschulen in der Slowakei die obligatorische Schulzeit von sechs auf acht Jahre zu verlängern. Ein Franzose will vor Amundsen zum Nordpol fliegen. Der norwegische Polarforscher Sverdrup ist beauftragi worden, eine französische Polar-Ex- pedition nach Franz-Josephs-Land zu geleiten. Von dort beabsichtigen die Franzofen, vor Amundsen mit dem Flugzeug nach dem Nordpol zu fliegen. Der Direktor eines Serum Instituts irrsinnig ge worden. Ta der Direktor des Serum-Instituts von Neapel irrsinnig gcworven ist. verfügten, wie die »Tri bun«" berichtet, die Behörden die Beschlagnahme der Prä parate in den Apotheken» die unter seiner Leitung ber gestellt worden waren. Schadenfeuer in Krakau. Am Flugplatz von Kranw brach ein Schadenfeuer aus, dem eine große Flughalle mit sechs ganz neuen, noch nicht einmal ausgepackten Flug- zeugen zum Opfer siel. Unter großen Anstrengungen ge lang es, den Brand auf seinen Herd zu beschränken. Ma« vermutet Brandstiftung. Politischer Mord an einem Geistlichen. In einem Nebenraum der katholischen Kirche in Shitomir wurden die Neste der mit Benzin übergossenen nnd fast ganz verbrannten Leiche des katholischen Priesters Fadu- kewitsch entdeckt. Der Priester hatte in letzter Zeit mit EnL Hüllungen über die polnischen Einslüsse in Lei Westukraine und über den Umfang der von Polen be triebenen Spionage großes Aufsehen erregt. Die Sowjet behörden vermuten in der Mordtat einen politischen Rache akt von polnischer Seite. Die Untersuchung hat noch lei» Resuliat ergeben. Radio für die ganze norwegische Fischerflotte. Im Aalefund wird jetzt eine große Nadiostation zur Be dienung der gesamten norwegischen Fischerflotte errichtet. Sämtliche Fischerboote sollen mit Radioapparaten aus- gerüstet werden, die eine Reichweite von sechshundert Kilometern haben. Man hofft auf diese Weise, die großen Seeunglücke verhindern zu können. Eheverbot für weibliche Ärzte in London. Der Lon doner Stadlrat hat dieser Tage das Eheverbot für weib liche Ärzte in London, soweit sie in städtischen Kranken häusern angestellt sind, beschlossen. Die 34 weiblichen Arzte, die an Londoner städtischen Krankenhäusern tätig sind, müssen danach im Falle ihrer Verheiratung aus dem Dienst ausscheiden, genau so, wie in London für Lehre- rinnen noch ein Eheverbot besteht. Die Ausdehnung dieses Erlasses aus Ärztinnen hat große Erregung verursacht. Lunt« Laaeschronit ' Hirschberg. Im Melzergrund an Ler Schneekoppe wurden zwei Skisahrer von einer Lawine verschüttet. Holzarbeiter schaufelten sie aus. Einer von ihnen hat beide Beine ge- vrochen, der andere ist nur leicht verletzt. Wernigerode. Die in weiten Kreisen bekanntgcworden« Bismarck-Feier aus dem Brocken sindei in diesem Jahre am Mittwoch, den 1. April, statt. Kopenhagen. Der Finanzausschuß hat der dänischen Lustfahrigesellschaft eine Viertelmillion Kronen jährlich für vier Jahre bewilligt zur Anschaffung von Material und zur Verbesserung der Lustrouten Kopenhagen—Hamburg, Kopenhagen—Berlin, Kopenhagen—Hamburg—Amsterdarn. s Hus unlerer keimst Wilsdruff, am 13. März 1925. Merkblatt für den 14. März. Sonmnaulgang !! Monoauigaa, iv" N. Sonnennntcr-mnn 6" ü Mond>,nt«r->nna 8 <5. 1803 Der Dichter Friedrich Gottlieb Llopstock in Ham burg gest. Wahl des Reichspräsidenten. Das Eesamlmmisterium erläßt ein« Verordnung zur Wahl ldes Reichspräsidenten. Kreiswahlleiler sinü im 28. Wahlkreis Dresden-Bautzen: Geh. Regierangsrat Dr. von Heygendorfs, Stellvertreter: Oberregierungsrat Puhger; im 29. Wahl- kreis Leipzig: Geh. Regierungsrat Dr. Dietrich, S ellvertreter: Ober regierungsrat Hempel; im 30. Wahlkreis Chemnitz-Zwickau: Stadt- rat Dr. Härtwig, Stellvertreter: Stadtrat Dr. Scheassler. Die Her stellung der Stimmzettel und ihre Verteilung an die Wähler ist Cache Ler Parteien oder Wchlergruppen, welche die Wcdhl eines Anwär ters betreiben. Amtliche Stimmzettel (wie Lei den letzten beiden Neichstagswahlen) gibt es bei dieser Wahl nicht. Das zweite Abonnementskonzert der Stadlkapelle fand gestern abend im „Weißen Adler" statt und war in musikalischer Hinsicht von glänzendem Erfolge begleitet. Freudig kann festgestellt werken, daß es Herrn Musikdirektor Philivp trot> scbwier'ec^ Ver^'ftnisse gelungen ist, die Kapelle wieder auf di« alt« künstlerische Höhe za bringen. Tie Vortrcgssolge wurde eingeleilet mit dem Germania- Marsch und brachte weiter Orchesterstücke von Lortzing, May, Ter- lioz, Schubert usw., dir unter der Leitung des Herrn Philipp künst lerisch einwandfrei, flott und mit feinster Abtönung wiedergegcden wurden. Streich- wie Blasinstrumente waren gut besetzt und be währten sich aufs beste. Besonders freudig ausgenommen wurden di« wenig bekannten Stücke aus der Oper „Trvvatorc" von Moy" und zwei Motive aus „Benvenuto Cellini" von Berlioz. Die Serenad« für Flöte und Waldborn von Till bvlen vollendet die Herren Sie' der und Falb. DeLen ist eine weicbe, warme Tongebung und gute Technik eigen »die zu schönsten Hoffnungen berechtigen. De«