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IHeivung des Allgemeinen Deutschen Eisenbahnerverban des steht im Augenblick zwar noch aus, doch dürste sie sich ebenfalls den Entschlüssen der andern Organisationen an passen. Die Landesgruppe Sachsen der Gewerkschaft deut scher Eisenbahner hat auf einem außerordentlichen Ver bandstage dem Ergebnis der Berliner Verhandlungen zu- aestimmt. Deutscher Reichstag. (51. Sitzung.) es. Berlin, 19. Januar. Die heutige Sitzung, die erste nach den Weihnachtsferien, war verhältnismäßig stark besucht. Präsident Loebe richtet« an die Erschienenen Worte der Begrüßung und gedachte dab«i i>er gestrigen wiederkehrenden Erinnerung an den 18. Januar 1871, an dem vor 50 Jahren die deutschen Stämme ihre Einheit be gründeten. An diesen Zusammschluß, betonte der Präsident, schloß sich die Geburtsstunde des ersten deutschen Reichstages an. Jetzt ist nicht Zeit zu lauten Festen. Wir haben die Pflicht, den Bund der Einheit zu wahren und dem Tag entgegenzu arbeiten, an dem niemand mehr wagen wird, die Ebenbürtig keit Deutschlands im Kampfe der Völker zu bestreiten. Wir sehen auch mit Ruhe dem Tage entgegen, an dem das Selbst- bestimmungsrecht der Völler auch den zurzeit von uns abge- trennten Stammesbrüdern und auch den Völkern Österreichs zugute kommt. Erst dann wird die deutsche Einheit vollkom men sein. Nach dieser beifällig aufgenommenen Ansprache widmete Präsident Loebe dem verstorbenen Abgeordneten Legien (Soz.) und dem früheren Reichskanzler von Beth mann Hollweg Worte des Gedenkens, die vom Hause stehend angehört wurden. Der Präsident bemerkte in seinen, Herrn von Bethmann Hollweg gewidmeten Ausführungen be sonders daß an den guten Absichten Bethmanns nicht zu zwei feln ist, und daß mithin kein Grund vorliege, ihm eine stille Ehrung zu versagen. Dieser Nachruf wurde durch den Abge ordneten Malzahn (Komm.) unterbrochen. Abg. Breit scheid ries dazwischen: »Er (Bethmann) war der Kriegs schuldige!" Diese Kundgebung rief im ganzen Hause stür mischen Widerspruch hervor. Es sollte dann in die Tagesordnung eingetreten werden, aber vorher verlas der Abg. Dr. Levi (Komm.) einen Protest gegen die der 50jährigen Gedenkfeier der Reichsgründung gel tende Erklärung des Präsidenten. Diese Kundgebung ries im Hause drartigen Widerspruch hervor, daß Präsident Loebe be schwichtigend bemerkte, man werde den Zwischenfall schneller beenden, wenn das Haus ruhig bleibe. Nachdem der Abg. Dr. Levi seine Vorlesung beendet hatte, erklärte der Präsi dent, er nehme an, daß niemand aus dem Hause weiter Notiz von dem Protest zu nehmen gedenke. Nunmehr trat das Haus in die Tagesordnung ein und überwies ohne Debatte das Auslandsschadengcsetz, das Kolonialschadengesetz und das Ver drängungsschadengesetz an den Haushaltsausschuß. Der Ausnahmezustand in Bayern. Alsdann begründete der Abg. Soldmann (U. Soz.) den Antrag der Unabhängigen, die von Bayern aus Grund des Artikels 4Z der Versassung von Bayern getroffene Maßnahmen außer Kraft zu setzen. Zur Begründung dieses Antrages be« merkre der Redner unter anderem, daß Bayern der Hort der Reaktion geworden sei und daß die bayerische Regierung die Gelegenheit herbeizusühren suche, ihre Soldateska, bestehend aus der Orgesch und den Einwohnerwehren aus harmlose Leute loszulassen. Der Reichsminister des Innern, Koch, erwiderte dem Redner, daß die Reichsregierung sich mit der bayerischen Ne gierung in Verbindung gesetzt habe, um die Notwendigkeit des Ausnahmezustandes nachzuprüsen. Im allgemeinen halte es die Neichsregierung nicht jür angebracht, in die polizeilichen Angelegenheiten der Länder einzugreisen. Diese Ausführungen des Ministers wurden von der äußersten Linken durch ständige Zwischenrufe unterbrochen. Der Abg. Remmels (Komm.) ries dem Minister unter anderm zu: „Handlanger der Orgesch!" und erhielt dafür eine Rüge des Präsidenten. Staatssekretär Meyer trat don Erklärungen des Ministers bei und wies in längeren Ausführungen nach, daß die Neichs- uersassung in Bayern nirgends verletzt werde. Die Besprechung der Interpellation wird beschlossen. Neueste Meldungen. Beitrage für einen Vogescndurchstich. Colmar. Eine Reihe von Gemeinden, darunter Markich ünd Colmar, haben namhafte Beträge bis zu 100 000 Frank zur Verfügung gestellt, um die Vorstudien für den Vogesen durchstich bei Markich und Metzeral zu unterstützen. Briand für europäische Versöhnung. PariS. In weiten Schichten herrscht das Gefühl, daß Briand in der französischen Politik eine Kursänderung in der Richtung einer europäischen Versöhnung, des Friedens und des Wiederaufbaues durch Arbeit und Ordnung bedeute. Letzte Drahtberichle des .Wilsdruffer Tageblattes". Deutscher Einspruch gegen das Adstimmungs- reglement. Berlin, 2V. Ian. (tu.) Gegen da» Abstimmung»« Reglement, da» die Internationale Kommission am lly. September 182V erlagen hat, erhebt die deutsche Regierung bei der Botschasterkonferenz und den Negie rungen von Paris, London und Rom in einer Note mit reichen Begründungen Einspruch. Die Note beklagt, daß da» Abstimmungs-Reglement ohne Anhören deutscher Stellen erlassen wurde, während den Polen Gelegenheit gegeben war, ihre Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Eie wendet sich gegen positive Verletzungen des Friedens- Vertrages, besonder» durch Ansetzen verschiedener Wahl tage und durch die Ansetzung des früheren Wohnsitz, Zeitpunktes auf 1904. Die Note zählt dann die weiteren ungerechten Bestimmungen auf und bringt al» gerechtesten Stichtag für den früheren Wohnsitz den 1. Januar 1918 in Vorschlag. Eine Aktion der Gewerkschaften zur Behebung der Arbeitslosigkeit. Berlin, 20. Januar (tu.) Wie da» Berliner Tage blatt hort, fand in Berlin eine Konferenz der Vorstände der freien Gewerkschaften und Ler Betriebe über die Frag« der Einleitung einer großen Aktion zur Behebung der Arbeitslosigkeit und der allgemeinen Notlage der Arbeiterschaft statt. Im Vordergrund der Verhandlungen stand da» Problem der Einführung von Kurzschichten. Ei« reinsozialiftisches Kabinett in Mecklenburg. Schwerin, 20. Ian. (tu.) Nachdem die Fraktionen im Mecklenburger Landtag den früheren sozialdemokra tischen Minister Stelling zum Ministerpräsidenten gewählt haben, nahm in seiner gestrigen Sitzung der Landtag die Wahl der übrigen Minister vor. E» kam durch Zusammen gehen der Mehrheitssozialisten mit den Kommunisten ein rein sozialistisches Kabinett zustande. Viktor Kopp Verläßt Berlin. Berlin, 20. Januar, (tu ) Wie die T -U. erfährt, M»t der Vertreter der Sowjetregierung in Berlin, Viktor Kopp, seinen Abreisebefehl von der Moskauer Regierung erhalte«. Sein Nachfolger ist noch nicht bestimmt. Für de« Anschluß a« Deutschland. Passau, 20. Januar, (tu.) Wie die Passauer Donau-Zeitung meldet, sind sür den 20. Januar große Straßend emonstrarionen in Wien geplant zum Sturz der Regierung und zur Bildung einer Koalitionsregierung mit Proklamierung de» Anschluffe» an Deutschland. Aus Stadl und Land. WM-Mu«««« stk »t«z« MUnrt» »ir U-M« Wilsdruff, am 20. Januar 1921. Sitzung des Bezirksausschußes der Amishauptmauuschast Meißen am 17. Januar 1921. Die heutige 1. Sitzung de- Bezirksausschusses im neuen Jahre eröffnete Amishauptmann Dr. Sievert, indem er nach einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr verwies auf die Hauptsorgen, die Reich und Land noch immer bewegen, inebewndere die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse, die anhaltende Teuerung, die fortichreilende Arbeitslosigkeit und die außerordentlich ernste Lage der Staals- und Gemeindefinanzen, von denen ja auch die Zukunft des Bezirkes abhängig sei. Der Bezirksausschuß genehmigte alsdann die Satzung des Gemeindeverbandes der Siadl Wilsdruff und der Landgemeinden Grumbach, Herzogswalve, Hühndorf, Kausbach, Kesselsdorf, Roitzsch, Steinbach d. K, Unkersdorf und Weistropp zur Unterhaltung einer Straßenwalze. Ferner genehmigte der Bezirksausschuß den Tanzplan sür den Bezirk der Amtshauptmannschafl Meißen auf das Jahr 1921, der sich im allgemeinen mit dem Tauzplane für das vergangene Jahr deckt. Von der am 20. Januar in Frankfurt a. O. in Aussicht genommenen GrünoungSoersammlung des Elbe- Oder-Kanal-Vereins nahm der Bezirksausschuß Kenntnis. Der Amtshauplmann, der über die Verkehrsbedcutunz des geplanten Elbe-Oder-Kanals berichtete, bemerkte, daß der Meißner Bezirk an dem Projekte ein außerordentliches In teresse habe. Der Kanal würde die Elbe an der E nfahit zum König-Aldert-Hafen in Dresden verlassen und nach Wetterführung in der Niederung östlich des Spaargebirges die Stadt Meißen etwa im Zuge des Fürsten grabens durchqueren. Der Bezirksausschuß sprach sich grundsätzlich für den Beitritt des B-zirksverbanves aus und erklärte ein- Vertrelung der Amtshauptmannschaft m der Gründungse Versammlung für erwünscht. Der Nmtshauptmann als Berichterstatter erwähnte, daß jetzt die Frage der Errichtung einer Automobil- Verbindung von Cossebaude nach M»ißen erwogen werde, und daß der Plan nicht ohne Aussicht auf E-folg sei. Vielleicht würde sich der Verkehr zunächst eines Kiaflwagens einmal am Tage und zu bestimmten verkehrSreich-n Tages stunden einrichten lassen. Demnächst solle eine Versammlung der an dieser Autoverbindung inlere stellen Gemeinden und anderen Beteiligten einberufen werden. Im Anschlusse hieran wurde die Regelung der künf tigen Unterstützung der Gemeinden auf dem Gebiete der Wegeunlerhalrung besprochen. Entsprechend den Aus führungen des Amlshauptmanns war man sich darüber einig, baß nun die Unterhaltung der größten Durch- gangsstraßen den Gemeinden abgenommen und auf brettere Schultern gelegt werden möchte. Die Unterhaltung der übrigen Straßen auf den Bezirk zu übernehmen, sei aus- geschlossm, da diese Regelung eine ungeheure Verteuerung aller Wegebautcn mit sich bringen müßie Grundsätzlich sei davon auszugehen, daß die Wegeunterhaltungspflichngen nach wie vor die P.meinden bleiben, baß ihnen aber, soweit sie bedürftig sind, erhöhte Beihilfen aus Bezirke- mitteln zur Wegeunterhaltung gewährt werden möchten, da auf wesentliche Erhöhung der SlaalSunlerstützung lewer nicht zu rechnen sei. Der 21 öffentliche Punkte umfassenden Sitzung schloß sich eine nichtöffentliche Sitzung an. — NeichSgründungSfeier -eS Deutschnattoualen BolksvereinS tm Amlsgerichtsbezirk Wilsdruff. Im ge schmückten Adlersaale hatte sich gestern abend eine statt liche Gemeinde zu einer würdigen ReichsgründungSfrier zusammengefunden. Nach Konzertstücken der Stadikapelle u"d Vortrag einer vaterländischen Dichtung durch Isidore Leyn, richtete Herr Siadtrat Dr. Kronfeld an die An wesenden ernste von der Bedeutung des TageS getragene Begrüßungsworte, die überleiteten zu der gehaltvollen Fest rede des Herrn Dr. jur. Gronau-Dresden: »Der 18. Jan 1870 und wir". Ec entwickelte in packenden Worten ein umfassendes Bild von dem Werden des Reiches, den glorreichen Tagen der Entwicklung unseres Vaterlandes und der großen Zeit von 1914. Heute feiern wir den JubiläumStag nur als ErinnerungStag an das Große und Herrliche, was wir verloren Haden, als den Tag des Ge löbnisse- zum deutschen Gedanken, als den Tag zuver sichtlichen und felsenfesten Hoffens auf die Siunde, in der wir wieder stolz und jubelnd rufen dürfen: Die Knecht schaft hat ein End> Stürmische Zustimmungekundgebungen folgten den Ausführungen. Dann zeigten d>e Geschwifter PetterS von der Sächsischen Slaatsoper verschiedene Tänze in künstlerischer Vollendung und ernteten damit reichen Beifall Mit zwei Parademärschen seitens der Sladtkapelle fand die rindruck-volle Feier ihren Schluß. — Kunstabend am kommenden Sonntag im Goldenen Löwen. Ein ganz besonderer Kunstgenuß steht uns am kommenden Sonntag in Aussicht. Nicht allein, daß man wieder einige Kammermusiker zu hören bekommt, sondern vor allem deshalb, weil es gelungen ist, die jugendliche Tänzerin Wera Waldheim nach Wilsdruff zu b-kommen. Die Künstlerin wurde bei ihren Gastspielen dieser Woche in Olbernhau und im Plauenschen Grunde stürmisch ge feiert. Nicht bloß wegen ihrer hochvollendeten Tanzkunst, sondern auch wegen ihre- anmutigen, formvollendeten Körpers. — Die neuen Forderungen der sächsischen Gemeinde arbeiter. Wie wir schon gemeldet haben, haben die sächsischen Gemeindearbeiter neue Lohnforderungen erhoben. Die über diese geführten Verhandlungen sind am DlenSlag zu einem vorläufigen Abschluß gekommen und zwar auf der Grundlage, daß eine Erhöhung des Etunderlohn s um 45 Psg. lür Volljährige, um "5 Psg. für rundliche und um 20 Pfg. für minderjährige A-bOler in den Oris- klassen und L nntreten soll und daß m der Ortsklasse L die Erhöhungen 60, 40 bzw. 30 Pfg betragen sollen. — Die Maul- und Klauenseuche war am 15 Januar in der Amishouptmannschaft Meißen noch i" 44 Gemen den und 124 Gehöften verbreitet gegen 73 Gemeinden und 225 Gehöfte am 1. Januar. — Ablieferung von Luftfahrzeuggerät. Die bis herige Ablieferung deS deutschen Luflfahrzeugge>äts genügt der Entente noch ruchr. Sie sucht daraus eine Verletzung deS Art. 202 deS Versailler V-itrags herzuletten und be gründet damit daS Recht, eine Verlängerung des Bauverbots fürLuftfahrzeugeiund sonstige, die deutsche Luftfahrt lähmenden Maßnahmen zu fordern. Da die deutsche Regierung d:e Ablehnung dieser Forderungen nur aufrecht erhalten kann, wenn der Entente die Gründe, auf die sie ihre Forderungen stützt, entzogen werden, ist durch eine Verordnung des Reichsschatzministers die Anmeldungs- und Ablieferungsfrist endgültig bis zum 3l. Januar 1921 verlängert worben. Bis zu diesem Tage ist sämtliches Kriegsluftfahrzeuggerät der Reichslreuhandgesellschaft m>t Zweigstelle Dresden — Königsufer 2 —, anzumelden und aozuliefern. Nach Ablauf dieser Frist treten für weitere Zuiückhaltung hohe Strafen ein (Gefängnis bis zu 1 Jahre, Geldstrafe bis 100000 Mark,Einziehung ohne Entschädigung) — Däs betr. Gesetz nebst Ausfüh ungsverordnung ist im Reichsgesetzblatt S. 43 ff, veröffentlicht. — Für sofortige GemeinveratSwahlen. Die erst" sächsische ReoolutionSregierung hatte bekanntlich sofort nach ihrem Zusammentritt angeo-dnet, daß zu sämtlichen Stadt- und Gemeindeverwaltungen in Sachsen Neuwahlen vorzunehmen seien, da sich die politischen Verhältnisse grundlegend geändert hätten. Nachdem nun aber die legten Landtagswahlen auch wieder eine grundlegende Äenderung der politischen Verhältnisse in Sachsen ergeben Haden, hat nunmehr die demschnattonale LandtagSfiakt on einen Antrag eingebracht, in dem die Regierung um so fortige Vorl gung eines GefttzmtwU'fes ersucht wird, durch den die Stadt- und Landgeme nden, die seil dem 10. Februar 19l9 noch keine GemeinderaiS- bezw Stadt- verordnetenwahl vorgenommen haben, angewiesen werden, sofort derartige Wahlen au»zuschre,ben. — Torffeuerung für Hausbrand. Beim Verfeuern von Torf in Haurbrandfeuerungen werden oft Fehler ge macht, die einen beträchtlichen Mehraufwand von Toif zur Folge haben. Zumeist wird der Rost zu dünn belegt und keim Abheizen die Feuer- und Äschefalllür zu spät ge schlossen. Der Torf ist möglichst trocken und luftig zu lagern. Trockener Torf ist b-sonberS für Kachelöfen ge eignet. Folgende von der Heiztechmschen Landeskommisston deS Töpftrgewerbes erp-oble Haupt^rundsätze sind zu be achten: 1. Bei Ofenfeuerungen. Anzünden: Bedecke den Rost gleichmäßig und vollständig mit zerkleinertem Torf, entzünde auf dieser Unterlage etwa eine Handvoll gespaltenes Holz und breite darauf 2 bs 3 Sasaufeln z rklemerten Torf aus. Schließe die innere Feuertür?; äußere F uerrüre und Aschefalllür lehne an. Nachlegen: Verteile die Glut auf dem Rost und stoppe den Feuerraum mir Tmfstücken ziemlich voll. Die äußere Feuertür einklmken, AichesaUlÜr anlehnen. Wiederhole das Nachlegen nach Beda f. Schließen des Oiens: Kurze Zeil nach dem letzten N-chlegen ver schraube die Heiz- und Aschefallrür dicht. 2. Bei H.-rd- feuerungen: Anzünden wie vorher. Zur Erzielung von Starkfeuer Glut auSbreittn und sie mii zerkleinerten Torf stücken von Walnuß bis Eizröße gleichmäßig in möglichst hoher Schicht bedecken. Aschefalllür offen hallen. Für Schwachfeuer große Torfstücken auf die auSgebreitete Glut legen. Aschefalllüre schließen! Bedecke den.Rost stets voll ständig mit Torf,' durch unbedeckte Rostlpalten wird Torf verschwendet und die Kochwirkung verzögert. — FolgenberPapiernoiund-Tk»erunl>.DieHandels- kammer Leipzig gibt bekannt, daß die Herausgabe der bisher monatlich erschienenen Mitteilungen der Handelskammer Leipzig infolge der immer mehr steigenden Papielkosten von jetzt ab eingestellt wird. — Pirna. Der UeberwachungSauSschuß der Amts- Hauptmannschaft Pirna nahm in der letzten Zeit einige Mühlenreoisionen vor. Dabei ist man tollen Dingen auf die Spur gekommen. In Lohsdorf bei Schandau halte der Müller in weniger al- vier Monaten zum Beispiel 830 Zentner Getreide schwarzgemahlen. Er führte ein Tagebuch, worin fein säuberlich sämtliche Kunden verzeichnet waren. N chl weniger als 133 solcher Sünder haben eine Einladung des Staatsanwalts zu einer kleinen, aber un- freundttchen Aussprache wegen ihrer Sünden erhallen. Aus einem verschlossenen Bodenkämmerchen, wo angeblich altes Geiümpel lagert», holte man 4'/, Ztr. 60pr»z. Mehl hervor. 12 bis 15 v. H. der von Lohsdorf bezogenen Brote waren markenfrei. Am 19. Dezember konnte der Zug in Kohlmühle nicht die Körbe der Hamsterer fassen, die in Lohsdorf Mehl g°holt hatten. — Waldheim. Der Rittergutsbesitzer Sahrer vonSahr auf Ehrenberg, der lange Jahre der Ersten Sächsttchen Ständekammer angehörte und dort eine führende Rolle gespielt hat, ist in der Nacht zum Mittwoch auf seinem Wohnsitz Ehrenberg gestorben. — Pöhl bei Jocketa. Hier ist am Montag ein Schul- streik ausgedrochen, hervorgegangen aus Differenzen zwischen dem Kirchschullehrer und dem Geistlichen. Dem L-Hrer war von seiner vorgesetzten Plauener Behörde aufgegeben worden, seine Dienstwohnung bis zum 22. d. M. zu räumen. Die Einwohnerschaft will ihrs Kinder solange nicht zur Schuls schicken, bis sie die Gewißheit erhalten habe, daß der Lehrer im Orte verbleibt. — Sachsgrün i. B. Unter schweren Vergiftungs erscheinungen erkrankten hier in vergangener Woche nach dem Genüsse von Suppe mehrere Glieder der Familie Waldenfels. Heftiges Erbrechen förderte Giftstoff (ein Arsenikpräparat) wiedsr zutage. Eine kaum 14 Jahre alte Dienstmagd, welche sich dadurch verdächtig gemacht hatte, daß sie von der Suppe nichts mit genoß, gestand, sie habe ihre Herrschaft vergiften wollen, um aus dem ihr nicht zusagenden Dienste zu kommen.