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Deutscher schritt in Prag Schärfste Verwahrung eingelegt Der Deutsche Gesandte in Prag hat im tschechoslowa- tischen Außenministerium gegen die gewaltsame Entfer nung der deutschen Flagge aus der Wohnung des reich« deutschen Ehepaares Exner und wegen der Mißhandlung des Reichsdeutschen Schnepf schärsstenS Verwahrung ein gelegt. Bisher hat nahezu jeder neue Tag auch neue Zwischen fälle in der Tschechoslowakei gebracht. Das Schuldkonto Prags schwillt immer mehr an, wobei vor allem auch die Häufung der Angriffe gegen Ausländer und insbesondere Reichsdeutsche erschwerend ins Gewicht fällt. Die Art, wie die tschechische Soldateska, der das Wohlwollen der soge nannten Demokratien für die Tscheche- zu Kopfe gestiegen ist, in Niederullersdorf von dem reichsdeutschen Ehepaar Exner die Herausgabe einer Reichsflagge erzwungen hat, stellt einen europäischen Skandal dar. Das gleiche gilt von dem Zwischenfall in Mährisch-Schönberg» wo der Reichs deutsche Joseph Schnepf mit Fußtritten und Faustschlägen traktiert wurde, weil er — weiße Strümpfe trug. Ein Land, in dem das möglich ist, in dem muß sich die staatliche Ordnung im Stadium offener Auflösung befindenI Da her hat wohl, nachdem erst vor wenigen Tagen die Prager Regierung ihr Bedauern über die Grenzverletzungen durch tschechische Flugzeuge ausgesprochen hat, abermals ein Flugzeug, diesmal ein tschechisches Gendarmerieflugzeug, sich auf deutsches Gebiet „verirren" können. Ueberaus bezeichnend für die chaotischen Zustände in der Tschechei ist aber auch die Behandlung, die dem Zirkus Sarrasani auf seiner Gastspielreise zuteil geworden ist. Auch in die sem Falle haben tschechische. Soldaten sich wie Banditen benommen und Koffer und Kästen aufgebrochen. Daß bei einer Amtshandlung Artisten und Angestellte ausge plündert werden konnten, das hat es wohl bisher noch nicht gegeben. Und trotzdem soll nun der tschechische Mi nisterpräsident einem Pressevertreter gegenüber erklärt haben, er habe den Eindruck, daß das bisherige System sich als zweckmäßig bewährt habe. Nun, — das bis herige System hat die Tschechei in einen Fieberzustand versetzt und der Gesetzlosigkeit Tor und Tür geöffnet. Daß es schleunigst aufgehoben wird, ist eine europäische Not wendigkeit. Und wer es anders will, der gießt Oel in das Feuer. Wenn jetzt die Londoner Zeitungen den Zwischen fällen in der Tschechoslowakei erhöhte Aufmerksamkeit schen ken und dabei feststellen, daß die Stärke der tschechischen Armee heute die gleiche ist wie vor 12 Tagen, da man in Prag den Kopf verloren hat, dann deutet das an, daß man nun guch in England langsam einzusehen beginnt, wie sehr gerade diese sture Haltung der Tschechoslowakei zur V e r- schärfungder Krise beigetragen hat. Durch seine Ner vosität und Brutalität hat Prag Zwischenfälle geradezu gezüchtet. Prag sagt: „Siuuesverwinung- In einer amtlichen Erklärung muß die Prager Re gierung nunmehr auch den unerhörten Zwischenfall, der sich am Donnerstagabend in Haslau bet Asch ereignet hat, zugeben. Dabei wird der Versuch gemacht, die bru- ralen Ausschreitungen des tschechoslowakischen Polizisten, der in einem Lokal blindlings um sich schoß und friedliche Sudetendeutsche mit dem Revolver bedrohte, wörtlich mit einem „plötzlichen Anfall von Sinnesverwtrrung" zu be gründen. Ei« Wechte „hilseftell»«" WaS Bonnet über die tschechische Krise gesagt haben soll Das „Petit Journal" hat sich in Zusammenhang mit der tschechoslowakischen Frage ein tolles Stück internatio naler Brunnenvergiftung geleistet. Das Blatt bringt Aus führungen des französischen Außenministers Bonnet vor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer, die in ihrer ganzen Verlogenheit eine infame Verdächtigung des so oft und immer wieder bewiesenen deutschen Friedenswillens darstellen. Danach soll der Außenminister bet der Behand lung des tschechischen Problems insbesondere die Tage zwischen dem 20. und 23. Mat geschildert haben. Deutsch land hätte damals 23 Divisionen mobilisiert gehabt (II). Der britische Botschafter in Berlin habe bereits mit der Heimbeförderung der britischen Untertanen begonnen und der französische Botschafter habe telegraphisch nach Paris gemeldet, daß die allgemeine Mobilmachung in Deutsch land bevorstehe, * . . . . . Bei dieser neuen französischen Presselüge handelt es sich offensichtlich um ein reichlich verspätetes Manöver, der Tschechoslowakei in ihrer, durch ihr Verschulden ent standenen diplomatischen Klemme zu Hilfe zu kommen. Ob dieses Spiel mit der Verbreitung derartiger aufge- wärmter infamer Lügengeschichten erreicht werden kann, die durch die aller Welt bekannten Tatsachen längst wider legt sind, muß aus jeden Fall bezweifelt werden. Im übrigen werden sicherlich die französischen amtlichen Stel len, die sich immer wieder auf ihre objektive Einstellung gegenüber der tschechoslowakischen Krise berufen, von die sem neuen unerhörten Versuch einer weiteren Vergiftung der internationalen Atmosphöre eindeutig und in aller Korm abrücken. Provokation im Egerland Tschechischer Polizist schießt blindlings um sich! Im Zuge der bekannten tschechischen Maßnahmen im sudetendeutschen Grenzgebiet wurde in den Ascher Bezirk ein Verstärkungsaufgebot tschechoslowakischer Staatspolizei gelegt. Ein Angehöriger dieser Truppe betrat abends in voller Uniform ein etwas abseits ge legenes Gasthaus in der Ortschaft Haslau bei Asch und begann sofort, die anwesenden Gäste und das Personal zu belästigen. AlS er sich aus einer Flasche Wein, die sich selbst mitgebracht hatte, noch mehr „Mut" gegen die wehrlosen Gäste und Hauöoewohner eingeflößt hatte, zog er plötz lich seinen Revylver, entsicherte lhn und bedrohte damit wahllos alle Anwesenden. Mit vorgehaltener Waffe trieb er die Gäste aus dem Lokal und verlangte vom Personal unter Schuhandrohung verschiedene Dienst leistungen. Schließlich fing er an, den Wirt, seine Fa milie und das Dienstpersonal aus purem Uebermut aus einem Zimmer in das andere zu treiben, wobei er im mer wieder jeder Person, die ihm in den Weg kam, die Wasse auf die Brust setzte. Als schließlich der Wirt aus die Straße gelange« konnte, um einen in der Nähe befindlichen Gendarmerie posten von dem wahnwitzigen Treiben des halbbetrunke nen „Staatshüters" zu verständigen, sandte ihm dieser zwei Schüsse in die Dunkelheit nach. Als der Wirt mit dem Gendarmen zurückkehrte, begann der Wütende, blind lings gegen die Herankommendcn zu feuern, die tasch Deckung im Straßengraben suchen mußten. Nach acht Schüssen war das Magazin leet, und der Rasende konnte festgenommen werden. Daß dieser für die Verhältnisse im Egerland be zeichnende neue, unerhörte Zwischenfall keine schweren Folgen hatte, ist lediglich dem Zufall zu verdanken. Während die anständige Bevölkerung durch alle mög lichen Maßnahmen und Anordnungen schikaniert wird, während man sogar harmlose Schützenfeste ver bietet und die Ausübung der Jagd unterbindet, kann ein tschechischer Polizist, der „aus Gründen der Aufrecht erhaltung von Ruhe und Ordnung" ins sudetendeutsch: Gebiet geschickt wurde, die ruhige und anständige Bevöl kerung, die immer wieder allen Gewalttaten gegenüber strengste Disziplin gewahrt hat, durch unerhörte Terrorakte in Aufregung versetzen! Die Fühlungnahme mit Hodscha Gegen unrichtige tschechische Versionen. Um den von tschechischer Seite geflissentlich verbrei- «Nen unzutreffenden Versionen über den bisherigen Ver lauf der Fühlungnahme zwischen Ministerpräsident Hod scha und den Sudetendeutschen wirksam entgegenzutrcten, hat der Vorsitzende des Parlamentarischen Klubs der SDP., der Abgeordnete Kundt, die sudetendeutsche „Rund schau" zu einer Feststellung ermächtigt, in der es heißt: „Weder Konrad Henlein noch uns wurde ein Natio nalitätenstatut oder auch nur Teile eines solchen als Ge sprächsgrundlage vorgelegt. Vielmehr kann ich mit gutem Grunde der Meinung Ausdruck geben, daß kein ferti ges Ratio na litätenstatu't existiert. Die Prager Regierung dürste wohl eine Sammlung von Materialien besitzen, die auf Grund der Erhebungen einzelner ihrer Mitarbeiter in einzelnen Nationalitäten-Rechtsfragen — z. B. in der Sprachenfrage, der Schulfrage und der Beam tenfrage — gesammelt wurden. Da es aber um einen grundlegenden Umbau der bisherigen Rechtsord nung und Verwaltungsorganisation des Staates geht, wenn man jene innerstaatliche Friedensordnung finden will, die wir annehmen könnten, und die im Sinne der Hoffnungen europäischer Kabinette Mitteleuropa vor Kon flikten zu bewahren vermag, wurde uns diese Materialien- sammlung gar nicht vorgelegt. Daher sind alle Kombinationen über ein Nationalitätenstatut als Grundlage unserer Gespräche unrichtig und, soweit sie nicht von ünorientierter Seite ausgehen, als Anlässe für eine einseitige Propaganda zu werten. Unsere Gespräche drehen sich immer noch darum, über haupt eine Plattform für Verhandlungen zu finden, wobei es uns um eine neue Rechtsordnung im Staate auf der Grundlage vollsterGleichb.erech- tigung der Völker und Volksgruppen im Sinne der Karlsbader Forderungen Konrad Henleins geht. Es würde sich also um ein umfassendes Gesetzgebungswerk, um verfassungsrechtliche und gesetzliche Neuerungen und Reformen handeln, die ein „Statut" niemals lösen könnte. Ob alle maßgebenden Faktoren des tschechischen Volkes zu solchen Entscheidungen geeignet sind, wird sich schon in kürzester Frist zu offenbaren haben. Die tschechische Füh rung erweckt heute allerdings nicht einen solchen Eindruck. Daneben erstrecken sich natürlich nach wie vor unsere Gespräche und Interventionen auf die Wiederher stellung normaler Verhältnisse im Rahmen der heute geltenden Rechtsordnung." Drastische LSWg notwendig Die Tschechoslowakei begann mit einem Betrug! In einem in der „D a i l y M a i l" veröffentlichten Arti kel kommt Lord Rothermere auch auf die Einstellung Eng lands zu dem sudetendeutschen Problem zu sprechen und bemerkt dazu: Die Stellung der britischen Regierung ist kristallklar. Nachdem man Südkrlanwmit einer Bevölkerung von weni ger als drei Millionen praktisch die Selbstregierung ge geben hat, kann man der Zuerkennung ähnlicher Rechte an die 3)L Millionen Deutsche In der Tschechoslowakei nicht Widerstand leisten oder vorgeben, es zu tun. Das sollte der sranzösischen Regierung über jeden Zweifel klargemacht werden, - j Eine Abendzeitung stellt fest, daß Lloyd George von Benesch, dem gegenwärtigen Präsidenten der Tschechoslo wakei, aus der Versailler Friedenskonferenz getäuscht wor den sei, wo Benesch ihm versicherte, daß nur 1,5 Millionen Deutsche in der Tschechoslowakei leben. Es werde gesagt, daß Lloyd George dazu neulich folgenden Kommentar gab. „Die Tschechoslowakei begann mit einem Betrug und lebt weiter durch Verfolgung." „Limes- befürwortet BollsaWmmung Die „Times", die sich gleichfalls mit der Tschechoslowa kei befaßt, nennt das Problem der Tschechoslowakei das drin gendste der europäischen Politik. Die Briese, die aus Leser kreisen in der Redaktion einliesen, zeigten das Interesse, das man in England an der Lösung dieses Problems nehme. Wenn der Dekan in der St. Pauls Kathedrale in einem Brief für eine Volksabstimmung im sudetendeutschen Gebiet über die Frage eintrete, ob die Sudetendeutschen ins Reich zurückkehren wollen oder nicht, sei daS typisch für die Ansicht, daß man den Deutschen in der Tschechoslowakei durch eine Volksabstimmung oder ein anderes Mittel gestatte, über ihre eigene Ätzkunst zu entscheiden, selbst wenn däS ihre Abwanbe^ rung von der Tschechoslowakei zum Reich bedeuten sollte. Mit dieser Ansicht, so bemerkt daS Blatt, stimme wahr- scheinlich die Mehrheit der Engländer überein. Aber daS Problem sei nicht ganz so einfach. ES treffe nicht ganz zu (was der Dekan geschrieben hatte. D. Schriftl.), daß England im Weltkrieg für den Grundsatz der Selbstbe stimmung gefochten habe. (!) England habe sich an dem Krieg! beteiligt, um Frankreichs, Belgiens und seine eigenen Inter- essen verteidigen zu Helsen — wofür es auch heute noch bereit' sei zu kämpfen. Richtig sei. daß in Ost- und Mitteleuropa ver schiedene unterworfene Rassen für ihre Freiheit gekämpft hätten. Als man die Friedensbepimmungen entworfen habe, habe man die SeMbesttmmuna für diese Rassen als gerechte und ge eignete Basts gewählt. „Aber die Anwendung dieses Grund satzes wurde unklugekweise den Deutschen verweigert, gleich gültig ob in Oesterreich oder in Böhmen. In beiden Ländern! haben sie Versuche gemacht, für ihre Einheit mit dem übrigen! Teil der deutschen Rasse zu stimmen. Aber ihren Wünschen wurde nicht stattgegeben. Die hundertprozentige Anwendung des Grundsatzes der Selbstbestimmung ist überall offensichtlich unpraktisch. (!) Aber die Sudetendeutschen haben unzweifelhaft einen An laß, die Berichtigung einer Ungerechtigkeit des Versailler Ver trages zu fordern. Viel läßt sich darüber auch noch aus einem anderen Grunde sagen. Das würde nämlich ein willkommenes Beispiel für eine friedliche Aenderung bieten — immer unter der Voraussetzung, daß die Sudetendeutschen zum Reich über führt werden wollen. In der Vergangenheit hat es bei der Aufrechterhaltung des Status quo zu viel Starrheit gegeben, und zwar bis zu einem Punkt, bei dem nur noch Gewalt das ändern könnte." Zum Schluß zählt die „Times" die Schwierigkeiten- auf, die einer Volksabstimmung im Wege stehen, so z. B. die „natürlichen", militärischen und historischen Grenzen^ und die industrielle Bedeutung des Sudetenlandes, die es angeblich der Tschechoslowakei schwer machen, auf die Volks abstimmung einzugehen, meint dann aber, daß die Tsche choslowakei letzten Endes noch dadurch gewinne, daß sie! sich unter Abtrennung der Minderheiten in einen homogenen Staat verwandele, dessen Bevölkerung dann immer noch größer sein werde als die Belgiens oder! Hollands und doppelt so groß als die Dänemarks oder der Schweiz. Dies sei vielleicht ein drastisches Vorgehen,, doch seien solche in der heutigen Zeit nötig. Sudetendeutsches Wnglttager verboten Wie das Presseamt der sudelendeutschen Jungturner schaft mitteilt, wurden von über 50 für die Pfingstfeier tage gemeldeten Jugendlagern 32 behördlich verboten. Die Jugendführung hat aus Solidarität mit den Kameraden, denen das Lager verboten wurde, die anderen Lager ab-- gesagt, und auch, weil sie die Verantwortung nicht mehr übernehmen kann. Die sudetendeutschen Jungturner wer-! den dafür Wanderungen in der sudetendeutschen Heimat! durchführen und so die Pfingsten trotzdem zum „Fest der! Jungen Nation" machen. Tschechische Nervosität Jagdverbot in den Grenzbezirken. Das tschechoslowakische Heeresministerium und das Innenministerium haben unter Berufung auf das Staats verteidigungsgesetz mit sofortiger Wirksamkeit jegliche Ausübung von Jagden im Grenzgebiet, ferner jedes Schießen auf Schießstätten auf die Dauer her in Gang be findlichen außerordentlichen Maßnahmen verboten. In einzelnen sudetendeutschen Bezirken, wie z. B. Eger und Asch, wurde ein solches Verbot berefis durch die zuständige Bezirksbehörde ausgesprochen, von denen ausdrücklich er klärt wurde, daß sich das Verbot auch aus Raubwild bezieht, daß also in diesen Gebieten überhaupt kein Schuß fallen darf. Die Außerachtlassung des Verbots wird mit Strafen bis zu 5000 Kronen geahndet. Das neue Verbot, dem bereits so viele andere rigorose Maßnahmen im sudetendeutschen Gebiet voraufgegangen sind, zeigt wieder einmal deutlich die Nervosität der tsche chischen Amtsstellen, die dort wahrhaft unerträgliche Zu stände geschaffen hat. Prag plant dreijähige Dienstzeit Die Entscheidung schon gefalle«? . Prag, 4. Juni. Wie aus der tschechischen Presse der letz-« len Tage zu ersehen ist, scheint die Entscheidung über die Er^ Höhung der aktiven militärischen Dienstzeit von 2 auf 3 Jahre bereits gefallen zu sein. Als Begründung für diese äußere ordentliche Maßnahme werden die augenblicklichen Zustände in der Tschechoslowakei angeführt, für die die Prager Re-- gierung durch ihr nervöses Borgehen die alleinige Berank Wartung trägt. 3 Todesopfer im Steinvruch In einem Stetnbruch bet Moedlina in der Nähe von Wien, war eine Gruppe von Arbeitern mit dem Gewinnen vow Betonsand beschäftigt. Plötzlich lösten sich mehrere Gesteins Platten im Gewicht von SO Tonnen ab und begruben drei Ar- beiter unter sich, die auf der Stelle getötet wurden. Feuer-j wehr und Steinbrucharbeiter wurden eingesetzt, die Gesteins-- Waffen wegzuräumen, um die Toten zu bergen. Starker «rdltah ia vftoberlchleüea - Erhebliche Gcbäudeschäden. Die Bevölkerung des südöstlichen Ostobcrschleflen wurde morgens gegen 3.45 Uhr durch eine starke Erdcrschütterung auS dem Schlaf geweckt. Der Erdstoß umr so heftig, daß die in diesem Bergbaugebtet wohnende, an rektonische Beben ge wöhnte Bevölkerung panikartig tnS Freie flüchtete. Die Ur sache der Erderschvtterung ist noch nicht ermittelt. Es wird vermutet, daß sie auf den Einsturz abgcbauter Grubenstreckrn aus älterer Zeit zurückznführen ist. Besonders stark wurde der Erdstoß in der Umgegend von Kattowitz verspürt. Möbelstücke wurden aus ihren Stei lungen geruckt, Geschirr stürzte in den Schränken zusammen und Bilder fielen von den Wänden. In Eichenau wurden schwere Schäden an Gebäuden angerichtet. Zwei Wohnhäuser wankten in ihren Grundmauern und in den Wänden bildeten sich große Nisse. Die 150 Bewohner verließen fluchtartig die beiden Häuser, deren Unbewohnbarkeit später von der behörd-! lichetz Baukommiffton festgestellt wurde. Auch in Hohen-! lohe Hütte wurden erhebliche Schäden festgestell»