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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. f BczuaSprcis: Für einen Monat 2.— N5« - wit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. f :: Gemcindc-VerbundS-Girokonto Nr. 3 :: ' Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 z :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschast, des Sladtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde : Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite ? Millimeterzeile 6 Rpfg.; >m Textteil die 03 - Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. I :: Anzelaenschluk: 10 Uhr vormittags. :: - - :: Zur Zeil ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: ; Nr. 198 Donnerstag, am 25. August 1938 104. Jahrgang M der Heimat «ad dem üMMM Dippoldiswalde. Wird nicht bald wieder besseres Wet ter? Diesen Ausruf hört man seht nur allzuoft. Und jeder wünscht, das; eS endlich zu regnen aushört. Statt dessen treibt ein Gewitter das andere und wie mit Kannen strömt dann das Wasser vom Himmel, meist noch in mächtigen Wolken vom Minde durch die Straßen getrieben. Heute srüh donnerte cs schon wieder in der 8. Stunde. Dabei steht das Thermometer auf 12 Grad, also gar nicht die Tempera tur für elektrische Entladungen. Heule ist nun Neumond, Hessen wir, daß wie der letzte Vollmond den Wechsel vom guten zum schlechten Wetter brachte, nun der jetzige Mond wechsel uns wieder besseres Wetter bringt. Dippoldiswalde. Seit Sonnabcndnachmittag regnet cs nun, zeitweilig unterbrochen von Nebel oder Gewittern; bis heute früh 7 Uhr sind 81 Millimeter 81 Liter Wasser auf den Quadratmeter gefallen, wozu durch die Gewitter güsse von heule früh weitere 3 Liter bis !> Uhr dazu gekom men sind. 3n den auSgetrockneten Boden der letzten Zeit zieht das Wasser nur langsam ein; z. B. hatten die ersten 30 Millimeter bis zum 23. abends noch nicht 25 Zentimeter Bodcnticfe erreicht, sodaß beim Pflügen noch trockener Boden herauskam. Seit heute srüh erst beginnen die Drai- nagcnwasserstränge ganz schwach Wasser abzugebcn. Der Grundwasserspiegel ist noch nicht gestiegen. Trotzdem müs sen wir um die noch draußen stehende Ernte besorgt sein. 3n unserer Gegend sind noch zirka 20 Prozent ungcborgcn. Weizen, Haser, Flachs und Hülsensrüchte beginnen auszu wachsen; 3—4 Millimeter weiße Kcimfädcn haben sich an den Garben gebildet. Da die Witterung nunmehr wärmer werden soll, aber naß bleibt, wird das Tempo des Aus wuchses beschleunigt. Die so gut ungeschriebene Ernte wird nun an Qualität und AbsatzverwcrtungSmöglichkcit um die sen Prozentsatz bei uns geschmälert. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag gegen 3/<zo Uhr ist aus einem vor der früheren Lohgerbern von Carl Ulbrich stehenden Kraftwagen eine Sportuhr vom Armaturenbrett weg gestohlen worden. Es ist eine runde Nickcluhr mit arabischen Ziffern, das Gehäuse niit einem breiten Nand aus schwarzem Leder umflochten. Der Tat verdächtig sind zwei Schulknaben im Alter von l 0—12 Zähren. Beide trugen grüne Pullover mit kurzen Aermeln, kurze Hosen und Sandaletten. Sie hatten schwarzes, lockiges Haar und führten Fahrräder mit sich. Sachdienliche Mitteilungen an den Gendarmerie-Posten Dippoldiswalde er beten. — Für den Bauern Fritz Johannes Müller in Sa disdorf ist das Entschuldungsvcrsahrcn eröffnet worden. Das Entschuldungsamt bei dem Amtsgericht Dresden nimmt die Ausgaben der Lntschuldungsstclle wahr. Ansprüche sind bis zum 0. September 1038 anzumelden. Hennersdorf. Morgen, am 20. August, begeht der Pri- valus Moritz Pretzsch in geistiger und körperlicher Frische seinen 8 0. Geburtstag. Unendlich viel hak er im Dienste der Allgemeinheit geleistet. Von 1002—1931 war er Vorsitzender des hiesigen Landwirtschaftlichen Ver eins. Der Landwirtschaftliche Krcisverein Dresden verlieh ihm für seine Verdienste die bronzene, die Landwirtschafts kammer die silberne tragbare Plakette. Eine Ehrenurkunde des Landeskonsistoriums besagt, daß er von 1901—1931 Mitglied des KirchenvorstandcS und lange Zeit dessen stellv. Vorsitzender war. Ost hat er auch vertretungsweise im Gottesdienste die Orgel gespielt. Als ehemaliger Gardc- rcitcr war er Mitbegründer des Hennersdorfer Militär vereins und 28 Zahrc dessen Kassierer; eine Ehrentafel des MilitärvercinSbundcS ist die wohlverdiente Auszeichnung. Von 1911—1924 war er Vorsitzender des Spar- und Dar- lehnsvereins, nachdem er von dessen Gründung an bis 1911 den Vorsitz im Aufsichtsrate geführt halte. Die weithin be kannte Hennersdorfer Vichweidcgenosscnschast hat er mit begründet und ist längere Zeit ihr stellv. Vorsitzender ge wesen. Auch in Gcmcindcrak und Schulvorstand war er tätig, fungierte als Geschworener und Gcrichtsschöppc. Und all diese Acmtcr hat er nicht nur gehabt, sondern sic bis auss letzte ausgcfüllk. Dabei war sein Bauernhof' stets Vor bild für andere, und noch heute holt sich mancher gern bei ihm Nat und Hilfe. Hennersdorf ist stolz auf Moritz Pretzsch und wünscht ihm einen noch recht langen und geseg neten Lebensabend. Dresden. 26 Diebstähle verübt. Por kurzer -leit alückt^ der Polizei mit Hilfe eines Geschäftsmanns in anier ,*ana. An der Krenzkirche hatte ein 32jähriacr iAann ans einem Kraftwaacn einen Koffer cnnvcnoct. ^cr Gcichaftsmann hatte den Dieb gestellt, der jedoch Tausendjährige Sande mnWMn VeutWakd und Ungarn Abendtasel zu Ehren Admiral Horthys ; Zu Ehren seiner Durchlaucht des uugarischcu Reichs- I Verwesers Admiral von Hortbv und Ihrer Durchlaucht , Krau von Horttw gab der Führer uud Reichskanzler am I Mittwoch im Hans des Reichskanzlers eine Nbend- tafcl, zu der auch die den Neichsvcrwcser begleiten de« ungarischen Minister, die Mitglieder des Ncichs- kabinetts und die NcichSleiter der Partei geladen waren. Der Führer nnd Reichskanzler und der Neicksver- wcscr des KöuigSreichcs Ungarn crgrissen bei dcrAbend- tafcl das Wort zu herzlich gehaltenen Trink-- sprüche n. Die Ansprache des Führers und Reichskanzlers hatte folgenden Wortlaut: Euer Durchlaucht! Es ist mir eine große Ehre und Freude, Eure Durch laucht, den Neichsverweser des Königreiches Ungarn nnd Ihre Durchlaucht, Ihre verehrte Frau Gemahlin, in der 'Hauptstadt des Deutschen Reiches willkommen heißen zu können. In der Person Eurer Durchlaucht begrüße ich das Oberhaupt der ungarischen Ration, die mit dem deutschen Polk in alter nnd treu e r F r e u n d s ch a s i verbunden ist. Zahlreich sind die Beziehungen, die nnserc beiden Völker im Laufe der Jahrhunderte zu Freunden werdet! ließen. Sic gehen zurück bis auf die Zeiten des Königs Stephan des Heiligen nnd haben in immer en gcrer Gestaltung durch die wechselvollcu Schicksale bin durch sorwestandeu. In der jüngsten Vergangenheit haben die Waffenbrüderschaft im schweren, Kampf des Well kricgcs nnd das gemeinsame Ringen nm eine bessere Zu kunft unsere alte Freundschaft aufs neue bestätigt und be siegelt, Diese festbegründcte, auf gegenseitigem, nncr- schütierlichem Vertrauen beruhende Gemeinschaft wird vor allem jeht, nachdem wir dnrch die geschichtlichen Er eignisse als Rachbarn unsere endgültigen historischen Grenzen gefunden haben, für beide Völker von be sonderem Wert sein. Ich bin überzeugt, daß sic nicht nur dcn Intcrcsscn unserer Länder selbst dient, sondern auch im engsten Zn- sammcnwirken mit dem uns befreundeten Italien ein Unterpfand eines würdigen uud gerech ten allgemeinen Friedens ist. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß Eure Durch laucht während Ihres Aufenthaltes in Deutschland emp funden haben, wie tief eingewurzelt die ü heraus herzlichen Gefühle sind, die das ganze deutsche Polk Ihrer Person und Ihrem Vaterland enigcgcn- briugt. Seien Sie versichert, daß Deutschland und seine Negierung den nationalen Neuaufbau, den Eure Durch taucht unter so schweren Rachkriegsverbättnissen begon nen und so weise und erfolgreich fortgcfühn haben, m i t aufrichtiger Svmpaihic begleiten. Ihrer Ar- LinkS: An der Seite des Führers fährt der Neichsverweser vom Lehrter Bahnhof zum Haus deS Reichspräsidenten. Rechts: Die Fahrt der beiden Staatsoberhäupter durch das Brandenburger Tor. Aufn. (2): Weltbild (M) ,ic Flucht ergriff und bei der Verfolgung aus dem Fenster eines Grundstücks auf der Kreuzstraßc sprang. Dem Autofledderer, der seinerzeit mit einer schweren stopfverlepung ins Krankenhaus gebracht werden musste, konnten in der Zwischenzeit 26 Diebstähle aus Kraft wagen nachgewicscn werden. Neukirch. Am Mittwoch beging der frühere Zimmermann nnd Weber Ehregott Frenzel m t seiner Ehefrau das t>5 jährige Ehejubiläum. Der Jubelbräutigam steht im 90., die Jubelbraut im 88. Lebensjahr. Aus der Ehe entsprossen zehn Kinder, wovon neun noch am Leben sind. 21 Enkel und zwölf Urenkel zählten ebenfalls mit zu den Gratulanten. Oslritz. Auf regenglatter Straße geriet in Lcnba ein Personenkraftwagen aus Zittau ins Schleudern. Der Wa gen rutschte in den Straßengraben, überschlug sich mehrmals und blieb schwer beschädigt liegen. Die im Wagen milsah- rcnde Frau Hampel aus Olbersdorf trug dabei schwere Kopfverletzungen davon. Sic mußle ins Zittauer Kranken haus gebracht werden. Zwei mitsahrcnde Kinder wurden ebenfalls verletzt. Zwickau. Ein zweites Todesopfer hat der Verkchrs- unfall gefordert, der sich, wie gemeldet, kürzlich in Bockiva ereignete. Der 54 jährige Erdarbeiter Walter Lahr, der von dem sofort nach dem Unfall verschiedenen Motorradfahrer Büttner aus Ncustädlel ungefähren worden war, ist jetzt im Zwickauer Krankenhaus dcn Folgen seiner Verletzungen er legen. § ' v i > WMMWWdMWMtttt-M AuSgabeorl Dresden für Freitag: Vorübergehend starker Dunst. Vorwiegend bedeckt. Noch vielsach Regen. Winde um Nord. Wärmer. Wetterlage: Das Tief, das in dcn letzten Tagen über der Ukraine lag, Hal sich sehr schnell gekräftigt und westwärts nach Polen verlagert. Es führt auf seiner Ost- nnd Nordscitc subtropische Warmlustmasscn heran, die über Deutschland zum Ausgleitcn kommen und die dort lagernde Kaltlust allmählich verdrängen. Die hierbei austretcndcn teilweise gewittrigen Rcgensälle sind außergewöhnlich ergie big und anhaltend. Durch Mischung der cindringcndcn > Warmlustmasscn mit Kaltluft ist mit vorübergehender ' Nebclbildung zu rechnen.