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Einheitlichkeit in der Fürsorge Richtlinien des GemeindetageS. Im Rahmen einer Darlegung der Aufgaben der öffent lichen Fürsorge nach Beendigung der Massenarbeitslosigkeit macht Beigeordneter Präsident Martini Mitteilungen über die vom Deutschen Gemeindetag geplanten Maßnahmen zur größeren Vereinheitlichung in der öffentlichen Wrsorae. Dl« Fürsorgepflichtverordnung enthält verschiedene Sätze für dl« allgemeine Fürsorge und die gehobene Fürsorge für Kriegs opfer, Kleinrentner und Sozialrentner. Die außerordentliche Zersplitterung des RichtsatzwesenS In Deutschland ist verschie dentlich erörtert worden und dabei eine einheitliche Regelung von Reichs wegen angeregt worden. Der Deutsche Gemeinde lag ist in enger Fühlungnahme mit den Arbeitsgemeinschaf ten für Wohlfahrtspflege dieser Frage' gründlich nachaegan- aen, wobei festgestelu wurde, daß die Uneinheitlichkeit in de» Nichtsatzfrage sehr viel weiter geht, als durch berechtigte ört liche Unterschiede gcrechtfertsgt ist. In Kürze wird der Gemeindetag deshalb Richtlinien für die Bemessung der Leistungen der öffentlichen Fürsorge j herausgeben. Dabei soll weder schablonisiert noch die Mög lichkeit ausgeschloffen werden, berechtigten örtlichen Beson derheiten Rechnung, zu tragen. Lie Vorschläge beziehen sich nicht nur auf den systematischen Aufbau und den Inhalt , der Richtsätze, sondern vor allem auch auf die Art ihrer Anwendung, namentlich soweit rS sich nm die sonstigen Ein- j nahmen des Hilfsbedürftigen handelt. Besonders wichtig !ifi nach Auffassung des Deutschen Gemetndetages eine grund sätzliche Neuorientierung deS Geltungsbereiches der sogenann ten gehobenen Fürsorge. Hier sind die Reichsgrund- isätze im Sinne der nationalsozialistischen Wohlfahrtsauffas- sung auszuweiten. Neben den herausgehobenen Rentner- ! gruppen müssen auch alle sonstigen fördernswerten Volksgenos sen der gehobenen Fürsorge teilhastig werden können. Allen 'denen ist ausreichend und vorbeugend zu helfen, die für das Vollsganze wertvoll sind, d. h. auch allen nach Anlage, Lei- stnng und Haltung einwandfreien Volksgenossen, die durch unverschuldete Erwerbslosigkeit oder durch persönliche Bin dungen an der Führung des Lebens aus eigener Kraft dauernd oder vorübergehend verhindert sind. »Slow-Sch«a»te geht m»ch «Mel Freiherr von Dörnberg Chef des Protokolls Der Führer und Reichskanzler hat den Chef des Protokolls, Gesandten von Bülow-Schwante, zum deut schen Gesandten in Brüssel ernannt. Der bisherige dor tige Gesandte Freiherr von Richthofen wird demnächst eine anderweitige Verwendung finden. Zum Chef des Protokolls hat der Führer und Reichskanzler den Vortragenden Legationsrat Gesandten Frhr. von Dörnberg ernannt. Der bisherige stellvertre tende Chef des Protokolls, Vortragender Legationsrat Boltze, wir- den Posten des Botschaftsrates an der Bot schaft in Tokio mit der Amtsbezeichnung Gesandter über nehmen. Lerdildliche Natioaafforialifle» Aufruf des ^-Gruppenführers Berkelmmm. zum Leistnngskampf der deutschen Betriebe Mein im Vorfahr an die ff-Angehörigen gerichteter Appell zur Teilnahme am Leistungskampf der deutschen Betriebe führte zu dem Erfolg, daß die fs-Angehörigen, die in der deutschen Wirtschaft als Betriebsführer tätig sind, unter Beweis stellten, daß auch auf diesem Gebiet ihr Aufbauwille unübertroffen ist. Nachdem nunmehr der Reichsleiter Pg. Dr. Leh zum zweiten Leistungskampf der deutschen Betriebe aufgerufen hat, erwarte ich im Hinblick auf die Erweiterung dieses Wettbewerbes eine noch größere Beteiligung aller -f-An- gehörigen. Nicht nur der A-Mann als Betriebsführer, sondern auch der ss-Mann als Gefolgschaftsmitglied hat die Pflicht, sich durch seine Haltung als vorbildlicher Na tionalsozialist zu erweisen. Ich erachte es als selbstverständliche Pflicht jedes --- Mannes, der als Betriebsführer, Betriebsobmann oder Vertrauensratsmitglied für seinen Betrieb allein oder mitverantwortlich ist, daß er sich nicht nur für die Teil nahme seines Betriebes am Leistungskampf einsetzt, son dern auch in diesem Leistungskampf einwandfrei besteht. Deutsche Mafchineu iu Front Gute Erfolge und Aussichten im italienischen Wettbewerb. In Rom begann der dritte Internationale Italien-Run dflug, an dem insgesamt 28 Kon kurrenten — 17 Italiener, 6 Deutsche, je zwei Ungarn und Franzosen und ein Schweizer — teilnehmen, mit den technischen Prüfungen. Die deutsche Mannschaft schnitt recht vielversprechend ab und wird von den Italienern ils stärkster Konkurrent betrachtet. In der Zulassungsprüfung erhielt Ingenieur Chri- stian Siebel mit seiner „Siebel" die höchsterreichbare Punktzahl, bei der Startprüfung wurde er Zweitbester. Bei den Steigeprüfungen, bei denen es sich darum han- velte, in 30 Minuten eine möglichst beträchtliche Höhe zu erreichen, steht Siebel mit 6500 Metern um 500 Meter vor ver Gräfin Negrone-Jtalien. Die deutschen Maschinen, für die die Ausschreibungen keineswegs günstig waren, eine „Siebel" und fünf Messer schmitt-Taifun, werden den schnellen italienischen Maschi nen „SAJ-Ämbrosini" einen harten Kampf liefern, dessen Ausgang völlig offen ist. 1000 Vua-raMlometer keläudegewiau dei Tewel Am Montag drückten die nationalen Truppen an der !Levante-Front die nördlich vom Mijares-Fluß be findliche, 30 Kilometer liefe Fronteinbuchtung wiederum weiter ein und stießen mehrere Kilometer weit in östlicher Richtung vor. Sie besetzten die an der Straße nach Lucena gelegene Ortschaft CorteS de Aronoso. Wetter südlich setz- ten sie ebenfalls in östlicher Richtung den Vormarsch fort. Schließlich wurde die Stellung Casilla Desordo besetzt. Der Gelände gewinn der Offensive der Ratio nalen an der Teruel-Front in den letzten drei Tagen be- trägt, wie bekannt wird, etwa1000QuadraHtlo- Meter. Die Tiefe deS Vormärsche« belief sich durchschnitt lich auf 30 Kilometer. Die Hälfte der Straße Teruel— Sagunt befindet sich nunmehr im Besitz der Nationalen. neineMarbeit,sondern ehrlicheLösung! Energische Forderungen der Slowaken Für den 19. Juli sind die Vertreter der slowakischen Dolkspartei vom Ministerpräsidenten Hodza zu einer Aussprache geladen. In zentralistischen Kreisen und de ren Presse wurden hierzu Nachrichten verbreitet, daß die slowakische Volkspariei bei der Gelegenheit dem Mini sterpräsidenten Hodza ein Memorandum überrei chen werde, in dem für den Abgeordneten Dr. Tiso der Posten eines Landesprästdenten der Slowakei und sür den Landesvertreter Dr. Kovac die Bürgermeifterstelle in Preßburg gefordert würde. Dieses Memorandum wurde dahin ausgelegt, daß es praktisch eine Lösung der slowa kischen Frage bedeuten würde und somit einen Rückzug -er slowakischen Autonomieforderungen. Der „Slovak", das Hauptblatt der slowakischen Auto- nomisten, stellt dazu fest: „Die Einladung haben wir an genommen, aber wir werden kein Memoran dum überreichen. Es geht uns grundsätzlich dar um, daß wir uns nicht mit irgdenwelchen persönlichen Eroberungen zufriedenstellen lasten. Wir sind für die Aenderung des Regimes, für die Gerechtigkeit gegenüber allen Bürgern dieses Staates, und wir glauben, daß es auch auf seilen der Regierung genügend weitblickende Männer gibt, die einsehen, daß -ie Situation mit einer Flickarbeit nicht gerettet werden kann. Also kein Oktroi, sondern ehrliche Lösung!" Mit Revolver und «mvmlwövvelk Immer wieder Zwischenfälle in der Tschecho slowakei Am Sonntag veranstaltete der Egerländer Automo bilverein in Karlsbad eine Kameradschaftsfahrt nach FranzenSbad ukd Marienbad. Bet schönstem Sommerwet- ter sammelten sich die Kraftwagen und Moärräder bei Eger, die dann in einer langen Reihe die Stadt passier ten. Auf dem Markt hatten sich viele Hunderte don-Ein wohnern aufgestellt, die den durchfahrenden Kraftfahrern herzliche Ovationen bereiteten. Dabei wurde ein Schau spieler des StadttheaterS Eger, der die Automobilisten durch Zurufe begrüßte, von einem Staatspolizisten ver haftet und abgefiihrt, was bei der Menge stürmische Pfuirufe auslöste. Darauf nahm die Polizei drei weitere Verhaftungen vor und ließ in der engen Gasse beim Polizeikommlssariat ein Motorrat mit Beiwagen vorrücken. Einer der Polizisten zog einen Revolver und andere gingen mit dem Gummiknüppel gegen die Menge vor, die schließlich in mustergültiger Ordnung auseinanderaina. kleine neuen Verpflichtungen Chamberlain beantwortet Unterhaus-Anfragen Der englische Ministerpräsident Chamberlain mußte im Unterhaus wieder eine ganze Flut von An fragen seitens der Opposition über sich ergehen lassen. Zunächst über seinen Briefwechselmit Daladier befragt, erklärte Chamberlain, daß die Briefe pribaten Lharakter besitzen und die enge Uebereinstimmung der beiden Regierungen in allen Fragen gemeinsamen In teresses betonten. Der Briefwechsel schließe aber keiner lei neue Verpflichtungen sür England in sich. Ansragenflut über Chamberlain Auf eine Anfrage des Labour-Abgeordneten Hender son erklärte Ministerpräsident Chamberlain im Unter haus erneut, daß die englische Regierung das Abkom men mit Italien nicht eher in Kraft setzen könne, als sie -ie spanische Frage für geregelt ansehe. Die englische Regierung hoffe ernstlich, daß die Annahme des Planes zur Zurückziehung der Freiwilligen aus Spa nien eine solche Regelung beschleunigen werde. Auf die weitere Frage Hendersons, ob die italienische Regierung die Inkraftsetzung des Abkommens nicht durch eine Zu rückziehung der Freiwilligen beschleunigen könnte, erwi derte Chamberlain, daß die Regierung in Rom nicht die allein hierfür in Frage kommende sei. > Der Oppositionsliberale Acland wollte vom Pre mierminister schließlich eine Zusicherung, daß die englische Regierung eine Zurückziehung von 10000 Freiwilligen nicht als Voraussetzung für die Inkraftsetzung des eng lisch-italienischen Abkommens ansehen würde. Die Regie rung sollte vielmehr auf der Erfüllung des britischen Planes als Voraussetzung für die Inkraftsetzung des Abkommens bestehen. Chamberlain erwiderte, daß er im voraus nicht sagen könne, unter welchen Umständen die beiden Regierungen die Inkraftsetzung des Abkommens beschließen würden. Als Acland darauf fragte, ob in der vergangenen Woche im Autzenamt eine Sitzung stattge funden hätte, bei der man die Zurückziehung von 10000 Freiwilligen im Zusammenhang mit einer Inkraftsetzung des Abkommens erörtert hätte, antwortete der Minister präsident, daß er an einer derartigen Sitzung nicht teil genommen habe. Auf eine^weitere Anfrage verneinte Chamberlaln, daß die französische Regierung Vorstellun gen des Inhalts erhoben hätte, daß das Inkrafttreten des englisch-italienischen Abkommens vor Abschluß eines ähnlichen Abkommens zwischen der französischen und ita lienischen Regierung als unfreundlicher Akt angesehen werden müßte. . Suche such „Admiral Karvlauger" Erleichterung durch die Regierung Chiles. Da die am 1. Juli eingeleirete radiotelegraphische Umfrage nach dem am 8. Februar von Port Germein nach England ab gegangenen Segelschulschiff „Admiral Karpfanger", Hapag, bis her keine Meldung erbracht hat, hat die Hamburg-Amerika- Linie ihren Dampfer „Leuna^ angewiesen, die Rückreise von Australien um das Kap Horn anzutreten und dabei den von Seglern meistens benutzten Weg abzusuchen. Wetter hat die Reederei die chilenische Marine gebeten, einen Dampser zur Verfügung zu stellen, um die Südspitze von Südamerika von Kap Pillar über Kap Horn bis zu der Staaten-Jnsel ein schließlich der vorgelagerten kleinen Inseln abzusuchen. Diese durch das Entgegenkommen der chilenischen Regierung ermög lichte Suchaktion wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Die Hapag hat außerdem ihrem aus dem Wege von Bue nos Aires nach Satt Vincent befindlichen Dampfer „Gera" Anweisung gegeben, eine schwarze Biermastbark zu suchen und ihren Namen sestzustellen, die zwischen 5 Grad Nord und 26 Grad West und 11 Grad Nord und 27,5 Grad West gesichtet und gemeldet worden ist. Es ist unsere Hoffnung, daß die nunmehr eingeleitete große Suche zu einem vollen Erfolg führt 1200 Geographen in Amsterdam Eröffnung de« Internationalen Geographischen Kongresses In Amsterdam wurde der 15. Internationale Geo graphische Kongreß feierlich eröffnet. Die festliche Ver- sammlung wurde von dem Vorsitzenden des Verwaltungs- ausschusses der „Union Göographique Internationale", Sir Charles Close, eröffnet, der in seiner Ansprache dar auf hinwies, daß die Welt heute so gut wie vollkommen entdeckt ist und das Interesse sich infolgedessen mehr und Amniinieas Königinmutter gestorben Die Königsstandarte weht auf Halbmast. Königinmutter Maria von Rumänien, deren Zu stand sich im Laufe des Montags von Stunde zu Stunde verschlimmerte, ist um 17 Uhr MEZ. im Schloß Pelt- schor in Sinaia verschieden. Auf dem Bukarester König lichen Stadtschloß wurde sofort die Königsstandarte auf Halbmast gesetzt. Am Totenbett der Königin weilten König Carol, Kronprinz Michael und Prinzessin Elisa beth. Königin Maria von Rumänien wurde 1875 als Prin zessin von Edinburgh geboren. 1893 vermählte sie sich mit dem Prinzen Ferdinand von Hohenzollern-Sigmaringen, dem Neffen König Carols I. von Rumänien und damali gen rumänischen Kronprinzen. Ihr Gemahl Ferdinand bestieg 1914 als Ferdinand l. den Thron von Rumänien und verschied vor fast genau elf Jahren, am 20. Juli 1927. Der Ehe König Ferdinands und der Königin Maria sind sechs Kinder entsprossen, von denen noch fünf leben. Der älteste Sohn ist der gegenwärtige König von Rumänien,, Carol IL mehr auf die Frage konzentriert, wie sich -ie Menschheil mit der beschränkten Erdoberfläche abzufinden hat. Wii seien zwar noch nicht an der Grenze aller Hilfsquellen der Erde, doch seien diese Hilfsquellen keines wegs unerschöpflich. 29 Staaten nehmen offiziell an dem Kongreß teil. 1200 Gelehrte sind zusammengekommen, um im Laufe der nächsten zehn Tage im Kolonialinstitul in Amsterdam an Hand von mehr als 400 ausführlichen Mitteilungen die Ergebnisse ihrer Studien und Unter suchungen auszutauschen. Die einzelnen geographischen Spezialgebiete sind zu diesem Zweck in sechs Sektio nen eingeteilt. Die erste Sektion beschäftigt sich im An schluß an Vorträge mit kartographischen Fragen, wobei die Bedeutung der Photographie aus der Luft im Vorder grund steht. In der zweiten werden naturwissenschaftlich- geographische Themen behandelt. Im Mittelpunkt des Kongresses steht die soziale Geographie oder die Geogra phie des Menschen, der die dritte Sektion gewidmet ist. Hier geht es um teilweise sehr aktuelle Fragen, wie über die heutigen Wanderungsströme der Menschen, über das Verhältnis der Stadt zum Land und über die Frage euro päischer Siedlungen in den Tropen. Die vierte Sektion be schäftigt sich mit der Geschichte der Geographie, die fünfte mit Themen, die unter dem Leitwort „Die Landschaft" zu- sammengefaßt sind, woran sich vor allem deutsche Gelehrte beteiligen, und die sechste Sektion mit der Methödtk und Didaktik der Geographie. Svrvmmg -er Sammler Effenhiitten Neuer Wahnsinnsplan der bolschewistischen VolkSverrätcr. Nach einer Meldung aus dem nationalspanischen Hauptquartier hat ein gefangener bolschewistischer Ober bonze ausgesagt, die rote Leitung sei von der Unaufhalt- samkeit des nationalen Vormarsches überzeugt und des halb entschlossen, die großen Eisenhütten in Sagunt vor dem Rückzug in die Luft zu sprengen. Diese Absicht, wichtige Arbeitsquellen für Tausende von spanischen Arbeitern brutal zu zerstören, hat vor allem in der Arbeiterschaft Abscheu hcrvorgerufen. Nach den von den Fronten vorliegenden Meldungen haben die am Mittelmeer operierenden Truppen die noro- lich vom Mijaresfluß befindliche 35 Kilometer tiefe Front einbuchtung wiederum weiter eingestoßen. Sie besetzten die an der Straße nach Lucena gelegene Ortschaft Cortes de Arenosa. Im Luftkampf wurden fünf fowjetfpantsche Flie ger abgeschossen. Die letzten Operationen waren besonder« durch daS Eingreifen nationaler Kavallerie gekennzeichnet, deren Tä tigkeit, namentlich bei der Verfolgung der Bolschewisten, überraschende Erfolge zeitigte. Ein politischer Kommissar der Roten richtete einmal mehr über den Sender Valencia einen Alarmruf an die Bevölkerung, die Stadt Valencia befinde sich in „Lebens gefahr" und deshalb müßten alle, „Mann, Frau und Kind" zu Schanzarbeiten angetrieben werden.