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Krosiposl Dresden- Ncichcnbrrq Boni 15. Dezember an richlel die Tciilsche Reicbspost ein durckilauieiide Krajlpos« von Dresden über Dlolpen Neu sladi—«Sebnitz» nach Reichenberg ein. Tie Krasiposi berühr die Orte Schlnckenan, Ruinbnrg, Zwickau, Tenlsch Gabel riir Kratzan und verkehrt zweimal täglich in jeder Richtung. Ti Fahrzeit beträgt rnnd vier Stunde». Tie Kraslpost vermiiicj mich Anschlüsse in Rnmbnrg nach Neugersdorf, Warnsdvr EKoßschöiiau, Schöulinde, Kreibitz, Haida nnd Lcipa. u Tcuisch-Gabel nach .Hammer am Lee, Oschitz nnd Aicha «in i» Reichenberg nach Gablonz, Tanmvat^ e-arrachsdori. .he henelbe nnd Trantenan. Sachsens Seidenbau an der Spitze Ans einer Arbeitstagung der LandeSgrnppe Kleinlier ! Züchter Sachsen behandelten Landcsgruppeuvorsitzender Balten ' Zitier nnd Obcrlandivirischaslsrat Tr. Marr den Stand de: - Klcinlierznch« in unserem .hcimatgan. Tie Mitgliederzahl de organisierten Klciiitierzüchler in Sachsen hat sich im letzter Jahr verdoppelt, so das; Henle bereits über IM WO Kleinlicr Züchter in den Ortsfachgrnppen bzw. Vereinen znsammenge sagt sind. Tank der vorbildlichen Werbearbeit, die die Lau dessachgrnppe mit Unterstützung der Varlei dnrchsübrte, mar schiert beule der sächsische Seideubau bereits an der Spitz- im slieich. i * . I Zur Förderung der Scidenranpeuzuch« bat die heilig'» Üieiäisbabn erneni gros;e Mittel zur Anpflanzung von Akunl ' beerbecken im giBT. Dresden zur Verfügung gestellt. Wieder Stürlgmvcrlchr mit der Tscheche« Slvwalci Tie NeichSbahndirektion DrcSdeu teilt mit: r'lm 15. Te- ! zcmber 1938 wird der Siückgutverkebr itiit der Tschecho-Slo- ! tvakei iu verstärktem Umsaug wieder ausgenommen. Näheres ist ans dem nnier dem 18. Dezember 1938 erschienenen Taris und Vcrkchrsanzciger I 9189/128, 'Anzeiger für den Gnier und Ticrverkehr der Eisenbahnen nnd des össentlichen Per kehrS, zn entnehmen. Goldener Sonntag im Herzen . Wic ist«die Welt so köstlich verwandelt an diesem , Sonntag, der als letzter Adventssonntag zum Goldenen > Sonntag der weihnachtlichen Vorfreude wird! Nun wissen , wir, daß die letzte Woche vor dein Fest schon ganz ans- ! gefüllt ist von weihnachtlichen Feiern. In den Straßen > der Städte ist alles lebendiger denn je, und die .Herzen ! sind froh beschwingt, als leuchteten sie wider von dein ! lichten Schein des Goldenen Sonntags. Es ist nun ein- ! mal so Brauch, das; man an diesem Sonnlag zugleich ! an die letzten notwendigen Gaben der Liebe denkt, die eh i oorznberciten gilt. s Und dennoch sollte dieser Sonnlag uns auch Zeit zur ! Schau nach innen geben, denn die schönste Weihnachts- ! sreude kommt nicht von dem Geld, das wir für die Ge schenke ansgcgcben haben, sondern von dein Gold, das ! wir als Schatz im Herzen tragen und das wir in den Weihnachlstagen in verschwenderischer Fülle ausstrencn ' sollen, damit cs alle Menschen um uns her licht nnd froh mache. . Der Goldene Sonntag, an dem der Adventskranz iin : Glanze seiner vier Kerzen die bevorstehende Erfüllung unserer Wcihnachtshofsnnngen kündet, soll uns selbst in jenc-Stimmung des Gemütes versetzen, die uns mit dem I festen Willen erfüllt, dem äußeren Wohlbehagen und der j äußeren Freude dadurch Dauer und Größe zu geben, daß i sie der Ausdruck einer tiesinnerlichen Frende ist, das lichte Ausströmen unserer Liebe zn unseren Nächsten. Wen nnr die Hast der äußeren Vorbereitung crgrisscn hat, wer am Goldenen Sonntag- nicht auch eine Stunde der Besinn lichkeit findet, in denen er die ewigen Werte dieser seligen Zeit empfindet, dem wird es schwer fallen, in letzter Stunde noch zn dieser Sanunlung zn gelangen. Laßt den Goldenen Sonntag auch einen Sonntag sein, und euch gehört das Glück der schönsten Vorfreude I. B. Weihnatztsgelchenle Weihnachtsgeschenke zu wählen, ist für die meisten Männer eine fick leider jährlich wiederholende höchst nnersreuliche An gelegenheit. Tamit gebt es au: Tie Ausgaben sür diese Ge schenke müssen sich im Rahmen der versügbarcu Mittel halte», hat nun jemand viele Personen zu berücksichtigen, so kann es sich ja überhaupt nicht mehr um richtige Geschenke, sondern nnr nm Ansmerksamteilen bandeln Aber schon dieses Wort deutet au, das; ein Gescheut überlegt und passend sein muß. '.Nau kann nicht Krawallen cinkansen, ohne die Farbe des Anzuges zu bedeukeu, zu dem sic passen sollen, oder einen Wandkalender, ohne zu überlegen, ob sich im gegebenen Falle ein Sport- oder Film-, Theater- oder Kunstkalender eignet. Immer wieder muß also das Gescheut persönlich sein, nm Freude zu machen Ja, wir sind sogar ein bißchen verletzt, wenn die Wahl der Gabe beweist, wie wenig sich der Schen kende mit uns beschäftigt bat. Ja, ja, je mehr man nachdcnkt, die Sache ist zum Verzweifeln! -Hali! Wie wäre cs mit einem Wcibuachlsglücksbries der Reichslotterie für Arbcilsbeschassnug? Wird dieses Geschenk gut ausgenommen werden? Sicher! Zunächst einmal wird mau anerkenne», daß mit dieser Gabe ein doppelter Zweck beabsichtigt ist: Tas; mau erstens dein Beschenkten Glück wünscht, zweitens, das; man mithilft, ein großes Ziel — die Erbaltung des 'Arbeitsplatzes — zn verwirklichen, lind wenn nun eines der verschenkten Hose sogar gewonnen bat, so wird im ganzen Kreis der Spender doppelt gepriesen werden, denn auch die glückliche Hand wird sich hernmsprcchc» TrwNsrr UNÄ SpEt Eccilin gewann den Zweilampf. Bei der englischen Kunst- lausmcisterschafl kam cs zu ciucm Revauchekamps zwischcn den beiden großen englischen Knnstlauserinnen, der Weltmeisterin Megan Taylor und ibrcr Vorgängerin Eecilia Colledgc. DicS- mal gelang cs wieder Eceilia, ihre große Rivalin klar hinter sich zu lassen nnd die englische Mcisterschast zn erobern. Anerkennung der Olympia Jolle. Ter sinnische Vorberei- tungsausschnß siir die 'Tlvmpischen Spiele >910 hat sich nicht den von verschiedenen Seilen gemachten Vorschlägen znr Schaf- sung eines neuen Eiuheilsbootes für die Olympische Segel regatta angeschlosscn, sondern die 1939 in Kiel bewährte deutsche Olympia-Jolle auch sür l9ltl anerkannt. JLU. etwas unverständlich. Tie Europäische Borsporl- bchörde JBU. hat von dcu fünf Bewerbern nm die Europa- mcistcrschast im Bantamgewicht, unter denen sich auch der deutsche Meister Erust Weis; bcsaud, den letzten Titelhalter Anrel Toma-Rumänien und den Spanier Sangchili für den nächsten Tilclkamps bestimmt. Tie Uebcrgchmig von Weiß, der eben erst in Berlin Sangchili klar geschlagen hat, ist völlig unverständlich. Ein Weltmeister vcrungliirkt. Der finnische Wcltrckordmann in; Speerwerfen, Nikkanen, ist bei einem Mowrradunfall in seiner Heimat am linken Arm verletzt worden. Der sinnische Leichtathlet Koskela, der das Motorrad gesteuert batte, wurde tödlich verletzt. MiocWkM eines klugen MannesMW NElSk SOkEMKlMK^MM (13. Fortsetzung.) Eonstanzc, die in der letzten Zeit wenig, ausfallend wenig, an Gccringcr gedacht halte, las es erst einige Male, ehe sie cs verstand. Dann freilich bekam sic einen Schreck. „Er hat wirklich recht", sagte sie zu Meter, mit dem sie allmählich in ein vertrauteres Verhältnis gekommen war. „Wie konnten wir nnr so rücksichtslos sein! Ich verstehe mich nicht mehr. Es ist für ihn, als hätten wir ihn hinters Licht geführt!" „Herr Liang-Fn-Tsten", sagte Meier und machte ein Pfiffiges Gesicht, „versteht es vorzüglich, uns nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Ich glaube, er arbeitet ein bißchen mit Hypnose." ! „Unsinn", sägte Constanze, ehrlich verärgert, „nie habe ich meinen eigenen Willen klarer gehabt als jetzt. Nein! Ich werde Gccringcr zurücktelcgraphieren. Aber was? Was? Er hat doch recht, beleidigt zu sein." Dem Telegramm folgte ein Bries Gceringers, der sich gewaschen hatte. Er redete umständlich von seinem wissenschaftlichen Nus, der aus dem Spiel stände, von gewaltiger Schädi gung, von Ansprüchen aus Schadenersatz. „Ach, das ist ja nun Gccringcr, wie er lcibt und lebt", ärgerte sich Meier, „der Mann sicht sich dancrnd durchs Vergrößerungsglas. War er sroh damals, als er die Stelle hier bekam - wie ich ja auch. Aber nun glaubt er schon selsenscst an seine Verdienste. Ich kenne ihn doch. In den Seminaren haben wir uns schon immer über ihn amüsiert. Wissen Tic. cr stammt aus so schrecklich kleinen Verhältnissen Er wunder» sich immer so, daß er cs so weit gcbracht hat. Er erstirbt vor Respekt vor sich selber." „Psui", meinte Constanze, die an Gceringers grie chische Schönheit dachte, „Tie klatschen!" „Ach du liebe Zeit", entschuldigte sich Meier ver gnügt. „wir sind doch kein moralisches Institut hier." Constanze lachte Meier war nicht hübsch. Aber er hatte Witz und den Schelm im Nacken Sic hatte sich an ihn gewöhnt. Er tvar der unterhaltsame Gcgeuipicler zu Liang-Fu-Tsicn. Und dabei so tüchtig wic bescheiden. Zuweilen hatte Con stanze ketzerische Stunden und empsaud ihn als einen an genehmeren Gcsährten. als den immer würdevollen und aus seine Würde bedachten Geeringcr. „Aus was sür Verhältnissen stammen Sie denn eigent lich, Herr Meier?" fragte sic ihn halb neckcnd, halb wirk lich iniercssieri. „Aus durchaus legitimen und standesamtlich be glaubigten", erwiderte der vergnügt und sorglos. „Mein Vater ist sogar ganz salonsulng. Höherer Beamter. Leider zu früh gestorben. Aber da ist ein unverheirateter Onkel in der Verwandtschaft, ein Pfarrer. Dies gute Möbel unter hält den studierenden Neffen " „Und Ihre Mutter?" „Eine Schwester von mir ist Lehrerin. Sie lebt güt ihr zusammen." „Hier in Berlin?" „Hier in Berlin!' „Und Sie wohnen nicht mit den rmmcn zusammen?" „Sonst ja. Aber seit ich hier arbeite, habe ich ein möbliertes Zimmer genommen. Herr Liang-Fu-Tsien würde nie begreifen, wenn ich nicht um sieben Uhr mor gens pünktlich zur Stelle wäre. Das bedeutete aber für meine Mutter, um fünf Uhr ausstcheu. Und das mute ich ihr nicht zu." Constanze schwieg. Warum eigentlich, dachte sie, habe ich Meter nie ansgesordcrt, bei uns zu wohnen? Aber sie sann nicht weiter darüber nach Meier? Gott, der erhob ja gar keinen Anspruch darauf. Und leistete in seiner Art eben- dasselbe, ja, mehr als Geeringcr. Freilich, sie schämte sich vor Geeringcr. Sie hatte un richtig, ja, schäbig gegen ihn gehandelt. Frau Geeringcr, bedrückt, teilte mit, daß sie nach Schwiebus zurückrcisen werde. Sie hatte Weisung be kommen. Es tat ihr leid. Es war für sie hier so schön und bequem gewesen wic noch nie Im Leben. Aber Matthias mußte cs wissen. Er hatte einen Bries ge schrieben, der an Constanze und dem alteti Chinesen kein gutes Haar ließ. Aber auch mit Menningsen war er schwer ins Gericht gegangen. Die alte Frau verstand nicht viel davon, aber sie gehorchte dem großen Sohn, für den sic sich hatte ausopscrn dürfen nnd sic jetzt zuweilen merken ließ, wic viel er geworden war. Constanze bedauerte nicht gerade, daß Frau Geeringcr ging. Dic alte, ein wenig gewöhnliche Frau war ihr un sympathisch gewesen; aber sic war Gceringers Mutter. Liang Fu Tsien schwieg demütig zu Constanzes Vor würfen und Tclbstbcschuldigungen. Er arbeitete noch in tensiver als sonst. Dann, eines Tages, durste er behaupten, daß alles Wesentliche getan sei. „Morgen", sagte er mit seiner leisen, iiumcr heiseren Stimme, „reise ich. Am Dienstag geht ein Schiss von Triest nach Kairo, cs hat Anschluß an einen China- dampser. Das »risst sich gut." Constanze war entsetzt. „Aber Herr Liang-Fu-Tsien, so schnell, fo plötzlich! Sie Rundfunk-Programm ReichSieuder Leipzig Freitag, 16. Tczcinbcr 6.39: Aus Königsberg: Frübkonzcn. Tas Musilkorps einer Narineartillerieabteilnng. — 8.3»: Ans Köln: Morgcimiusik. Vas Untcrbaltmlgsorchestcr. — 9.30: Tannenbänme wandern n die Stadt. Spiclstunde. — 10.00: Aus Hamburg: Deutsches Scl. — 10.30: 'Aus Königsberg: Gefroren bat es bcucr! Ein »unter Bilderbogen nm Schtillschubc nnd EiSlanf. — 11.00: Lendepanse. — 1l.35: Heute vor . . . Jahre». — 11.10: Zehn McnschcnaUei ans gleicher Scholle. Hörbericht. — 12.00: Ans vlnblhauseu «Thüringen).: Musik sür dic Arbeitspause. Der Nnsilzng der SA.-Slandarte 137. — 13.13: Aus Saarbrücken: jNittagskonzcrl Das Kleine Orchester des Reichssenders Saar- »rückcn. — l l.M: Zeil, Nachrichten nnd Börse. Anschließend^ Nusik »ach Tisch. lJndnstrieschallplatten und Ausnalnuen des, vculschen Rundfunks.j Richard Wagner. — 19.10: Schatzgräber, in Erzgebirge. — 13.30: Musikalisches Zwischenspiel. — 13.10:; Würfelspiel des .LcbenS. — 16.00: Aus Anuabcrg: NachmiE agökonzcrt. Tas' Grcnzlandorchcslcr Obererzgcbirgc. — 18.00^ Vic Rcichsbräntcschulc am Waunsce. — 18.20: Musikalisches -Zwischenspiel. — 18.10: Italienische Gedichte. — 19.00: Unter rein Adventskranz: Weihnachtliche Weisen. Der Frauenchor »cs Rcichsscnders Leipzig nnd Solisten. — 19.50: Umschau am! Abcud. — 20.10: Aus Dresden: Kleine Reise zum Weihunchts- zlück. Ein vorweihnachtliches Spiel von K. 91. Neubert. Musik wn Willy Hahn — 21.00: 'Aus Aue: „Wenn WciyuaclNcä !st . . Eine crzgcbirgischc Weihnachtsfeier. — 22.30 bis! U.OO: Tauz und Unterhaltung. Deutschlandsender Freitag, 16. Tczeuibcr. >1.30: Aus Königsberg: Frühkouzen. TaS MnsnkorpS einer Marine Artillerie-Abteilung — 9.10: Kleine Tnruslundc. — I0.O0: 'Aus München: Tic Holzschnitzer von Berchicsgadcil. Nundsnnlbcricht ans vcr Heimat der Holzschnitzer — >0.30: Ans Königsberg: „Gesroren bat cs Heuer. . ." Bunter Bilder bogen um Schlittschuhe und Eislaus — >2.Oll: Aus Bremen: Mnsik zum Mittag Tas Frcdo-Nicmann-Blasorchcstcr. — 13.l5: Aus Bremen: Mnsik zum Mittag. Heinrich Nennen «Violine» Tic „Bremer Stadlmnfikaine»" — 13.15: Erna Sack singt (Jndustricschallplaltcnl — 15.30: Jnngmädcl — ganz ge heimnisvoll. Anschl.: Programmhinweise. — >6.00: Musik am Nachmittag. Baruabas von Gcczy spielt — In der Panse >7.00: 'Ans dem Zeitgeschehen — 18.00: Ein Wiegenlied: Märchenspiel von Wilhelm Rinke — 18.30: Zeitgenössische Kammermusik — 19.00: Teutschlaudecho — 19.15: Dou Juan. Swsomsche Dichtung von Richard Strauß. DaS Berliner Philharmonische Orchester tJudnstrieschallplattenj. — 19.30: Ans London: Militärmusik. Das BBC.-Militür- Orchcstcr. — 19.50: Walter Gicsckuig spielt «Jndnstriefchall- platten». — 20.10: Adriano Lnaldi dirigiert die Berliner Phil harmoniker. Erna Berger «Sopran». t'Ausuahmc.j — 21.00: Die, Fcucrzangcnbowle. Heileres Spiel von Christian Bock, nach dem Roman von Heinrich Spoerl. — 23.00 bis 21.00: Barnabas von Gcczy spielt. Devisenmarkt. Belga «Belgien» 11,98 «Geld» 12,06 »Brief), däu. Krone 51,9l 52,Ol, engl. Pfund 11,625 11,655, franz. Fran ken 6,51.3 6,557, holl. Gulden 135,11 1:15,72, ital. Lira 1.3,09 13,11, polu. Zloty 17,00 17,10, schweb. Krone 59,8.5 59,97, schweiz. Frauken 56,11 56,56, tschoch. Krone 8,591 8,609. amer. Dollar 2,192 2,196 16. Dczcmbcr. 1712: Ter Feldmarschall Gebhard Leberecht Blücher, Fürst von Wahlstatt in Rostock geb. »gest. 1819). — 1770: Ludwig va* Beethoven in Bonn geb. tgcst. 1827). S o n n e : A.: 8.05, U.: 15.16; Mond: A.: 2.18, U.: 12.4) - — ———— - E haben so viel sür mich getan. Ich möchte Sie ein wenig pflegen, Ihnen Gutes tun. Nein, Sie dürfen mich nicht verlassen." Sie überwand ihren körperlichen Abscheu vor ihm, nahm seine Hände und wollte sie in töchterlicher Zärtlich keit drücken. Aber erschreckt ließ sic sie fallen. Sie waren eiskalt. „Sie sind krank?" fragte sie erschreckt. Er schüttelte den Kopf. „Europamiide! Ich muß zurück in das stille Kloster des Schweigens, mit den achtzehn Toren der Vollkommen heit. Mein kleines Haus steht zwischcn den beiden letzten Toren. Es ist aus Bambus gebaut und ich wohne nahe dem Nirwana. Ich muß sehr lange, lange ruhen. Es ist für uns Mönche des Schweigens so schwer, im Lande der Redseligen zu leben. Europa ist das Land der Worte. Und wir verachten das Wort. Man kann auch schweigend sprechen und schweigend sich verständigen." „Ja", sagte Constanze, „gewiß!" Aber sie verstand nicht recht, was er meinte, und maß seinen Worten nicht gerade viel Bedeutung bei. „Ich reise morgen", fuhr er fort, und seine Stimme klang wie von weither. „Es soll niemand wissen als Sie. Ich verlasse das Haus ganz früh. Ihnen wollte ich Lebe wohl sagen. Und eine kleine Lehre schenken. Verachten Sie nicht die Gabe eines armen, alten Mannes. Die Lehre heißt sehr knrz: Vergiß deine Seele nicht. Vergiß deine Seele nicht. Man gibt so wenig aus Seele — heute, hier. Seelen liegen herum am Wege, werden getreten und zer treten; niemand beachtet es. Geld und Geltung heißt es überall. Und der Mensch versinkt in Lüge, wie in einen Sumpf. Es ist furchtbar, z» sehen. Deshalb sage ich Ihnen diese kleine, einfache Wahrheit: Vergiß deine Seele nicht." Constanze lächelte ein allerliebstes Mädchcnlächcln. „Ach, Herr Liang-Fn-Tsien, das lehrt uns das Christen tum auch." „Ich weiß', sagte cr leise. „Sie werden sehr einsam sein", fügte er behutsam hinzu. Sie senkte den Kopf. Das fürchtete sie ja nun nicht. Gccringcr kam wieder, er würde z» versöhnen sein. Und dann würde cs herrlich werden. „Dic WciShci» dcs Buddha ist groß", klang durch die Stille des Sommcrabeuds wie tröstcud dic Stimmc des greise» Mönches. „Aber die Liebe, dic das Christen»«!» lehr», ist größer", erwiderte Constanze srisch und ohne sentimentale Romantik. „Wohl dem, der sie leben lernt", sprach feierlich der 'Mönch. „Buddha und Jesus sind sür mich Brüder, und vielleicht ist Jesus der größere Ich aber folge dem Weg, der ins Nirwana führt." (Ferlsehung solg»)