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MsdmfferTageblatt MMl S M enden fchaft§' 283 Freitag den 31. Oktober 1919 78. Jahrg VA Amtlicher Teil seitens der Großhändler an dieZuckervertsüungsstelle bis zum 10. November 1919« Dresden, am 28. Oktober 1919. st» Vz Pfund Graupen Bohnen b) auf Lebensmittelkarte Reihe I Abschnitt st, Pfundpreis Mk. Vr Pfund Kunsthonig Dresden, am 28. Oktober 1919. c) ans Einfuhrzusatzkarte „ausl. Mehl" Reihe I Abschnitt I 11 1/2 Pfund amerik. Weizenmehl Pfundpreis 0,85 Mk. l/2 Pfund inl. Weizenmehl Pfundpreis 0,43 Mk. ciB Der Stadtrat. 865 Der Haushalt für die Reichswehr 0L. Berlin, 29. Oktober. (112. Sitzung.) e -eip^ 0,44 1,30 11 0,80 entnommen werden Die Händler haben sich wegen des Bezuges der Waren mit ihren Handelsstellen Sonnabend den 1. November d. I. vormittags 11—2 Uhr Ausgabe der neuen Zuckerkarten Whe 15) Mk. im Verwaltungsgebäude, Zimmer 2. Wilsdruff, am 30. Oktober 1919. hi" kk fung, ureß- el.^' men ffts- nts- äie -les näe- 'kes. äelt. der- rhne nin- Pfundpreis Über den Zeitpunkt der Abtretung Danzigs äußert sich das Berliner Auswärtige Amt folgendermaßen: Nach Artikel 100 des Friedensoertrages tritt das Deutsche Reich das Gebiet des künftigen Freistaates Danzig an die alliierten und assoziierten Hauptmächte ab. Der Übergang erfolgt nicht schon mit der Errichtung des ersten Proto kolls über die Niederlegung der Ratifikationsurkunden (Artikel 440 Absatz 7 des Friedensoertrages), sondern erst dann, wenn sämtliche alliierten und assoziierten Haupt mächte die Ratifikationsurkunden niedergelegt haben. Der Freistaat selbst kann erst mit seiner förmlichen Begründung nach Artikel 102 ins Leben treten. Es bleibt den ver einigten Hauptmächten oder deren Bevollmächtigten über lassen, für die Regierung in der Zeit bis zu der Nieder legung der letzten Ratistzierungsurkunde, also bis Aufhören der bisherigen Staatshoheit und der Begründung des Freistaates, zu sorgen. LleutsHe Nationalversammlung. 1119 Vst^le Wirtschaftsministerium, Landeslebensmittelamt. 2105VstH.IV Wirtschaftsministerin«. Landeslebensmittelamt. R.e§. Nr. 5321 b II P. Die Amtshanptmannschast. ft - .kB iE HM' Als Ersatz dafür kann auf Ersatzkarle für inl. Weizenmehl Reihe I Abschnitt I 11 is - rate» >r»5 W auft :o., Lebensmittelverteilung im Kommunalverband Meißen Land. In der Woche vom 26. Oktober bis 1. November 1919 werden im Bezirke des Kommunaloerbandes Meißen Land folgende Lebensmittel verteilt: u) Auf Nährmittelkarte Reihe I Abschnitt IX 11 . Bekanntmachung, k Zuckerkarten der Reihe 14 betreffend. ,^ie Bezugsausweise der Reihe 14 (gültig für die Zeit vom 9. September bis Stober 1919) waren laut Bekanntmachung vom 2. September 1919 (Sächsische Leitung Nr. 201 vom 3. September 1919) von den Kleinhändlern bis zum ?'ptember 1919 an ihre Lieferanten einzusenden. Sollten trotz dieser Verordnung v^cherweise Bezugsausweise der Reihe 14 sich noch in den Händen der Kleinhändler /En. sg sind sie gleichzeitig mit den Bezugskarten und Ergänzungskarten der ' I4 spätestens bis zu nachstehend angegebenen Terminen abzuliefern, und zwar seitens der Kleinhändler an die Zwischengroßhändler bis zum 3. November 1919; seitens der Zwischengroßhändler an die der Zuckerverteilungsstelle angehörenden r Großhändler bis zum 6. November 1919; nk >1- Len. vorzeitige Freudenbotschaften irregesührt, die Angehörigen sich berechtigt glaubten, den Brief- und Paketoerkehr mit ihren Lieben einzustellen. Mit unbewegter Grausamkeit sehen die Franzosen den entsetzlichen Leiden der Gefangenen zu, und es macht ihnen gar nichts aus, ob hier eine Saat des Hasses gelegt wird, deren Spuren niemals wieder aus den Herzen des deutschen Bölkes verschwinden werden. Von der Ratifikation des Friedensvertrages ist es wieder still geworden; der November steht vor der Tür, aber die Pariser Machthaber haben Wichtigeres zu tun als sich um die deutschen Gefangenen zu bekümmern. Abermals hat unsere Regierung sie an Liese bedauernswerten Op er des Krieges erinnert — Schande genug, daß solche Schlitte heute noch nötig sind. Schande genug aber auch, daß nicht ein Sturm der Entrüstung durch die gan-e Wett geht beim Anblick dieser unerhörten Sklaoenherrschaft, in der die Franzosen sich auch heute noch gefallen. Gerade jetzt ist der Nationalversammlung ein Er gänzungsetat zugegangen, der über den Stand dieser Frage bemerkenswerte Mitteilungen enthält. Danach be fanden sich am 1. Oktober noch 538 000 deutsche Kriegs gefangene und Zivilinternierte außer Landes, davon 411000 auf dem europäischen Festland ausschließlich Ruß land, 84000 in England, 43000 in Übersee und im Osten. Hunderte von Millionen sind für die Rückführung dieser unserer Söhne und Brüder, ihre Unterhaltung, Ver pflegung und schließlich Entlastung ausgeworfett, und eine weitverzweigte, vielköpfige Organisation ist dauernd an der Arbeit, um dieses Liebeswerk zu Ende zu führen, so rasch es nur irgend geht. Aber die Drahtgitter in Frank reich wollen sich immer noch nicht öffnen, ein Verfahren, beispiellos in aller Menschheitsgeschichte. Kein Papst, kein Wilsyn erhebt seine Stimme, diese verbrecherische Gewissen losigkeit nach Gebühr zu geißeln. Wir stehen allein in der Welt, auch in dieser Frage, und müssen alles über uns ergehen lassen, was ein unversöhnlicher Feind sich gegen wehrlose, zermürbte, in jahrelanger Knechtschaft, schier zur Verzweiflung getriebene deutsche Menschenkinder herausnimmt. Danzigs Schicksal. Der britische Oberkommissar. Ms interimistischer Oberkommissar für Danzig ist ein höherer englischer Beamter aus dem Auswärtigen Amt bestellt worden. Er hat sich sofort nach Danzig begeben. Ferner traf dort bereits eine französische Kommission do« drei Offiziere» ein. , pF statt ga" »2^ 7^" Wochenblatt für Wilsdruff und Ltmgegend. Erscheint seit dem Sahre 1841. k» Znserttonsprel« pfg. für die «-gespalten- Korpuszelle oder der-n Naum, Lokalprel« Pfg., Reklamen Pfg., alle« ml! Teuerungquschlag. Z, trau» und tabellarischer Satz mit Aufschlag. Bet Wiederholung und Zahresun. 'tzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen lm amtlichen Teil snur von Behle. -i die Spaltzeile 60 Pfg. bez. Pfg. > NachwelsungS- und Offertengebühr rv bez. Pfg. / Telephonische Znseraten-Aufgabe schließt jede« NeNamationsrecht au«. / Anzeigenannahme bi« 11 Uhr vormiitag«. / Beilagengebühr da« Tausend- Mk., Ir die Postauflage Zuschlag. / Für da« Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Strikte piatzvorschrist Ausschlag ohne Rabatt. / Oie Rabatisähe und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen 30 Tagen Gültigkeit; längere« Ziel, gerichtliche Einziehung, ge- meinsarue Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung de« Brutto-Zeilen- preise«. / Sofern nicht schon früher au«drückiich oder stillschweigend al« Srfüllung«ort Wil«druff vereinbart ist, gilt e« al« vereinbart durch Annahme der Rechnung, fall« nicht der Empfänger innerh.8 Tagen, vom Rechnung«tage an, Widerspruch erhebt. Weil man morgen Schluß machen und sich auf zwei Wochen vertagen möchte, begann man beute bereits am frühen Vormittag mit der Fortsetzung der Etatberatung. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung des Haushalts für die Reichswehr. Der Ausschuß legt eine Entschließung vor aus ange messene Erhöhung des Beköstigungsgeldes, ans Verbesserung der Beköstigung und Bekleisung und aut Unterbringung der Kriegsgefangenen in geeigneten Stellen. Die Dcuisch- nationalen fordern in einer Entschließung unparteiische und sachliche Handhabung des Belagerungszustandes, Befristung von Zeitung-verboten auf drei Tage und Fühlungnamne mit den Herausgebern der beanstandeten Zeitungen. Eine andere deutschnationale Entschließung fordert Crhödung der Gebühr- niste der Reichswebrangehörigen entsprechend den heutigen Teuerungsverhältnisten. Eister Redner aus dem Hause ist der Deutschvolksvarteuer Dr. Marctzky, Ler sich beklagt, daß die Reichswehr selbst-von Rechlssozialisten angegriffen werde, und doch gebe nur sie der Regierung halt. Für die Sozialdemokratie spricht Abg. Stücklen. Er sagt, der Jüealzustand wäre, daß man gar kein Militär brauchte. Allein vorläufig müsse die Regierung eine militärische Macht zur Sicherung der Grenze haben. Redner fordert, daß die Reichswehr sich rückhaltlos auf den Boden der Republik stelle. Demgegenüber bemerkt der Zentrumsredner Abg. Nacken, daß das Heer entpolitisiert werden muffe. Es„ dürfe nicht der Tummelplatz politischen Streites sein. Im übrigen danke er Noske, daß er in der Reichswehr ein Organ schuf, 'das dlf Rube verbürge. I^wffer Tageblatt- erscheint täglich, mit «»«nahm: der Sonn- und s ilhr für den folgenden Tag. / Bezug«prei« bei Selbstabholung i I^erel wächenttlch pfg., monatlich pfg., vierteljährlich Mk.; i. ^"näger zugetragen monatlich pfg., vierteljährlich Mk.; Postanstalten vlerteljährlich Mk. ohne Zusteklung«gebühr. 1^"- Postboten sowie unsere Au«lräger und Geschäftsstelle nehmen Eungen entgegen. / Zm Jolle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Klärungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der 'jllMtinrlchlungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung tzsVeruna der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Ferner tu -Wrens in den obengenannten Fällen keine Ansprüche, fall« di: l^kMätet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Einzel« V"der Nummer 10 Pfg. / Zuschriften find nicht persänlich zu hstdern an den Verlag, die Schrlstleltung oder die Gesckästsstelle. / , 'abschriften bleiben unberücksichtigt. / Berliner Vertretung: Berlin SW.48. Nachtrag ,'sordnung vom 13. September 1919 (1680 VstH.IV) über die Kartoffelversorgung ^tschaftsjahre 1919/20 (Sächs. Sraatszeitung vom 16. September 1919, Nr. 212). Belieferung der Landeskartoffelkartenabschnitte hat der Verkäufer die Abschnitte xkfertage sofort dadurch zu entwerten, daß ec auf der Rückseite mit Tinte den vermerkt. > vst den Händen des Verkäufers befindliche, bereits belieferte Abschnitte sind binnen An nach Erscheinen dieser Bekanntmachung durch Durchstreichen der Vorderseite (X) ^te zu entwerten. --.Zuwiderhandlungen werden nach Punkt 12 der Verordnung vom 13. September 1919 VstH.IV) bestraft. l, Me Polizeibeamte und sonstigen mit der Beaufsichtigung des Lebensmittelverkehrs Aen Personen sind angewiesen worden, die Entwertung der Landeskartoffelkarten- Ale sorgfältig nachzuprüfen und in Zuwiderhandlungsfällen neben der Anzeige rs für sofortige, in ihrer Gegenwart vorzunehmende Entwertung Sorge zu tragen. unverzüglich in Verbindung zu setzen. Meißen, am 29. Oktober 1919. KS7 V4 Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Thnrandt. Vostscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 " ^22? wbE ; 729^ § ^oll noch ins Land gehen, ehe die Tore der Freiheit oEß Ä öffnen? In den Briefen, die sie in die Heimat loM fst der Kammer kein Ende, zumal seitdem, durch ' die Amtshauptmannschaft Meißen, für das Amr Wilsdruff Nr. 6. ltlr dNs . Kleine Zeitung für eilige Leser. Reichsabgabenordnung wurde vom Steuerausschuß , Monalversammlung in zweiter Lesung angenommen. V einem Ergänzungsetat wird für das Reich ein weiterer O von 8,187 Milliarden für das Jahr 1919 angefordert. E? Reichsregierung wird die Auslieferung der an verkauften Schiffe an Lie Entente ablehnen. einer Neueintetlung in Preußen wird es in Zu- ^iwölf preußische Provinzen, darunter Groß-Berlin, . Oberkommistar für Danzig ist ein Beamter des Auswärtigen Amtes ernannt worden. ^äsiderst Wilson wird demnächst eine Erklärung abgeben, 's-nicht mehr für Lie PräsiLentfchast kandidieren werde. einer Meldung aus Rio de Janeiro hat die XNskommiision der brasilianischen Kammer der Rati ng des Friedensvertrages zugestimmt, mit Ausnahme «en Teils, der die Versetzung Wilhelms II. in Anklage- ^verlangt. Die Kriegsgefangenen. ^it Klauen und Zähnen verteidigt das unerbittliche V°'ch sein „Recht", unsere Kriegsgefangenen fo lange '^behalten, bis der Friedensoertrag auch das aller- X Radium seiner Jnkrafttretung passiert hat. Amerika Gefangenenlager längst geräumt, England mit iinsendung wenigstens begonnen, aber Frankreich rührt sich nicht, scheint vielmehr immer nach Vorwänden zu suchen, um sich dieser elementarsten -Asnpflicht noch fernerhin entziehen zu können. psbit dem 24. Oktober ist für die inneren Verhältnisse v°vublik der Kriegszustand in aller Form für auf- erklärt worden — aber die Kriegsgefangenen nicht freigegeben. Kaum ein Tag vergeht, an dem i'i..,Segen uns Ansprüche aus dem Friedensvertrage gemacht werden — aber alle unsere Bitten und 1 Köngen zugunsten dieser Ärmsten der Armen stoßen Clemenceau auf taube Ohren. Bald ist ein A.? Jahr vergangen, seidem wir die Waffen nieder- E baben — aber Frankreich, das „groß- Ä "st Frankreich kennt kein Erbarmen. Der vierte, sie, für viele Gefangene sogar der sechste