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- Erscheinungsdatum
- 1921-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192111199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19211119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19211119
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-19
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
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* Starle Beschäftigung der Thüringer Metallindustrie. In der Weißenfelser Metallindustrie, namentlich in den großen Werken, herrscht ein großer Mangel an gelernten Arbeitern, wie Drehern und Maschinenschlossern. Die Industrie ist der art stark beschäftigt, daß fast keine Arbeitslosen vorhanden sind. Die Arbeitsämter machen darauf aufmerksam, daß arbeitslose Metallarbeiter aus anderen Gegenden Deutschlands in Thürin gen untergebrachi werden können * Der Goldankauf der Reichsbank. Zurzeit beträgt der An kaufspreis für ein Zwanzigmarkstück 850 Mark. In den letzten Wochen hat fast allwöchentlich eine Erhöhung des Preises statt- gesunden. Ms man aus diese Weise Gold heranzuziehen be gann, waren in gar nicht langer Zeit etwa 14 Millionen Marl Gold beisammen, die seinerzeit für die ersten Reparations-^ Zahlungen verwendet wurden. Später sind wöchentlich etn^, eine -albe Million Mark in Gold eingegangen, die zum klei neren Teil in Goldmünzen, zum größten Teil in Goldbarren bestanden. In jüngster Zeit ist der Ankauf von Gold in Mün-, zen sowohl wie in Barren etwas geringer geworden. Nah und §srn. O Besucherzahl der deutschen Universitäten. Im Som mersemester 1920 War die Besucherzahl der deutschen Uni versitäten im Gegensatz zu dem vorhergegangenen Winter semester nicht unerheblich gesunken. Im Wintersemester 1920-21 ist dagegen wieder eine Steigerung der Zahl der Studierenden eingetreten. Es waren nämlich im Winter semester 84 837 Studenten gegen 84 142 im Sommersemestrr eingeschrieben. O Unschuldige Opfer politischer Wirren. In Bremer haven kamen mit dem Dampfer „Möwe" 52 ukrainische Waisenkinder aus der Ukraine über Danzig an, um mit dem Dampfer „Amerika" nach Newyork weiterbefördert zu werden. Die Eltern der unglücklichen Kinder sind den Wirren zum Opfer gefallen, die in Rußland infolge der vielen Aufstände gegen die Sowjetregierung immer wieder ausbrecken. O Eugen Bracht gestorben. An den Folgen einer Lun genentzündung starb in Darmstadt der berühmte Land schaftsmaler Professor Eugen Bracht im 80. Lebensjahre. Bracht, der von 1882 bis 1901 Professor an der Kunst akademie in Berlin war, gehörte der preußischen und baye rischen Akademie der Künste als Mitglied an. O Bei den deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich. Pastor Hoerstel aus Morgenitz auf Usedom und Professor Paffrath aus Paderborn, denen die französische Regierung schon wiederholt erlaubt hat, die deutschen Kriegsgefange nen in Avignon, Cuers und Agay aufzusuchen, haben von dieser Erlaubnis in den Tagen vom 31. Oktober bis 4. No vember wiederum Gebrauch gemacht. Die Gefangenen, denen es gesundheitlich gut geht, nahmen die Grüße der Heimat und deren Überbringer mit lebhafter Freude auf. Am 31. Oktober wurde von einer Abordnung der Gefan genen an den Gräbern der in Avignon bestatteten deut schen Kameraden unter Beteiligung der beiden Geistlichen ein Kranz niedergelegt. Noch immer werden 61 Gefangene in Avignon festgehalten. O Ausgrabung eines alten Rheinschiffes. Einen bemer kenswerten Fund machten Arbeiter des Nh.-Westf. Elektri zitätswerkes, die bei Rheindorf Pfeiler für die 100 000-Volt- Leitung einbauen. Sie legten ein Schiff bloß, das in sei ner Längsrichtung 8 Meter mißt und in seiner Bauart auf das Schleppen mit Seilen vom Ufer aus eingerichtet ist. Man hat die Ausschachtungsarbeiten vorläufig eingestellt, am Sachverständigen "e Besichtigung des Fundes zu er möglichen. O Unrichtige Angaben über Oppau. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß die in den letzten Tagen veröffentlichten Angaben über die Höhe der für das Hilsswerk Oppau ein gegangenen Spenden den Tatsachen nicht entsprechen. Nach Mitteilungen des Reichshilfsausschusses erreichen die bis zum 12. November eingegangenen Beträge die Höhe von 5914 Millionen Mark. Wenn auch noch größere Samm lungsbeträge ausstehen, so läßt sich doch schon jetzt über sehen, daß die früher aenannten Beträge bei weitem nicht erreicht werden O Front gegen Fokker. Wie man aus Paris berichtet, ist der holländische Flugzeugkonstrukteur Fokker, der dort in der internationalen aeronautischen Ausstellung einen Apparat ausgestellt hat, infolge von Kundgebungen ehe maliger Frontsoldaten gezwungen worden, seinen- Namen von dem ausgestellten Apparat zu entfernen und das Ver sprechen zu'geben, die Ausstellung nicht mehr zu betreten. Die Frontkämpfer hätten es auch erreicht, daß der Präsi dent der Republik, der die Ausstellung besichtigte, sich bei der Ausstellung Fokkers nicht aufhielt. Fokker hatte, wie man weiß, seine Apparate an Deutschland verkauft, und sie spielten während des Weltkrieges eine große Nolle. O Die Bevölkerung Polens. In einer Sitzung des pol nischen Parlamentsausschusses für Verwlatungsängelegen- heiten gab, wie aus Warschau berichtet wird, Prof. Buoek eine Übersicht über den augenblicklichen Stand der Bevölke rung in Polen. Die polnische Republik zählt zurzeit 26 940 000 Einwohner, wovon auf Oberschlesien 970 000 entfallen. O Keine Cholera in Estland. Amtliche Meldungen, die bei der estnischen Gesandtschaft in Berlin eingetroffen sind, Gerüchten über den Ausbruck) der Cholera in Reval entgegen. Weder in Reval noch in Estland überhaupt sei auch nur ein einziger Cholerasall vorgekommen. Vermischtes. Astronomisches Jägerlatein. Wenn es nach Herrn Mc. Affee aus Stamford im amerikanischen Staat Connec ticut geht, wird die Menschheit bald nicht nur in der Lage sein, die Frage nach der Existenz von Lebewesen auf den Planeten zu beantworten, sondern auch über den Mond so gut unterrichtet werden, wie wir es heute über unsere Mutter Erde sind. Mc. Affee will ein Fernrohr fertig stellen, das einen'Durchmesser von über 15 Meter haben und eine Vergrößerung von 25 Millionen ermöglichen soll. Die Durchschnittsentfernung von der Erde zum Mond be trägt 384 000 Kilometer. Bei einer tausendfachen Vergrö ßerung würden wir also den Mond bis auf 384 Kilometer dem unbewaffneten Auge nähern, und bei einer hundert tausendfachen Vergrößerung würde dieser Abstand nur noch 3840 Meter betragen, eine Entfernung, die sich bei einer millionenfachen Vergrößerung auf 384 Meter redu zieren würde. Und nun gar eine fünfundzwanzigmillionen fache Vergrößerung! Der Mond würde uns dann etwa auf 15 Meter nahegerückt werden. Goldene Automobile. In London baut man gegen wärtig Automobile, wie man sie bisher noch nicht gesehen hat. Es handelt sich um Limousinen von 45 Pferdekräf ten, die sich von anderen Automobilen dadurch unter scheiden, daß sie ganz vergoldet sind. Der Wagen, die Radscheibe, alles bis zum Stöpsel des Benzinbehälters und dem Vergaser ist mit Gold überzogen. Die einzige Farbe, die sonst an den Fahrzeugen zu sehen ist, besteht m einem dünnen blau-grünen Streifen, der aber kaum her vortritt. Diese Wagen sind für einige indische Fürsten bestimmt und werden ohne Zweifel in den entlegenen Teilen Indiens große Wirkung erzielen. Aus die euro päischen Beschauer sollen aber die umfangreichen gelben Kästen sehr geringen Eindruck machen, wenn auch nicht zu leugnen ist, daß für die goldenen Karrossen, in denen sich unsere Kinderphantasie die Nabobs aus dem Märchen lande vorstellte, das goldene Auto ein durchaus zeitge mäßer Ersatz ist. Neueste Meldungen. Steuerprstest der Gastwirte. Leipzig. Die deutschen Gastwirte veranstalteten hier eine Kundgebung gegen die neuen Steuerbelastungen des Gast wirtsgewerbes. Es gelangten zwei Entschließungen zur An- «mhme, worin in schärfster Weise gegen die hohen Vergnü- gungs- und Umsatzsteuern sowie gegen den geplanten Gesetz entwurf wider den Moholmißbrauch Protest erhoben wird. Ausverkauf in der Lausitz. Dresden. Der Ausverkauf in der sächsischen Lausitz durch die Bevölkerung der benachbarten tschechoslowakischen Grenz bezirke hat in den letzten Tagen einen für die Einheimischen geradezu bedrohlichen Umfang angenommen. Um den Hohen Stand der Krone auszunutzen, die jetzt nahezu den Wert von 2,50 Mark hat, wandert oder fährt, wer nur irgend kann, von drüben über die Grenze nach Zittau^ um hier einzukaufen. Die Geschäfte müssen zeitweilig schließen, da sie den Ansturm der Käufer nicht befriedigen können. Deutsche Einfuhrzölle auf Speisefett? Amsterdam. Nach holländischen Blättermeldungen beab sichtigt die deutsche Regierung, auf eine Reihe von Lebens mitteln, wie Margarine, getrocknetes Obst, Fleischextrakt, Palm öl, Speisefett u. dgl., wieder Einfuhrzölle einzusühren. Ge treide, Kartoffeln, Reis, Lein- und Hanssaat, frisches Obst und Gemüse, frisches Fleisch und Vieh, Schmalz, Naturbutter und Käse sollen dagegen auch weiterhin zollfrei bleiben. Dw Ein fuhrzölle aus Lebensmittel waren kürz nach Anspruch des Krie ges aufgehoben worden. Polnischer Einfall in Litauen. Kowno. Die Polen sind in die neutrale Zone bei Punsk (Gouvernement SuwaM), direi Kilometer tief eingebrochen und bedrücken die litauische Bevölkerung, welche die Hilfe des Völkerbundes angerufen hat mit der Bitte, die Sachlage an Ort und Stelle zu untersuchen. Letzte Drahtberichte Des „Wilsdruffer Tageblattes". Ein bayrischer Gesandter in Dresden? München, 18. Nov. (tu.) Die Korrespondenz der bay rischen Voikspartei erklärt in einem Artikel, daß der Fehler bald wieder gutgemacht werde, der mit der Aufhebung des bayrischen Gesandtenpostens in Stuttgart begangen wurde und daß außer der baldigen Errichtung einer Stuttgarter Gesandtschaft auch eine solche in Dresden folgen werde. Die bayrische Volkspartei stehe der angekündigten Vorlage der Regierung mit dem größten Wohlwollen gegenüber. Gesetzentwurf gegen das Schlemmerunwesen. München, 18. Nov. (Lu.) Der von der bayrischen Re gierung für den Reichsrat ausgearbeitete Gesetzentwurf gegen das Schlemmerunwesen sieht schwere Strafen vor. Es sollen Geldstrafen bis zu 100 000 -F und Gefängnisstrafen bis zu 5 Jahren, im Wiederholungsfälle Geldstrafen von 200 000 und Zuchthaus bis zu 5 Jahren und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte und Ueberweisung an die Landespolizei festgelegt werden. Auch für jene Gewerbetreibende, die der Schlemmerei Vorschub und Beihilfe leisten, sollen schwere Strafen festgesetzt werden. Aus Stadt und Land. Mitteilungen für diese Rubrik nehmen wir immer dankbar entgegen- Wilsdruff, am 18. November. — An die Herren Gemeindevorstände der Umgebung richten wir hiermit die freundliche Bitte, uns in der Ermitte lung der Wahlresultate in den Landgemeinden der Umgebung gütigst zu unterstützen und uns dieselben nach Bekanntwerden umgehend mitzuteilen. — Totenfest. Tanzvergnügungen an öffentlichen Orten so wie in Räumen geschlossener Gesellschaften und in Privat häusern sind am Totenfestsonntag und am Vorabend des Toten- festsonntags von nachmittags 6 Uhr ab verboten. Theatralische Vorstellungen, einschließlich Lichtspiel- und Kabarettauffüh- rungen, sind am Totenfestsonntag und dessen Vorabend nur ge stattet, sofern angemessene ernste Stücke gewählt werden und namentlich die Aufführung von Possen und ungeeigneten Lust spielen unterbleibt. Musizieren zur Unterhaltung der Gäste in Schankwirtschaften und sonstige, namentlich mit Musikbeglei tung verbundene geräuschvolle Vergnügungen sind verboten. Dagegen können Konzerte, die dem Ernste des Tages ent sprechen, nachgelassen werden. — Kurzer Landtagsbericht. Acht Stunden lang dauerte die Sitzung des Landtages am Donnerstag, trotzdem in der Haupt sache nur schon längst Erörtertes zum soundsovielten Male wiedergegeben wurde. Zunächst handelte es sich um den von den bürgerlichen Parteien gemeinsam gestellten Antrag, den drei unabhängigen Ministern Lipinski, Fleißner und Jäckel das Miß trauen des Landtags auszusprechen. Der Antrag wurde dann mit 47 sozialistischen gegen 46 bürgerliche Summen abgelehnt. Hierauf wurde nochmal in fünfstündigen Auseinandersetzungen über die sogenannten „Enthüllungen" Lipinskis und über die zu dieser Angelegenheit von den bürgerlichen Parteien abgegebenen Erklärungen geredet. In vorgerückter Stunde begründete dann noch Dr. Wagner (Dnatl.) einen Antrag seiner Partei, aus finanziellen Gründen das Wirtschafts- und das Arbeitsmini sterium zusammenzulegen. Der Antrag wird dann dem zu ständigen Ausschuß zur Weiterberatung übergeben. — Nächste Sitzung Freitag mittag 1 Uhr. — Gute Bücher für den Weihnachtstisch. Wie im Vor jahre, so haben auch dieses Jahr einige der Herren Lehrer die Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt einer eingehenden Prü fung unterzogen und die Spreu vom Weizen gesiebt. In Ver bindung mit den guten alten Büchern für unsere Jugend aller Altersklassen sind diese Neudrucke zu einer Ausstellung im Lehrerzimmer der Schule zufammengestellt worden, um den Eltern bei der Auswahl guter Bücher für ihre Kinder an die Hand zu gehen. Die Bestellungen können dann bei den hiesigen Buchhändlern bewirkt werden. Die Ausstellung ist morgen Sonnabend von 2 bis 5 Uhr und Sonntag von 10,30 bis 12 und 2 bis 5 Uhr geöffnet und zum Besuch angelegentlichst empfohlen. — Den Auftakt zu den Stadwerordnetenwahlen gab eine gestern abend von der Sozialdemokratischen Partei nach dem „Adler" einberufene Versammlung, die sich eines guten Be suches besonders seitens der Frauen erfreute. Nach begrüßenden . Worten des Herrn Gabler als Leiter der Versammlung gab ' Herr Stadtv. Schumann einen Bericht über die Tätigkeit der sozialdemokratischen Vertreter im Stadtparlament während der jetzigen Wahlperiode, insonderheit auf dem Gebiete des Er- nährungs- und Fürsorgewesens. Er begründete die Wichtigkeit der bevorstehenden Wahl mit dem Hinweis auf die kommende Erledigung der Gemeindeverfassung, des Reichsschulgesetzes, der Gemeinde- und Grundsteuer und stellte als Forderungen seiner Fraktion für die Zukunft folgende Punkte aus: Gleiche Rechte für alle Arbeitnehmer, Schutz der Schwangeren und Wöchne rinnen, Bekämpfung des Wohnungselends und der Wohnungs not, durchgreifende Hilfe für alle Opfer des Krieges, Hebung der Notlage der Erwerbslosen, Umgestaltung des Ärmenwesens in großzügiges Unterstützungswesen, Ausbau der Wohlfahrts pflege, gerechte Besoldung aller Gemeindebeamten und -arbeiter, freiheitliche Ausgestaltung des Schulwesens, Schutz der Schwä cheren und Heranziehung der Leistungsfähigen. Nach kurzer Aussprache nahm die wegen Automobilpanne verspätet einge troffene Referentin, die bekannte Dresdner Stadträtin Frau Dr. Stegmann, das Wort zu ihrem Vortrage. Sie sprach von der Teuerung und den unnützen Klagen, von falschen An schuldigungen der Revolution und der Sozialdemokratie, empfahl allen, sich in die Gegenwart hinein- und für die Zukunft einzu stellen. Die demokratische Verfassung müsse gestützt, die Er rungenschaften der Revolution erhalten bleiben. Weder Klassen herrschaft von rechts noch Diktatur von links, einzig und allein gegenseitiges Verstehenlernen und Zusammenarbeit führe zu ge sunden Zuständen, zum Frieden im Innern. Nicht das Ge ringste dürfe mehr zerstört werden, erst müsse das Neue vor bereitet, währenddem das Alte verbraucht werden. Das richtige Samenkorn müsse in die Erde gelegt werden und unsere Kinder in der Schule nicht für die Schule, sondern für das Leben er zogen werden. Damit kam die Vortragende auf die Schulfrage zu sprechen, die sie in wirklich großzügiger Weise behandelte. Ihre anregenden, geistig wertvollen Ausführungen, auch jene vernunftwissenschaftlichen im Schlußwort, fanden ungeteilten herzlichen Beifall. — Ferkelmarkt Wilsdruff Freitag, den 18. November. Auftrieb 58 Stück, Verkaufspreis 150—220 — „Der Kaiser der Sahara" wird morgen Sonnabend und Sonntag abend im 2. Teil des großen Filmwerkes „Der Mann ohne Namen" die Besucher der Lindenschlößchen-Licht- spiele in Spannung halten. — Um die Erhöhung der Erwerbslosenunterstützung. Im Haushaltausschuß B des Landtages wurde am Donnerstag u. a. über den Antrag der Kommunisten auf Erhöhung der Erwerbs losenunterstützungssätze beraten. Ein endgültiger Beschluß wurde nicht gefaßt, weil man erst in kommissarischer Beratung mit der Negierung die Angelegenheit noch einmal prüfen und die Fest setzung der Unterstützungssätze mit den vom Reiche bewilligten in Einklang bringen muß, weil das Reich die Hälfte der Mittel für die Erwerbslosenfürsorge seinerseits aufbringt. — Einführung billiger Sonntagsfahrkarten bei der Eisen bahn. Den Eisenbahn-Generaldirektivnen sind für die Auflage von Sonntags-Fahrkarten im wesentlichen folgende Richtlinien gegeben worden: Bis auf weiteres sollen die Sonntags- Fahrkarten nur den Bewohnern großer Städte zugute kommen, um ihnen den Besuch nahe gelegener Erholungsorte zu erleichtern. Die Karten sind auf Entfernungen bis zu 60 Km., in besonderen Ausnahmefällen bis zu 75 Km. zu beschränken. Sie werden für die dritte und vierte Wagenklasse der Personenzüge ausgegeben und gelten im allgemeinen nur am Tage der Ausgabe, nach Entscheidung der Eisenbahndirektion aber vom Sonnabendmittag ab. Die Karten sind um 33sts A billiger als die gewöhnlichen. Außer an Sonn tagen werden sie auch an den allgemeinen Festtagen ausge geben. Die Wiedereinführung der Sonntagskarten stellt zu nächst nur einen Versuch dar, dessen Aufrechterhaltung und etwaige Ausdehnung hauptsächlich von der Entwicklung des Be triebes abhängt. — Plötzliche Verteuerung der böhmischen Braunkohle. Sämtliche böhmische Kohlengroßhandlungen haben die Preise vom 12. November an mit Rücksicht auf den Sturz der Mark kurzer Hand aus Markpreisen in Kronenpreise umgewandelt. Für zahllose Firmen, namentlich in Sachsen, die seit Jahren auf böhmische Braunkohle eingerichtet sind, ist diese Preis erhöhung katastrophal. Es ist unmöglich für sie, noch Braun kohle aus Böhmen zu beziehen; ebenso kann für Hausbrand keine böhmische Kohle mehr gekauft werden. Daraus ergibt sich eine neue schwere Belastung des inländischen Kohlenmarktes. — Eine der ersten Folgen wird eine empfindliche Knappheit an Zeitungspapier fein, da die Papierfabriken bisher schon über ungenügende Belieferung mit Kohlen zu klagen hatten. — Sächsische Erzeugerhöchstpreise für Kartoffeln. Die Kar toffelnotierungskommission des Landeskulturrates hat auch für diese Woche keine neuen Preise festgestellt, sondern die Preise der vorigen Woche in Geltung gelassen. Diese sind für die Kreishauptmannschaften Dresden, Bautzen und Leipzig je 48 bis 56 -T, für die Kreishauptmannschaften Chemnitz und Zwickau je 49 und 58 Ol Wichtig für Ostpreußenreisende. Die Öffnung ver- TRchenFch"m-R ssiossHnns4,ggwrr, einWsttHa eni rdgen schiedener Wege durch den Korridor nach Ostpreußen hat zu Weiterungen- mit polnischen Eisenbahnbediensteten ge führt. Die Polen verlangen Fahrkarten, die nur über Vie Strecke gelten, die der Reisende benutzt. Daher müssen die Reisenden nach Ostpreußen bei der Lösung der Karten an geben, welche Strecke (Konitz—Marienburg oder Schneide mühl—Thorn) sie zu benutzen gedenken. Ferner sind für die Zoll- und Paßnachschau in den D-Zügen im polnischen Korridor zwischen Berlin und Ostpreußen über Stolp neue Bestimmungen getroffen worden. Die Prüfung findet während der Fahrt zwischen Groß-Boschpol und Stolp oder umgekehrt statt, für Lauenburg daselbst. In Groß- Boschpol dürfen die Durchgangsreisenden die Wagen nicht verlassen. Der Speisewagen darf während der Prüfung nicht benutzt werden. Handgepäck und Pässe werden in den Abteilen nachgesehen; die Reisenden müssen sich in ihrem Abteil aufhalten und das Offnen des Gepäcks vor bereiten. Dann wird das Gepäck im Gepäckwagen zoll amtlich in Gegenwart der Reisenden abgesertigt. — Braunsdorf. Nachdem unser schönes Krieger denkmal in den letzten Wochen an der Südseite des Dorf platzes zur Aufstellung gekommen war, fand am Sonntag nach mittag die schlichte Weihe statt. — Dresden. Die amtliche Feststellung des Wahlergebnisses hat die bereits gemeldete Verteilung der Sitze (42 auf die bürgerlichen und 42 auf die sozialdemokra tischen Listen) bestätigt. — Dresden. Die italienischen Mitglieder der hie sigen Ententemission, ein Major, ein Sergeant, ein Kor poral und ein Soldat, sind von ihrer Regierung abberufen worden und haben Dresden verlassen. — Kamenz. Ein Opfer des kaum erst begonnenen Winters wurde eine auf der Uferstraße wohnhafte 64jährige Frau. Sie rutschte infolge der Glätte auf der Straße aus und fiel so un-, glücklich, daß sie beide Arme brach. — Schmiedeberg. Am Bußtag früh brach in der Stroh- und Filzhutfabrik von Max Jentzsch in Niedervöbel Feuer
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