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Amtsgericht «nd den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Tharandt Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 dir. 199 ! 78. Jahrg Freitag den 29. August 1919 Amtlicher Teil en Wilsdruff, am 28. August 1919. Der Stadtrat 5L7Z Der Kampf um unsere Kriegsgefangenen 10. ndig ien' W ibrikal'^ IMnE er. eriüllt sind, über die verhängnisvollen Folgen ihrer Disziplinlosigkeit aufklären und zum Gehorsam zurück- bringen werden. Einstweilen ist freilich General Graf o. d. Goltz, der Kommandierende des 6. Reservekorps, ent gegen der ihm erteilten Weisung nach Mitau zurückgekehrt, um seinen Einfluß auf die den Gehorsam verweigernden Truppen geltend zu machen. Dort ist es zu Zusammen stößen mit lettischem Militär gekommen, wobei zwei lettische Kompagnien entwaffnet und die lettische Kom mandantur geplündert wurde. Der General hat sofort sein Bedauern über diese Vorgänge ausgesprochen und und das Verhalten der deutschen Truppen ausdrücklich mißbilligt. Es steht nun bei diesen, ob sie sich von ihren Führern in die deutsche Heimat zurückbringen lassen wollen oder nicht. Wir werden wohl auch diesen baltischen Lsidenskelch bis zur Neige leeren müssen. Der Engländer will es so — der Wille des Engländers muß geschehen! MiiB LfU MM t HM in M ie gO aliM siers io» W i AM der ein reibkl^ rladB > soll» ßeM» H-" NH r» m, tzt. § »ld, alburt« svd M reifM aiuie" Tel.^ daß die Naumfrage hierbei eine untergeordnete Noue spielt, daß die Auffassung, eine erhöhte Kohlenförderung wäre angesichts der Transportschwierigkeiten nicht un bedingt notwendig, eine durchaus irrige ist und daß ein weiterer Rückgang der Förderung von katastrophalen Wirkungen für das deutsche Wirtschaftsleben begleitet sein würde." Die Schwierigkeiten des Abtransportes. Haben wir vorstehend von zuständiger Seite gehört, daß es keine Kohlen gibt, so erfahren wir von einer anderen amtlichen Stelle im gleichen Augenblick, daß auch keine Waggons da sind. Über die Wagengestellung im Ruhrrevier wird nämlich amtlich versichert: Die Wagengestellung für den Abtransport von Brenn stoffen war zu Beginn der vergangenen Woche äußerst un günstig. Die Fehlziffern betrugen zunächst über 6000 Wagen täglich. Nach Durchführung von teilwesten Sperren und Ver hängung einer gänzlichen Sperre am 22. August für Annahme anderer Güter besserten sich die Verhältnisse nicht unwesent lich. Im Werktagsdurchschnitt wurden in vergangener Woche rund 15 800 Wagen gestellt, während rund 5600 fehlten. Unter diesen Umständen ging auch die Zufuhr zu den Duisburg- Ruhrorter Häfen etwas zurück. Die Minderleistung betrug arbeitstäglich 13 500 Tonnen, dagegen konnte der Umschlag der Kanalzechen gesteigert werden; er belief sich auf 2S6V0 Tonnen arbeitstäglich gegen 25 300 Tonnen in der vorauf gehenden Woche. Den in der TageSpresse verbreiteten An sichten über die geringe Ausnutzung der Wasserstraßen muß entgegengetreten werden. Tatsache ist, daß die Betriebsmittel namentlich der nordwestdeutschen Wasserstraßen zurzeit bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit ausgenützt sind." Ein „süßer Trost" ist uns geblieben, wir haben zwar keine Kohlen, dafür aber auch keine Waggons. Ner WLederauföau Aordfrankreichs. Ein deutscher Reichskommissar. Die Versailler Verhandlungen nehmen nach einer Erklärung des Reichswirtschaftsministeriums einen im allgemeinen befriedigenden Fortgang. Ein Teil der Presse beginnt bereits über die Person Les zu ernennenden Reichskommissars Vermutungen anzustellen und Wünsche zu äußern. Demgegenüber erfahren wir, daß von den maßgebenden Stellen seit Wochen bereits Besprechungen mit verschiedenen in Frage kommenden Herren gepflogen werden. Es ist sicher, Laß nur eine Persönlichkeit in Betracht gezogen werden kann, die das Vertrauen der Zentralarbeitsgemeinschaft genießt, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer vertreten sind, und daß diese Persönlichkeit nur aus industriellen Kreisen gewählt werden wird, um eine Organisation zu gewährleisten, die dem deutschen Namen Ehre macht. Wenn ferner von einer Anzahl deutscher Blätter die Entsendung deutscher Sachverständiger in das Wiederaufbaugebiet gefordert wird, und die Pariser Ausgabe des „Newyork Herald" behauptete, daß der Fünferrat bereits diesem Wunsch stattgegeben habe, so ist das, wie wir hören, in dieser Form nicht zutreffend. Auf die dahingehende deutsche Anregung ist aus Paris die Antwort gekommen, in der gesagt wird, daß Deutschland das Recht, an der Feststellung der Schäden selbst teil- zunehmen, nicht eingeräumt werden könne, daß man aber bereit sei, in Unterhandlungen hierüber einzutreten. Ludendorff und feine Heeresberichte. Einwandfreie Fassung. Uber die von vielen Seiten angegriffene Fassung der deutschen Heeresberichte sagt Ludendorff in seinen Kriegs erinnerungen: Meinen Heeresberichten ist Unaufrichtigkeit vor« geworfen worden. Sie sind einwandfrei wahr gewesen und wurden so abgefaßt, wie es unser Gewissen gegen über dem Heer, dem Volk daheim und unseren Ver bündeten gebot. Ich schrieb sie vernehmlich für das Heer. Der Soldat hatte das Recht, das, was er geleistet und er duldet hatte, erwähnt zu wissen. Der Truppenteil, der Offizier oder Mann, der im Heeresbericht genannt wurde, war Holz .darauf. ' h die Heimat war mit Recht stolz Mio"' Es wird höflichst gebeten, alle Inserate möglichst l frühzeitig, spätestens aber bis ^Uhr norm, aufzugeben. Vollmilchkarten. z Sämtliche Marke« find sofort nach Empfang zu zählen. Nachträgliche Ein sprüche können unter keinen Umständen berücksichtigt werden. Jede Familie ist verpflichtet, ihre Marken selbst abzuholen. Aushändigung an Kinder erfolgt nicht. Ä >uerin^ ilM Freitag, den 29. d. M. vormittags von 9—1 Uhr "den im städtischen Verwaltungsgebäude — Zimmer 2 — folgende Marken ausgegeben: Brotmarkenhefte, Brotzus chlagsbogen, Selbstversorgerbogen, Ergänzungsmarken m KtMuerloMrbWü r August und September und Wochenblatt für Wilsdruff unv Lsmgegend. Erscheint seit dem Lahre H84H. Die Auffassung -er deutschen Regierung wird von zuständiger Stelle wie folgt dargestellt: „Es be finden sich auf außerdeutschem Boden etwa 40000 Mann. Die Stimmung dieser Truppen wird als äußerst erbittert gegen die Regierung bezeichnet, der man vorwirft, Ver sprechungen nicht gehalten zu haben. Es ist kein Zweifel, daß die Erregung der Soldaten von bestimmten Seiten stets weiter geschürt wird. So ist auch die Behauptung, daß die lettische Regierung den Truppen das Ansiedlungsrecht ver sprochen habe, nach den Erklärungen der lettischen Regierung unrichtig. Es wurde den Soldaten nur die Möglichkeit der Einbürgerung geboten, und wenn die lettische Regierung dieses Zugeständnis neuerdings nicht anerkennen sollte, so sieht jedem einzelnen das Recht der Privatklage zu. Die Regierung muß es ablehnen, wenn die Truppen gewaltsam versuchen wollten, zu ihrem vermeintlichen Recht zu kommen. Andererseits muß die deutsche Regierung die Forderungen der Truppen im Baltikum auf das schärfste zurückweisen, und zwar einmal aus Gründen der Disziplin, sodann aber auch, weil sie schlechthin unerfüllbar sind. Die Hauptforderung besteht darin, daß in der endgültigen Reichswehr mindestens 30°/° aller Offizier- und Mannschastsstellen für An gehörige der jetzigen Wernen Division freigehalten werden, was ganz ausgeschloffen ist mit Rücksicht auf die im Inlands noch über den festgesetzten Etat hinaus bestehenden Truppen. Was endlich die angeblichen Verträge mit Lettland betrifft, die seitens des Reiches abgeschlossen sein sollen, so ist zu be merken. Lab Verträge des Inhalts, wie er von den Grenz schutztruppen angenommen wird, überhaupt nicht bestehen, daß aber abgesehen davon nach Artikel 292 des Friedens vertrages automatisch alle mit dem ehemaligen Rußland oder Staaten, die ehemals zum russischen Reiche gehörten, ab- gejchloffenen Verträge hinfällig werden. Kohlenförderung und Transporifrage. Weder Kohlen noch Waggons! Halbamtlich wird zu der drohenden Koblenkatastrophe Stellung genommen und geschrieben: „In letzter Zeit wird vielfach aus Bergarbeiterkreisen in der Presse ois Ansicht vertreten, eine Steigerung der Kohlen förderung habe deshalb keinen Zweck, weil der Abtransport der Kohlen infolge des Mangels von Transportmitteln un möglich sei. Es wird vor allem darauf hingewiesen, daß die geförderten Kohlen wegen Nichtgestellung der Wagen auf Halde gestürzt werden müssen und daß infolgedessen große Kohlemnengen auf den Halden lagern. Demgegenüber muß festgestellt werden, daß die Haldenbestände in Wirklichkeit nicht so groß sind, wie man nach diesen Darstellungen annebmen sollte, Im Ruhrrevier lagerten am 1. Juli d. Js. 467 000 Tonnen auf den Halden, davon waren 124 000 Tonnen Stein kohle, 340000 Tonnen Koks und 3000 Tonnen Briketts. Der Steinkohlenbestand stellt das Ergebnis eines halben Förder tages dar und bildet die allernotwendigste Reserve für die Gruben selbst. Ein Vergleich mit den Haldenbeständen im Vorjahr, wo sie Ende Februar 1918 im Rubrreoier etwa 3V- Millionen Tonnen betrugen, beweist, daß der heutige Haldenbestand relativ sehr gering ist. In Oberschlesien betrug der Kohlenbestand Ende Juli d. Js. 556 000 Tonnen gegen 260000 Tonnen Ende Juni: zwar erklärt sich das Anwachsen aus Len Schwierigkeiten des Abtransports, die jedoch eine Folge des jüngsten Eisenbahnerstreiks sind." . -Diese . Zahlen — so beißt es weiter — beweisen. >müM 0-lM ll)M > berB . LäB v«rF , Kleine Zeitung für eilige Leser. iR^tausch oder Abstempelung der deutschen Banknoten , " nach einer amtlichen Erklärung unterbleiben. ^,-^r verschärfte Belagerungszustand über Oberschlesien ist ,^oben worden. i-i Reichswehrministerium find weitere Anwerbungen , ie Reichswehr verboten worden. Deutsche Volkspartei beabsichligt, den Generalseld- -lZall v. Hindenburg als Kandidat bei Ler Wahl zum ,Präsidenten aufzustellen. preußische Minister des Innern hat verboten, die , ""chen Gebäude am Sedantage zu beflaggen. 'Äi^N Nordbana des Teutoburger Waldes wurden abbau- Kohlenlager entdeckt. Berliner Organ der Unabhängigen, die Freiheit, ist Verbot bedroht worden, wenn sie ihre Verhetzungen . unterläßt. der französischen Kammer haben die Verhandlungen Friedensvertrag begonnen. ein der ß» Insertionspreis Psg. für die b-gespaltene Korpuszeile oder deren Raum, Lokalpreis Psg., Reklamen Psg., altes mit Teuerungszuschlag. 3. traud und tabellarischer Satz mit so"^ Ausschlag. Bet Wiederholung und Iahresun. ^tzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen tm amtlichen Teil snur von Behör. die Spaltzeile so Psg. bez. Psg. , NachweisungS- und OffertengcbLhr ro be». Psg. / Telephonische Inseraten-Aufgabe schließt jedes Rekiamationsrecht aus. / Anzeigenannahme bis 11 Uhr vormittags. / Beilagengebühr das Tausend PN., 1r die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird keine Gewähr geleistet. / Strikte Platzvorschrlfi Ausschlag ohne Rabatt. / Die Rabatisätzc und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen 30 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeiien- preifes. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart Ist, gitt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, falls nicht der Empfänger tnnerh. 8 Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. Soldatentragödie. Szll es der lebte Akt der Tragödie, zu der die wecktsel- E? Kämpfs um das Schicksal Kurlands sich gestaltet «ss^oder haben wir damit zu rechnen, daß LieLeidens- dieses herrlichen „Gottesländchens", wie seine und Bewunderer es nennen, sich zu einer end- Kette ausdehnen wird? Die deutschen Soldaten, Lie dftz -M seinem Boden stehen und ihn nun auf Befehl der AZm Regierung für immer verlassen sollen, weigern »rz Dörsam. Sie sind von der rechtmäßigen Regierung im vorigen Jahre zum Kampf gegen die an- Scharen der Sowjetrepublik aufgerufen und Versprechen des Bürgerrechts und Ler Land- ^'Nvg zum Bleiben und zum Fechten bestimmt Sie haben diesen Vertrag mit Herrn dhsMs, dem damaligen und dem jetzigen Minister- Häuten von Lettwija, mit ihrem Blute besiegelt Atollen sich nun, nachdem die Gefabr beseitigt ist, Mchieben lassen wie eine Gesellschaft landfremder Magerer — nur weil Herr Ulmanis sich inzwischen ^britischen Schutz stellen darf und, wie er sich ein- V» "offen darf, in Zukunft vor bolschewistischen Ge- durch englische Schiffskanonen und Maschinen- hinreichend gesichert zu werden. Der britische AvAeblshaber fordert von der deutschen Regierung Zurücknahme ihrer Truppen bis zum 20., spätestens '«EA 3i. August, und diese hat natürlich die erforder- NiG ^fehle gegeben, da ihr ja nichts anderes übrig .V' als sich den Anweisungen aus Paris oder aus V"-Mit oder ohne Protest, freudig oder unfreudig zu N bü-Mer die Truppen in Mitau haben sich entichloffen, DkNen — sie beharren auf ihrem Vertragsschein, ohne darauf, welche Verlegenheiten auf diese Weise für ; tzNüche Regierung entstehen mögen. Arp ist zu beachten, daß die Mannschaften es sind, von Widerstand ausgeht. Eine von ihnen ver- !r Mte Delegiertenoersammlung in Mitau hat sich über Ar der noch auf baltischer Erde stehenden Truppen- MjOMesprochen und danach beschlossen, unter allen M s„,-u ihre wohlerworbenen Rechte aufrechtzuerhalten. M ^iestem Vertrauen auf ihre Führer bitten wir A p Nit uns auszuharren und nicht zuzulaffen, daß wir Zukunft betrogen werden." Entsvrechende Tele- wurden an den Staatskommissar Winnig, an den Leuten, djg Nationalversammlung und die zu- U M " .Reichsminister geschickt. Die deutsche Negierung .AffN indessen auf den Standpunkt, daß sie nicht die ? ih-'witel besitze, um den betrogenen deutschen Söhnen Rechte zu verhelfen, und daß der Schutz Ost- Ar der bolschewistischen Gefahr von reichs- ArMN Boden aus erfolgen müsse und werde. Sie er- H von den Truppenführern, daß sie die Truppen berechtigten Mißstimmung, von der . sie ^Ivr-cherr Amt Wilsdruff Nr. 6. süUNt Mk ÄUS AglA 5 uer"', luchi" OB» ckel^ B einze^ .. K!' MsdrufferTageblati Tageblatt* erMsn, lägllch, mit Ausnahme der Sonn- und p» 0 ähr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Selbstabholung 'v'ugerel wächentllch pfg., monatlich Pfg., vierteljährlich Ml.; hl d,» » ^.?°1iräger zugetragen monatlich Pfg., vierteljährlich M.; Ill, n"-°Mchen Postanstalten vierteljährlich Mk. ohne Zustellungsgebühr. » 1^"- Postboten sowie unsere Auslräger und Geschäftsstelle nehmen enigegen. / Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger Gärungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der hp k>2g/°^"^ungen — ha! der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung kj »„"„ttrung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner Ädin. -l"ttrrnt in drn obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls die "Mätei, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzel- ftrsz-s. , Kummer 10 pfg. / Zuschriften sind nicht persönlich zu tk»»-- t, findern an den Verlag, die Schnstleitung oder die GeftbästSstelle. / - V« » » » » 'M« Zuschriften bleiben unberücksichtigt. / Berliner Vertretung: Berlin SW. 48. w m die Amtshauptmannschaft Meißen, für das