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Netteste Zeitung des Bezirks Donnerstag, am 29. Scptcmber 1938 104. Jahrgang ' -Ar. 228 Dkses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast. des Sladtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Bezugspreis: Für einen Monat 2—7^^ mit Anträgen; einzelne Nummer 10 2W1«. :: Gemeinde-BerbandS-Dirokonto Nr. " Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 40» :: Postscheckkonto Dresden 125 48 eitzeritz-Jeitung Tageszeilung und Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. U. t Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - Millimeterzelle 8 Rpfg.l >m Terttell die 93 f Millimeter breit« Millimeterzeile 18 2kpsg. - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: ; :: 3ur Zeit ist Prettliste Nr. 5 gllltig. :: s All! i>tt Zeimlit und dein SMenland ccinöoüchlcn. Es scheint sedoch. nis s sn> ' - Westen hei der umaestalten wollte. Langsam ziehen von Best^ die Wolken hoch, auch war heute früh starkes Wmgenr . - Sie Nachricht vou der Zusammenkunft der me, Slaa.smanner heule nachmittag in Mnnchenm-rbreüeteno gestern abend mit Windeseile durch die Stadt und lost, überall freudige Genugtuung aus. . - . , — Auf Veranlassung der Krciswallung der DA.z bot der Üreismusikzug am Mittwochabend den gesluchle^ oelendenljchen Brüdern ein Plahkonzert m Parensels nd in Nekcscld, das aber auch von der Einwohnei schal! dank bar begrüßt wurde. Mil großem Jnlercsse lauschlen die Llnwcsendcn den flotten Weisen. Luchau. Morgen Freilag kann das Ernst Grahlscbe Ehepaar, hier, das goldene Hochzcilssest scicrn. Herzlichen Glückwunsch. ^rc-'den 2 0 0 0 NM i in Nachttisch! Durch ein ossenhebeubeS Fenster stieg ein noch liiibckannicr Dieb in das Schlaszinuncr einer Crdgcschosgvohnung auf der Rubner fandst raste ein. Der Täter enlivendelc ans elnein Nachitischschränkchen 200t> NM, die in Scheinen gebündelt oort in einer Plechschachiel lagen. ^re-de». V e r s i ch e r u n g s s ch w i n d l e r gc- sastt NUlie Anglist d. F. warnte die Krimiiuilpotlzct vor einem tU iabrigen Verlretcr namens Ficker, der als ^ersickcruiigSschiviudler anstrat. Der Schwindler, der unter dem Namen Fischer oder Sommer austrai, ist in Sscbah festgenommeii worden. Wer bisher leine Anzeige erstattet hat, wird gebeten, sich zu melden. Beschreibung des Schwindlers: 170 Zentimeter grosz, schlank, dun kelblondes, riickwärtSgekämmtcs Haar, dicke, mit AuSschlag behaftete Nase, dunllcr Anzug, graugrüner Sommer- mautel. Dresden. S ch w ereErPlosi o n i n d e r A s ch c n- grub e. Fu der Ascheugrube des Grundstücks Vorugasse 3 ereignete sich eine heftige Crplosion, die ihre CnistehungS- ursache darin hatte, das; Karbidschlamm in die (grübe ge« morsen worden war. Durch die nugeheure Detonation giugeii rnud 100 Feusterscheibeu der umliegcuden Häuser iu Trümiiler. Eine Persou ivurde durch Glassplitter leicht verlebt. Leipzig. Drei ju n g c Männer werde n v e r - m i sz t. Seit dem 21. September werden zwei 17jährige Lehrlinge vermiszt, und zwar der aus PannSdors gebür tige Tischlerlehrling Nndi Morih und der Schlosscrlchr- liiig Alfred Fähuicheu, der ebenfalls in Paunsdorf gebo ren wurde. Die beiden Pcrmisztcn waren in Leipzig O29 wohnhaft. Ferner wird seit dem 22. September der 20jäh- rigc PersichcrungSangcstelltc Siegfried Mette ans Leip zig Lenhsch vermißt. LschnU. T-Z u g - L o k o m o t i v c e n t g l c i st. Zwi schen Oschah und Dahlen entgleiste die Lokomotive und der Packwagen von dem D-Zug 144. Personen wurden nicht verlebt. Das Gleis Dresden-Leipzig war ans meh rere Stunden gesperrt. Ter Betrieb wurde eingleisig anf- rcchterhalten. Plauen i. V. Durch eine gewaltige Feuersbrunst ist am Montagnachmittag in der 4. Stunde mit rasender Geschwin digkeit das seit 194 Jahren im Bcsihe der Familie Adler befindliche Nittcrgut Nösznif, bei Plauen zu einem großen Teil zerstört worden. Aus bislang unbekannter Ursache brach in der 30 Meter langen, mit Heu und Getreide sowie landwirlschastlichen Geräten gefüllten Scheune des Ritter gutes Feuer aus, das bald auf das angrenzende Skall- gcbäude und das sich unmittelbar anschließende Wohnhaus übersprang. Bom Wohnhaus ist der Dachstuhl niedcr- sicbrannt, während die Scheune und das Stallgebäude mit beiden Böden und zwei darüber befindlichen Wohnungen bis auf die Umfassungsmauern cingeäschcrt wurden. Das Mobiliar des Wohnhauses konnte in Sicherheit gebracht werden, ebenso das Bich. Dagegen siel alles, was in der Scheune unlergcbracht war, den Flammen zum Opfer. Bon den Baulichkeiten des Rittergutes blieben nur zwei Seiten gebäude sowie ein wenige Meter vom Wohnhaus entfernter jnhrhmckerteatter Turm erhallen. Der ungerichtete Schaden bezisscrt sich auf ungefähr 250 000 RM. Die angrenzenden Aachbargrundstücke befanden sich in großer Gefahr, die je doch d>c Behren der Umgebung noch abwcndcn konnten. Falkenstein i. B. Auszeichnung eines B a u l- beamten. cm Leiter der Rcichsbauknebcustelle Fal- kenstcin, Ncichsbankrat Schumer, wurde das Treudicnst- l^iold verliehen. Außerdem ging ibm ein Ncichsbankpräsjdcntcn zu. Reichs. Reichs h Merzig Jahre in den Diensten der Letzte AMreiMW M HW WSm ! EiiilsLuklg des Führers lm MMm, Madrrkiu und Daladier j Am Mittwochabend «vurde folgendes bekannt. Der Führer hat den italienischen Regierungschef Benito Mussolini, den englischen Premierminister Reviltc Chamberlain sowie den französischen Ministerpräsidenten Daladier zn einer Aussprache in - München für Donnerslag, den 29. September, eingeladen. Die Staatsmänner haben die Einladung angenommen. I Hierzu verlautet von unterrichteter Seite: Sowohl von der englischen wie von der französischen Regierung sind neue Vorschläge zur Lösung der tschecho-siowaiischen Linse unterbreitet worden. In diesem Zusammen hang hat der englische Premierminister Chamberlain angeboren, zu einer persönlichen Aussprache erneut mit dem Führer zusammenzukommen. Gleichzeitig ha! Mussolini seine Hilse bei der Suche nach einer sofortigen Lesung angeboren. Oie lschecho-stowakischc Krise dulde!, schon im Hinblick aus dculsche Vorbereitungen, keinerlei Aufschub mehr, sondern die Lege erfordert kategorisch eine sofortige Lösung. In Anbetracht dieser Sach lage und der Taifachc, daß die bisherigen Vorschläge der Situation nicht gerecht werden, und bestimmt von dem Wunsche, noch eine letzte Anstrengung zur Durchführung der friedlichen Uebergabe des sudclcndeulschen Gebietes an das Reich zu mach:n, hat der Führer die Regierungschefs von Italien, Frankreich und England zu einer per sönlichen Aussprache cingCaden. Cs ist zu hoffen, daß noch in letzter Stunde diese Aussprache zu einer Einigung über die sofort in Kraft zu tretenden Maßnahmen für die von der tschecho-slowakischen Regierung zngcsagte Ucber- gabc des Sudeienlondes führen wird. Die Besprechungen i» Münchcn Oben links: Adolf Hitler; rechts: Mussolini Unten links: Daladier; rechts: Chamberlin (Schcrl Wagcuborg.) München ist das Ziel Die Zusammenkunft der nicr Stnntsmänncr Nach der Einladung des F ührcrö und Reichskanz lers an Mussolini, Ehnmbcrlnin und Dala dier, zu einer Besprechung nach München zu kom men, wurden In de» drei europäischen Hauptstädte» unver züglich die Borbcrcittmgcn zur Abreise getroffen. Wäh rend der englische Premierminister und der französische Ministerpräsidcut ihen Abflug nach München erst für Don nerstag früh nnsculen. ist der italienische Stnatschcf Mussolini bereits nm Mittwochabend im Sonder- zng in Begleitung dcö Grafen Ciano nach München ubgcrrist. Zur Verabschiedung des Duce und des italienischen Außenministers waren auf dcm Bahnsteig säst sämtliche Minister, darunter Parteisekretär Minister Starace und die drei Staatssekretäre der Wehrmnchtsministericn, fer ner zahlreiche andere Verlretcr von Partei und Staat so wie Botschafter von Mackensen mit den Mitgliedern der deutschen Botschaft erschienen. Der Dncc begrüßte Botschafter von Mackensen aufs herzlichste und verblieb mit ihm in angeregtem Gespräch bis zur Abfahrt des Zuges. FrMMmchMMUM m NMW Die Münchner Znsnmmeukuust ein geschichtliches Ereignis Die iu allcrlcMer Stunde cingctrcleuc Wendung durch die Auküudiguug der Besprechung des Führers mit dein Duec, Chnmbcrln'!: und Daladier ist in ganz Italien als ein geschichtliches Ereignis mit Freude ausgenommen worden. In allen Städten wurde die durch den italieni schen Nuiidsnnk verbreitete Meldung über die bevorste hende Zusammenkunft mit Windeseile bekannt. Sämtliche Zeitungen erschienen alsbald mit Extraausgaben, die zu Huudcrtlauscudcn abgelebt wurden. Die Blätter bringen die Bilder der vier Staats männer und Nieicuübcrschriften. Bei der Menge auf den Straßen und Pläbcu, bei den Fndustricarbcilcrn und der Landbevölkerung, die bisher auch nicht einen Augenblick ihre ruhige und culschlosscnc Haltung verloren hatten, kam es überall zu F r c u d c n k u n d g e b u n g c u und stür mischen Ovationen sür den Duec. Paris llellt EntlNannung les! Die Nachricht von der Einladung des Führers zu der Zusammenkunft in München zwischen Mussolini, Cham- > berlain, Daladier und dcm Führer hat in Paris wie eine Bombe gewirkt. Wie ein Lanffeuer verbrei tete sich diese völlig unerwartete Nachricht durch die Stra ßen, wo sic noch lange vor dcm Erscheinen der Abend blätter von Mund zn Mund weitcrgcttagcn wurde. Auch der Pariser Rundfunk machte dcn Hörern diese sensa tionelle Mitteilung. Ucberall kann man eine Entspan nung scslstcllcn. Fit Brüssel hat die Nachricht eine erhebliche Sensa tion ausgclöst. Die Nachricht wurde von der belgischen Regierung während eines Kabinettsrates zur Kenntnis genommen. Sic rief, wie verlautet, bei den Regierungs- Mitgliedern lebhafteste Befriedigung hervor. Die Zeitungen brachten Sonderausgaben heraus, iu denen die Münchner Zusammcnknnst mit großen Schlagzeilen angekündigl wurde. Die Meldung von der Münchener Zusammenkunft wurde in amerikanischen Politischen Kreisen als hofsnuttgsvollcs Zeichen lcbhast begrüßt. (Forlseßung aus der 2. Seite.) s WMMtzttsWdttWWMillMs Ausgabeort Dresden für Freitag: Worm. Lcichle Bewölkung. Müßige südliche Winde. Weller läge: Die allanlischen Slörungen gewinnen zunächst nur noch wenig nach Osten zu an Einsluß. lieber Frankreich liegende SlörungSreste bringen am Donucrslag in Westdeutschland Riederschläge. Sic werden sich in Sach sen nur noch durch Bewölkungszunahme bemerkbar machen. Der Einsluß des osteuropäischen Hochs bleibt vorläufig noch vorherrschend.