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MWmfferNgebM iahen nur bet Bae- für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Tharandt Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. k Bostscheck-Konro: Leipzig Nr. 286ls sowie für das Forst- IIH Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Jahre H841. Inserffonsp»«« pfg. für l>!e ü-gespaltenr Koepuszetle oder deren Naum, LokalprU« Pfg., ReNamen pfg., affe«m>« Teuerung«zuschlag. Z »raub und tabellarischer Satz mit zoV Aufschlag. Bei Mederholuna und Jahre«»». 'hen entsprechender Nachlaß. Belanntmachungen im amtlichen Teil lnur von BehSr. die Spaltzeile so Pfg. bez. 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Die Ortspol'zeibehöcden haben in Fällen, die ihrer Ansicht nach hierfür in Frage kommen, vor eigner Entschließung dem Arbeitsministerium sofort Bericht zu erstatten. D r e s d e n , am 22. November 1919. 753 b* Arbeitsministerinm. Montag Sen i. Dezember igiy nacbm. i Ubr wird im Verhandlungssaale des amtßhauptmannschaftlichen Dienstgebäudes Bezirkstag abgehalten werden. Die Tagesordnung hängt im Anmeldezimmer der Amtshaupt mannschaft aus. Meißen, am 25. November 1919. K>n Die Amtshauptmannschast. Wneknrchra haben im „Wilsdruffer Tage blatt", das einen weitver zweigten u. kaufkräftigen Leser kreis besitzt, große Wirkung. kl Die Hilfsaktion des Reichskabinetts für Wien. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die Havasmelduna, daß die Reichsregierung deutsche Offiziere zur Aburteilung an Frankreich ausgeliefert habe, wird von dieser entschieden dementiert. , * Staatskommissar Hörsing hat nun endgültig seinen Ab schied etngereicht. * Der frühere Ministerpräsident Scheidemann ist zum Ober bürgermeister von Kassel ausersehen. * Die durch den Streik in Bitterfeld stillgelegten Werke sind durch die technische Nothilfe wieder voll in Betrieb gesetzt worden. * Die Jahreskonferenz der Leiter und Leiterinnen der höheren Schulen der Provinz Brandenburg hat sich mit dem wegen den Hmdenbmgkundgebungen gemaßregelten Direktor Leonhard solidarisch erklärt. * Zu Nachfolgern Haases wurden- die Abgeordneten Henke Und Geyer-Leipzig zu Fraktionsoorsitzcnden der Unabhängigen Mit gleichen Rechten gewählt. * Der Oberste Rat hat den Vorschlag gemacht, daß in Memel und Danzig englische Truppen ein Jahr und m Schiewig 8 bis 20 Monate verweilen sollen. * Der Papst tritt in einer Note an Frankreich energisch Nr die sofortige Heimschaffung der deutschen Kriegsgefangenen em. * In Athen wurde ein Komplott königstreuer Offiziere gegen Venizelos und die Regierung entdeckt. Knorr und Knubben. Im Mehrheitsblock der Nationalversammlung ächzt Und stöhnt es wieder einmal unter und gegeneinander. Lange genug hat man sich um die Hauptpunkte des Be triebsrätegesetzes herumgedrückt, denn gebranntes Kind scheut das Feuer. In diesen Fragen ist, wie man hin länglich erfahren hat, mit Sozialdemokraten schlecht Kirschen essen, besonders wenn sie in der Regierung sitzen und der unabhängige Hofhund auf dem Sprunge steht, um dem Inhaber der Gewalt die Hölle heiß zu machen. Aber nun soll bis zur Weihnachtspause auch dieses Gesetz auf geräumt sein — man will den Weg freimachen für neue Arbeiten. Genug, es muß endlich Farbe bekannt werden, Und wir werden sehen, ob der Parlamentarismus, der sich selbst auf den Thron gesetzt hat, auch wirklich regieren kann. Den Demokraten, von denen diesmal der haupt sächlichste Widerstand ausgeht, muß freilich zugestanden werden, daß sie sich keinen geringfügigen Gegenstand für ihre Opposition ausgesucht haben. Das Betriebsrätegesetz soll die vielberedete Demokratisierung der Arbeit in Stadt und Land bringen, und es mag sein, daß seine Väter des ehrlichen Glaubens gewesen sind, mit dieser Neuordnung der Dinge dem sozialen Frieden in Deutschland einen hervorragenden Dienst zu leisten. Aber schon jetzt hat sich ergeben, daß ein Teil der Arbeiter und Angestellten von den Vorschlägen des Gesetzes nicht entzückt ist, ganz ab gesehen davon, daß es von den Unabhängigen als durch- «us unzulängliche Pfuscharbeit entschieden abgelehnt wird. Bon der entgegengesetzten Seite erklärt man, die angeb lich angestrebte Gleichberechtigung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, von der das Gesetz ausgehen soll, arte stellenweise in ausgesprochene Unternehmerfeindschaft aus, io daß es zu verwundern sei, wenn so "ziemlich die ganze deutsche Großindustrie in allen ihren sonst von Gesetz gebung und Verwaltung gern zu Rate gezogenen Ver banden in eindringlichsten Beschlüssen gegen das Gesetz Stellung genommen hat. Die Demokraten wollten versuchen, diesen Bedenken wenigstens in gewissen Punkten Rechnung zu tragen, stießen dabei aber auf den hartnäckigsten Widerstand der Sozialdemokratie, die sich den Arbeitern gegenüber lest gebunden hat. Das Zentrum verharrte zunächst in der Rolle des nahezu unbeteiligten Zuschauers, macht aber jetzt, wo alles zur Entscheidung drängt, kein Hehl daraus, daß ihm die politische Seite der Sache wichtiger ist als die wirtschaftliche. Es will vor allem die Regierungs fähigkeit des Mehrheitsblocks erhalten sehen. Es mag sich dabei mit der Erfahrung trösten, daß in der Praxis gewöhnlich nicht so heiß gegessen wird, wie in der Theorie gekocht wird. Auch ist es von jeher dem Lehrsatz vom geringeren Übel sehr zugänglich gewesen. Was könnte uns jetzt aber schlimmeres passieren, als eine Regierungskrisis, die zu einer Neugrupvierung der Parteien nötigte? Deshalb will das Zentrum dies mal von einer demokratischen Extratour, wie bei der Genehmigung des Versailler Friedens, durchaus nichts wissen; wer Lie Rechte einer Regierungspartei genießt, so meint es, der muß sich auch an ihren Pflichten be teiligen und bereit sein, Opfer zu bringen, selbst Opfer der Überzeugung, wie Las Zentrum selbst es z. B. schon tm Sommer bei dem berüchtigten Schulkompromiß getan hat. Deshalb würde das Zentrum nicht weiter mitspielsn, sowie die Demokraten hier ihre Mitwirkung versagen, gleichviel ob das Betriebsrätegesetz auch ohne deren Mit wirkung zustande käme oder nicht. Was also besagen will, daß es den Mehrheitsvlock aufkündigen würde, um auch für sich die volle Freiheit der Entschließungen zurück- zugewinneu. Ohne Frage, hier ist ein Geßlerhut aufgerichtet, dem die Demokraten ihre Reverenz erweisen sollen. Aber das Zentrum hat so unrecht nicht: es ist ein unmöglicher Zu stand, sich an einer parlamentarischen Regierung heute be teiligen und morgen wieder nicht beteiligen zu wollen, je nachdem diese oder jene Vorlage der einzelnen Partei an nehmbar oder unannehmbar erscheint. Das gäbe ja einen Zickzackkurs, gegen den die Regierungsweise der kaiser lichen Zeit das reine Kinderspiel gewesen wäre. Haben sich Knorr und Kmibben einmal zur gemeinsamen Führung der Geschäfte zusammengetan, so müßen sie sich nun auch hübsch vertragen, wenn der Reichswagen nicht immer wieder umgeworfen werden soll. Das mag bitter schwer sein für eine Partei, die sich als besondere Vertreterin weiter Kreise des Handels und der Industrie fühlt ; aber dann hätte sie nicht erst wieder in die Regierung eintreten sollen unter Bedingungen, die ihr ja schon damals hin reichend bekannt waren. Die Folgen, die ihr aus einer positiven Mitwirkung am Betriebsrätegesetz unfehlbar en» blühen werden, muß sie eben auf sich nehmen. Wir wissen alle, daß es ein unnatürliches Drei gespann ist, das die Not der Zeit bei uns zusammenge koppelt hat. Können wir es aber entbehren oder durch eine passendere Fahrtgemeinschast ersetzen? WaffenMstand im Baliikum. Deutsche Truppen zum Schub des Rückzuges. Wer Lie Lage im Baltikum wird berichtet: Die Bahn linie Schänken—Tauroggen wurde von den Litauen frei- "«neben. Etz ist oslunaen. einen Koblemua nach Schänken Lurchzubringen. Mit den Letten ist ein 24stündiger Waffenstillstand abgeschloffen worden. Man hofft, diesen Waffenstillstand zu einem dauernden zu machen. Die Entente-Kommission hat sich mit der deutschen Forderung, daß die Litauer die neutrale Zone längs der Bahnlinie Radziwilischki einzuhalten haben, einverstanden erklärt. Den Litauern ist das Heereseigentum, das sich noch in den Depots befand und beim Rückzug nicht mitgeführt werden konnte, sowie Eisenbahnmaterial zugestanden worden. Die litauische Regierung wird von der An nahme dieser Regelung der deutschen Regierung noch unmittelbar Mitteilung machen. Sollten trotz dieser Abmachungen litauische Truppen fernerhin den Durchzug der Deutschen zu stören versuchen, so wird dis Entente-Kommission zum Schutze des Durchzuges deutsche Truppen anfordern. Bisher sind nur etwa 80 bis 160 Mann von den Baltikumtruppen auf deutschem Boden angekommen. Sie befinden sich.in einem ganz trostlosen Zustand, denn sie haben sich größtenteils ohne Geld und ohne genügende Kleidung bei strenger Kälte zu Fuß durchschlagen müssen. Erschütternd sind die Nachrichten, die ans dem Baltikum kommen. Sieben Züge, von denen die Hältte mit Soldaten und Material belegt waren, mußten wegen der Zerstörung der Bahn linien auf freier Strecke liegen bleiben und waren dauernd dem feindlichen Feuer ausgesetzt. In den Lazaretten herrscht bittere Not. da es sowohl an Kobleu, wie an Sanitätsmaterial fehlt. Ein Lazarettzug mit dem Not wendigsten ging nach Schaulen ab. Oer Papst für die Kriegsgefangenen. Eine nachdrückliche Note an Frankreich. Aus München wird von der Korrespondenz Hoffmann amtlich gemeldet: Nach einer Mitteilung des Kardinalstaatssekretärs an die hiesige päpstliche Nmttiaiur hat sich der Heilige Stuhl in nachdrücklichster Welse dafür verwendet, von Frankreich die Heimbcfördernng der deutschen Gefangenen bis zum kommenden Weihnachtsfest zu erwirke». Hoffentlich ist dem weitreichenden Einfluß der Erfolg beschieden, daß nun endlich der französische Haß zurück gedrängt wird und den in Gefangenschaft schmachtenden deutschen Brüdern die Freiheit winkt. * Clemenceau widerspricht sich selbst. Zur Beurteilung der Behauptungen Clemenceaus wird ferner halbamtlich nochmals ausdrücklich auf tue Note vom 29. August 1919 verwiesen, die der Oberste Rat der Alliierten in Versailles übergeben lieb und in der es heißt: Um so rasch wie möglich die durch den Krieg verur sachten Leiden zu mindern,! haben die alliierten und asso ziierten Mächte beschlossen, den Zeitpunkt des Inkrafttretens des Sriedensvertrages mit Deutschland, soweit er den Rück transport der deutschen Gefangenen betrifft, vorzudatieren. Die Vorarbeiten zum Rücktransport werden sofort beginnen, und zwar durch eine interalliierte Kommission, der em deutscher Vertreter beigegeben werden soll, sobald der Ver trag in Kraft getreten ist. Die alliierten und assoziierten Mächte weisen aber ausdrücklich darauf Vin, daß die«« wohl wollende Haltung, durch die die deutschen Soldaten so grobe Vorteile haben, nur dann von Dauer fein wird, wenn die deutsche Regierung und das deutsche Volk alle ihnen obliegenden Verpflichtungen erfüllen. Deutsche Spar-Prämienanleihe 1 S 1 9 ihr Besitz erleichtert Deine Steuern! 1018