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4L eisjeritzZeilung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— : mit Zutragcn: einzelne Nummer 10 Rpfg. r :: Gemeindc-Berbanös-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 1 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 Aeltefte Zeitung de» Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Stadtrales und des Finanzamts Dippoldiswalde i - Anzeigenpreis: Dle 46 Millimeter breite Z ? Mlllimeterzetle 6 Rpfg.; Im Terttell die 93 1 ? Millimeter breite Mlllimeterzetle 18 Rpfg. : - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: j - :: Zur Feit ist Preisliste Nr. 5 gallig. :: i 1 1 Dienstag, am 25.Oktober 1938 104. Jahrgang Nr. 250 Sicherung der Fernoslsriedens Eine amtliche japanische Erklärung Aus japanischen Regiernngskreise» stört die Nach- richtenagcnlur Tomei, das; Japans Politik nach dein Fall i Hankans ans Förderung und Unterstützung eines neuen Regimes in China gerichict sein werde. Mit diesem sollen die Beziehungen mis volllomme» neuer Grundlage aus- gebaut werden. Tic japanische Regierung, so heißt cs in der Bcr- luutlmrung, feste die Zusammenarbeit mit Mandschukuv und China als Basis des Fcrnostfricdens an und werde < sich bemühen, alle flüsteren Gegcusälic zu beseitigen unter gegenseitiger Wahrung der Hostcitsrechte und des tcrri> s tvrinlcn Besitzstandes. Besonders aufgeführt werden folgende drei Punkte: 1. Einstellung aller Maßnahmen ans politi schem, erzieherischem und wirtschaftlichem Gebiet, die bis her der Freundschaft beider Länder hinderlich waren. 2. Kulturelle Zusammenarbeit nnd Verfolg einer gemcin- samcn A n t i k o m i n t c r n p o l i t i k. 3. Wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit. Domei meldet weiter, das; die japanische Negierung die Festigung des neuen Regimes in China nnterstützcn werde. Mit diesem sollen die Beziehungen wiederhcr- gestellt werden mit dem Ziel des Wicderausbancs Chinas. Sollte die T s eh i a n g k a i s ch e k - Regierung die japa- j uische Negierung nm Frieden bitten, so würde Japan nie m a l s mit dem Tschiangkaischek Negime als Zenlral- ' regiernng von China in Fricdcnsberhandlungen cinlrelen. ! Garanlien gegen Wiederholung von Konslitten j Fernei werde die japanische Negierung bei Wieder- j Herstellung des Friedens besonders darauf bedacht sein, i Garantie» zn schaffen, nm eine Wiederholung i von Konflikten zn vermeide n. Japan betrachte cs als seine Mission, die Ursache n aller Gegensätze in Ostasien zn beseitigen nnd so znm Weltfrieden beizntragcn. China müsse alle antijapanischcn und tominunisicnfrettttd- lichen Ideen ansgcben und sein Volk in diesem Sinne lenken. Cs heißt dann weiter, das; die m i l i t ä r i s ch e n Operationen bis zur Beseitigung jeder politischen und militärischen Machlänßerung Tschiangkaischeks fort gesetzt werden. Cs werde aber nötig sein, japanische Besatznngstrnppen in China zn belassen, um mit den bol- i schcwistischcn Banden anfznräumcn und Ordnung und Sicherheit außrechtzuerhalten. Für den geplanten Wiederaufbau eines neuen China wolle die japanische Regiernng alle nationalen Kräfte militärischer, politischer, wirtschaftlicher nnd kultnrcller Au; der Mal M dem Sa-WM Dippoldiswalde. Die N c i ch s st r a st c » s a m m l u n g am vorletzten Sonnabend, durchgcführt von der KAF, er brachte iin Kreise Dippoldiswalde 7110.00 RM. Auch die ses Ergebnis liegt um rund 31 Pro,;, höher als bei der er sten gleichen Sammlung des Vorjahres. — Einen harten Kampf führte gestern und heute die Sonne mit dem Nebel. Gestern war letzterer Sieger; kein Fünkchen Sonnenstrahl konnte zur Erde herab; aber heute schafft es Frau Sonne. Die Wolken verziehen sich, noch einmal so schön schaut da die Welt aus. Aber auch wärmer wird es wieder. 3m Gebirge, wo der Nebel noch dichter war, hat schon starker Nauhreif angcsctzt. ' Dippoldiswalde. 3m „ D o l k s b i l L u n g s w e r k " sprach gestern abend Dr. Kerstan von der Grenzlanöschulc in Allen berg in einem Licktbildervorlrag über das Thema „3m wilden Afghanistan" und behandelte unter diesem Thema Selbstcrlebtes auf der deutschen Hindukusch - Expcöüion NW. Der Grund gedanke und die Ursache der Erpedilion war, wie Dr. Kerstan ein leitend aussührtc, der, von allen dort Vorgefundenen Kultur pflanzen, insbesondere Weizen und Gerste, Samen-Material zu beschaffen, um durch dieses Ler heimischen Zucht Blulsnuffrischung ;u;usühren. Eine früher von Russen Lurchgcsührle Expedition nach jenen Gebieten und deren Ausbeute, weiter aber auch die Annahme, daß einstmals diese Feldstück! aus jenen -ändern mit zu uns gekommen war, war ein zweiter Anlaß. So ging unter mancherlei Schwierigkeiten die Reise hinaus, ihr Erfolg war dann aber auch da, und gegenwärtig ist man noch dabei, die Ergebnisse auszuarbcilen und sic dem Bicrjahrcsplan dienstbar zu machen. Nach dieser Einleitung sprach der Redner dann in ganz ausführ licher Weise gn Hand vieler schöner cinsarbigcr Lichlstehbilder über das Land, das insbesondere bereist wurde, die Provinzen Nurislan und Tschitral. Don Kabul auü ging die Reise nach dem gewaltigen Hochgebirge des Hindukusch, Sillen und Gebräuche der Bewohnerschaft sanden Erwähnung, und dabei auch die ein zelnen Gebiete, mit denen sich die Expcditionsteilnckmer zu be fassen hatten; denn zu der oben genannten Hauptaufgabe kamen noch manche anderen Nebenaufgabcn geographischer und ethno graphischer Art, sind doch zu einem Teile die Einwohner noch ari schen Ursprungs. 3nlercssant und für unsere heimische 3nduslric erstculich war das hohe Lob, das Dr. Kerstan dem Hafcrnähr- mitlcl Haro der Firma Louis Schmidt spendete, LaS den Expo- Lilionslcilnchmern gute Dienste leistete. Die Bilder ließen erken nen, welch ungeheuere Schwierigkeiten die Expedition ans ihrem Marsche durch tiefcingeschnittenc Täler und über hohe, mitunter schneebedeckte Pässe zu überwinden kalte, wie karg der Boden ist, wie schwer ihm Frucht abzuringen ist, wie klein die Felder ost sind, dann wieder wie dauernder Kampf Zwingt, die Hüllen in kaum erreichbarer Weise anzulegen, wie schwer cS ist, Wasser zur Fcldbericscluitg zu beschaffen in Gebieten, die monatelang keinen Regen haben. Zum Schluß streifte Dr. Kerstan noch kulturelle Gebiete und brachte Bilder von Opfcrslällen, Totenehrung und dergleichen. Ein Slück nat.-soz. Aufbauarbeit, so sagte 'er zu- sammenfasscnd, sei auch diese Expedition gewesen, dem Bolke die Möglichkeit zu geben, seine Nahrungssreiheit immer besser auSzu- baucn. Herzlicher Dank wurde dem Redner zuteil, der durch Pg. Gottschalk noch in Worte gefaßt wurde. Bereits in seinen Bc- grüßungsworlen halte er auf die kommenden und lausenden Ber- änslallunge» hingewiejen und um recht lebhafte Beteiligung an allem gebeten. — Das am 12. Februar 1035 für den Bauer Ernst Friedrich Nuffani in Niederfrauendorf eröff nete Entschuldungsversahren ist aufgehoben worden. Schmiedet erg. Recht schmuck und sauber nimmt sich jetzt wieder unsere Bahnhofs-Empfangshalle aus, nachdem sie in jüng ster Zeit neu ausgemalt wurde. Nur möchte bei cintretcndcr Dunkelheit nicht allzusehr mit der Beleuchtung gespart werden. Warum gerade in Schmiedeberg immer noch alle Schullmasscn am Bahnhossgcländc abgeladen werden, ist befremdend. Das Skcin- geröll nach der verkehrsreichen Altenberger Straße zu dient wahrlich nicht gerade zum Schmuck des Ortes. Ein recht notwen diges Bedürfnis ist auch die Kenntlichmachung deS Bahnhofs zuganges in den Abendstunden von der Bcrkehrsslraße aus. Biele Fremde irren umher und können den Bahnhof nicht finden; ja ist nicht selten schon vorgekommcn, daß sie aus diesem Grunde Zu spät .mm Abgang der Züge gekommen sind. Ein erleuchtetes Schild wäre da sehr am Platze. Kurort Bärenburg. Bei der heule vor dem Amtsgericht Dippoldiswalde stattfindendcn Zwangsocrsteigerung ging das Berghotel „Friedrichshöhe" für 107 000 M. in den Be sitz des HotclpächterS Kurt Franke sHermannshöhe) über. Der Zuschlag erfolgt am 4. November. Kurt Franke ist in den Kreisen unserer Kurfremden und weit darüber hinaus wohlbekannt. Er wird das Berghotel nach dem Zuschlag, on dem nicht zu zweifeln ist, selbst in Bewirtschaftung über nehmen und ihm wieder den alten guten Nuf verschaffen, den es einstmals hatte. Kreischa. Eine gemeine Handlung nahmen einige Per sonen von hier an dem Hunde eines hiesigen Einwohners vor, indem sie ihn einfingen und beschnitten. Für die Be teiligten dürste diese Angelegenheit noch ein gerichtliches Nachspiel haben. ,8 1 lährlger Schütze gewann den ersten Preis. Auf dem Großschießstand der Priv. Scheibenschützcngcsellschast in Dresden-Trachau sand ein Volksschießcn statt. Bei der Preisverlcilung konnte in der Klasse für Auslage mit Wehrmannsgewchr oder Schei- venbüchsc dem 8l Jahre alten Volksgenossen Hengst der vom Reichsslalthatter Martin Mutschmann gestiftete erste Preis übergeben werden. Dresden. Wegen E i n b r » ch s f c st g c n o m m e n» In der Nacht wurde in Wachau ei» Wohmingseinbruch verübt imd dabei eine goldene Herrenubr mit Kette, ein Anzug und ein Koffer entwendet. Als Täler wnrde ein Lljähriger Bursche ans Dresden verdächtigt imd scstge- nonimen. Cr wurde z» dem Einbruch überführt. Die ge stohlenen Sachen konnten sicheracslellt werden. Dresden. Polnische Ingenieure in Dies- d e n. Sonntag abend traf in Dresden die ans Einladung des Gcncralinspcktors für das deutsche Straßcnwesen. Dr. Todt, aus einer Deutschlandfahrt befindliche Abordnung zwölf polnischer Ingenieure des polnischen Gcbirgslan- dcsvcrbandes unter Führung des polnischen Obersten Grabowski ein. Nach dem offiziellen Empfang am Montag besuchten die Gäste das Grüne Gewölbe mit seinen uner meßlichen Schätzen und fuhren anschließend nach dem Weißen Hirsch, um von dort aus die Weiterfahrt nach Berlin anzutrete». Hoyerswerda. Greisin tödlich überfahren. Die 74jährige Frau Ottilie Freigang wurde in Kroppau von dem Anhänger eines Lastzuges ersaßi und überfahren. Kurz nach der Einlieferung siarb die Schwerverletzte tm Krankenhaus. Langcbrinl. An einen L e i 1 u n g s m a st gefah - r e n. Aus der Carolastraße fuhr ein Motorradfahrer mit seiner Beiwagenmaschine aus noch nicht aufgeklärter Ur sache liyks in seiner Fahrtrichtung gegen einen Leitungs- mast. Während der Fahrer vom Rade stürzte und schwer verletzt licgenblicb, fuhr das Nad in derselben Richtung weiter und stieß abermals gegen einen Mast. Der Bei- wageninsassc erlitt cbcnsalls Verletzungen. Borna. O b e r s ch u l e s ü r M ä d ch e n w i r d V o ll« anstalt. Die Staatliche Oberschule für Mädchen, die zur Zeit die Klassen 1 bis 5 umfaßt, soll ab Ostern 1939 wie die Oberschule für Jungen zur Vollanstalt ausgebaut wer den. Der Ausbau geschieht ans Wunsch der Eltern in der Form der Frauenschulklasscn. Ganßig. Tödlicher Unfall im S t e i n b r u ch. In einem Steinbruck) am Picho löste sich von einer vor stehenden Wand ein fünfzehn Zentner schwerer Steinblokk. Cr stürzte in die Tiefe und traf beim Ausrollen den über 00 Jahre alten Steinbrucharbeiter Trotzke aus Diehmen. Der Arbeiter wurde gegen einen Förderwagcn geschleu dert. Mit schweren inneren Brustanetschnngen und einem Bruch des linken Beines brachte man den Verunglückten nach den, Krankenhaus. Er erlag aus dem Wege dorthin seinen Verletzungen. Chemnitz. Jugendliche Einbrecher. Von der Kriminalpolizei wurden drei jugendliche Burschen festgc- nommen, die in der letzten Zeit gemeinsam eine ganze Anzahl von Einbrüchen verübt hatten. In ihren Woh nungen wurde viel Diebesgut vorgcsundcn. Die Täter hatten alles gestohlen, was ihnen in die Hände fiel und insbesondere Gartenlauben, Verkaufsbuden usw. ausgc- j Plündert. Grottau. Jungbauer tödlich verunglückt. Der sudetcndeutsche Jungbauer Reinhold Schmidt aus Ullersdorf wurde, als er sich mit einem Pferdegeschirr aus der Heimfahrt zwischen Machcndorf und Kratzan befand, das Opfer eines Unfalls. Schmidt war von seinem Wagen gesprungen, im gleichen Augenblick aber von ciiicm vor- übersahrendcn Kraftwagen ersaßt worden. Der Verun glückte war sofort tot. Reichenbach i. B. Verschönerung des Stadt bildes. Im ältesten Reichenbacher Stadtteil, an der Ecke Reichs- nnd Wicsenstraßc in der unteren Stadt, wird gegenwärtig ein im Jahr 183l erbautes größeres Haus mit Nebengebäuden abgebrochen. Die jetzige Besitzerin, die Firma Georg Schieber AG., will auf dem große» Grundstück einen Grün- nnd Schmnckplatz für ihre Gefolg schaft schaffen. Friesen b. Reichenbach. Ein HI.-He im in der Siedlung. Im Rahmen der hier vorgesehenen Sied lung, zu der die Bauarbcitcn bereits ausgeschrieben Win den, ist auch der Van eines Hitler-Jugcnd-Heims vorge sehen. Warnsdorf. 3n überwältigendem Maste verlieh die Stadt Warnsdorf am Wochenende ihrem Danke für die Befreiung der sudctendcutschen Heimat Ausdruck. Kein Haus und kaum ein Fenster, das nicht von liebevoller Hand geschmückt war. An Licht- und Farbenfülle nicht zu über bieten war das Bild des Marktplatzes mit der grosten Tri büne. Hier erreichten die Befreiungsfeiern mit einer Dank kundgebung ihren Höhepunkt. Der Kundgebung wohnte auch Konrad Henlein bei. Nachdem der Acichskommissar die Front abgcschritten hatte, wurde er von dem mit der Führung mit der neuen SA-Gruppe Sudeten Beauftragte» bcgrüstt. .3» aufrüttelnde» Worte» richtete Konrad Hen lein den Appell an die zu vielen Tausenden versammelte Bevölkerung, nicht zu ruhen und zu rasten im grosten Auf bauwerk, damit die sudetendcutsche Heimat schön und reich werde. L - -WMMllll^ ; WettttMWWdttRMMttttM Ausgabeorl Dresden für Mittwoch: Nachts vielfach leichter Frost. Bormittags Frühnebel, nachmittags zeitweise Aufklarcn. Temperaturen langsam ansteigend. Winde um Süd. Wetterlage: Durch die Wirbeltätigkeit über dem Atlantik verlagert sich das nordeuropäische Hoch nach Osten. Gleichzeitig füllt sich das über Südosleuropa entstandene Tief langsam auf. -Infolgedessen hat die noch anhaltende Warmluftzufuhr aus Südost bei uns wieder nur starke Be wölkung hcrvorgerufen. Mi der fortschreitenden Verlage rung des Hochdruckgebiets ist jedoch mit Bewölkungs abnahme zu rechnen.