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- Erscheinungsdatum
- 1919-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-191908104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19190810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19190810
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-08
- Tag 1919-08-10
-
Monat
1919-08
-
Jahr
1919
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l niÄ aut ien d» lrieg!- Es!-> Preis Anis!« n dn rstrieli! Ä der aubNl zu br iienW r FW r eingr i eigek Stre^ n tiei<' daß - sch^ - ltts rs r, Z'f, so »-! riegt. t er»^ Lrnik>! alle vir >-' aß uiti ch-r, "Z Slrei«- ch' 'wurf vir ls' Lin trat denn >er hrlich n er-Lhns ir. DE? ?eideW: 5r. DE WS echt »che ngt «br- äer echt Kat mit irm na. ung äen. Letzte Drahtberichte des »Wilsdruffer TageklattLs". Vermischies. Herzliche Aufnahme deutscher Kinder in Norwegen. Die deutschen Kinder, die zur Erholung nach Schweden und Norwegen geschickt wurden, sind in diesen beiden Ländern in geradezu rührend herzlicher Weise ausgenommen worden. In Christiania besonders wurden sie so über- lauien und von allen Seiten beschenkt, daß der Festungs bezirk, in dem sie, bis alle abgeholt waren, untergebracht wurden, ganz für Fremde gesperrt werden mußte. Es kamen trotzdem noch ganze Scharen. Wenn abends die Kinder auf ihren Strohsäcken in einem großen Turnsaal zum Schlafen gebracht wurden, mußte man immer erst auslesen, was nicht hineingehörte. Die norwegischen Pfadfinder, die alles musterhaft vorbereitet hatten und^ für alles sorgten, hatten dauernd ein Kind auf dem Rücken oder am Halse hängen oder balgten sich mit den Kindern am Boden. Die Norweger sind ganz ungemein kinder freundlich. Ein Herr der deutschen Gesandtschaft erzählte, daß erst feit der Veröffentlichung einer Statistik eines deutschen Arztes über die Unterernährung der deutscher Kinder die Stimmung in Norwegen so stark zugunster Deutschlands umgeschlagen sei. Sehr sprechen auch di« harten Friedensbedingungen mit für die Sympathien, di« die deutschen Kinder genießen. Das ist ein beachtens werter Stimmungsumschlag. Vor nicht allzulanger Zeit durfte man es nicht einmal wagen, in den Straßen vor Christiania deutsch zu sprechen. Die Verpflegung ist ein fach sriedensmäßig. Man spricht beinahe schon gar nicht mehr von ihr, so außerordentlich schnell gewöhnt man sich an gute Zeiten. Die Rückgewöhnung an Deutschland dürste dann allerdings um so schwieriger werden. Lebenssorgcn an der Themse. Daß man auch in London nicht in «Freude und Wonne lebt, ersieht man aus einem Briefe, den dieser Tage ein Londoner Kaufmann an einen Wiener Geschäftsfreund richtete: „Wenn wir auch", so heißt es dort, „nie in tatsächlicher Not waren, so mußten wir unsere Lebensweise doch wesentlich ändern und einschränken. So waren wir zum Beispiel genötigt, den Konsum von frischem Fleisch nahezu ganz aufzugeben. Abgesehen von Speck, den wir zeitweise erhielten, lebten wir eigentlich wie die Vegetarianer. Im Verlauf eines ganzen Jahres hatten wir Fleisch nur bei besonderen An lassen. Während des Winters lebten wir nahezu aus- Meßlich von Bohnen, Erbsen und ähnlichen Produkten. Fetzt sind wir wohl in der Lage, durch frisches Gemüse ewige Abwechslung in unser Menü zu bringen, doch sind alle Lebensmittel im Verhältnis zu den früheren Preisen um das Drej- und Vierfache gestiegen. Obst zum Beispiel M für uns so gut wie unerreichbar. Kirschen und Erd- oeeren kosten, auf Ihre Währung umgerechnet, 17 Kronen Ws 28 Kronen per Pfund (450 Gramm). Der Preis für Schwarzbeeren (Blaubeeren) beträgt 10 bis 14 Kronen per Pfund, für Tomaten ebenso viel. Butter, Käse sind M rar und kosten doppelt soviel wie vor dem Kriege. Auch Wäsche, Kleider, Schuhe, Stiefel sind im Verhältnis U Anno Dazumal nur zu Liebhaberpreisen erhältlich. Anes haben wir jedenfalls gelernt, und das ist entbehren, ^mge, die man früher mit Leichtigkeit erhalten konnte »nd ehemals als unentbehrlich betrachtete, sind jetzt ein- M nicht vorhanden, werden vielmehr wegen zu hoher nicht angeschafft, wurden also dennoch ent- o Minenexplosion am Norderneyer Strand. In Norderney explodierte eine durch die Hochflut an den Strand geschwemmte Mine. Da der Strand zu der frühen Morgenstunde leer war, wurde niemand verlebt. Dagegen sind in der Kaiserstraße durch den großen Luftdruck viele Fensterscheiben zersprungen. s Tas Bürgermeisteramt in der Höhle. Im Bezirk Schlan (Böhmen) wurde ein Mann zum Bürgermeister gewählt, der in einer Felsenhöhle amtiert. Der Bürger meister Czermak arbeitete schon seit seinem siebenten Lebensjahre bei den Großbauern. Die Schule konnte er nicht besuchen. Die Arbeiter des Ortes lehrten ihn Lesen und Schreiben. Von den kargen Groschen kaufte sich der Knabe Petroleum und studierte in der Nacht. Mit neun zehn Jahren war er als Redner tätig und arbeitete für verschiedene kleine Wochenblätter. Er wohnt seit vierzehn Jahren in einer Felsenhöhle, da er, wie er angibt, keine vassende Wohnstätte gefunden habe. Wer etwas dienstlich mit ihm zu tun hat, muß nach seiner Felsenhöhle kommen Der neue Gemeindevorsteher ist 29 Jahre alt. m2, tackt hier -sen war cier- hlen tete, en !. 8. sten- -ecker Tuch ckene t zu >ork Nen akr- )ung orher ihuug 'eben »rtzsch >olks- nd II, i von rchtia- Darstellung der Begebenheiten am S. November 1918 durch Prinz Max. . Berlin, 9. August, (tu.) Der frühere Reichskanzler Frinz Max von Baden veröffentlicht durch das Berliner Sägeblatt eine längere Darstellung der Begebenheiten, wv am 9. November vorigen Jahres mit der Abdankung "fr Kaisers und dem Siege der Revolution endeten. Er mhrt darin die Ausgänge auf das bei dem Ernst der da- Amgen Lage unzuverlässige Zögern und die Verwirrung w Großen Hauptquartier zurück. Von einer Abdankung ?als Kaiser und nicht als König von Preußen wäre " den zwischen Berlin und Spa geführten Telephon- A sprächen am 9. November und auch früher mit keiner «ttbe die Rede gewesen. Von politischer Seite aus konnte niemand von selbst auf diesen Kompromiß verfallen, das staatsrechtlich ebenso unmöglich wie politisch unsinnig war. ^folge der Verschleppung und in Anbetracht der Zu- aande j» der Armee und in Berlin äußerst dringlichen Entscheidung sah sich Prinz Max vor die Wahl gestellt, ntweder abzuwarten und nichts zu tun oder auf eigene flaust zu handeln. Er wußte, daß er formell nicht berechs M war, ohne Einverständnis des Kaisers die Veröffent- Ichung der Abdankung vorzunehmen, aber er hielt es wr seine Pflicht, solchen Entschluß des Kaisers bekannt- Meben, so lange es noch einen Sinn hatte. Die durch A T. B. veröffentlichte Abdankungserklärung war der ^te verzweifelte Versuch, den Umsturz zu verhindern r *r Krise eine verfassungsmäßige Lösung zu geben, b? scheiterte, weil er zu spät kam. Noch am 8. Novem- .«r> vielleicht auch am 9. ganz früh hätte die Abdankung „r? Kaisers und der Aufruf zur Nationalversammlung Tanger weise die Dynastie, zum mindesten die legale Ents ^"klung retten können. Die Verantwortung dafür, daß »A rettende Tat unterblieb, tragen, wie Prinz Max am , chmsse betont, in erster Linie diejenigen, die unter an- ^"ch militärischen Gründen den Kaiser veranlaßten, 29. Oktober ins Hauptquartier zu reisen und ihn «durch der politischen Aufklärung in der Abdankungs- jf"ge entzogen, diejenigen, die die Reise hinter dem Rücken ^« Kanzlers vorbereiteten und dadurch ein wirksames der Reichsleitung verhinderten und diejenigen, die Kaiser bis zum 9. November in Unkenntnis über die br» a Stimmung der Truppen hielten und am 9. Novem- - gezwungen sahen, einzugestehen, daß die Armee m der Lage war, den Kaiser zu schützen. Kampf um das Lehrergesetz in Bayern. München, 9. August, (tu.) Das Koalitions ministerium in Bayern ist wegen des Lehrergesetzes mit dem Zentrum in solche Differenzen geraten, daß dieses geschlossen gegen das Gesetz stimmen und die Volksab stimmung antreten will. Die Zentrumsmitglieder würden infolgedessen aus dem Koalitionsministerium ausscheiden. Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren. Weimar, 9. August, (tu.) Der Staatenausschutz stimmte in feiner gestrigen Sitzung dem Gesetzentwurf der Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren zu. Rückkehr Internierter ans Ler Schweiz. Konstanz, 9. August, (tu.) 245 Offiziere und 412 Mann sind aus der Internierung der Schweiz zurückgekehrt. Schwere LebensmUtelunraken unä Kämpfe in Okemnitz. Der Hauptbahnhof im Besitz der Spartakisten. Wie in den Tagen vorher, so fanden auch am Donnerstag wieder umfangreiche Lebensmitteldemonstrationen statt. Die zunächst harmlosen Demonstrationen haben am Donnerstag abend leider einen ernsten Tharakter angenommen. Zahlreiche Gaststätten mußten schließen, da ihnen die Fenster eingeworfen worden waren. Am Spätnachmittag durch zogen ganze Trupps von Demonstranten die Straßen der Stadt, um Händel mit Reichswehrsoldaten zu suchen. Gegen 1/2? Ahr wurde die Sicherheitswehr alarmiert. Als diese schwache Reichswehrabteilung die Schillerstraße entlang kam, wurde ihr von den Demonstranten das mitgeführte Maschinengewehr entrissen. Zu gleicher Zeit wurde auf der Wettinerstraß« eine scharfe Handgranate geworfen, durch die (0 Personen schwer verwundet wurden. Sie mußten sämtlich in das Stadtkrankenhaus gebracht werden. Die Demonstrationen nahmen am Freitag trotz des inzwischen verhängten verschärften Belagerungszustandes ihren Fortgang. Das Lebensmitteldepot wurde am Vor mittag gestürmt. Die Arbeiterschaft fast aller Werke hat im Laufe des Tages die Arbeit nie-ergrlegt und begab sich in geschlossenem Zuge nach dem Königsplatz, der die Menge der Demonstranten nicht zu fassen vermochte. In den zeitigen Nachmittagsstunden entwickelten sich lebhafte Feuergefecht« zwischen Regierungstruppen und Zivilisten. Zahlreiche Tote und Verwundete gab es auf beiden Seiten. Besonders heftig waren die Kämpfe um den Hauptbahnhof, der gegen 5 Uhr in den Besitz der Spartakisten überging, wobei zahlreiche Geschütze, Maschinengewehre, Munition usw. erbeutet wurden. Mit den erbeuteten Waffen wurde das Hauptlager der Demonstranten, das neue Stadttheater, ausgerüstet. Weitere schwere Kämpfe sind noch heute zu erwarten. Aus Stadt und Land. MHWM iMHWk ERtDODM. Wilsdruff, 9. August 1919. Was die Woche brachte. Mit Ausnahme von nur einigen Tagen, an denen sich die Wärme etwas erhöhte, doch lange noch nicht als Hundstagswetter bezeichnet werden konnte, war es in der vergangenen Woche wiederum recht kühl und regnerisch, besonders in der letzten Wochenhälfte. Der durchdringende Regen am ersten Tage schaffte der Pflanzenwelt Erquickung und förderte von neuem das Wachstum. Die Ernte hat nun auch bei uns begonnen, doch gibt es immer noch Roggen, der noch nicht schnittreif ist. Es dürfte sich die Ernte in diesem Jahre wohl weit hinausziehen, da nach den bisherigen Bewegungen der Sonnenfleckenkurven mit verhältnismäßig feuchtem und kühlem Wetter während -er sogenannten Hundstagsperiode zu rechnen ist. Die Aus sichten sind demnach für die Ernte wenig verlockend. Schon oftmals hat es in früheren Jahren noch weit ungünstigeres Wetter während der Sommerzeit gegeben und die Ernte ist auch geborgen worden, und so hoffen wir, daß sich, wenn auch mit Verzögerungen, alles zum besten wenden werde. Nach vierwöchigem Besuch des Bethlehemstiftes in Hüttengrund bei Hohenstein-Ernstthal kehrten di« von dem hiesigen Fechtverein ausgewählten 27 Kinder, Knaben und Mädchen, gesund und gekräftigt von dem Erholungsurlaub zurück. Die Gewichtszunahme schwankte zwischen 6 bis (0 Pfund; ein günstiges Zeichen dafür, wie vortrefflich die Verpflegung und wie wohltuend -er Aufenthalt in diesem prachtvollen Erholungsheim für alle Kinder gewesen ist. Dem Fechtverein mit seinem rührigen Vorstand Herrn Lackierermeistcr Kunze an der Spitze kann für die edle Sinnesbetätigung gegen Arme und Notleidende nicht genug gedankt werden und auch an dieser Stelle sei allen wackeren Vorstandsmitgliedern des Vereins herzlicher Dank gezollt. Gemeldet wurde im Verlauf der verflossenen Woche der Zusammenbruch Ungarns unter der bolschewistischen Herr schaft. Die Bewohner dieses Landes haben, so sehr sie sich auch anfangs für die neuen Ideen begeisterten, unter der neuen Lebensordnung der angeblichen Volksbeglücker unendlich viel leiden müssen, so daß sie ien Zusammenbruch gewiß mehr als eine Erlösung betrachten. Weil man in Ungarn im Bolschewismus den Erzfeind gegen alle be stehend« Ordnung erblickt, will man auch mit Gewalt maßregeln gegen alle Umstürzler vorgehen. Lin Land mit solchen Vorsätzen wird bald wieder gesunden. Wäre es doch auch in unserem deutschen Vatrrlande so weit, daß man sich endlich wagte, alle kommunistischen und und spartakistischen Umtriebe, durch die alle Aufruhr« und verderblich««! Streiks hervorgerufen werden, mit Gewalt zu unterdrücken und den Weg unnützer Verhandlungen für immer verlassen wollte. Steht unser Vaterland nicht auch bereits am Grabesrand«? Noch ist Rettung durch eiserne Kraft möglich. — Unsere Pilze. Auch in diesem Jahre hat sich der Verein für Natur- und Heimatkunde in den Dienst der Pilzaufklärung gestellt. Leider hat sich nicht wie (9(6 und (9(7 ein geeignetes, an verkehrsreicher Straße liegendes Schaufenster zur Ausstellung von lebend frischen Pilzen finden lassen. Nur die dem Verein gehörenden pilztafeln konnten an einigen Fenstern ausgestellt werden. In zuvor kommender Weise haben sich dazu bereit erklärt: die Herren Zschunke, Buchdruckerei, Wilhelm, Vorschußverein und Lauer, Kolonialwarengeschäft und Frau Hornuff, Land wirtschaftlicher Hausfrauenverein. Jede dieser Stellen nennt einige Vereinsmitglieder, die bereit sind, in Zweifelsfällen zu belehren. Im letztgenannten Fenster ist eine gute Ab bildung und Beschreibung des giftigsten aller Pilze zu finden. — Marktkonzert. Sonntag den (0. August vorm. 1(—(2 Uhr: (. Marsch aus der Operette „Die moderne Eva" von Gilbert. — 2. Konzert-Ouvertüre von Keler Bela. — 3. Largo von Händel. — H. Tirol in Lied und Tanz von Fehräs. — 5. Rollschuhläufer, Walzer von Lincke. — Die Molkerei des Herrn Günther ist, wie wir hören, durch Kauf in den Besitz des Herrn Gastwirt Max Kühne in Dresden, Bruder des hiesigen Hofmühlenbesitzers, übergegangen. Die Uebernahme erfolgt am (. Oktober. — Polizeibericht. Ermittelt wurden von der hiesigen Polizei die Diebe, welche am Donnerstag abend dem Gutsbesitzer Hummitzsch hier eine größere Menge Spät- karroffeln vom Felde gestohlen, und ihm hierbei noch größeren Flurschaden zugefügt hatten. Am Abend vorher hattenste auf Kaufbacher Flur Kartoffeldiebstähle ausgeführt. Sie gehen nunmehr ihrer gerechten Bestrafung entgegen. Es sind die Arbeitersehefrau Ida Lieder, die ledige Arbeiterin Anna Trobisch, Tochter des Arbeiters Herrn Trobisch, und die ledige Ella Lenert, Tochter des Geschirrführers Lenert aus Wilsdruff. — Kadaver-Ablieferung. Verschieden« vorgekommene Mißstände haben dazu Anlaß gegeben, die Landwirte des Bezirks erneut auf di« Bekanntmachung der Amtshaupt mannschaft vom (8. (2. (9(8 hinzuweisen, wonach sämt liche Kadaver des hiesigen Bezirks an die Abdeckerei von Holm Hermann in Meißen-Bohnitzsch (Fernruf: Amt Meißen 540) gegen entsprechende Vergütung abzuliefern sind. — Keine Einschränkung des Personenzngverkehrs in Sachsen? Wie wir hören, wird der personenzug- verkehr in Sachsen, anders als im übrigen Reich, vorläufig nicht eingeschränkt werden, weil bereits früher in Sachsen umfangreiche Einschränkungen vorgenommen worden find. — B-amtenbesoldungsreform. Unser Vertreter erfährt an zuständiger Stelle im Ministerium des Innern, daß die in Aussicht gestellte Besoldungsreform u. a. nach folgenden Grundsätzen erfolgen dürfte. Feste Gehalts staffeln sollen nicht ausgestellt und die Zahl der Gehalts klassen möglichst verhindert werden. Schon in den ersten Dienstjahren wird «in höh«r«r Gehalt in Aussicht genommen, um den Beamten früher als bisher die Gründung eines eigenen Hausstandes zu ermöglichen. Ferner wird eine Verkürzung der Aufrückungszeiten beabsichtigt und ein früherer Zeitpunkt für die Pensionierung angestrebt. Etwas Endgültiges steht jedoch noch nicht fest, da die sächsische Regierung in dieser Angelegenheit nicht selbständig vor gehen will, sondern auf dem Wege des Einvernehmens mit den übrigen Bundesstaaten einheitliche Richtlinien für die Besoldungsordnung zu finden sucht. Zu diesem Zwecke sind für Anfang nächster Woche im Reichsfinanz- ministerium unter Zuziehung von Vertretern sämtlicher Gliedstaaten und von Beamtenvertretern Verhandlungen angesetzt. — Aufhebung des Auslageverbots, wie das Wirtschaftsministerium bekanntgibt, wird das verbot von Lebensmittelauslagen vom (9. April (9(9, wonach das öffentliche Ausstellen von Wein, Spirituosen und ihre Atrappen, Fleisch, Wurst und Fettwaren und ihren Konserven, Wild und Geflügel und ihren Konserven, Fischkonserven, getrockneten Südfrüchten, Vbstkonserven und Marmeladen, Konditorwaren, Feingebäck, Keks und Pfefferkuchen, Honig-, Zucker-, und Schokoladenwaren Käse und Molkereierzeugnissen, soweit dafür keine Höchst oder Richtpreise bestehen, verboten war, vom heutigen Tage ab aufgehoben. — Hainsberg. Am Freitag früh kur; vor 7 Uhr fuhr der von Lhemnitz kommende Eilgüterzug in eine auf dem hiesigen Bahnhof stehende Güterwagengruppe, wodurch drei Gleise zerstört und infolgedessen gesperrt sind. Opfer an Menschenleben sind erfreulicherweise nicht zu verzeichnen, da der Maschinenführer und Heizer rechtzeitig abspringen konnten. Jedoch ist beträchtlicher Materialschaden entstanden. Wen die Schuld an dem Unglück trifft, konnte bisher nicht festgestellt werden, da der Zug eine Stunde Verspätung hatte. — Olbernhau. Der Anstaltsinspektor Schäfer un feine Frau wurden, nachdem eine auf anonyme Anzeige hin vorgenommene Untersuchung zu dem Ergebnis geführt hatte, daß sie sich seit vielen Jahren unerlaubte Vorteile auf Kosten der in der Bezirksanstalt untergebrachten Personen verschafft hatten, vom Amte suspendiert. Die Angelegen heit ist der Saatsanwaltschaft Freiberg zur weiteren Verfolgung übergeben worden. — Crottendorf. Eine reiche Marderbeute machte der Besitzer -es Gasthauses „Zum Fischhaut. Er beobachtete, wie ein Mar-er sich in seine Scheune einschlich und nahm die Jagd auf denselben auf. Hierbei wurde in dem an stoßenden Kartoffelkeller «in Nest mit 5 jungen Mardern vorgefunden. Die Tiere hatten in der Nachbarschaft reiche Beute an Tauben, Enten, Gänsen, Hühnern usw. gemacht. — Leipzig. Der Geheime Stlldienrat Professor Dr. Eduard Böttcher, Rektor a. D., ist beim Ueberschreiten -er Fahrstraße am Rathausring von einem Postauto umgerissen un- ein Stück geschleift wor-en. Hier-urch hat er einen Schädelbruch erlitten, an -essen Folgen er kurz -«nach gestorben ist. — Pegau, von einem unverhofften Wie-ersehen hat der in französischer Gefangenschaft sich befindende Guts besitzer Albin Müller, -er im benachbarten Elstertrebnitz ansässig ist, berichtet. Auf -er Rückbeför-erung aus Frank reich traf er in einem -er dortigen Bahnhöfe einen Franzosen, -er seit (9(7 bis zur erfolgten Rückkehr in seiner Heimat auf Müllers Gutsgehöft als Lan-wirtschaftler beschäftigt gewesen ist. Die heutig« Nummer ««faßt 6 Seite« einschließlich der Beilage „Unsere Heimat". Herausgeber, Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff Verantwortlich für die Schristleitung: Oberlehrer l. K. Gärtner, für de- Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff.
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