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lende Bi' Nr. 48 li Donnerstag den 27. Februar 1919 78. Jahrg Amtlicher Teil Wilsdruff, am 24. Februar 1919. Wilsdruff, am 25. Februar 1919. 22-2 Der Ortsausschuß. Feintalg-Verkauf bisher eu. Der Stadtrat - Kriegswirtschastsobteiluug. 2253 Die Reichswehr vor der NB Warum ZlStefystem? bei bei bei 1497—1737 1738—1950 1951—2165 Preis l'an die erbeten Beuchel, Bretschneider, Johne. Bei Gewährung noch besserer Kost 3,50 Mk. 3,75 Mk. »sen. eld, c. 544. on zur I2SS ilsdruff r. für d-p (3,— Mk.) (3,25 Mk.) der uns immer empfohlen wird, verbürgt uns nicht den Sieg, weil die Mehrheit im Grunde doch sehr wankel mütig ist und die Wahrheit ebensogut mit der Minder heit sein kann. Nein, jetzt oder nie muß unsere Losung sein, ein bißchen Gewalt mehr oder weniger — kann diese Frage nach allen Schrecknissen der letzten Jahre noch eine Rolle spielen? Sie soll für immer unschädlich ge macht werden; dieses hohe Menschheitsziel rechtfertigt auch einen hohen Einsatz. Natürlich wird man diesem Gedankengang nicht mit Gründen persönlicher Natur begegnen können: daß der viel geplagte Bürger und Arbeiter doch endlich seine Ruhe haben müsse und daß er seine Entrechtung auch keines wegs ertragen werde. Für solche Gegcngründe haben die Spartakusleute kein Ohr. Was die Gegner ertragen wollen oder nicht, das verlangen sie zu bestimmen. Nur vollendete Rücksichtslosigkeit darf jetzt noch maßgebend sein, für alle sonstigen Überlegungen haben sie nur ein gleich gültiges Achselzucken. So wird also mit vollem Bewußt sein eine rechtmäßig gewählte Landesversammlung wie in Bayern auseinandergeschossen, und im Ruhrgebiet soll die Schreckensherrschaft so lange aufrechterbalten werden, bis »v Verpflegheim „Wettinstift" in Coswig in Für Selbstzahler in Privatzimmern: bisher Nr. 63 U k. Die Amtshauptmannschaft. Sonnabend den 1. März je 20 Gramm gegen Vorlegung und Abstempelung der »egen dck ÄlontäS lnen doch tt' uns for' g kann" au unlck mit dl» Rühlc!' latze niü ersaM' ae Rck- Ng naö> s Messer »tritt pr 1N dur-h rt. Sek A.- un> ArbeiM »erlauitt rren A' n, ma» M. M sang Ü' annsch^ »nehmen, in ein«' virte 'ruar a» ordernd a) Pfleglinge 2,75 Mk. (2,50 Mk.) d) Sieche 3,— Mk. (2,7- Mk.) J-stziert' esen geh' > zwischen nfanteril' prechuG ing statt' kniffe »el e werbe» irium st' mmissio" uen Vor' chgeführt ium für m (8. » IksbeaE staub »es S.-Rates, trotz t" Austa^ ran, taf » Pflich!- fgewanti siche Lr- 'estante», ,erschule» ule nebst Staar uno Burgerlum den Kampf aufgeben. Gewalt soll mit Gewalt geschlagen werden. Liegt sie ain Boden, dann wird die Macht des Proletariats durch das Rätesystem, das eben nur die Arbeiter, und zwar auch nur die „revolutionären" Arbeiter, zu politischen Rechten zuläßt, fest und für immer verankert — und die soziale Frage ist endlich gelöst. Wie in Rußland . . . Vergebene Mühe, den Fanatismus, der hier am Werke ist, mit Worten beschwichtigen zu wollen. Er muß sich austoden. Auch auf die Gefahr hin, daß Deutschland darüber so still wird wie ein Friedhof. Helfen kann, allenfalls, nur die Tat, wenn wir'uns zu ihr noch stark genug fühlen. Aber sie bedeutet den Bürgerkrieg in der vollen Schwere des Begriffes. Werden »vir ihn wollen, und werden wir, wenn er beschlossen werden sollte, die Männer finden, die ihn auf sich nehmen? Die Reichswehr vor der A.-V. (16. Sitzung.) LD. Weimar, 26. Februar. Unter den Eingängen befindet sich ein energischer Protest aus Düsseldorf gegen die dort herrschende Pobelherrichan und Anarchie. Ministerpräsident Scheidemann erklärt, me Interpellation der Deutschnationalen Volksvarte» zu den Übergriffen einzelstaatliche Verwaltungen in bezug am^oen Religionsunterricht an einem noch zu bestimmenden Lage beantworten zu wollen. Die Bildung einer vorläufigen Reichswehr, für welche die Abgg. Loebe, Groeber, v. Payer und Dr. Richer einen Gesetzentwurf eingebracht Haven, iteht nun zur ersten und gegebenenfalls auch zweiten Beratung. Abg. Schöpf»»« (M.-Soz.) weist auf die Notwendigkeit hin, dem gegenwärtigen Chaos durch Zusaimnewassung der vorhandenen zersplitterten militärischen Kräfte ein Ende zu bereiten. Ein allgemeiner Aufruf sei zurzeit nicht ausführbar, desbalb seien wir aus das Anwerbesnstem angewiesen. Da« Verteilung von Gefriergänsen. Es besteht Aussicht, daß es der Stadt gelingt, einen kleineren Posten Gänse in gefrorenem Zustande zu bekommen. Noch nicht belieferte Gänsekarten-Jnhaber, die auf eine halbe Gans pro Haushalt reflektieren, wollen sich bis Sonnabend de« 1. März in den üblichen Geschästsstunden im Verwaltungsgebäude 1. Obergeschoß Zimmer 12 melden. Wilsdruff, am 26. Februar 1919. gelben Lebensmittelkarten: Nr. - Nr. Nr. k Für Selbstzahler zu zweien in einem Zimmer untergebracht: a) Pfleglinge 2,25 Mk. (2,— Mk.) 3,— Mk. (2,50 Mk.) b) Sieche 2,50 Mk. (2,25 Mk.) 3,25 Mk. (2,75 Mk.) 2- Für zeitweilig untergebrachte Geisteskranke (§ 3 der Satzungen) täglich 3,50 Mk. (bisher 3,— Mk). Pfleglinge und Sieche aus anderen Bezirken, die nach Maßgabe des vorhandenen Matzes mit Zustimmung des Bezirksausschusses ausgenommen werden, haben, soweit die ^"Wagenden Verträge nicht anderes bestimmen, die Sätze für Selbstzahler mit einem Zuschlag von 50 Pfg. (bisher 25 Pfg.) für den Tag zu zahlen. Gemäß 8 l5 Absatz 2 der Satzung für das Verpfleghsim „Wettinstift" in Coswig werden diese Festsetzungen zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Meißen, am 25. Februar 1919. Nr. 274 1 Die Amtshauptmannschaft. Arbeiter- und Angestelltenausschüsse betreffend. Nach Zß 7 ff. der Verordnung über Tarifverträge, Arbeiter- und Angesteütenaus- ichüffe und Schlichtungen von Arbeilsstreitigkeiten vom 23. Dezember 1918 sind in allen Betrieben, Verwaltungen und Büros, in denen in der Regel mindestens 20 Arbeiter oder Angestellte beschäftigt werden, Arbeiter- bezw. Angeftelltenansschüffe zu errichten und, soweit solche bisher bereits bestanden haben, ne« z« wählen unter Beobachtung Bestimmungen in 8 H der Verordnung in Verbindung mit 88 2 k. der sächsischen Ausführungsverordnung vom 14. Januar 1919; zu vergl. auch die Bekanntmachung des Arbeitsministeriums vom 31. Januar 1919. Laut Verordnung des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums ist die Errichtung der Ausschüsse «nnerzüglich in die Wege zu leiten, während für dis Neuwahlen eine Frist bis zum 1. Juli 1919 gesetzt ist. Wahl- vordrucke können von der Buchdruckerei B. G. Teubner in Dresden, Große Zwinger- Straße 16, bezogen werden. Alsbald nach Abschluß der Wahlen ist hierher anzuzeige«: i. welche Mitglieder Und Ersatzmänner in die Ausschüsse gewählt worden sind, 2. wieviel Arbeiter und An- Schellte in der Regel beschäftigt werden. Zur Beachtung! Wir machen darauf aufmerksam, daß Kundenlisten und Anmeldungen der Kauf leute zur Belieferung mit rationierten Waren auf das strengste nachgeprüft und aus- gedeckte Unregelmäßigkeiten ohne Nachsicht mit Entziehung der Belieferung geahndet werden für die Amtshauptmannschaft Meisten, für das Kr-Ipr-ch-ri Am, WUSdruss Nr. S. fUNNe fÜk ÄKs Aalst- Meißen, am 21. Februar 19l9. Landesversammlung oder Rätesystem — das ist die »rage, die jetzt in Bayern mit dem Gewehr in der Hand ?"üst werden soll. Aber nicht nur dort. Der Groß- . Allner Arbeiter- und Soldatenrat, von dem es in den Atzten Wochen etwas stiller geworden war, rüstet sich zu s^uen Taten; auch er scheint Beschlüsse vorzubereiten,,die s? Aätesystem auf den Thron erheben sollen. Ob nur lur Großberlin, für Preußen oder für das ganze Reich, noch dahin. In jedem Falle würde er seinen Willen "Ur mit Gewalt durchsetzen können, da in allen diesen ^"^rschaften bereits die Gesamtheit der Wahlberechtigten «u Worte gekommen und so eine gesetzliche Vertretung urer Interessen geschaffen ist. » Versuchen wir einmal uns in den Gedankengang der Spartakisten hineinzuoersetzen; sie find es ja im wesent- .Mn, die nur im Rätesystem das Heil des Volkes zu er- "aen vermögen. Daß sie damit die weit überwiegende ceyrheit des Volkes entrechten, kann fie nicht im mindesten den U; Wir drehen jetzt Len Spieß nur um, sagen sie, Inn "isher sind wir unterdrückt worden. Jahrhunderte nun ist die Reihe an uns, die Macht in die Hand tun Das wollen wir aber ganz und ausschließlich c„' Denn lassen wir uns erst darauf ein, sie zu teilen, s^iAfden wir bald wieder unterdrückt sein, weil wir wirt- nnr» N l" immer noch die Schwächeren sind und die -husche Macht stets wieder, nach vorübergehenden Übungen, dorthin zurückkehrt, wo der gröbere wirtschaft- b^. Einfluß konzentriert ist. Dieser schafft Ab- MMgkeiten, die das gesamte menschliche und gesellschaft- , .n ergreifen, und ihnen wollen wir eben ein für n ein Ende machen. Vorläufig geht das allerdings r auf Lem Umweg über die Recktlosmackuna der bisher Viehzählung Zählung erstreckt sich auf Pferde ohne Militärpfsrde, Rindvieh, Schafe, Federvieh' Kaninchen und auf die Arbeitsverwendung der Pferde. Nur kommt eme Frage nach den Wirtschaftsangehörigen in den Vieh- yanungen ymzu. Aufnahme erfolgt mittels Ortslisten nach dem Stande in der Nacht vom 28. Februar zum I. März 1919. m ,^n "fit der Nachprüfung Beauftragten der Stadtrates in zweckdienlicher Welse Auskunft erteilen. «.it oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zn sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis z« zehn tausend Mark bestraft; anch Kan« Vieh, dessen Vorhandensein verschwiege« worde« ist, im Urteil für dem Staate verfalle« erklärt werden. Verpflegsätze im Verpflegheim „Wetttnstift" in Coswig. Nach Gehör des Verwaltungsrates und auf Vorschlag des Bezirksausschusses hat Bezirksversammlung der Amtshauptmannschaft Meißen die Höhe der Verpfleggelder °" - - - Umfangs neu festgesetzt: Wilsdruff, am 26. Februar l919. een Der Stadtrat — Kriegswirtschaftsabteilung. As .MISdrusfer Tageblatt- erscheint «Lgttch, mit Ausnahme der kenn, und Mag-, abend« s Uhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei S-lbstabhowng der Druckerei wöchenttich 20 pfg., monatlich .0 pfg., vierteljährlich 2,40 Mk.; durch ms,,, Austräger zugetragen monatlich so Sg., vierteljährlich r,4o MI.; br> de» deutschen postanstatten vierteljährlich r,40 MI. ohne AustettungSgebühr. Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger und Geschäftsstelle nehmen std-rzest Bestellungen entgegen. / Im Aaste höherer Gewalt - Krieg oder sonstiger AMWelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der "Otfördtrungseinnchtungen — Hai der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Ferner .der Inserent ln den obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls die verspätet, in beschränktem LLmfange oder nicht erscheint. / Smzel- Aaufsprris der Rümmer 40 pfa. / Zuschriften sind nicht persönlich z» abrelstere», sondern an den Verlag, die Echrlfileltung oder die GesibastSsteNe. / -lu-opme Zuschriften bleiben unberücksichtigt. / Berliner Vertretung: Berlin SW.«. Ik.4.50, 80 M Zentner Ztück. el, . nr« snig. ht einen 2245 Der Stadtrat. Wochenblatt für Wilsdruff — _ Tagen und Plätzen wird leine G-wäbr aeieisiei x ZS t / Aufschlag ohne Zbabati. / «le Vabatstätze und Retweets- h-bcn^u?U ^r! , der Empfänger innerh. s Tagen, vom Bechnungstage an, Mderlpru.^erheb? Amtsgericht und den Stadtrat z« Wilsdruff reutamt zu Tharandt. , herrschenden Klaffen, deren Schicksal jetzt in unsere Hand r gegeben ist oder gelangen muß. Aber wenn erst die kapi talistische Grundlage für den Obrigkeitsstaat, dessen Ge waltherrschaft noch lange nicht beseitigt ist, radikal zerstört ist, dann werden wir die wahre Rechtsgleichheit für alle Volksgenossen verwirklichen können, dann wird auch das Rätesystem die ganze Volksgemeinschaft umfassen können. Auf eine langsame Entwicklung zu diesem Ziele hin, wie die Mehrheitssozialisten sie predigen, wollen und können wir uns nicht einlassen, denn so werden wir es niemals erreichen. Wir gäben sonst den gegenrevolutionären Kräften nur Zeit und Möglichkeit zu neuer Sammlung. Der Kampf mit geistigen Mitteln, Viehzählung. find« »m l.'Mörz »om II. Februar IS!» IM t. Zeug- Ställesi ik 4,50- mit bsst . Flascht druff. übe Zrößen: