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t Sl^ ^>r 242 Sonnabend den 18. Oktober 1818 Amtlicher Teil des Meißen, am 16. Oktober 1919. SIS Meißen, den 9. Oktober 1919. 347 Nr. 1467 345 MiliM der MOaMWi Iii Scheu um die nicht zur Arbeit zurückgekehrt sind, wurden Neueinstellungen vollzogen. Da die Streikposten ler * kräfte, bereits ien Im übrigen wird auf die in den Amtsblättern usw. abgedruckte Bekanntmachung Wirtschaflsministeriums vom 1. Oktober 1919 verwiesen. Mül» X) M! für cortni^ sntl r-' werden. Meißen, am 15. Oktober 1919. Angaben machen, werden gemäß ß 32 Nr. 6 der Verordnung über den Verkehr mit Zucker vom 17. Oktober 1917 (Reichsgesetzblatt Seite 914) mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark oder mit einer dieser Strafen belegt. Verdis Nr. 5210 d 11 Die Am1sha«ptma«»schast. M, t- >ß iks heftig«« l W«is" ter bo4 im 's ückst«n>' ms» Pli ch riä^ Wtiük gesund raschere pi«I, ils fn»i, fsrdir"' rie« l, »»-" iter Oie Streiklage. Für den Streik der städtischen Bureauhilfs- kräfte sollte der Donnerstag der Tag sein, an dem nach der bekannten Aufforderung des Magistrats an die streikenden Bureauhilfskräfte die Arbeit wieder ausgenommen werden sollte. Tatsächlich sind auch sehr viele Angestellte dem Rufe gefolgt und einzelne Bureaus arbeiten sogar mit dem vollen Personal. Andere Bureaus sind allerdings ohne Personal. So ist die Betriebskrankenkasse des Magistrats vollkommen lahmgelegt, dagegen soll die Tätig keit Ler Brvtkommissionen und der Krankenernährung einigermaßen funktionieren. Für die streikenden Hilfs- Komm«n<rlverba«d Meißen Stadt Und Land. Laufe der letzten drei Monate sind die Herren Rittergutsmitbesitzer Otto '"»s Pietzsch in Groitzsch, Wirtschaftsbesitzer Max Heber in Limbach - als Gemeindevorstände Orte, die Herren Schmiedemeister Herman« Poppe in Groitzsch, Gutsbesitzer ° Striegler und Bergarbeiter Panl Jahn in Kesselsdorf als Gemeindeälteste Orte gewählt bzw. wredergswählt, Herr Rittergutspachter Dr. Otto August Kunze als stellvertretender Gutsvorsteher für den Rittergutsbezirk Weis- bestellt und von der Amtshauptmannschaft in Pflicht genommen worden. Gewerkschaftsführers Bauer aus ihrer Berlöynungs- stimmung zu erwachen, und wenn nicht alles trügt, will sie es versuchen, dem an Erpressung grenzenden Zwang durch Anwendung staatlicher Machtmittel zu begegnen. Herr Noske ist als erster auf dem Platz erschienen. Er hat den Mut, vom Terror der Ausständigen zu sprechen, die den Berliner Magistrat zwingen wollten — und auch, bereits gezwungen hatten —die Stromlieferung an die eben erst verstadtlichten Straßenbahnen von dem Kraftwerk in Moabit einzustellen. Wenn Herr Wermuth, der Hüter der Bürgerschaft, es für möglich hielt, einer fo unerhörten Forderung nachzugeben, der Reichswehr minister ist nicht gesonnen, den Streikenden diesen Triumph zu gönnen. Er hat Befehl gegeben, alle lebenswichtigen, auf Stromzuführung angewiesenen Betriebe im Gang zu halten, und von seiner bekannten Energie darf man hoffen, daß dieser Befehl nicht auf dem Papier stehen bleiben wird. Aber auch seine nichtmilitärischen Kollegen im Reichs kabinett sind nicht länger gewillt, dem Wermut dieser Streikleitungen noch länger die Zügel schießen zu lassen. Sie glauben nicht mehr an den auch diesmal wieder eifrig Vorgeschichten wirtschaftlichen Charakter der Bewegung. Ein Machtkampf ist es, wie er im Buche steht, mit dem wir es zu tun haben, und wenn die öffent lichen Gewalten ihn nicht auch ihrerseits als solchen be handeln, dann laufen sie Gefahr, daß ihnen die Zügel schon heute oder morgen vollends aus der Hand gerissen werden. Schon erlaubt sich der Fünfzehnerausschuß, der das ganze Kriegsspiel leitet, den Berlinern den Rat zu geben, sie möchten sich möglichst von den Straßen fern halten — die also, wenn es nach diesen Größen geht, nicht für den Verkehr da sein sollen, wie Herr v. Jagow seligen oder unseligen Andenkens es seinerzeit verkündete. Nicht nur alle Räder, auch alle Beine sollen stillstehen, wenn der berühmte starke Arm es will. Damit ist wirk lich die Grenze dessen erreicht, was eine Regierung noch zulassen kann. Jetzt muß es hart auf hart kommen, sonst können die Berliner einpacken. Die Regierung allein wird es allerdings nicht schaffen können. Die Bevölkerung muß sich ihr hilfsbereit und opferwillig zur Seite stellen, wenn der Größenwahn dieser Radikalen eine empfindliche Niederlage erleiden soll. Keine andere Rücksicht wollen sie gelten lassen als ihr eigenes Machtbedürfnis, und es läßt sie vollkommen kalt, ob die Armen und Krankens die Kriegsbeschädigten und die Erwerbslosen hungern und frieren müssen. Was hier vor sich geht, ist Terror in nacktester Form, brutale Ge walt, die auch über die Mehrheit der eigenen Klassen genossen mitleidslos zur Tagesordnung übergeht. Diesem Treiben mutz endlich Halt geboten werden. Die Berliner können jetzt zeigen, ob der Gemeinsinn, der früher zu ibren schönsten Bürgertugenden gehörte, noch in ihnen lebendig ist. An der entschlossenen Abwehr aller gesund empfindenden, arbeitsfreudigen Elemente der Stadt wird schließlich der Anschlag scheitern müssen, der wieder ein mal von unverantwortlicher Seite gegen ihre Lebens möglichkeiten unternommen wird.. PftlB 78. Jahrg. Ausfuhr- und Beförderungs-Verbot für Hafer. Das durch Bekanntmachung vom 4. September d. I. — Nr. 1309 V7 — erlassene Haferausdruschverbot endet mit dem heutigen Tage. Nach einer soeben ergangenen Anordnung der Reichsgetreidsstelle ist jedoch die Ausfuhr oo« Hafer aus dem Kommunalverband und die Beförderung von Hafer mit der Eisenbahn ohne ausdrückliche Genehmigung des Kommunalverbandes nach wie vor bis auf weiteres verboten. Der Kommunalverband darf dazu die Genehmigung nur dann erteilen, wenn es sich um Haferlieferungen an die Neichsgetreidestelle handelt oder wenn der in Frage kommende Haferanbauer seine Pflichtlieferung voll erfüllt hat. Mit Zustimmung der Reichsgetrsidestelle kann auch in dringenden Fällen zur Ver hütung von Futternot in volkswirtschaftlich wichtigen Betrieben Ausnahme bewilligt >12. arib/ Dil! auf Anhieb positive Erfolge davongetragen, wären diese sofort zur Aufstellung neuer (s^Zwgen an anderen Punkten der Kampffront >jjweutet worden. Da sie aber ausblieben, A die Arbeitgeber noch auch die Reichsbehörden L streikenden so weit entgegenzukommen vermochten, verlangten, so suchte man durch ständige Aus- LtrM,.^r Bewegung den Druck auf den Gegner immer ö>Ä^^Er zu gestalten. Jetzt, wo der Ausstand der H Äsbeiter bereits die vierte Woche überschritten hat, (PxMeßlich die Heizer und Maschinisten an ihre Seite was eine Lahmlegung nahezu des gesamten ge- Lebens der Reichshauptstadt zur Folge haben ^a beainnt denn auch die Regierung des alten n b«f rk. das Publikum gewaltsam vom Eintritt in die Bureaus zurückhielten, sind die städtischen Gebäude mit Schutzmann schaft und Sicherheitsposten besetzt, um Gewaltsamkeiten gegen das Publikum zu verhindern. Die Streikposten dürfen, falls sie Belästigungen unterlassen, stehenbleiben. Trotz Ler Vorsichtsmaßregeln sind starke Behinderungen in der Lebensmittelausgabe, der Krankenoersorgung und der Erwerbslosenunterstützung entstanden. Die Verhandlungen im Metallarbeiterstreik mußten zweimal vertagt werden und sollen jeden Augenblick statt- finden. Das Kraftwerk Moabit, Lurch das die Große Berliner Straßenbahn mit Strom versorgt wird, hat sich für den Streik erklärt. Bis zur Mittagsstunde verkehrten die Straßenbahnen und die Hochbahn ungestört. In einzelnen Werken sind Heizer und Maschinisten in den Ausstand getreten. Die Berliner Elektrizitätswerke haben erklärt, daß sie vorläufig die Stromlieferung aufrecht erhalten zu können glauben. Die Hoch- und Untergrundbahn verfügt über ein eigenes Kraftwerk und teilt mit, daß bisher über einen Streik in diesem Werk nichts beschlossen ist. Mehrere Zeitungen waren gezwungen, gar nicht oder in verringertem Umfange zu erscheinen. Oie AniVorinoken an die Enienie. Gemeinsames Vorgehen mit den Neutralen. Die letzte Note der Entente über die baltische Frage wird von der deutschen Regierung in den allernächsten Tagen beantwortet werden, nachdem der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten noch einmal Gelegenheit gehabt hat, sich mit dem Entwurf zu dieser Antwort zu beschäftigen. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die deutsche Reichsregierung noch einmal mit allem Nachdruck versichern wird, daß sie gewillt sei, alle ihr zu Gebote stehenden Mittel anzuwenden, um die widerspenstigen Truppenverbände in die Heimat zuriick- zuführen und etwa sich zeigenden Widerstand zu brechen. Graf o. d. Goltz wird in Berlin erwartet und unmittel bar nach feiner Ankunft wird ihn die Reichsregierung zur Berichterstattung über seine letzten Schritte aufforderv. In parlamentarischen Kreisen wird der Wunsch laut, ihn auch vor dem Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten zu hören. Dagegen ist Mit einer baldigen Reaut-ma-lulls—Lu- Inseriionsprels Pfg. für die s«gespalienr Korpuszelle oder deren Kaurn, Lokalpreis Pfg., Reklamen Pfg., alles mli Teuerungszuschlag. Z traub und tabellarischer Gatz mit S0V Aufschlag. Sei Wiederholung und Iahresun. 'tzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen lm amtlichen Teil »nur von Behör. R die Spaltzelle SV pfg. bez. Pfg. / Nachweisung«. und Offertengebühr A> bez. pfg. / Telephonische Inseraien-Aufgabe schließt jedes Reliamattonsrecht aus. / Anzeigenannahme bis 41 Uhr vormittag«. / Beilagengebühr das Tausend. Ml-, ür die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Stritte platzvorschrist Aufschlag ohne Rabatt. / Oie Rabattsätze und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen Z0 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzelgen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeilen preises. /Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gllt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, fall« nicht der Empfänger inncrh. S Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. Die Amtshsnptmanuschast. Ackerbestandsaufnahme beim Handel betreffend. Laut Verordnung des Wirtschaftsministeriums vom 1. Oktober 1919A— Sächs. Leitung Nr. 225 — findet am 25. Oktober 1919 .Zuckerbestandsaufnahme bei sämtlichen Zucke:Händlern des Landes statt. Die dazu Erlichen Vordrucke sind bei den Gemeindebehörden (Stadträte, Bürgermeister, ^ndevorstände) zu entnehmen. Aushilfsweise können Vordrucke auch bei der Amts- ^annschaft entnommen werden. Zuckerhändler, die der Anzeigepflicht nicht nachkommen oder wissentlich falsche Berliner <7S.°Mttarbeiter schreibt uns: Wir der Neichshauptstadt wieder einmal an einem Ödenden Wendepunkt ihrer Leidensgeschichte ange- mAu. Lange genug haben die SLürer und Führer sihEeigen Streikbewegung den Kampf hingezogen, und ^anze Anlage ließ von vornherein keinen Zweifel Kf daß es diesmal auf einen Dauerstreik abgesehen '^Schritt für Schritt wurden, bald diese, bald jene h ^gruppen aus ihren Betrieben herausgezogen, Kosten des Unternehmers nicht gar zu bald uffenhafte anschwellen zu lassen. Hätte man (frecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Ml Atts AöLff Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentumt zu THurnndt. Postscheck.Konto: Leipzig Nr. 28614 . Kleine Zeitung für eilige Leser. Reichsscklatzminister erklärt, daß die Ko^en der feind- V Besatzung im Westen jährlich etwa drei Milliarden be- , werden. ^4 einer Mitteilung der interalliierten Marinekommission HA sich die Sverre für deutsche Schiffe in der Ostsee auch deutschen Terrttorialgewässer. d? demokratische Partei lehnt in einer offiziellen Fräktions- , eine Feier am 9. November ab. Ostofrikadeutschen, die seit Jahren in englischer Ge- ^Mast schmachten, werden nun endlich nach Deutschland Deutsche Landwirtschaftsrat wird zum ersten Male enr Kriege wieder in Berlin am 5. und 6. November We deutschen Zivilinternierten in Frankreich sollen in den Taaen zurückbelördert werden. ^gen den Berliner Terror! Berlin, 16. Okt. Das Oberkommando in den Marken teilt mit: Eine kleine Minderheit von radikalen Elementen im Moabiter städti schen Elektrizitätswerk hat dem Berliner Ma gistrat die Forderung gestellt, daß entwirr die Stromlieferung für die Straßenbahn eingestellt wird «der sie die Arbeit niederlegen. Der Berliner Magistrat hat sich diesem Terror ge- beugl. Der Oberbefehlshaber in den Marken, NoAe, der davon Kenntnis erhielt, hat darauf hin verfügt, daß der Betrieb der Straßen bahnen und die elektrischen Kraftwerke für alle lebenswichtigen Betriebe und die Verkehrs mittel aufrechterhalten werden. MdmfferTageblatt Tageblatt- erfihelnt täglich, mli Ausnahme der Sonn- und . ck. /Vk Wochenblatt fürWtts-ruff dwstchen Postanstalten vierteljährlich IM. ohne Zustellungsgebühr. - . „ ' , SI kwu» ?En, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen uuo »^Bestellungen entgegen. / Zm Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger " lbu?»cher SlSrungen der Betriebe der Zettungen, der Lieferanten oder der jn 1 s - if d v rri gl _ <DMeinrichtungen - ha, der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung feil vkNI LS-LL. !>> ^N-ferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner » - -:"brent in den obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls dir MD / »lll-«späte», In beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Einzel- /1 Va» «LI . »Mkeis der Nummer 10 Pfg. / Zuschrlsten stnd nlchi persönlich zu 8 I s I I vH A hindern an den -Verlag, die Echristleiiung oder die Geschäftsstelle. / VvVV . »me Zuschriften bleiben unberückiichiigi. / Berliner -verireiung: Berlin GW. 4». « die Amtshauptmannschaft Meißen, für Sas