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Tageszeitung imt Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmieöeberg «. Aelteste Zeitung des Bezirks ' Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaupkmannschasl, des Skadlrates und des Finanzamts Dippoldiswalde Rr. 137 Mittwoch, am 15. Juni 1938 104. Jahrgang ! Bezugspreis: Für einen Monat 2.— l mit Zutraoenr einzelne Nummer 10 Rpfg. ! :: Gemeinoe-Berbonös-Girokonto Nr. 3 :: 1 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 s :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite i Millimeterzeil« 6 Rpfg.,' Im Terttetl die 93 E Millimeter breite Millimeterzelle 18 Rpfg. I :: Anzetzenschluß: 10 Uhr vormittags. :: z :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: I » 1 M; der Keimt Md im MMM Dippoldiswalde. Acht Tage noch, dann hat uns der Ka lender Sommers Anfang gekündet, aber vom kommenden Sommer haben wir bisher wenig gespürt. Einige Tage war es einmal wärmer, dann setzte gleich immer wieder kühles Wetter ein. So sind wir auch jetzt wieder in einer solchen Kühlen Wetterperiode, die schon seit Sonnabend dauert.« Die Sonne ist ganz selten geworden. Nur ab und zu schickt sic einmal ein paar Strahlen durch die Wolken, schnell schieben sich aber dann neue vor. In den Zimmern aber ist es unge mütlich-kühl; hier und da ist schon wieder geheizt worden. Schmiedeberg. 3n einem Milglieberappell der hiesigen Ka meradschaft der NSKOB am Sonnabend berichtet« Kamerad schaftsführer Müller als Teilnehmer von der in Northeim stattge- sundenetr 3. Reichsarbeitstagung der NSKOB, an der 6300 Ka- meradschaflsführer teisnahmen, darunter 300 österreichische Kame radschaftsführer, mit de Mn herzliche Kameradschaft gepflegt wurde. Die Stadt Northeim habe sich M ganz besonderer vor bildlicher Weise den Frontsoldaten gezeigt. Am Ehrenmal fand eine feierliche und ergreifende Heldenehrung statt. Zur Eröffnung der Tagung gemahnte ein feierliches Weihespiet an die Leistungen der Frontsoldaten und das Opfer der Hinterbliebenen. 3n 12 Sondertagungen wurden organisatorische und versorgungsrechtliche Probleme behandelt. Der Vertreter des Reichsarbeitsministers kündete versorgungsrechtliche Verbesserungen im Rahmen der verfügbaren Mittel an. Reichskriegsopferführer Oberlindober be tonte, vor allem der Frontsoldat dürfe niemals den Weg zur Ju gend vergessen, die Fronksoldalenerlebnisse müßten der Jugend-ge schenkt werden. Auch am Gauappell 5er NSDAP in Leipzig nahm der Kameradschaftsführer und eine Fahnenabordnung teil. In einer Sondertagung der Kameradschaftsführer referierte Gau- amtsleiler Pg. Spangemacher. Besonders forderte er die Aus legung der Gesetze seitens der Versorgungsbehörd-en nach national sozialistischen Grundsätzen. Der Kameradschaftsführer machte dann noch einige Ausführungen auf versorgungsrechtlichem und organi satorischem Gebiet, denen sich eine Werbung für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge anschloß. Am 31. 7. veranstaltet die Kame radschaft eine Autopartie mit dem Ziel Bautzen. Dresden. Falscher Postbeamter. In der Stärkengasse sprach vor einigen Tagen bei einer Renten- mpfängerin ein angeblicher Postbeamter vor. Obwohl er ZivUNetdung trug, keinen Ausweis vorzeigte und sich mrch sein ganzes Verhalten verdächtig machte, ließ ihn die Zrau in die Wohnung. Dort mußte sie feststellen, daß »er Unbekannte in unsachgemäßer Weise an ihrem Radto- ,erät hantierte. Erst als der Mann eine ungewöhnlich whe Summe an Randfunkgebühren verlangte, kamen der Zrau Bedenken. Sie verständigte sofort Hausbewohner, «doch gelang es dem etwa dreißig Jahre alten Betrüger, IU entkommen. EWurronMü im Schwarzwald Drei Todesopfer. Bei den Arbeite« zur Verbreiterung der Reichsstraße Zell i. Wiesental—Schönau i. Schwarzwald, die den Bau riuer größeren Stützmauer erforderlich macht, ereignete üch ein sch Weres Einsturzunglück. Infolge der Retzenfälle der letzten Tage und durch die Erschütterung der stark befahrepen Straße, deren Rand steil in die Bau- zrube absällt, lockerten sich die Erdmassen mitsamt einem zrotzen Baumstumpf und stürzten in die Tiefe. Drei Ar beiter wurden erdrückt und konnten nur noch tot geborgen werden. Ein vierter, der schon bis an die Schultern ver schüttet war. konnte sich noch befreien. WMMheksWduW-MltMnlttt Ausgabeork Dresden > für Donnerstag: Mäßiger bis frischer Wind aus westlichen bis nordwest lichen Richtungen. Vorwiegend stärker bewölkt mit einzel nen Regenfällen. Kühl. Wetterlage: lieber Skandinavien und die Nordsee hinweg ist ein Strom frischer arktischer Kaltluft weiter nach Süden vo.rgedrungen. Er hatte' bereits am Dienstagabend die deutschen Küsten erreicht und ist heule früh nach Mittel deutschland gelangt. Da die allgemeine Luftdruckverteilung das Rachströmen weiterer Kaltluft begünstigt, wird diese vorläufig im größten Teile des Reichsgebietes wetterwirk sam bleiben. Der Führers legt den Grunds Berlin ist zu einem einzigen Arbeitsplatz geworden! Der Baumeister Großdeutfchlands, Adolf Hitler, legte am Bunden Platz, dem Schnittpunkt der neu erstehenden Nord-Süd-Achse mit der alten Potsdamer Straße, den Grundstein zum „Haus des deutschen Fremdenverkehrs" und gab damit den Auftakt zur größten städtebaulichen Neugestaltung in der Geschichte. Im gleichen Augenblick wurde an 16 großen Baustellen auf das Geheiß des Füh rers und nach den Plänen seines Beauftragten, des Archi tekten Professor Speer, ein Werk in Angriff genommen, das eine völlige Wandlung der 4^-Willionenstadt im Geiste nationalsozialistischer Baugesinnung bedeutet. Dabei ist nach dem Willen des Führers keine Teillösung geplant, sondern eine für die Jahrhunderte bestimmte entscheidende Neugestaltung in Angriff genommen worden, die der Hauptstadt Großdeutschlands ein völlig neues Gesicht ge ben wird So entsteht im harten Rhythmus der Arbeit ein neues Berlin, ein steinernes Dokument nationalsozia listischen GeskaltungsEens untz ^Mischer Größe. Während der Führer im Staatsakt auf dem Runden Platz den Grundstein zum ersten Monumentalbau att der Nord-Süd-Achse legte, vollzog Reichsminister Dr. Frick mit Reichsleiter Fiehler den gleichen Akt beim „Häus desDeutschenGemeindetags" an der Ost-West- Achse, Reichsminister Dr. Dorpmüller am Königsplatz, wo neben dem gewaltigen Spreedurchstich zugleich die U- und S-Bahn-Verbindungen zwischen den kommenden Großbahnhöfen Nord und Süd in Angriff genommen wurden. Der Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert hob die Arbeiten an der Kreuzung der beiden. Achsen im Tiergarten aus der Taufe, und ganz in der Nähe begannen auch die Umbauten an der Siegcsallee. Außer am Königsplatz begann die Deutsche Reichs bahn noch sieben weitere Großbauten, darunter den neuen Bahnhof Süd, die -Berschiebebahnhöfe Großbeeren und Wuhlheide, die Ausbesserungswerke Marienfelde und Schöneweide, die Ortsgüteranlage Lichtenrade und die Ver suchsanstalt Lichterfelde-Süd, während die Berliner Verkehrs-Gesellschaft ebenfalls mit den Aus schachtungsarbeiten am Südpunkt des U-Bahnnetzes ein setzte. Die ganze Größe der Umgestaltung aber offenbart sich erst, wenn man die bereits begonnenen Arbeiten an der Ost- und West-Achse, die Schaffung der neuen Hochschulstadt, den riesigen neuen Flughafen und gewiß nicht zuletzt das Wohnungsbaupro gramm, das allein für 1938 nicht weniger als 30 000 Wohnungen vorsieht, einbezieht. ' . Der Runde Platz an der Potsdamer Straße hatte sich gleichsam über Nacht aus einem Abbruchgelände in einen - Festplatz verwandelt. Eine leuchtende Wand von Hakenkreuzbannern und goldenen Bändern umrahmte das weite Rund. Das Mittelstück des Festschmuckes bildete eine Fahnengruppe mit dem schwarzen Bären, dem Stadt- Wappen Berlins. Die Tribüne bot 3500 Personen Platz. Girlanden aus Tannengrün schmückten das Podium mit dem Grundstein. V Trachttngrnppen aus allen Sauen Im Jnnenraum des Platzes standen Feldlorcn, Transportbänder nnd Fördergeräte, 200 Bauarbeiter harr ten hier des Befehls zu den Ausschachtungsarbciten für das „Haus des deutschen Fremdenverkehrs". Außer den Tribünen war der ganze 210 Meter, große Platz, waren alle zu der Baustelle führenden Straßen, die Fenster der »inliegenden Häuser und selbst die Dächer dicht von Men schen besetzt, die diese Feierstunde miterleben wollten. Un mittelbar gegenüber der Tribünenfront halten die Ange- stellten der Gaststäten- und Beherbungsbetriebe, die ihre Berufskleidung trugen, einen bevorzugten Platz erhalten. Die Seitenflügel der Tribüne waren den Trächten- grnppen aus allen deutschen Gauen Vorbe halten. Vor der Baustelle auf der Potsdamer Straße waren die Ehrenformationen, eine Kompanie der Wehr macht mit Musik und Spielmannszug, eine Kompanie der Leibstaudarte mit Musik und Spielmannszug und eine Kompanie der Schutzpolizei, aufmarschiert. Der Musik- iind Spielmannszug der SA.-Standarte „Feldherrnhalle" hatte aus der Baustelle s^bst Aufstellung genommen. Aus der Ehrentribüne sah man mit dem Stellvertre ter des Führers zahlreiche Reichsminister, Reichsleiter, die Oberbefehlshaber der Wchrmachttcile, das Führcrkorpü in Berlin ein zur neuen Reichshauptstadt aller Gliederungen der Partei, das Präsidium des Ncichs-f feemdenverkehrsvcrbandcs und die Vertreter aller Per kehrsorganisationcn, die „im Hause des deutschen Freu: , denverkchrs" ihre gemeinsame Arbeitsstätte haben wer! den. Auch der Berliner Fasciv hat eine Abordnung mit! I der Standarte entsandt. Kurz nach dem Einmarsch der Berliner.Stauda new j lind Sturmfahnen verkündeten brausende Hcilrnfe und de« Präsentiermarsch die Ankunft des Führers. Im gleichem Augenblick stieg neben dem Grundstein am weißen Masts die Standarte des Führers empor. Unter den Klängech des Badenweiler Marsches schritt der Führer die Frontl der Ehrenformationen ab und betrat daun das Ban--« gelände, wo ihm Mädchen der Trachtengruppen Blumen--, sträuße überreichten. In der Begleitung des Führers sahj man den Berliner Gauleiter, Reichsminister Dr. Goebbels^ den Gcneralbauinspektor für die Neichshauptstadt, Prof. i Speer, den Rcichspressechef Dr. Dietrich sowie seine per-- j sönlichen und militärischen Adjutanten. Bei der Ankunft - ans der Ehrentribüne begrüßte der Präsident des Reichs- - fremdenverkchrsverbandes, 'w - StaatsmWer a. D. Eller * den Führer und erstattete dann die Meldung, daß alless ' zur Grundsteinlegung bereit sei. > , In seiner Ansprache erinnerte Präsident Esser an die Zc:t / vor 19 Jahren, als Adolf Hitler zum Abbruch des Morsch, n > ausgerufen halte, um Platz zu schaffe» für das neue große j Deutschland der Ehre, Macht und Stärke. „Nun ist dieses i Reich", so fuhr Präsident Esser fort, „Wirklichkeit geworden, j In kaum fünf Jahren haben Sie, mein Führer, einen staalS- l politischen Monumentalbau errichtet, in dein heute 75» Millio- I ncn Deutsche eine sichere, eine herrliche Heimstatt haben. Nun ! begreifen und verstehen die deutschen Volksgenossen, daß Sie,,. I mein Führer, damals nicht niedergerissen haben um des! I Niederreißens willen, sondern um Schöneres und Größeres, ausbaneu zu können. Wie nie zuvor erfüllte sich an Jhreiw Werk das Wort des Dichters: .Und neues Leben blüh» aus,. den Ruinen." „Neue Stüdtebllder wachsen empor" In diesem sechsten Jahre Ihrer politischen Staatssuhrungf haben Sie nun, mein Führer, Auftrag und Befehl gegeb.v, in de» größten deiitschcn Städten niederzulegen, was nicht mehc zeitgemäß, einzureißen, was baufällig und verkehrshemmend, ist, damit nach Ihrer Idee neue Städtebilder emporwachse«., würdig der Zeit, in der wir leben, und würdig dem Rhythmus! unserer herrlichen nationalsozialistischen Bewegung." - i Unsere Zeit der Volkwerdung suche ihren Ausdruck in ge-i- waltigen Steiiimonumenteil. Mit der Verwirklichung derf großen Stadtplanungen werde sich erfüllen, was der Führer." erstrebt: Stolzes Selbstgefühl und unerschütterliches Selbstver-i trauen der geeinten deutschen Nation. Dann werde auch die Zeit da sein, in der nur lener die Welt kennt, der Deutschland! gesehen hat. , „Mehr noch wie bisher", so beendete Präsident Esser seine! Ansprache, „schon wird dann Deutschland für die Ausländer und die eigenen Volksgenossen bewundernswertes Reiseland, sein, das seinen monumentalen Ausdruck herzlichen Willkom. menS und bester Gastlichkeit in diesem HauS deS Deutsche»» Fremdenverkehrs haben »vird. Dieses Haus und wir alle, die wir unter seinem Dache, gemeinsam zu arbeiten haben, werde», das verspreche ich Ihnen, mein Führer, ihren Dank dadurch beweisen, daß sie mithelfen, Ihr großes Ziel zu verwirklichen, nämlich: Deuisch- land zu einem wirklichen Edelstein, zu einem Hort des wahren Friedens zu gestalten. Während fast überall auf dem Erdenrund Unfrieden uni», Unruhen Schaffcnöwilten und Arbcltsfrcndigkcit lähmen nur», unterbinden, schafft und arbeitet das nationalsoztalistischo Deutschland in Ruhe und Frieden, freut sich aber auch dieses' Deutschland und ruft die Welt zu sich zu Gaste mit der Parole:, Reist in das glückliche, reist in das fröhliche Deutschland!" Reichsminister Dr. Goebbels oer dann das Wort nahm, nannte den l4. Juni einen Tag, von historischer Bedeutung in der Baugcschichtc der Reichs- Hauptstadt. Es beginne für die Neichshanptstadt mit deor heutigen Tage der wichtigste Bauabschnitt in der durch den Nationalsozialismus bestiumuen Bauperiode. „In Haltung und Stil", so fuhr Minister Goebbels dann , kort, „soll daS Hauö, zn dem Sie, mein Führer, heute den Grundstein legen, ein steinernes Dokument nationalsozialisti-, , «ck schcn GestaltungswilteüS und politischer Größe werden." Dr. Goebbels erinnerte an die Bauprograulme in anderen, > deulschen Städten uud erklärte, daß für Berlin letz« der ,-'>elwn»kt gekommen sei, durch ein großzügiges und nn!- ,affendes Nenbauprogramm das Bild der Ncichshauninr-.d» ihrem Charakter, ihrer Größe, ihrem Rang nnd ihrer >'/- Millionen umfassenden Voltszahl anzupasscn Er erinn.-rie daran, daß die Straße ..Unter den Linden", die als c ;ig-e den Dimensionen einer Weltstadt angeincsscn ist, ane- der»