Volltext Seite (XML)
)öhe vo? Nr. 9! ! 78. Jahrg Sonntag den 20. April 1919 Amtlicher Teil I. 2. Der Stadtrat. 32«l 3. 4. Der Kampf um den Frieden rotze »Zir iom 147 t, S60» öVbkS »kW »78« 757* »SI»i »7«i L »ach für ft Ke« wir iugebel 7»W» 8M' ^oor?78st ttnrr. iSr«' In der städtischen Turnhalle sind 5 Kletterstange« sachgemäß zu hobeln und zu schleifen, eine ist festzumachen. Preisangebote bis 26. April erbeten. Gewerbliche Betriebe, in denen in der Regel mindestens 10 Arbeiter beschäftigt werden, mit Ausnahme der Apotheken, der Handelsgeschäfte, Heilanstalten und Genesungsheime sowie des Musik-, Theater- und Schaustellungsgewerbes (8 154 Absatz I Ziffer 1 bis 3), der Gast- und Schankwirtschaftsn und des Veikehrs- gewerbes (H 134 i der Gewerbeordnung). Ziegeleien und über Tage betriebene Brüche und Gruben, wenn darin in der Regel mindestens 5 Arbeiter beschäftigt werden (8 154 Absatz 2 der Gewerbeordnung), Hüttenwerke, Zimmerplätze, andere Bauhöfe, Werften und Werkstätten der Tabakindustrie, auch wenn in ihnen in der Regel weniger als 10 Arbeiter be schäftigt werden (8 154 Absatz 2 der Gewerbeordnung). Werkstätten, in denen durch elementare Kraft (Dampf, Wind, Wasser, Gas Luft, Elektrizität usw) bewegte Triebwerke nicht bloß vorübergehend zur Ver- wendung kommen. Werkstätten, auf die gemäß ß 154 Absatz 4 der Gewerbeordnung die Be stimmungen der 8Z 135 bis 139 b der Gewerbeordnung ausgedehnt worden sind. Anlagen, für die der Bundesrat gemäß 8 120 e der Gewerbeordnung besondere die Gehilfen oder Lehrlinge beschäftigen, gemäß 4 der auf der Rückseite der Zählbogen befindlichen Erläuterungen zählpflichtig sind. Weiter sind bei der Zählung auch die Zahlen der in den einzelnen zählpflichtigen Betrieben beschäftigten Schwerbeschädigten, d. h. Personen, die wegen einer Dienst beschädigung eine Militärrente von 50 oder mehr vom Hundert der Vollrente beziehen, sowie auch die Zahlen der in den einzelnen zählpflichtigen Anlagen beschäftigten Kriegs beschädigten mit weniger als 50»/, Militär-Vollrente (also der Lsichlkriegsbeschädiglen) statistisch genau zu ermitteln. Die betreffenden Angaben sind auf den Zählblättern an der freien Stelle zwischen I und II links von den Zahlenangaben über männliche und weibliche Arbeiter dort ein zutragen, wo während der letzten Kriegsjahre Angaben über Kriegsgefangsnenzahlen gemacht worden sind. Abweichend von den zu damals erlassenen Bestimmungen sollen aber jetzt die Schwerbeschädigten- und Leichtkriegsbeschädigten-Zahlen auch in den rechts davon einzutragenden Zahlen der männlichen und weiblichen Arbeiter mit enthalten sein. Unternehmen, in denen nach Vorstehendem die Zählung der Arbeiter vorzunehmen ist und die von der Gemeindebehörde einen Vordruck nicht erhalten, Haden um einen solchen unter genauer Angabe des Namens und Gegenstandes des Betriebes umgehend bei der Amtshauptmannschaft nachzusuchen. Nr. 257 VII. Die Amtshanptmannschast. Der Diktat- und Straffriede». Paris. Es ist Clemenceau ganz offenbar geknngenf Wilson zu überstimme«. Dies wird bestätigt durch ein« offiziöse Erklärung deS „TempS", die besagt, daß Deutsch land den Frieden als Ganzes annehmen oder ablehnend müsse. Der Vertrag werde ein reiner Diktat» und Straff frieden sei« und in seiner Einleitung werde die Schul» Deutschlands am Kriegsausbruch ausdrücklich betaut. les iffen. für sich als Schwurzeugen an. Aber dieser Jesus würd' wahrscheinlich eine Geitzel von Stricken machen und damit dreinfahren, er, der einst gesagt hat: „Ich bin nicht gs kommen, der Welt den Frieden zu bringen, sondern dal Schwert!" Er hat nie ein Paktieren mit dem Prinzi, des Bösen gewollt. Und die Lauen, die Wenn-wir-wüsteiv Männer, will er „ausspeien" aus seinem Munde. Es tut uns wohl, wenn in der Osterzeit milde Wort; ertönen, denn wir sind krank und des Zuspruchs bedürftig Aber gesund werden wir nur durch Wegbrennen bei fauligen Stellen, durch die Pflicht der Arbeit, Bewegung, Erneuerung. Der Christ sagt: Ich weiß, daß mein En loser lebt. Und in diesem felsenfesten Bewußtsein kommt er auch über Zeiten des Martyriums hinweg. Des Deutsche aber muß sagen: Ich weiß, daß wir für unsers Kinder das Reich wieder wohnlich machen werden. Glaub« an die Zukunft schafft eine Zukunft. Dieser Glaube kann sogar Berge — von Unrat versetzen, wenn es nottut; uns er gibt die Kraft, diese Riesenarbeit unter Einiatz auch von dienlichen Mitteln zu erzwingen. Vorschriften erlassen hat. sn Jeder Betrieb ist nur einmal aufzuführen, wenn er auch an sich unter mehrere Ölungen fällt. Werden mehrere, an sich selbständige Gewerbebetriebe von demselben Unternehmer wchf im Zusammenhang stehenden Grundstücken ausgeübt, so isi für jeden Betrieb blonderer Zählbogen auszufüllen. .Nicht aufzunshmen stud die Werkstätten, die zwar unter 8 120 a der Gewerbe- kung fallen, aber in keine der Abteilungen 1 bis 4 gehören. . Im besonderen wird darauf aufmerksam gemacht, daß Gast- und Schankwirtschaften, Ml n Ada- Ltm den Frieden. Vcrgewalttgungsbeschlüsse des Viererrates. Die Drohung Wilsons an seine Bundesgenossen "mit Mem amerikanischen Sonderfrieden hat zwar das Tempo,s nicht aber die Qualität der Friedensarbeit verbessert. Es ist im Gegenteil lediglich ein Kompromiß auf Kosten Deutschlands zustande gekommen. Von einem Reckts- srieden kann schon gar keine Rede sein, wenn die bisher bekannt gewordenen Beschlüsse auch nur Halbwegs den Tatsachen entsprechen. Auch die liberalen Freunde Wilsons sehen den kommenden Dingen mit Spannung und Besorgnis entgegen. Die offizielle Einladung zu den Friedensbesprechungen am 25. April ist Deutschland durch die Waffenstillstandskommission in Spaa bereits zugegangen. lurng. § lenden - ich -l» rsn Lun/ beirei«. deicke, lebe«, achsen. Hautju^ e, off-'" ermnms/ ckmarke ' lilee , Obendorf WeB >lt Drucksa^ Sie sich b" a, bevor h höher / uckerei di-^ e Ärt «koalier / ührung üren, f- , sind pr'! entsk, isenftr. Mk Kletzft unsere Altvordern wahrend des dreißigjährigen Kriege! ob auch nur einer von ihnen die gräßluhe Zeit überleb^ würde? Und dennoch schufen sie sich in Ruinen neue- Unterschlupf und erzogen Kinder, um die verwüstete Wej zu bevölkern. Wer mit einem „wenn wir wüßten" jed Arbeit für die Zukunft ablehnt und nur noch seinem Bauch dient, der ist genau solch ein Verbrecher wie die Räubs und Mörder von beute. ' Auf dem RAekongreß führte schonungslos der Del, gierte Cohen-Reuß aus, die leitenden Kräfte hätten ei an Voraussicht fehlen lassen. Wenn die Schafe dem Ah grund zudrängen, dann muß der Hirte sie davor behüte« und wo sein Zuruf nickt hinreicht, da müssen die Zähn des Schäferhundes helfen. An Zurufen hat es nick gefehlt. Noch in seiner Osterbotschaft au die National Versammlung wiederholt der Reichspräsident die Warnun, vor dem Abgrunde, die wir in allen Tonarten auch vor anderen Seiten in diesen Wochen genugsam gehört Haber; Das wirkt aber nickt mehr. Nur Ent'cklossenheit kauf uns retten, äußerste Entschlossenheit: werden nicht die vev ruchtesten Leithammel, die uns bergab führen, weg gebissen, so ist uns nicht zu helfen. In München ist eil Mann mit krankem Hirn an die Spitze gekommen. I; Braunschweig hat ein verkrüppelter Cretin den Stau ruiniert. In Düsseldorf haben Zuchthäusler die Stad bankerott gemacht. Mit solchen Leuten darf man nich verhandeln, sie sind reißende Wölfe. Die nachbleibender gefunden und ehrlichen Leute aber muß der Staat y Zucht nehmen, muß dafür sorgen, daß nur derjenige z; essen bekommt, der arbeitet: und kein Gesetz und kein Her kommen isi heilig genug, als daß es nicht um der No der Stunde willen außer Kraft gesetzt werden könnt« Wenn wft sozialisieren, so muß der Sozialismus, um dH gesamten Geselttchaft willen, mit der Sozialisierung dq Arbeit beginnen: mit der Arbeitspflicht. Ja, wenn wir wüßten, sagt der Kleinmut. Wh müssen es wissen. Wir haben fünf Monate zum Über legen gehabt. Der Worte sind genug gewechselt. Mit Worten laß sich weidlich streiten. Aber es kommt nicht mehr mz Debatten an, sondern auf die Tat, weil wir im nächste; Augenblick in den Abgrund stürzen können. Es komm auch nicht mehr auf „Versöhnung" an. In der National Versammlung ist in der letzten Sitzung vor der Osterpaus ein neuer Volksfeiertag beschlossen worden, der der Propa ganda für allerlei schöne Ideale gewidmet sein soll, un! ein sozialistischer Reichsminister ries Jesum von Nazaretl üt lge ein gen / uff, , Nr. 10. . Arbeiterzühlung am 1. Mai. Am 1. Mai 1919 findet eine Arbeiterzählung statt. Den Ortsbehörden werden rechtzeitig die erforderlichen Vordrucke zur Verteilung an die Gewerdeunternehmer M-n. Die Gewerbeunternehmer haben sie am I. Mai ordnungsgemäß auszufüllen, ihrem vollen Namen zu unterzeichnen und darauf ungesäumt an die Ortsbehörde ^^zugeben. . Die auSgefüllten Zählbogen sind von den Ortsbehörden spätestens bis zum 10. Mai °>e Amtshauptmannschaft einzusenden. Bei der Arbeiterzählung sind folgende Arten von Betrieben zu berücksichtigen: Znsertipnepreis Pfg. für die «-gespalten- Korpuszette oder deren Naum, Lokalpreis Pfg., Reklamen Pfg., alles Mil Teuerungltzuschlag. Z «raub und tabellarischer Gatz mit ZSV Aufschlag. Bei Wiederholung und ZahreSun 'tzen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen im amtlichen Teil lnur von Behöc. nj die Epaltzeile SV Pfg. bez. Pfg. / Nachweisungs- und Offertengebühr A> b-,. pfg. / Telephonische Znferalcn-Aufgabe schließt >edeS ReklamalionSrccht aus. / Anzeigenannahme bis 11 rihr vormittags. / Bcilagengebühr das Tausend ML, ür die Postauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Strikte Plahrwrschrlst Aufschlag obnc Rabatt. / Die Rabattsähe und Nettopreise haben nur bei Bar zahlung binnen R> Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeilen- Preises. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, fast« nicht der Empfänger innerh. S Tagen, vom Rechnungstage an, Widerspruch erhebt. Meißen, am 15. April 1919. 32br Wenn wir wüßten . . . h, »Wir gingen in die Irre wie die Sckafe; ein jegliche; U auf seinen Weg." Kein anderes Bibelwort paßt ft auf unsere Zeit. Die erste sozialistische Revolution der Weltgeschichh d alle früheren waren ständisch, waren bürgerlich, von l,Kleinkrieg von 1525 an bis zur demokratischen Ev d °ung von 1848 —, diese erste sozialistische Revolution Wir gegenwärtig erleben, ist es nur in der Idee ge Das Gemeinsame der ganzen Gesellschaft in ein - Ordnung zu bringen, das ist in der Idee Sozialis Statt dessen sehen wir ein Zerflattern in laute ^elforderungen einzelner Stände, ja kleiner und kleinste h, »Die Revolution ist eine bloße Lohnbewegung gs klagten die Führer bereits nach den erste; tz°wen. Mit dem Moment, in dem die alte staatlich tzswrität zerbrach, war jede Ordnung gestört, von de, Gesamtvolkes sind wir weit entfernt, de ^Ms aller gegen alle dauert an. Jeder Stand, jeder Be leder einzelne Mensch sogar sucht noch schnell zu er was zu Erraffen ist, „ein jeglicher sieht auf seine, und wenn er sein halbes Pfund weißen Kucken x^ls aus Amerika sich glücklich „erstanden" hat, so deni mehr daran, daß wir dafür unsere gesamte Handels di "-zur Verfügung stellen mußten. So trotten wir wi sckafe dahin, in dichtgedrängten Massen, den Kor die spärliche Nahrung gesenkt, ohne einen Blick sü sos7 was bei diesem Vorwärtsdrängen unabwendbar er Mn muß. Hin und wieder trifft man einen besinnlichen Meuscheü h ' ein Grauen aukommt, wenn man mit ihm die wahr bespricht. Aber auch er schüttelt alle Bedenken al N wenn wir wüßten, daß es überhaupt noch lohn; -^Überhaupt noch je Ordnung wird, dann wollten w« dn? arbeiten und sparen, wie ehedem, so aber hat alle! keinen Zweck!" Das ist das Schauerlichste: die Ver 5 Ostung. Jedermann tut so, als habe er nur noch d; ' Mersmahlzeit zu genießen; dann sei es zu Ende. Wenn wir wüßten . . . Diesem schlaffen „Wenn wir wüßten" muß man ml N Kraft entgegentreten. Weiß der Landwann, ob sein "Siaat je zu Brote wird oder ob nicht Hagelschlag alle; k.wert? Und dennoch senkt er den Samen in die Erd, dem Lande und hofft, betet und arbeitet. Wußtet Alle Inhaber von Nährmittelkarte« der Reihe 5 werden aufgefordert, die erhaltenen Karten bis zum 23. April bei einem Händler des Ledensmittelbezirkes an zumelden. — Die Händler haben die Nährmittelkarte mit dem dßzu gehörigen Bezugs ausweis mit ihrem Namen (Firmenstempel) zu versehen, den Bezugsausweis abzurrennsn und den Namen und Wohnort der Karteninhaber unter Angabe der Art (Farbe) der angemeldeten Karten in eine Kundenliste einzulragen. Bis zum 25. April haben sie wetter die Zahl der von jeder Art angemeldeten Versorgungsberechtigten unter Beifügung der nach Alten gebündelten Bezugsausweise dem Vorsteher des Lebensmittelbezirkes an- zuzeigen. Die Einhaltung der gestellten Fristen ist für die nächste Belieferung maßgebend. Wilsdruff, am 17. April 1919. zerr Der Vorsteher des Lebensmittelbezirkes Wilsdruff mit Kaufbach. Sprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. sUlVlt Mk dll§ AUkff- Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentault zu Aharandt. Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614 «ei lt 2- rger, Goerne. at reicht Ler MsdmfferTageblalt Tageblatt- erschein« täglich, mit Ausnahme der Sonn, und «äff' 0^ L MNLLZ-'A Wochenblatt für Wilsdruff itz, r? "«tftzea Postanstatten vierteljährlich Mk. ohne Zuflellungsgebühr. * > » Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen «Un D» 2-st,°ung°n entgegen. / Zm IaNe höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger «ttlvegeNV. «Locher Gttttung«, der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der tsttkrfioint kpit dpNI 7^44 ———— M-wngSelnrichtungen - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung rflpkl UI skls VkM -ZSyre k. stttzrnng der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner Äd" -Inserent in den obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls die tzN-V berjpätet, in beschränktem Umfange oder nicht erscheint. / Sinzel- Hl,Mrei« der Rümmer 10 Pfg. / Zuschriften sind nicht persönlich zn zl findorn an den Verlag, die Schnstlettung oder die Geschäftsstelle. / ZtzKhftffni bleiben unberücksichtigt. / Berliner Vertretung: Berlin «W. SS. Er -je Amtshauptmannschaft Meißen, für das