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Tageszeitung und Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. U. . Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ß - mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. - 1 :: Gemeindc-VerbandS-Girokonto Nr. 3 :: f 1 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - 1 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: i Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadtrates und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite 1 - Mtllimeterzeile 6 Rpfg.: Im Tertteil die 93 : : Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. I 1 :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: f :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: k Nl. 195 Montag, am 22. August 1938 104. Jahrgang Au; der Mna! Md dm SlMMM Dippoldiswalde. Soviel Regen wie am gestrigen Sonn tag haben wir lange nicht buchen können. Es war seit lan gem der regenreichste Tag, nnd es war nicht schön, daß es gerade ein Sonntag war, wodurch eine Reihe festlicher Ver anstaltungen, allen voran das Kamenzer Forstsest, ver wässert wurden. Zwar hatten uns die „Mettermacher" schon wissen lassen, das; es nicht ganz trocken abgehen würde, aber sie hatten doch für nachmittags Rufklaren voraus- gcsagt. Statt dessen regnete es da nur umso hestiger. Wer am Morgen geglaubt hatte, die Gewitter vom Vortage und der vergangenen Rächt würden abziehen und deshals die geplante Fahrt oder Wanderung doch begann, der musste sie abbrecheu, denn er hatte gar keinen Genus; davon. Es war einmal ein Sonntag, der zwang, heimzubleiben, und an dem manches zu Hause erledigt wurde, was bei den vielen schö nen Tagen immer liegen geblieben war. Ruf der Rcichs- straße war der Verkehr gegenüber den leisten Sonntagen schwach, und doch bildeten sich in der l>. Stunde für einige Zeit Ketten. Bahn und Busse waren nur schwach besetzt. In den Bädern der Talsperre fehlten die frohen Menschen, die Ruderboote und die Segelboote blieben wohlverwahrt am Ufer liegen, und das Motorboot beförderte nur wenig Passagiere. Stärker wie die letzten Tage daher war nur der Zufluß zur Talsperre. Die Weißeril; brachte wesentlich mehr Wasser aus dem Gebirge herab. Dort oben zogen nach dem Wetterleuchten am Sonnabendabend zu urteilen ja auch die Gewitter vorüber und müssen starken Regen ge bracht haben. Hoffentlich stärkt das nun auch den Zufluß zu den Hochbehältern der Stadt, so das; die einschränkenden Bestimmungen im Wasserverbrauch wieder aufgehoben wer den können. Erst nach Mitternacht hörte der Regen auf und die Wolkendecke beginnt wieder aufzurcißcn. Man kann nun doch wohl wieder auf etwas besseres Wetter hoffen. Dippoldiswalde. 300 Teilnehmer aus dem Kreise am Nc'chsparteitag. Schon seit Tagen und Wochen steht der Ncichs- paiteitag im Mittelpunkt des Interesses. Fahren Sie mit nach Nürnberg? Das ist die Frage, die man in diesen Tagen immer und immer wieder von Männern und Frauen der Bewegung hören kann, denn jeder, den nur einmal das grosze Erlebnis eines Neichsparteitages zuteil geworden ist, hat den Wunsch, jedes Jahr wieder mit dabei zu sein. Er weih, daß er in Nürnberg im Kreise seiner Kameraden unvergeßliche Stunden verleben wird, das; er begeistert wieder hcimkehrt und neue Kraft gesammelt hat für die Arbeit draußen an der Front. So sind auch im Kreise Dippoldiswalde seit langem die Vorbereitungen im Gange. Aus allen Schichten der Bevölkerung haben sich Männer und Frauen zur Teilnahme gemeldet. Jede Stadt und jedes Dorf, und sei es noch so klein und noch so abgelegen, ist unter den diesjährigen Nürnbergsahrern vertreten. 140 Politische Leiter, 42 Frauen, 80 SA-Männer und eine größere Anzahl Hitlerjungen, insge samt weit über 300 Teilnehmer, treten in wenigen Tagen mit Kreisleiter Pg. Freund die Fahrt nach Nürnberg an. — Warnung vor einem reisenden Betrüger. Die Staailiche Kriminalpolizei — Kriminalpolizcistclle Chemnitz — teilt mit: Seit einigen Wochen tritt in der Umgebung von Ehemnitz üer Wirl- jch.istsgchilsc Eduard Erich Hensel aus Grimma als reisender Be trüger auf. Er. bietet sich Landwirten als Arbeiter an und er schwindelt Lohnvorschuß. Die Stellung tritt er nicht an. .In eini gen Fällen betrog er auch Geschäftsleute und Handwerker um Geld. Er erteilte Aufträge aus Lieferungen landwirtschaftlicher Geräte und anderer Gegenstände. Später kehrte er zu den Liefe ranten zurück und täuschte vor, seine Brieftasche verloren oder liegen gelassen zu haben. Dadurch erschwindelte er Geld. Bor dem Betrüger wird gewarnt Hensel ist 36 .Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, krästig, ha« volles gebräuntes Gesicht, hellblondes, nach hinten gekämmtes Haar. Er war bekleidet mit dunklem -Jackett, grauer Hose und Halbschuhen. Wer von Hensel betrogen wurde und noch keine Anzeige erstattete, wird gebeten, dies um gehend bei der nächsten Kriminal- oder Gcndarmeriedienststelle nachzuholcu. Die Bevölkerung wird gebeten, Hensel bei Betref fen festnehmen zu lassen. Oberhäslich. Zwei Vcrkehrsunsällc trugen sich am gest rigen Sonntag im hiesigen Orte bez. in hiesiger Flur, bcide- male auf der Rcichsslraße Dresden—Zinnwald zu. Um 3 Ahr morgens kam ein Dippoldiswaldcr Einwohner aus Rich tung Dresden auf der rechten Straßenseile gefahren. Lin Kraftwagen, beseht mit jungen Leuten, die am Gasthofe wegfuhren, wurde soweit links gesteuert, das; es in der Rähe von Gutsbesitzer Mühle zu einem Zusammenstoß beider Fahrzeuge kam. Personen wurden nicht verletzt. Der erst genannte Wagen musste abgcschlcppt werden, der andere konnte mit eigener Kraft wcilcrfahrcn. Reichlich 13 Stun den später, um 15,30 Uhr, wurde in der Kurve an dcrTcich- mühle ein auS Richtung Dresden kommender Privalkrask- wagen, dessen Fahrer scharf bremste, auf der regennassen Vie Seulfchlandsahrt Horthy; Ein Ehrengeleit von der Grenze an Ter SlMberzng, der den Ncichsverwcscr deü König reiche« Ungarn, Seine Durchlaucht vite? Nikolaus H vrth p vvu .Nngnbnnpn, als Gast Vcs Führers und Reichskanzlers nach Deutschland brachte, traf am Svuii- tng um 9..R1 Uhr aus der ersten Station aus deutschem § Buden, in Bruck-Neudorf, ein. In einem SvnVcr- s zug war eine dcnlsche Sundcrdelegativn, der deutsche Gc- > sandte in Budapest, von E r d m a u » s d v r s f, der ! Führer des deutschen Ehrendienstes, Vizeadmiral Schn- stcr, der Ehef des Prutvkulls, Freiherr vvn Dürnberg, der Stnbsleiter des VcrbindnngSstabcs des Stcttvcrlrc- les des Führers, ^Oberführer Stenger, sowie die übri gen Mitglieder des deutschen Ehrendicnsles, zusammen mit dem Königlich Ungarischen Gesandten Sztujay, zur Begrüssung des Ncichsverwcscrs nach Brnck Nendorf c»t- gcgcngefnhrcn. Festliche Fahrt mch Wien Die Strecke, die der Sonderzng des ungarischen Ncichsverwcscrs ans seiner Fahrt zum Freundschasts- besuch in Deutschland durchritte, prangte in festlichem Schmuck. An der Grenze bei Nikewdors überbrückte ein mächtiger Triumphbogen, mit den Fahnen der Bewe gung und den ungarischen StaatSfarbcu geschmückt, die Geleise. Links und rechts davon erhob sich ein Wald von Masten mit Hakeukreuzfahncn und dem ungarischen Drei- farb. Alle Stationsgebäude trugen festlichen Schmuck. Ueberall hatte» die Formalioneu der Bewegung Ausstel lung genommen und entboten mit stummem Grus; dem Ncichsvcrwcser den Willkomm. Tie Bevölkerung, die an dem Freundschajlsbesuch des Oberhauptes des befreundeten Nachbarstaates Un garn freudigen Anteil nahm, war herbcigeeilt, um dem Gast des Führers ihren Willkomm zu entbiete», und lullte bei oen Stationsgebäude» u»d an der Strecke Aus stellung genommen. Der B a h u hos i u B ruck- ?! c»- dors/wo der Zug seinen erste» kurzen AusentkaU nahm, i war mu rotem Fahnentuch ausgeschlagen, auf dem das Hakenkreuz und das ungarische Wappen Prangten. Mäch tige Gewinde aus Tannengrün und die Fahnen der Be wegung zusammen mit den ungarischen Staatssarben schmücklen die Säulen des Vordaches der Bahnhofshalle. Nachdem der Zng gehalten hatte, bestiegen zwei ! BDM.-Mädchen den Wagen, in dem sich das Gästcpaar s befand, und überreichten Blumengewinde, für die ihnen i in herzlichen Worten gedankt wurde. Nach kurzem A»f- ! enthali uud nachdem die Wagen mit dem deutschen Ehrcu- s geleit an den Sonderzng des Neichsverwesers augchäugt s waren, fehle der Zug seine Fahrt »ach Wie» fort. ÄMÜWW LttE SM-LNMMtt F» ei»drucksvollem Nähme» sand i» Wie» die erste ! Begrüszmig des ungarische» Neichsverwesers, Nikolaus - von Horitm, mid seiner Begleitung ans deutschem Bode» s statt. Aus den Gebäuden der Barlei, des Staales, der i Wehrmacht und der Stadl Wien waren zur Begrüßung ' des ungarischen Gastes die Fahnen aufgezogen worden, j Neichen Fahnenschmuck trugen auch die privaten Gebäude - in der Umgebung des Westbahuhoscs nnd der Bahn- l strecke, die Nikolaus vou Horthh zu passieren halte. Von I der Stirnseite des Bahnhofes wehte neben der Haken- Slraßc mit dem Hinteren Wagcnlcil an einen entgegen kommenden Privatcuitobus geschleudert und fuhr dann über die Straße hinweg in den bei der Börncrschen Scheune lie genden Steinhaufen, der ihm Halt gebot, sonst wäre die Fahrt in den Teich gegangen. Ein vorbcikommender Strei fenwagen der Polizei zog ihn wieder auf die Straße. Auch hier entstand nur Sachschaden. — Die Schuld trägt im er steren Falle der Fahrer des linkssahrcndcn Wagens, im zweiten Falle das scharfe Bremsen und die nasse Straße. Oelsa. Am Freitag abend sand im Niederen Gasthofe wieder ein Filmabend statt. Diesmal wurde der Film „Lumvazi B-iga- bundus" gezeigt, Lachsalven durchschallten den Saal. Heinz Nül- mann, der Filmliebling, mit seinen Kameraden in ihrer Komik waren unwiderstehlich. Sehr eindrucksvoll war der Beifilm: „Flieger, Funker, Kanoniere", der die Arbeit der Luftwaffe in ihren drei obengenannte» Abteilungen zeigt. Dresden. Zwischen zwei Straßenbahn,'». In der Parkstrastc geriet ei» Personenkraftwagen zwi schen zwei Strastcnbahnzügc. Der Krasiwagc» wurde da bei völlig zertrümmert. Ein Straßenbahnwagen wurde ans den Gleise» gehoben. Wie durch ein Wunder blie ben sowohl die Autoinsassen als auch die Ttraßcubgh»- fahrgäste unvcrlcht. Königsbrück. Ein taubstummer Radfahrer aus Dobra, der aus einem Seitenweg kommend die Gemeindestraße Stenz—Bohra überqueren wollte, bemerkte das Herannahen eines Lastkraftwagens auf der Gemcindcslraße nicht, zumal er durch die Sonne geblendet wurde. Er wurde von dem Lastkraftwagen erfaßt, etwa acht Meter mitgcschleift uud schließlich in den Straßengraben geschleudert. Dabei erlitt er mehrere Untcrschcnkclbrüche und schwere Kopfverletzun gen. Die Verletzungen sind ernster Natur. Pcnig. Tas Kind i m F n ch s c i s c n. Beim Achrculcscu trat ein dreijähriges Kind in Markersdorfer Flur iu ein ausgestelltes Fuchseisen uud erlitt dabei schwere Bci»vcrlctz»»gc», die ärztliche Behandlung not wendig machten. Döbeln. Greisin tödlich vcruuglückt. Als eine 81 jährige Frau die Waldhcimer Straße überquerte, wurde sic beim Heraunahc» eines Motorrades unsicher. Sic wurde cmgcfahrcu uud erlitt bei dem Sturz schwere Verlchiiugeu, so daß sic bald darauf starb. Der Kraft- radfahrer, der ebenfalls stürzte, kam mit geringen Ver letzungen dgvon. Leipzig. Schwer verunglückt. In der Hölli schen Straße wurde die 76 Jahre alte Maric M. beim llcbcrschrcitcu der Fahrbahn von cmcm Radfahrer an- gcfahrcn. Mit einem Schädelbruch wurde die Greisin in das Krankenhaus gebracht. Ebenfalls beim Neberschrei- ten der Fahrbahn wurde auf der Loburger Straße der 17 Fahre alte W. vou einem Personenkraftwagen angc- i kahren nnd mußte mit schweren Kopfverletzungen ins 1 Krankenhaus gebracht werden. Wurzen. 1 0 0 0 0 Zcntner Stroh verbrannt. Durch Funkeitflug uns einem Motor wurde ciu riesiger Strohfeimen aus cmem Feld iu Plagwitz bei Würze» in Braud gesteckt. Eiu ungeheuerer Lichtschein breitete sich am abendlichen Himmel aus. Ungefähr 10 000 Zentner Stroh wurden ein Raub der Flammc». Ostritz. Ochse verursacht den Tod eines Kindes. Fn Lenba war der vierjäpriac Sohu der Witwe Huttdt aus Bernstadt von einem Ochsen über rannt worden. Man hatte das schwerverletzte Kind ins Krankenhaus gebracht, wo cs au dc» Folge» des Un falls starb. Crimmitschau. Ohne Benzin verunglückt. Ein mit ziemlich hoher Geschwindigkeit nach Meerane fahrender Personenkraftwagen prglltc an die Brüstung der Autobahnbrücke bei Frankcnhanscn. Der Fahrer muß bei etwa achtzig Kilometer Geschwindigkeit vor der Brücke die Gewalt über den Wagen verloren hoben. Der Wagen über schlug sich mehrere Male und blieb völlig zertrümmert liegen. Der Fahrer selbst wurde zum Glück noch vor dem Anprall aus dem Wage» geschleudert uud kam mit leich teren Verletzungen davon. Wie die polizeiliche Unter suchung aber crggb, war der Benzintank des Wagens fast leer, und der Fahrer selbst war völlig mittellos. Er hat ans diesen Gründen das ziemlich starke Gefälle nach der Talbrückc zu ausnntzen wolle» und ist ohne Gang ge fahren, um Be»zi» zu sparen. Kurz vor der Brücke wird er versucht habe», durch starkes Bremsen die Gänge wieder cinzuschaltcn. Dabei dürfte er die Herrschaft über den Wagen verloren haben. WMMherfWdesRMMtte^ Ausgabeort Dresden kür DienSlag: Nach Frühöunst heiter bis wolkig. Trocken. Nachts sehr kühl. Wetterlage: Im Lause des Sonntag drangen im l Zusammenhänge mit einer Unterbrechung der Zoklonentätig- kcit auf dem Özcan Kaltlustmassen arktischen Ursprungs bis über Frankreich und Deutschland vor. Sie brachten vcr- breiteten Niederschlag und in der Nacht zum Montag sür ' den Monat Rugust ungewöhnlich tiefe Temperatur. Ucbcr Frankreich und der Nordsee bildet sich nun ein 'Zwischen hoch aus, so daß heute und morgen in Mitteldeutschland i eine allgemeine Metterberuhigung und Rusheiterung cin- ! treten wird. Ueber dem Atlantik bildet sich bereits eine j neue Störung aus, die in England verbreitet Regen verur- j sacht, sür unser Gebiet aber zunächst noch nicht wetterwirk- ! sam wird.