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WecheritzZeitung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. Bezuasprels: Für ein«n Monat 2.— '^-4! mit Anträgen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokvnto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Är. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nr. 129 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält dle amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschaft, des Sladlrates vnd des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Milltmeterzelle 6 ^fa.; Im Terttett die 93 Millimeter dreile Millimeterzeitle 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: :: 3"r Alt ist Preisliste Nr. 5 gümg. :: Sonnabend, am 4. Iuni 1938 104. Jahrgang Ein herzliches willkommen allen lieben Gästen zur 50-Iahrseier der DMD in Dippoldiswalde und l 2.Verbandstag des Verbandes „Glück zu!" Dor reichlich 50 Jahren bahnten weitsichtige Männer, ; Vertreter unserer städtischen Behörden, an ihrer Spitze der i damalige Bürgermeister Boigt, einer privaten Müllerschule den Weg zum.Aufstieg, indem sie der Anstalt Aufnahme ' und Unterkunft in unserer Stadt schufen und die Schule nach wenigen Zähren zu einem städtischen Unternehmen machten. Ueber 4000 Müllsr und Mühlenbauer aus dem Zn- und Auslande haben hier ihre Ausbildung genossen, ha ben das Rüstzeug erhalten zu ihrem Lebenskämpfe. Der größte Teil von ihnen war zusammengeschlossen im Bersin „Glück zu!" Nun feiert in diesen Pfingsttagen die Schule den Tag, da sie sich 50 Zahre in den Mauern unserer Stadt befindet, in festlichem Rahmen, und gleichzeitig halten die früheren Schüler eine Wiedersehensfeier ab, vornehmlich die, die im Verband „Glück zu!" eine besonders innige Kameradschaft über alle Tage ihres Lebens Hochgehallen haben und noch Hochhalten; denn mit der Feier für die Schule ist auch der ° 12. Verbandskag verbunden. Zn stattlicher Zahl werden sie zum Feste herbeikommen, § die zwei, drei, auch vier Semester hier weilten. Sie fühlen sich verbunden mit der Anstalt, die ihnen Wissen gab zu ! ihrer Lebensarbeit, sie fühlen sich aber auch verbunden mit der Dippoldiswalder Einwohnerschaft und nicht zuletzt unter einander in treuer Kameradschaft. Sie wurde gepflegt im Verein „Glück zu!" und hat sich fortgesetzt im Verbände. Eine Kameradschaft, wie sie uns die Feldgrauen in vier lan gen harten Kriegsjahren so herrlich vorgelebt haben, wie sie uns die braunen Kolonnen aufgezeigt haben, sie hat immer im Verbände „Glück zu!" bestanden. Und diese Kamerad- , schäft führt nun auch alle die vielen Freunde in diesen Ta gen wieder zu uns. j Vielfach stehen sie nicht mehr allein, sie haben Frau untz Familie, und sie bringen diese mit, um ihnen die Mätten zit zeigen, wo sie gestrebt und gearbeitet und schließlich auch —« wie könnte es in der Jugend anders sein — manchen ScherH und manchen Ulk ausgeführt haben. > Wir haben ihnen solches gewiß nicht Übel genommen uni! wir freuen uns herzlich, alle die lieben Freunde von einsts einmal wiederzusehen, sie, die schon vor 50 Zähren aus ihren Musenstadt geschieden sind, wie auch die, die erst vor wenig Semestern unsere Stadt verließen, wir freuen uns, ihnen diel Hände zu drücken und mit ihnen zu plaudern über die Zei-r ten von einst. Menn dann die alten Erinnerungen wieder; wach werden, wird auch der Dank an unseren geliebten! Führer immer größer und mächtiger, der es erst möglich gee macht hat, daß wir dieses Fest feiern können, der aber auchs unsere österreichischen Brüder und Kameraden ins gtoßq deutsche Reich zurückgeführt, die Ostmark mit uns wiedey verbunden hat. Gerade in ihr wohnen ja so viele, die früher! hier ihre Ausbildung genossen und die mit ganz besonderer! Liebe an Dippoldiswalde zurückdenken und mit volley Freude im Herzen heute hier weilen. So wird die Feier, so wird der Verbandstag durch dies«! Tat eine ganz besonders freudvolle und festliche Note er-« halten. Allen aber, die zur Jubiläumsfeier und zum Verbandst tag nach Dippoldiswalde kommen, sagen die festlich ge-c schmückten Häuser und Straßen, sagen die freudigen Gesich-< ter der Dippoldiswalder, daß sie in der einstigen Bergstadl herzlich willkommen sind. Wir wünschen dem Feste einen recht guten Verlauf und grüßen alle lieben Gäste aufs herz-^ lichste mit dem alten Müllergruß „ Glückzu!" All; -er Keimt und dem öMMd Dippoldiswalde. Wer schaute heute nicht immer und im mer wieder nach dem Himmel und möchte aus dem gegen wärtigen Stande des Wetters den für die nächsten Tage herauslesen. Pfingsten ist nun einmal das Fest, an dem alle, der eine weiter, der andere näher, „auf Reisen gehen", und da will man doch schönes Wetter dabei haben. Allge mein ist man wohl der Meinung, daß es mit Regen und Kühle nun wirklich genug ist, doch wird — leider — mit dem Fortbestands des jetzigen unsicheren Welters immer noch ge rechnet werden müssen. Der Himmel wird zeitweilig auf hellen — wir hatten ja heute früh schon eine Probe davon —, aber an Wolken wird es auch nicht fehlen. Nun, Haupt sache ist, daß es nicht regnet, wenigstens nicht Bindfaden oder gar dauernd regnet, und daß es noch etwas wärmer wird, damit man sich im Garten aufhalten kann. Hierauf hoffen dle Gartenwirtschaften ja ganz besonders. Es ist ja doch auch so, daß Pfingsten einen bedeutsamen Wirtschafls- faktor zuerst einmal fürs Gastwirtsgewerbe, darüber hinaus aber noch für viele andere Gewerbe und die Verkehrsunter nehmen darstellt. Wir aber hier in Dippoldiswalde erwarten ja zu diesem Feste so außerordentlich viel Gäste, daß wir gutes Welter besonders gebrauchen, lieber 250 einstige Besucher unserer Deutschen Müllerschule, einschließl. ihrer Angehörigen, sind gemeldet. Dank der Gastfreundschaft unserer Volksgenossen werden sie auch untergebrachk wer den. Schwieriger war, für annähernd 50 Kraftwagen Unter kunft zu finden.. Doch das ist nur Nebensache, Hauptsache bleibt immer: gutes Wecker. Dieses und recht frohe Fest tage wünschen wir allen unseren Lesern. Dippoldiswalde. Freitag gegen mittag legte die Stadt verwaltung mit dem Lehrerkollegium der Deutschen Müller schule unter Führung des Bürgermeisters an den Gräbern des früheren Bürgermeisters Voigt, des früheren Skadlver- ordnetenvorstehers Wendler und der verstorbenen Direk toren Professor Ehemann und Gewerbestudienrat Wolf an läßlich des 50 jährigen Bestehens der Deutschen Müller schule in Dippoldiswalde Kränze nieder. Die Stadt erkennt dadurch in Dankbarkeit die großen Verdienste der Männer an, die sich um die Verlegung der Müllerschule von Roß wein nach Dippoldiswalde verdient gemacht und in späteren Zähren die Schule durch hohes Können zu Weltruf geführt haben. Das Grab eines der verdienstvollen Mikförderer, des Stadtrat Bucher, ist leider nicht mehr vorhanden. Dippoldiswalde. Ar-Ni-Lichtspkele. Auch in ihnen ist ein Festtags-Programm von besonderem Wert; und großer Schönheit zusammengestellt worden. Als Haupt film läuft der Peter Ostermayr-Film der Ufa „Gewitter im Mai" nach Ludwig Ganghofers gleichnamiger Novelle bear beitet von Hans Deppe. Er verseht den Zuschauer in die Berge, in das reizvoll-schöne Malsertal, und schildert in Lanz besonders feiner Weise, wie zwei Freunde in der Liebe zu einem Mädchen erbitterte Rivalen werden, wie aber doch der eine sich selbst überwindet, als der andere in Not ist, ihn rettet und auf das Mädchen verzichtet. Was der Dich ter an Herzensinnigkeit, an Liebe, an packendem Geschehen in sein Werk gelegt hat, das kommt in der filmischen Hand lung zu ganz besonderer Dgrstellung. Alles gewinnt Leben, wird spannende Dramatik. Und dabei kommt auch der Hu mor nicht zu kurz. Wer freute sich nicht über den lustigen Matrosen Hein, der so schön der Förster-Vroni den Kopf zu verdrehen versteht. Gebirge und See stehen einander gegen über, doch nicht einander bekämpfend, beide in ihrer vollen Größe, für dle das Leben einzusehen lebenswert ist. Hansi Knoteck und Viktor Stahl spielen die Hauptrollen; das spricht schon selbst genug für die Güte des Films. Daneben spielen noch eine ganze Menge bedeutende Kräfte mit und gestalten den Film mit zu einem Kunstwerk. Zn der Wochen schau werden eine 'große Zahl Bilder von der Reise des Führers nach Ztalien gezeigt, die Manöver des Landheeres und der Marine, die großen Manöver, des Führers Aufent halt in Florenz und die Heimfahrt durch deutsche Lande bis zur Rückkehr in die Reichshauplstadt. Von Zierfischen in schillernder Buntheit erzählt der Kulturfilm. Auch das ist interessant für viele, umsomehr als auch die Bilder bunt sind. Kurz, es ist ein Festtagsprogramm, das sich wirklich sehen lassen kann. Dippoldiswalde. Einer unserer ältesten Mitbürger, Oberlehrer i. R. Buckel, kann heute seinen 88. Geburts tag feiern. De^n, man kann beinahe sagen, noch immer 1u» ,gendfrischen, lieben Freunde und Ehrsnmltgliede, brachte r t - - ' , . '' ' ' der MGV. „Elbgausänger" ein Morgenständchen. Auch unsere Schriftleitung gratuliert ihrem langjährigen Mit arbeiter aufs herzlichste. Zm „Glück zu!" hat Oberlehrer Buckel viele Zahre und gern verkehrt. Er ist vielen einsti gen Besuchern der Müllerschule und besonders seinen eng sten Heimatgenossen, den Thüringern, ein Freund geworden. Nun werden viele, die zum Feste der DMD gekommen sind, die Gelegenheit wahrnehmen, ihm ihre herzlichsten Wünsche persönlich darzubringen. — 40 Zungen und Mädels der HZ Dippoldiswalde besuchten am 2. 6. im Schauspielhaus Dresden die Ausführung „Schwarz brot und Kipfel". Durch diese Theaterfahrten, die von der Kul turstelle des Bannes 2l6 reaelmühig durchgefühlt werden, ist jedem Zungen und Müdel Gelegenheit gegeben, für wenig Geld in ein Theater zu gehen. Dippoldiswalde. An der Hans-Schemm-Schule beginnen Heuke die Pfingstferien, die hoffentlich allen bei schönem Wetter rechte Erholungszeit werden. Dippoldiswalde. Zm Februar ds. Zs. waren einem Bauer in Hirschbach nachts aus seinem verriegelten Geflügelstall einige Zuchihühner gestohlen' worden. Der Täter hatte seinen Weg über die das Gut umgebende Hofmauer genommen. Nach Ansehen des Spürhundes Ser hiesigen Gendarmerie und den angestelllen Erörterungen richtete sich der Verdacht gegen den im Zahre 1888 geborenen, erheblich vorbestraften, in Dresden wohnhaften Arbei ter Christian Sommer. Zn der am Donnerstag vor dem hiesigen Schöffengericht sta-llgefundenen Hauptverhandlung bestritt Som mer zwar dle Tat, wurde aber überführt und wegen schweren Rückfalldiebstahls zu einem Zahr drei Monaten Gefängnis unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Zähren verurteilt. — Des weiteren wurde der 46 Zahre alte Wal ter Berent aus Hänichen, der wegen Sittlichkeitsdelikten be reits vorbestraft ist, wegen Vergehens nach 8 175 Strafgesetz buches mit einem Zahr Gefängnis bestraft. Macker. Zm Gasthof „zur Talsperre" weilen gegenwär tig etwa 60 Politische Leiter aus Sachsen zu einem ^tägi gen Erholungsurlaub, der ihnen durch die Vermittlung des Gauleiters ermöglicht wurde. Am Donnerstagabend besuchte der Gauleiter Mutschmann ln Begleitung des Gaugeschäfts- sührers und des Gaupersonalamtsleiters seine Politischen Leiter und wohnte dem Kameradschaftsabend bei. Auch Kreisleiter Freund war anwesend. Zn einer kurzen An sprache kennzeichnete der Gauleiter das Wesen der Kqme- radschast, verbreitete sich dann Übet diel Psllchten dis Polt- ttschen Leiters im allgemeinen und gab schließlich einen Aus- i blick auf die gegenwärtige politische Lage, wobei er beson-- ders den verderblichen Einfluß und die gefährlichen Machen-! schäften des Judentums ins rechte Licht rückte. Hilschbach. Am Freilag gegen 18 Uhr kam es auf der Straße nach Kreischa unterhalb des Vorwerks zu einem Kraftwagenunfall. In der unübersichtlichen Kurve am Fel-^ sen hielt ein talabfahrender Lastkraftwagen nicht die rechte Straßenseite ein. Um auf einen ihm entgegenkommenden Lastzug nicht aufzufahren, riß sein Fahrer das Steuer nach rechts. Der Wagen fuhr nun über die Straße, entwurzelte einen starken Straßenbaum und fuhr die Böschung hinab in die Wiese, wo er zum Stehen kam. Es entstand nur Sach schaden. Dresden. Am Dresdner Dom, der weltberühmten Frauenkirche, sind dringliche Sicherungsarbeiten notwendig geworden. Es finden deshalb mit sofortiger Wirkung, also auch schon für Pfingsten, sämtliche Gottesdienste, Amts handlungen usw. in der Sophienkirche statt. Die Schließung des Domes ist veranlaßt worden, um Schäden an Besuchern zu vermeiden und die Untersuchungs- und Sicherungsarbel- len nicht zu stören. WWWMWVIM!!!» MtttMhnsW de; RMMtlerdieOs Ausgabeort Dresden Für die Pfin st feiertags: Im allgemeinen heiter bis wolkig und mäßig warm. Vorübergehend unter dem Einfluß einer west-östlich ziehenden Störungsfronk stärkere Bewölkung. Strichweise leichte, teils gewittrige Nieder schläge und geringe Abkühlung. Wet>terlage: Ueber dem Nord-Atlantik war seit einigen Tagen eine Störung zu erkennen, die heute früh über England liegt und sich von hier aus ostwärts weiter bewegt. Ihre Riederschlagsfront bewegt sich in der gleichen! Richtung und wird über Mitteleuropa den Hochdruckeinflu^ vorübergehend unterbrechen. Die Auswirkungen dieses Vor ganges dürftest jedoch in mäßigen Grenzen bleiben, da schon jetzt eine allerdings langsam fortschreitende Auffüllung des Tiefdruckzentrüms festzustellen ist. -