Volltext Seite (XML)
Vereins Wilsdruff bot. Der Verein zählt über 250 Mitglieder und viele hochherzige Geber zu den Seinen. In einer Jahres hauptversammlung und 7 gutbesuchten Monatsversammlungen wurden die hauptsächlichsten Geschäfte erledigt. 30 Kinder wurden mit einem Kostenaufwande von 8000 in die Ferien kolonie nach Hüttengrund geschickt, wo Gewichtszunahmen bis zu S Pfund zu verzeichnen waren. Die wiedereingeführte ständige Schulmilchpflege, an der 32 Schulkinder an 64 Tagen Leilge- nommen haben, verursachte 2500 Kosten. Für ein vberschle- sisches Flüchtlingskind wurden für Milch und Ausstattung rund 350 -F ausgegeben. 60 Kleinrentnern wurde an 80 Tagen die von Herrn Rittergutspächter Böhme-Klipphausen in dan kenswerter Weise bereits billiger gelieferte Milch weiter ver billigt (480 °^), in 3 Fällen eine besondere Unterstützung gezahlt (320 <F), 78 Zentner von Mitgliedern des Landwirtschaftlichen Vereins schenkungsweise zur Verfügung gestellte Kartoffeln (3900 <F) und je 1 Sack Mehl und Zucker aus Amerika (900 °ö^) zur Verteilung gebracht. Als Weihnachtsgeschenk erhielten 3 Personen je 100 -F, 4 Personen je 50 -F, 2 Konfirmanden, deren Vater im Kriege geblieben ist, je 500 -F, so daß die ge- famten Ausgaben einschl. der Naturalien die stattliche Summe von 17 850 erreichen. Zwei um die Fechtschulsache hochver dienten verstorbenen Männern, dem Oberehrenfechtmeister No - wotnikund dem Ehrenmitglied Pollack, galten Worte des Dankes. Zu ehrendem Gedächtnis erhob man sich von den Plätzen. Worte des Dankes und der Anerkennung richtete Herr Lehrer Hillig weiter an den Vorsitzenden Kunze für seine vortreffliche Erledigung aller Geschäfte. Als.zweiter Punkt stand die Einstellung der Tätigkeit als Zweigverein des Landesver bandes zur Debatte. Nach eingehender Beratung beschloß man die Auflösung zum 31. Dezember d. I., um alle unnötigen Aus gaben vermeiden und die gesammelten Gelder restlos den Wils druffer Bedürftigen zuführen zu können. Die Neukonstituierung als Fechtverein Wilsdruff soll in der nächsten Sitzung erfolgen. Die bisherigen Vorstandsmitglieder behalten ihre Aemter bei, so daß die Tätigkeit des Vereins keine Unterbrechung erfährt. Fechterheil zu weiterem segensreichen Tun! — Das neue Ortsklassenverzeichnis, zu dem der Reichstag nun seine Zustimmung erteilt hat, bringt folgende Orte der Amtshauptmannschaft Meißen in höhere Einstufung: Meißen B, Augustusberg D, Bockwen D, Brockwitz B, Constappel D, Cos wig mit Neucoswig und Staatsforstrevier Kreyern B, Dobritz D, Fischergaste B, Garsebach D, Gauernitz D, Gruben mit Gutsbezirk Scharfenberg D, Hintermauer B, Korbitz C, Kötitz B, Lercha L, Leuben D, Meisata! B, Miltitz D, Naustadt D, Niederau C, Niedermeisa B, Obermeisa B, Proschwitz D, Questenberg B, Röhrsdvrf D, Roitzschen D, Scharfenberg D, Semmelsberg D, Sörnewitz B, Steinbach b. Kestelsdorf D, Taubenheim D, Ullendorf D, Wildberg D, Winkwitz D, Zehren D. — 10 000 Belohnung. Ein Einbruchsdiebstahl wurde in der Nacht vom 16. zum 17. Dezember in der Leder fabrik von Paul Beck in Nossen verübt. Gestohlen wurden 24 Dutzend schwarzgegerbte Kalbfelle (Boxcalf), Partienummern 30—35 in Schwanzstück gestanzt, in der Quadratfutzzahl auf rauher Seite mit weißen Zahlen gestempelt. Gewicht kl/- bis 2 Zentner, Wert 250 000 In Verdacht stehen 2 Unbe kannte von etwa 25 Jahren, 1,70—1,75 Meter groß, schlank gut gekleidet, der eine hat einen grauen, der andere einen dunkel grünen Ueberzieher an, als Kopfbedeckung trägt der eine eine blaue Schiffermütze (Sport), der andere eine grau modern ka rierte Stoffmütze. Mitteilungen erbittet die hiesige Polizeiwache. Zweimal im Jahre Zwillinge! Der seltene Fall, zweimal in einpm Jahre mit Zwillingen beschert zu werden, ist einem Ehepaar in Rütenmoor in der Provinz Hannover beschieden gewesen. Am 1. Januar brachte der Storch zwei muntere Knaben. Dieser Tage klopfte Freund Adebar nochmals an und brachte wiederum zwei kräftige Knaben ins Haus. lü Ermäßigung der Gebühren für Auslandpakete und Telegramme. Die Besserung des deutschen Markkurses er möglicht es, vom 15. Dezember an im Auslandsverkehr die Gewicht- und Versicherungsgebühren für Pakete sowie die Telegrammgebühren nach dem Verhältnis von 1 Goldsrank -- 36 Mark zu-erheben, d. h. gegenüber dem bisherigen Umrechnungsverhältnis von 1 Goldsrank -- 48 Mark eine Ermäßigung um 25 Prozent eintreten zu lassen. Dieses Umrechnungsverhältnis ist auch für die Wertangabe aus Briefen und Paketen nach dem Auslande maßgebend, über die Einzelheiten geben die Postanstalten Auskunft. Auch für Ferngespräche nach derü Ausland werden entsprechend ermäßigte Gebühren erhoben werden, — Junggesellen, Achtuug'. In einer Wiener Zeitung konnte der aufmerksame Leser lesen: Heirat. Für meine sehr hübsche, fesche, hochintelligente Nichte, Milliardärin. . . Nicht abzusehen, was die Post zu tun haben wird, denn alle, die nicht fragen, wer sie ist, sondern wieviel hat sie, schreiben, schreiben, schreiben ... Die erste Milliardärin auf dem Heiratsmarkt! Freilich Kronen-Milliardärin! — Kesselsdorf. Zum Stellvertreter des Herrn Kantor Fichtner ist vom Kirchenvorstand Herr Herbert Zimmer aus Dresden berufen worden. Am 4. Advent hat er sein Amt an getreten. Er ist 1896 in Dresden geboren, besuchte von seinem 10. Jahre an die Kreuzschule und gehörte auch als Sänger dem berühmten Kreuzchore an. 1915 meldete er sich freiwillig zu den Waffen und nahm bis Kriegsende an dem Feldzuge auf dem Balkan (Serbien, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Do- brudscha) teil. Anfang 1919 trat er in das Konservatorium in Dresden ein, wo er sich jetzt mit Erfolg der staatlichen Musik lehrerprüfung in Gesang, Klavier und Orgel unterzogen hat. Zur Zeit ist er vertretungsweise am Seminar zu Dresden- Plauen tätig und erteilt er dort Unterricht in Orgel, Klavier, Gesang und Theorie. In Kesselsdorf wird er in der Regel an jedem "3. Sonntag im Monat sowie 4 Wochen lang während der Sommerferien den vollen Kirchendienst übernehmen. Seinen Wohnsitz behält er in Dresden. — Freital-Deuben. Am Freitag fand man den in den 50er Jahren stehenden Pvrzellanmaler Schneider und feine etwa einige 40 Jahre alte Frau Hulda im Bett entseelt vor. Sie waren im Einverständnis aus dem Leben geschieden. — Oederan. Als eine Folge der katastrophalen Kohlen- not Sachsens mußte dieOederaner Schule mit heu tigem Tage geschlossen werden. Der dadurch gesparte Koks kommt der Bevölkerung zugute. — Altenberg i. Erzg. Dieser Tage wurde im hiesigen Ge richtsgefängnis ein armer Bettler eingeliefert. Bei der Untersuchung seiner Kleider wurden nicht weniger als 470 Mk. Papiergeld, meist Einmarkscheine, 202 Aluminium-Fünfziger, 1565 Zehnpfenniger, 1200 Fünfpfenniger, 31 Pfennige in Kupfer und 9 Mark in Silber vorgefunden. Außerdem hatte er noch eine ganze Maste verfallenes Papier- und Metallnot geld aus fast allen Staaten. Das Sortieren und Zählen des Geldes hat mehrere Stunden in Anspruch genommen. — Oberwiesenthal. Der Wirt eines Hotels in Schlacken- werth bei Ioachimsthal wurde, als er in die oberen Räumlich keiten ging, um Geld zu wechseln, von drei Männern überfallen, die ihm 10000 Kronen und verschiedene andere Wertgegenstände abnahmen. Als der Ueberfallene um Hilfe rief, eilten Hotelgäste herbei, die auf die Spitzbuben derart einschlugen, daß alle drei nach Karlsbad ins Krankenhaus ge bracht werden mußten. Das geraubte Gut konnte dem Wirt wieder zugestellt werden. — Das 2. Doppelheft Nr. 3 und 4 der „Sächsischen Heimat" (Halbmonatsschrift für die obersächsischen Lande, Volkstümliche Kunst und Wissenschaft, Gewerbe, Wandern, Reisen, Schollenfreude, Herausgeber: Kurt Arnold Findeisen, Oscar Laube Verlag, Preis vierteljährlich 12 -F) wird ganz besondere Freude bei den Lesern er wecken. Es bietet wieder eine Anzahl belehrende und unterhaltende Aufsätze und Erzählungen. Als Kunstbeilage wurde diesmal ein stim mungsvolles Motiv einer Lausitzer Landschaft von Rudolf Poeschmann gewählt. Außerdem enthält das Heft eine trefflich gelungene Photo graphie des romantischen verfallenen Wasserschlosses Geilsdorf im Vogtland, ausgenommen von Iohannes Hartenstein. Die übrigen fesselnden Strichzeichnungen bedeutender Künstler im Text vervoll ständigen den äußeren Schmuck des Heftes. Es ist immer wieder darauf hinzuweisen, wie vorzüglich die „Sächsische Heimat" geleitet ist und wie sie ihr Ziel, jedem die Heimat nahe zu bringen, erreicht. Die „Sächsische Heimat" dürfte in keinem sächsischen Hause fehlen. Weihnachten bietet die beste Gelegenheit, dazu mit einem Abonne ment die Lieben zu erfreuen. Zu diesem Zwecke gibt der Verlag Oscar Laube, Dresden, Geschenkzettel heraus, die in jeder Buchhandlung zu haben sind. — Meißner Wochenmarktpreise am 17. Dezember 1921. Aepfel Pfd. 2.50—3.50, Butter Stück 24.—, Eier Stück 3.75 bis 3.80, Kohlrabi Pfd. 0.80, Kürbis Pfd. 0.40, Möhren Pfd. 1.50, Quark Pfd. 4.20, Rotkraut Pfd. 2.—, Weißkraut Pfd. 1.50, Wirsingkohl Pfd. 1.50, Sellerie Stück 1.50—2.—, Zi tronen Stück 1.10—1.50, Zwiebeln Pfd. 1.50, Nüsse Pfd. 12.—, Kartoffeln Pfd. 0.90 —.Getreidepreise: Weizen 315—322, Roggen 245—250, Wintergerste 260, Sommergerste 330—340, Hafer 245—250, Raps, trocken 600, Mais 295, Wicken 320, Rotklee, alter 1600—2200, Rotklee, neuer 2200 bis 2850, Trvckenschnitzel 190, Wiesenheu, sächs. 115, Stroh 28 bis 40, Kleie 180 -F der Zentner. Stimmung: Unregelmäßig. — Nossener Produktenbörse am 16. Dezember 1921. Weizen neu 330—315, Roggen, neu 230—250, Braugerste 325—330, Wintergerste 260—270, Hafer, neu 235—250, Weizenmehl 70 A 490, Roggenmehl 75 A 350, Roggenmehl 85 A 325, Futtermehl II 180—190, Roggenkleie inländ. 165—175, Weizen kleie grob 165—175, Heu, neu 90—110, Schüttstroh 30—34, Gebundstroh 25—28, Speisekartoffeln neu 50—56 die 50 Kilogramm. — Nossener Wochenmarktbericht vom 16. De zember 1921. Frische Landbutter ^--Pfund-Stück 20—21 -F, frische Landeier Stück 2.50 Aus dem Gerichtssaal. — Schwurgericht Dresden Zwei ungetreue Postaushelfer standen am Sonnabend vo" den Dresdner Geschworenen. In der ersten Verhandlung hatte sich der 19 Jahre alte, aus Dresden°L. gebürtige, ehemalige Postaushelfer, jetzige Fabrik arbeiter Max Albert Haase wegen schwerer Unterschlagung im Amte zu verantworten. Der Angeklagte war beim Postamt zu Wilsdruff angestellt und hatte dort in den Monaten August und September auf Grund eines einheitlichen Vorsatzes nach und nach insgesamt 1114,40 Mk. Gelder unterschlagen. Um diese Unregelmäßigkeiten zu verdecken, hatte Haase entweder die An weisungen mit den Namen der Empfänger versehen oder sein Annahmebuch unrichtig geführt, sobald es sich um Beträge handelte, die er auf dem Postamt in Wilsdruff hätte abliefern müssen. Der Angeklagte wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. ckiese Urten nach cker Eiszeit äie Schluchten bei Dresden bewohnten unä von hier aus in äas Gebirge aufstiegen, wo sie sich ckauernä behaupteten, währenck von ihren Vorposten nur wenige sich an besonäers geeigneten Plätzen erhielten. Vas schliesst nicht aus, äass bei anckeren Urten ckie uns nächsten Stand- orte mit Hilfe äes Wassers besieäelt wuräen. Sahen wir schon in cken Hauptbestandteilen äes Laubwaldes, in äen Rätzchenblütlern, Manzen geschleckter, äie sich äurch Weltengraus, äurch Iahr- tausencke von kaltem Klima unä eine weitgehenä« Vergletscherung bis in unsere Tag« gerettet haben, so begegnet uns in äen Daäelhölzern, äenen wir uns zum Schlüsse noch zuwenäen, um ihren Anteil an äer Gehölzflora unseres Gebietes kestzustellen. uralter Manzenaäel, äer minäestens aus äen grauen Vorzeittsgen äer Steinkohlebiläung wenig veränäert zu uns hereinragt unä selbst in seiner äusseren steilen Erscheinungsform etwas von äiesem Alter zum Ausärucke bringt. Mit Ausnahme unserer Lärche sind sie mit immergrünen Dackeln be- äeckt. Solches hsrtlaub unä Verkleinerung äer Rlattffäche treffen wir sonst bei Arten, äie äer Trockenheit angepasst sinä. Damit steht im Wickrrspruch, äass äie Dackeln äer Tanne äurch einen Wachsüberzug vor Durchnässung ge schützt unä auch fichten- unä Kiekernnackeln schwer benetzbar sinä. dnä wieso sollen äie fichten unä Dannen äes Gebirges sich gegen Trockenheit schützen müssen, äie manchmal wochenlang von feuchtem Debel umwallt sinä? Es gilt äer „physiologischen Trochenheit" zu begegnen, äer auch äie Kiefer auf äem nassen Trockentorf ausgesetzt ist, wo sie Moorgegenden be wohnt, weil es äen Wurzeln unmöglich ist, ihm Wasser zu entreissen. Darum ist auch äer Zellinhalt bei äen Daäeln tief in äas Innere äerselben geborgen. llnä auf äem kalten Gebirgsboäen ist äurch äie nieärige Wärme ckes- selben äie Aufnahmefähigkeit äer Wurzeln oft gerade äurch die bewegte Luft bedeutend herabgesetzt, die zugleich eine stark« Wasserabgabe durch die Dsdeln an die Luft bewirkt. Die formation eigentlicher Riefern- und Rirkenwaläungen auf felsigem, humusreichen Soden mit vereinzelt beigemischten fichten und Suchen finden sich im Gebiete kaum angedeutet. Ein kleiner Kiefernbestanck am Eingänge äes Tännichtgruncks über äer Sägemühle auf unfruchtbarem Syenitschotter, von dem bei der Steile des Hanges die Humuserde abgeschlemmt wird, bildet mehr «ine Andeulung äes heicke- kiefernwaläes. Denn hier finden sich Manzen, die äer Trockenheit angepasst und äurch Pilzwurzeln befähigt sind, einen Teil ihres Stickstoffvedarfes aus der atmo sphärischen Luft zu decken. Solche treten auf bei der Riefer, äer Sesenheiäe unä ärn decken Reeren- sträuchern (Vaceininm Uyrtillu« unä Vitis läasa). Der Sesrnstrauch senäet tiefgehende Wurzeln bis in feucht« Sodenschichten und beschränkt die Verdunstung durch Verkleinerung der ölattklächen. Der grüne kantige Stengel nimmt darum selbst mit an äer Rohlenstoffaneignung teil. Der heiäewäläern sonst häufig beigemengt«. Wacholder (Juniperus communis), äer auch im Serglanäe auf mannigfachen Soäenarten vorkommt, fehlt hier unä wohl auch im Tharandter Wald«, obgleich er sich unter ganz ähnlichen Verhältnissen auf Sandstein bei Gottleuba dem Riefernwaiäe zu gesellt. Der erwähnte Sestand von Riefern hat wohl den Damen Tännichtgrunä verursacht. Denn Edeltannen finden sich in ihm gar nicht, grössere fichten ganz vereinzelt. Der Jagd dienende Sestänäe solcher kommen für die Damens- erklärung wegen ihrer Jugend nicht in Setracht. Ein weiteres Riefernwälächen tritt nur noch bei Oberwartha auf, das wohl, wie äie „s Srüäer", mächtige kruchtenäe Eäelkastanien in der Dähe, Rest einer grösseren Anpflanzung ist. Auch sonst tritt äie äurch Asien unä Europa verbreitete Riefer an äen Talränäern nur selten auf und lässt sich wohl meist als angepflanzt nach weisen, worauf auch der fast durchgängige Mangel an Dachwuchs kinweist. So ist äer Restanck im Regenbachtale vom Vater äes jetzigen Resitzers gepflanzt woräen. Die in Mitteleuropa heimische unä weiter im äussersten Osten Deutsch lands, in Dolen und finnlanä unä nördlich in Skandinavien bis zum 62? verbreitete ficht« ist wir überall, so auch im Gebiete wegen ihres hohen Er trags vielfach angepflanzt. Auchin der Lüneburger Heide gibt es bei Telle usw. ursprünglich ficht«nwäläer, die nach äen Zeugnissen äer Torfmoor« früh«r viel ausgedehnter waren. Die „Struth" bei Wilsdruff steht auf Lettenboden, der als Acker geringere Erträge geben würde als der der Umgebung. Es lohnt nicht, alle die fichtenpffanzungen oder „forste", wie äie grösseren heissen, aufzuzählen. Vielleicht lässt sich aber von jeäem äer Dachweis kestlegen, wann er entstanden ist. Viel wichtiger erscheint es uns, zu verfolgen, wie die äurch äie An pflanzung so gänzlich veränderten Verhältnisse auf die Verteilung der übrigen Manzen einwirken. Wie gewaltig äie Veränäerung ist, sehen wir im Tharandter- unä Grillinburger Walde. Die Landschaft nimmt die Eigenschaften einer mittelerzgebirgischen an und veränäert ihr Ansehen vollkommen. Zunächst haben äie jungen forstpffanzen äen Kampf sufzunehmen gegen äie bisherigen Ansieäler. Mit Hilke äer Pfleger äes Waläes weräen äieselben überwältigt. Das Gras wirä gemäht, anärre „Unkräuter", zu äenen in diesem fall« Sahlweiä«, himbe«r«n unä Lrombeeren, Aälerfarn u. a. g«hören, zwischen den Manzenreihen beseitigt, bis äie gehegten Räumchen ihre Seäränger überragen. Allmählich wirä von ihnen äurch äas Auffangen aller Lichtstrahlen äie übrige Pflanzenwelt verärängt. Es wäre «ine äsnkbar« Aufgabe, festzustellen, wie lange sich ausäauernäe Pflanzen, z. 8. äie äicken Wurzelstöcke äer farne, äie holzigen Ausläufer von Heidelbeere unä preisselbeere erhalten. Die beschattende Wirkung der ficht« muss um so grösser sein, als sie das ganze Jahr wirkt. Dur Schmarotzer und Moäerpflanzen unä ausgeprägte Schattenpffanzen wie äer Sauerklee vermögen sich noch zu erhalten, unä in grösseren Waläungen erscheint der blassgelbe ficktenspargel. Ein solcher Raumzerstörer ist der Hallimasch. Andere Raumschäälinge wie der Eichen Wirrling kommen glücklicherweise seltener vor. Der mit Humus angereicherte Roden bietet Moäerbewohnrrn günstige Lebensbedingungen. Eine reiche Pilzflora siedelt sich an, besonders dort, wo der Kot des Wildes den notwendigen Stickstoff liefert.