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- Erscheinungsdatum
- 1938-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193810251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19381025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19381025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
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Jahr
1938
-
Monat
1938-10
- Tag 1938-10-25
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Monat
1938-10
-
Jahr
1938
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Art mobilisieren. Die Regierung werd: ferner die mili tärische» Rüstungen weiterhin ausbnue, :i allen Schmie- rigkeitcn begegnen zu können einschlic? einer mögliche,! Intervention dritter Mächte. Angriff aus Hankau London meldet den Rücktritt TschiangkaischekS. Nach der Eroberung Kantons haben die Japaner alle Kräfte eingeseht, um nun auch Hankau den Chinesen zn entreißen. In den lebten 24 Stunden haben die japani schen Kriegsschiffe alle Minensperren ans dem Jangtse be- festigt und sich auf Schußnähe an Hankan heraugearbcitct. Ruch die Bahnlinie, die von Hankau «ach Kanton führt, ist jetzt von den Japanern unterbrochen worden. In enger Zusammenarbeit haben die japanischen LandstrcitkrSftc, die Luftwaffe und die Kriegsmarine einen stählernen Ring um Hankau gezogen, mit dem das Schicksal der Stadt be siegelt sein dürfte. Englischen Meldungen zufolge sind motorisierte Borhutcn der japanischen Truppen bereits in die Vorstädte Hanlaus cingedrungcn. Unter dem Eindruck der neuen japanischen Erfolge reden die englischen Zeitungen neuerdings den Elünesen gut ;», endlich Frieden zu machen. Ta alle Vermittlungs versuche ergebnislos verlaufen seien, so schreiben die Lon doner Zeitungen, müsse sich China davon überzeugen, das; cs von Europa und Amerika nichts anderes mebr erhoffen könne als nur Sympathie. Die chincsisrbe ^taatsführung -müsse deshalb cinschcn, das; cs angesichts der lebten E»k- wicklnng vernünftiger sei, nach Mitteln nnd Wegen zn suchen, nm allen Opfern ein Ende zn machen. Gleichzeitig geben die englischen Zeitungen Berichte aus Schanghai wieder, nach denen Tschiangkaischck seinen Rücktritt unter der Bedingung beschlossen hat, daß die neue Regierung von dem früheren Präsidenten des Zcntral- ipolitischcn Rates, Wangtschingwei, gebildet wird. Bocca-rigrls-Forts eingenommen Uebcr die militärischen Operationen i.n Gebiet von Kanton wird vom japanischen Hanptgnarticr mitgeteilt, chaß die Bocea-Tigris Forts zu beiden Seiten des Perl- Flusscs nach heftigen Kämpfen von den japanischen Ma- rinetruppcn erobert worden sind. Unterstützt wnkdcn dic 'japanischen Truppen von der Schifssartillerie und von den Marinefliegern. Tie in Kanton zurückgebliebenen Teutsch e n -zeichneten sich durch die Orgauisatiou einer freiwilligen Feuerwehr aus, deren aufopfernder Arbeit cs hanptsüch- -lich zu danken ist, das; das Ansländerviertel Schameen von bedrohlichen Bränden verschont blieb. , Die japanische Garnison, deren Disziplin von den .Ausländern als vorbildlich, anerkannt wird, war ebenfalls mit allen Kräften bemüht, eine Ansdchnnng des Feuers zn verhindern. Trotzdem Hal Kanton durch die Brände stark gelitten, znmal es sich um Brände handelt, die von verbrecherischen Elementen planmäßig gelegt worden waren, nachdem sie die Läden entlang dem Bund aus- igcraubt hatten. Chinesischer Silberiransport beschlagnahmt Eine schwere Einbuße sür die Finauzicruug des chme- tsisclien Widerstandes bedeutet die Beschlagnahme einer großen Silbersendung an Bord des amerikanischen Tamp-. -fers „President Coolidge" im Hasen von Schanghai.^Es ^nudelt sich nm Silber im Werte von -1,5 Millionen UTA.- Dollar sowie um Gold und Juwelen, die von Chinesen ^gesammelt worden waren, und deren Erlös sür die chiue- -sische Kriegführung bestimm! war. Die Japaner im Weichbild Sanlaus Nach den letzten von der Front in Mittelchina ein- getroffenen Nachrichten wird der Fall HankauS sür die allernächste Zeit erwartet. Japanische Kampfwagen haben in raschem Vordringen sich Hankan bereits in Sehweite genähert. Die gepanzerten Vortrupps finden nur noch wenig Widerstand. Tic motorisierten Einheiten, die nördlich von Han ka,, in Hwangpei cindrangcn, haben die von Macheng her nach Hankan führende Nückzugostraße der Chinesen unter bunden. Nach japanischen Flicgerbeobachtnugen verlassen die chinesischen Truppen ihre Stellungen in den Talieh- Bergen und ziehen sich zurück. Eine BerembatMg mit Prag Regelung des Zahlungsvcrkchrö zwischen dc», sndctcm deutschen Gebiet und der Tschccho-Slowakci Zwischen der deutschen und der tschccho-slowakischen Negierung ist eine Vereinbarung über die Regelung des Zahlnngsverk e h r s zwischen den sudeteudcut- schcn Gebieten nnd der Tschccho-Slowakci gctrosfen wor den. Tic Abwicklung der Zahlungen im Waren- und im Reiseverkehr zwischen diesen beiden Gebieten wird hier nach im wesentlichen nach den gleichen Grundsätzen erfol gen, die bisher sür den Zahlungsverkehr zwischen dem Dcntschen Reich und der Tschecho-Slowakischen Rcvnblik galt«-» Die ungarWe Antwort an Prag Verständigung über einen anschnlichcn Teil der Forde rungen Ungarns — Volksabstimmung vorgeschlagcn Zum Inhalt der Alontag mittag in Prag überreich ten Antwortnote Ungarns verlautet iu unterrichteten Budapester Kreisen, daß hinsichtlich der gebietsmäßigen Probleme nngarischcrscits zwei Gesichtspunkte besonders beachtet wurden. Einmal habe die ungarische Negierung mit Genugtuung konstatiert, daß in bezug auf einen an sehnlichen Teil der ungarischen Forderungen zwischen den beiden Regierungen eine Uebcrcinstimmung bestehe, nnd babe daher den Vorschlag gemacht, daß die ungarischen Truppen das nichtstrittigc Gebiet innerhalb eines fest gesetzten Zeitpunktes besetzen sollen. Znm anderen habe die ungarische Regierung festgcstellt, daß zwischen den beiden Regierung noch immer Meinungsverschiedenheiten obwalten, die sich in erster Linie auf die Wichtigkeit der der Rückgliederung entzogenen Gebieten beziehen. Die ungarische Negierung habe ferner betont, daß Ungarn auf gewisse Gebiete selbst im Geiste des Münche ner Abkommens nicht verzichten könne. Trotz allem aber wünsche die ungarische Negierung noch einmal den Bc- Vas «olonial-Unrecht Die „Deutsche diplomatisch politische Information" schreibt zu dem Kolonialproblcm: „Nachdem nunmehr im tschccho-slowakischen Raum die Dinge einer Befriedung entgegengehcn, scheinen es namentlich in England gewisse Kreise daraus abzusehcn, neue Momente der Unruhe zu finde» oder.zu kreiere». Ossciisichtlich auf ein besonderes Stichwort hin werden in allen Teilen der englischen Welt Kundgebungen inszeniert, um — ohne daß von Dcmsch- land her irgendein Anlaß hierzu geboten wäre — die Kolo nialfrage in der Weise aufzuwcrfen, daß mit den aus- gefallensten Mitteln und Argumenten den deutschen Ansprüche» cntgcgeiigetrete» wird. Dabei scheint jeder Teil des Impe riums etwa aus ihn fallende Bclastmigcn von vornherein von sich abwälze» zu wollen. Andererseits ist ganz allgemein die Tendenz festzustellen, Deutschland den Zeitpunkt auszwiugei, zu wollen, an dem diese offene Frage einer von den derzeitigen Nuhnicßern erhoffte» möglichst ergebnislose» Bcha»dlu»g -u- gcsuhrt werden soll. Es ist selbstverständlich, daß derartige Manöver, ob sie von maßgeblicher oder unmaßgeblicher Seite anSgehcu, weder Deutschlands Slaudpmckt »och seine Handlmigsweise irgendwie beeinflussen können. Im Grunde ergibt sich ja aus dieser Un ruhe, das; man in den beteiligten Kreisen selbst das Gesühl hat. daß die Tinge sich so, wie sic sind, nicht weiter aufrecht- I erhalten lassen; nur Hal jeder den Wunsch, daß unter oen Null- , nicßern ei» anderer als er selbst das Opfer zu bringen habe und er dafür verschont bleiben könne. In Deutschland vermögen derartige Manöver keinen Ein druck zu machen. Deutschland beansprucht nichts für sich, waS einem anderen von Rechts wegen gehört. Diese RechtSauf- fassnng ist nachgerade häufig genug vom Führer und Reichs kanzler selbst unterstrichen worden. Dagegen beansprucht daS Reich jene Besitzungen, die ihm auf Grund verleumderischer Behauptungen einst wcggcnommcn worden sind. Wem sic damals „zu treuen Händen" übergebe« worden sind, spielt dabei keine Rolle, auch wenn die fraglichen Gebiete gewiß für den betreffenden Nutznießerstaat oder -Dominion recht „üblich und als Eigentum erst recht verlockend crschciren mögen. Wenn die deutschen Kolonien nunmehr 20 Fahre lang der Nubnicßung anderer überlasten geblieben sind, so gebietet „ach deutscher Auffassung ein gesunder Sinn für Rechtlichkeit je länger um so dringlicher, daß das frühere Unrecht endlich wieder beseitigt werde und daß der Treuhänder daS Eigentum dem wieder übergibt, dem es unter falschen Voraussetzungen wegncnommcn wurde. Diese Auffassung Dciitschlands ist der Welt bekannt; sie bedarf weiter keiner Erläiitenmg und verbiete, jede Ver drehung und Mißdeutung. Tie Initiative zur Bereinigung der Angelegenheit liegt nicht bei Teutschland, sondern bei all denen, die für die Inangriffnahme der Wiedergutmachung ver antwortlich sind. weis weitgehender Friedfertigkeit zu lie fern. Sie beantrage daher, eine V o l k s a b st i,n m n n g in jenen Gebietsteilen abzuhaltcn, die sich zwischen der von der ungarischen Negierung vorgcschlagcnen ethnogra phischen Grenzlinie und der Grenzlinie des von der tschecho-slowakischen Negierung letzthin angcbotcncn Gc- bictcs erstrecken. Dcr Ministerpräsident trat sodann der Behauptung entgegen, daß die slowakische Regierung „ohne die Arbeiter" gebildet wor den sei. Er stellte demgegenüber fest, daß in dcr Regierung aller dings keine marxistischen Vertreter anwesend seien, ivaS aber ganz und gar nicht heiße, daß die Arbeiter nicht die gewissen hafteste Vertretung hätten. -DaS slowakische Volk dürfe weder Marx noch Lenin folgen, sondern müsse einig und vom Lhrislcngeist erfüllt seinen Weg gehen. Neuer llebersaN bei Lobositz Tschechischer Grcmzkrieg auf eigene Faust? Die Provokaiivue» mckomrollierbarer tschechischer l Baude», die auscheiueud eine» Greuzkricg auf eigene Faust führen, im südlichen Bezirk von Teplitz-Schönan wollen nicht nachlassen. Nachdem Freitag nacht crncnt eine be- wafsnete tschechische Bande in Stärke von 2b Mann südlich von Lobositz einen ileberfall auf die Ortschaft versuchte und durch deutsche Ordumigspolizei zurückgctriebcn wor den Ivar, wurde 24 Stunden später der Ort Lngawitz bei Lobositz wiederum von tschechischer Seite beschossen. Das Feuer wurde vom deulscheu Grenzschutz erwidert. Ein Zug Ordttungspolizei bat zusammen mit dem Grenz schutz die Sicherung des Greuzorles übernommen. ' Die „Bunkerlinien" — einst Zeugen der Gewaltherrschaft, jehl Schauobjekl. Reichenberg. Die Sudele,idcutschen kömien nunmehr, nach dem durch die Kraft des -Führers und der durch ihn gestählten ganzen Nation dcr eiserne Ring dcr tschechischen BefestigungS- j anlagcn gesprengt ist, diese Anlagen aufatmend in Augenschein nehmen. Das geschieht in ausgiebiger Weise, wo immer solche Linien angelegt worden sind. Die Tschechen haben sich monate lang vorher gerühmt, sic hätten damit eine Ait „Maginollinic" gekaut. Die Ansichten der Sachverständigen über den Wert der tschechischen Befestigungen sind jedenfalls verschieden. Es gab Befestigungen älteren und neueren Datums. Die älteren flam- , men schon aus dcr Zeit vor dem berüchtigten 21. Mai, jenen. Tage, durch den die Tschechen selbst den letzten Anstoß zur Be- freiungSIat des Führers gaben. Die anderen sind noch bis in die , letzten Tage vor dcr Befreiung gebaut worden. .Zn Nordböhmen Kal man — wie wohl überall an den Gren zen im BcfestigungSsystcm — zwei Linien zu unterscheiden: Eine, oie „Echöberlinie", die mitunter in höchstens 1» Kilometer Entfer nung von der Grenze verläuft, und eine zweite in der Gegend von Niemes, Hirschberg, Habslein, Dauba, Auscha und im Elbc- lal. Die hervorragendsten Stützpunkte dieser Linie waren die so genannten „Bunker", Belonbefcstigungen sür Maschincngewehr- lrnpps, die in Abständen von mehreren hundert Metern in des Wortes wahrstem Sinne ans dem Boden gestampft wurden. Hun derte solcher Bunker stehen in dcr nordböhmischen Landschaft, Zennen einer Zeil, in der dem Sudetendeulscktum die Hände ge fesselt waren und es unter Bedrohung mit dcr Waffe gezwungen wurde, seine eigenen Henker bei ihrem blutigen Vorhaben zu unterstützen. Es wird nie zu erfahren sein, wieviel Geld das Bencsch- si-,stein in diese Befestigungen hincingcsleckl Hal. Zn der Bevöl- kernng sind Anschauungen verbreitet, wonach ein solcher Blinker allcin einen Aufwand von lOOOckl Kronen und die ganzen Befe stigungsanlagen etwa drei Milliarden Klonen gekoste! haben. Al lein wenn man schälst, in welchem Maße in den letzten Zähren der Rüslnngsbcdars der Tschechen gestiegen ist, dann dürfte» solche Sckäkungen nichl einmal als übertrieben gellen. Die befrcile sndelendenlschc Bevölkerung wandert nun se-t ' Tagen in die verschiedensten Bunkerlinicn hinaus. Es gtbl Elel- len in den Linien, an denen die Bunker, wie z. B. vor Neicken- , bei ;, dich! an die Hänier beiangclanl wurden. Wer kann sich da > nicht die Gefühle der Menschen vorslellen, die monatelang inaller- i nächster Nähe dieser bedrohlichen Belonhllgel lehen nnd arbeilen mußlcn? Zctzl ist dies alles, was snrchlbarer Ernst sein sollle, mörderischer Kricgsschrecken, znm Schaustück geworden. Es wer den regelrechte Besichtigungsfahrten in diese Gebiete veranstaltet. Kraftwagen und Rciscautobussc befördern Hunderte von Schau lustigen. Auch das WHW kommt dabei zu seinem Recht. An ver schiedenen Orten wurden freiwillige Spenden sür die Besichtigung gesammelt. Niemand schließt sich aus, jeder gibt gern. Sie wis sen alle mir zu gut, welche Blulopscr diese düsteren Betonblöcke im Ernstfasle gefordert hätten. „Die Slowaken dürfen weder Marx noch Lenin folgen." „Die politischen Parteien haben ihre Nolle ausgespiell." Eine Rede des Ministerpräsidenten Dr. Tiso. Prag, 25. Oklover. Der Vorsitzende dcr slowakischen Regie rung. Dr. Zoscph Tiso, hielt im slowakischen Badeort Feistritz tBänska Bnstrica) eine Rede über die Ereignisse in der letzten Zeit. Er schilderte zunächst den Kamps dcr slowakischen Volkspar- lei um die Autonomie. Ueber die zukünftige Politik in der Slo wakei erklärte er, daß niemand überrascht sein werde, wenn er betone, daß die politischen Parteien ihre Rolle auSqespielt häl- tcn. Die Zdee der Nation habe gesiegt und das Volk werde da her in Zukunft keine Parteien haben und keine Abzeichen mehr brauchen. Andererseits habe die slowakische Regierung nichl die Absichl, ausländische Beispiele blind nachzuakmen. Sic wisse nur, daß das Volk einig sein müsse nnd sich nicht in Parteien und Gruppen spalten dürfe. Fcrner dürfe das slowakische Volk keinen Nach barstaat provozieren nnd müsse sich jeder Großmannssucht enthal ten, weil es sonst nicht gedeihen könne. Allgemeine Forderung nach Beseitigung des Partei unwesens auch in Prag. Sozialdemokraten tanzen selbstverständlich aus der Reihe. Eine Partei ja — aber drei Gruppen. Prag, 25. Oktober. Zn politischen Kreisen wird diese Woche als entscheidend für die Umbildung des tschechischen Parteiwcscns bezeichnet. Fast alte Parteien werden Beratungen abhalten, in denen über die Frage eines Zusammenschlusses entschieden wer den soll. Zn informierten. Kreisen will man wissen, daß sür den 28. Oklobcr, den Tag des 20 jährigen Bestehens der Republik, eine evcnluclle Einigung in Aussicht genommen ist. Die Neugestaltung des Parlciwescns bildet auch das Hnupl- thcma dcr Presse. „Narodni Lisly" ist dcr Meinung, daß eine meclxmische Ver einigung nutzlos wäre. Es gehe nicht an, daß die alten politischen Parteien einfach ihre allen Möhcl in die neue gemeinsame Kanz lei bringen und die allen Akten mitnchmen sollen. Denn cs müsse sich um einen wirklichen Zusammenschluß in eine einzige große, neue Partei handeln. Ze eher die allen Politiker ver schwänden, desto besser sei es. Dcr „Narodni SIrcd", das Organ dcr tschechischen Gewcrbe- xarlei, erklärt, die Partei sei bereit, sich der neuen Bewegung unterzuordnen, jedoch unter der Voraussetzung, daß der neue Slaal die sozialen und wulschafllichcn Ungerechtigkeiten dem Ge- wcrbestande gegenüber beseitige. Das sozialdemokratische ^,Pravo Lidu" veröffentlicht gleich falls eine Erklärung, worin es heisst, daß die sozialdemokralischc Parlei die Bestrebungen nach Vereinigung dcr Parteien begrüße. „Wir stimmen auch mit dem „Venkov" überein, wenn er schreibt, daß cs sich um eine möglichst enge Gruppierung handeln solle, wo- hei allerdings drei polilische Parteigruppen zu bilden sind. Die Arbeiterschaft würde sich selbstverständlich in einer Gruppe zu- sammenschlicßcn müssen . . ." „Rarodni Politika" skclll fcsk: Drulsche Soldaten vollkommen korrekt auch gegenüber den Tschechen. Prag, 25. Oklobcr. Die lschechischen Blätter veröffentlichen jetzt immer häufiger Berichte aus den besetzten Gebieten. Zn kei nem dieser Berichte sind irgendwelche Andeutungen von Gewall talen oder anch nur Schikanierungen dcr in den betreffenden Ge- hiclen verbliebenen Tschechen durch die deutsche Wehrmacht oder die Zivilbehörden zu lesen. Ucbereinflimmend wird sestgestellt, daß sich die deulschen Soldalen vollkommen korrctst verhallen. Zn einem Bericht der „Narodni Politika" aus Nord-mähren wird belonl, daß sich das deutsche Heer sehr anständig benommen habe. Zn einem Schreiben aus Troppau wird ferner darauf hin- gcwicsen, daß ein dort befindliches lschcchisches Gymnasium de» Unlernchl wieder ausgenommen habe. Es Kälten sich aber von 7l>0 Schülern nur mehr 50 gemeldet. Zn allen Dörfern in der Umgebung von Troppau, wo noch Tschechen wohnen, seien die po litischen und wulschastlichen Verordnungen dcr dcutschcn Behör den auch in tschechischer Sprache ausgehängl. lieber die Besetzung Engeraus gegenüber von Prcßburg heisst cs, daß dort vorbildliche Ordnung herrsche. Zn Engerau sei siüher ein Kommissariat der Prcßburger Polizeidircktion gewesen >uO die Wachleute, die sich den deulschen Behörden zur Verfügung gcslelll haben, könnten jetzt weiter ihren Dienst versehen. Es sei auch jedem, der in Prcßburg beruflich zu tun hat, gestattet, täg lich an seinen in der Slowakei gelegenen Arbcilsplatz zu gehen. USA. will auch sozialere Arbeitsbedingungen schaffen. Gcsel; über Mindcsilöhue und Arbeitszeil in Kraft. Ueberstunden sollen bezahlt werden. Die Presse ist skeptisch. Ncwyork, 24. Oklober. Das Bundesgesetz über Mindestlöhne und Höchstarbeitszeit ist am Montag in Kraft getreten. Arbeit geber, deren Erzeugnisse über die Grenzen dcr einzelnen Bundcs- stanten hinaus gehandelt werden, müssen auf Grund dieses Ge setzes einen bestimmten Mindest-Slundenlokn zahlen nnd dürfen eine seslgelcgle Arkeilszeil wöchentlich nickst überschreiten. Ueber- stnnden bedingen einen Lohnzuschlag. Nach 1-, Z- und 7 jähriger Tätigkeit im Betriebe verlangt das Gesetz eine Erhöhung des Lohnes sowie Verbesserung dcr Arbeitszeit. Das neue Gesetz ist an Stelle des vom Oberbundesgericht als verfassungswidrig außer Kraft gesetzten Zndustriegesetzes getreten. Durch das Gesetz dürsten insgesamt vielleicht 750 000 Personen einen angemesseneren Verdienst erhalten, da zahlreiche Berufs- gruppen von dem neuen, meist selbstverständlich erscheinenden Be stimmungen ausgenommen sind. Zndustricausschüssc können außer dem dem Arbeilskommissar Ausnahmen empfehlen, falls dadurch Betricbscinschränkungen vcrhülel werden. „Newyork Times" und andere Blätter sind keilweile recht skeptisch bezüglich der Auswirkungen des Gesetzes. Man be- fürchlct zivangsweise Arbtilerenllassungen, Betriebsstillegungen nnd weilere Mechanisierung der Arbeit. Die hartnäckigste Opposition gegen das Gesetz wurde seiner Zeit bekanntlich im Kongreß seilens der Südstaaten geführt, wo Lie Löhne und Arbeitsbedingungen erheblich ungünstiger als in. - den anderen Landestcilen sind.
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