Volltext Seite (XML)
London dementiert Keine Meinungsverschiedenheiten zwischen Chamberlain und Eden Einige Blätter verbreiteten in den letzten Tagen das Gerücht, daß im englischen Kabinett ernste Meinungsver- schiedenheiten eingetreten seien. Chamberlain setze sich für eine Politik der Freundschaft mit den autoritären Staaten ein. Hierbei werde er von der Mehrheit der Minister unterstützt. Eden hingegen wünsche langsam und zusammen mit den anderen Mächten der Genfer Liga vor zugehen. Diese Gerüchte werden nunmehr von Regie rungsstellen, die dem Premierminister nahestehen, als unrichtig bezeichnet. Insbesondere gelte dies auch füi die Behauptungen, datz zwischen den beiden Minister« Meinungsverschiedenheiten wegen der Italien gegenübei einzunehmenden Haltung entstanden seien, die, falls nichl noch ein Kompromiß im Laufe der nächsten Woche erreich! werden könnte, znm Rücktritt Edens führen müßten. Ei wird nachdrücklich darauf hingewiesen, daß die Zusam menarbeit zwischen dem Premierminister und dem Außen Minister äußerst eng ist. Auch Außenminister Eden ist, wie nachträglich be kannt wird, in seiner Rede in Birmingham auf dies, Gerüchte eingegangcn. Begnadigungea in Litaueo Aus Anlaß deS Unabhängigleitstagcö. Der litauische Staatspräsidem hat aus Anlaß des bevor stehenden 20jährigen Jubiläums der litauischen Unabhängig keit am l6. Februar zahlreiche Begnadigungen von Straf gefangenen und andere Straferlasse und Strafmilderungen ungeordnet. Darunter befinden sich auch die in dem großen Memelländcrprozeß 1935 verurteilten Dr. Neumann, Bertuleit. Rademacher, Brockops und Baron von der Nopp. Nicht berück sichtigt wurden die in diesem Prozeß zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten sechs Memellander Prieß, Boll, Lepa, Wannagai, Johann und Ernst Wallat. Begnadigt wurde auch der frühere Ministerpräsident Woldemaras Bukarester MiMerrakbeWMe Vorarbeiten für eine neue Verfassung Im Königsschloß in Bukarest trat unter Vorsitz des Königs ein Ministerrat zusammen. Er brachte eine Reihe wichtiger und kennzeichnender Beschlüsse. U. a. wurde be schlossen, einen engeren Ausschuß einzusetzen, der einen Vorentwurf zu einer neuen Verfassung vorbereiten soll. Ein zu errichtendes Institut für Verwaltungswissen- schaften soll eine Neuordnung der Gemeindeverwaltung vorbereiten. Das Statut der öffentlichen Beamten und die Unabsetzbarkeit der Richter sowie die Autonomie der Hoch schulen werden vorübergehend aufgehoben. Oesfentliche Beamte dürfen an politischen Kundgebungen nicht teil- - nehmen. Schließlich wird das Pressewesen neu ! geregelt durch Einstellung unnötiger oder schädlicher Presseorgane und Nachprüfung der allen Zeitungen zur Verfügung stehenden Geldmittel. Die Reihe der festlichen Veranstaltungen, mit denen die Geburtsstadt Richard Wagners ihres größten Sohnes ans Anlaß seines 125. ^Geburtstages gedenkt, wurde am Souutag, dem 55. Todestag des Meisters, mit einer Eröffnungsfeier im Neuen Theater eingeleitet. Vertreter des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen vereinigten sich mit zahlreichen hervorragenden Persönlichkeiten des deuifchen Musik- und Geisteslebens und einer festlich gestimmten Gemeinde, um dem Genius des großen Meisters zu huldigen. Im Mittelpunkt der Feier stand die Festrede des General intendanten des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Neichs- kultursenator Staatsrat Dr. Hans Severus Ziegler. Der Redner kennzeichnete Wagner als den größten Romantiker unter den deutschen Genies. Der Gewalt seiner Tonsprache könne sich der urtümliche romantische Mensch im Volke, also eigentlich der breiteste deutsche Hörerkrcis. nicht entziehen. Wie Goethe für seine Zeit, sei Wagner für dir seine der schärfste und ausgeprägteste Denker, der unerbittlichste Durch- denker aller völkischen Fragen, und da er in eine Epoche hin- cinwgchfc, in der die großen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern und zwischen den Lebensformen des eigenen Volkes beginnen und der kampfreiche LäuterungSprozcsi im rassemäßig bestimmten Volkstum cinsehe, so werde er der erste deutschbewußtr Kulturpolitiler größten StilS, der erste Kämpfer und kulturpolitische Pionier unter allen Genies seiner Nation. Das staatsmännische Genie Adolf Hitlers ebenso wie sein künstlerischer Bildnergcist erlebten bei Wagner die denkbar aktivsten Kräfte. Zahlreiche Bekenntnisse des Führers seien eindrucksvolle Belege für diese grandiosen Zusammenhänge. Reben Wagner habe es überhaupt niemanden gegeben, der sich auch nur das Thema „Kunst und Politik" gestellt hätte, und erst der Nationalsozialismus habe die Zusammenhänge zwi- scheu diesen beiden Lebensmächien aufgezeigt. In dem be kannten Satz Richard Wagners: „Deutsch sein heißt, die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen ! treiben", liege nichts anderes beschlossen als die Anschauung ^des deutschen Idealismus, die der Führer seinem Volke zu- rückgeschenki hat. Nach diesem gläubigen Bekenntnis zu Richard Wagner und seinem Werk kam der Meister selbst mit seinem Oratorium !„Das Liebesmahl der Apostel" zu Gehör. Im Anschluß an die Feier wurde durch Oberbürgermeister Dönicke im Museum der bildenden Künste die Ausstellung „Leipzig — die Musikstadt" eröffnet, in deren Rahmen vom 22. bis 26. April das 25. Deutsche Bachsest stattsinden wird. Der Abend des Festtages brachte als Erstaufführungen für Leipzig zwei Jugendwerke Richard Wagners, das Fragment „Die Hochzeit" und die romantische Oper in drei Akten „Die Feen". Ausstellung „Leipzig — die Musilstubt' Die Ausstellung „Leipzig — die Musikstadt" kreist um oie beiden Größten der deutschen Musik: Bach uud Richard Waauer. Bach deshalb auch, weil vom 22. bis 26. April in Leipzig das 25. deutsche Bach-Fest der neuen Bach- Gesellschaft stattfinden wird. -Im ganzen aber gibt sie ein großartiges Zeugnis vom Ruf der Stadt Leipzig als Musikstadt. Beginnend mit der Äach-Zeit bringt sie zu nächst, vom Stadtmusikus Reiche berichtend, eine Aus wahl alter Leipziger Musikinstrumente und erinnert damit an die wichtige Stellung Leipzigs auf dem Gebiet des Musikinstrumentenbaues. Sie erzählt weiter aus der Ge schichte des Landeskonservatoriums, berücksichtigt dabei besonders Max Neger, sie vergißt auch nicht die Bedeu tung der Frau im Musikleben, namentlich des vergange nen Jahrhunderts, zeigt dabei die Beziehungen von Klara Schumann zu Leipzig auf und würdigt schließlich das Vuchschaffen im Dienst der Musik. Der Neichsfender Leipzig mit seiner Schau läßt erkennen, wie sehr die großen Musikschöpfungen erst über den Rundfunk den Weg in alle Kreise des deutschen Volkes gefunden haben. Der Ruf Leipzigs als Musikstadt aber ruht mehr ans der Thomasschule und dem Thomanerchor, auf dem Ge wandhaus, auf den Gebieten Oper und Lied. Sic sind in weiteren Abteilungen der überaus lehrreichen Schau gewürdigt. Johann Sebastian Bachs, seines nnd der anderen Thomaskantoren Wirken tritt anschaulich vor unser Auge, wie auch die berühmten Dirigenten des Gc- wandhausorchesters und ihre Bedeutung dargestellt sind. Und man erfährt, daß auch Mozart und Richard Wagner im Gewandhaus dirigiert haben. Manchem wird es nicht bekannt gewesen sein, daß bereits 1693 von Nikolaus Adam Strungk eine Oper gegründet wurde, deren Tra dition so groß werden sollte durch Webers „Oberon", Marschners „Vampyr", Schnmanns „Genoveva", Lort- zigs „Zar und Zimmermann", „Wildschütz", „Rolands Knappen" und „Die beiden Schützen", die alle in Leipzig zum erstenmal dargebracht wurden. Vom Modell des Nichard-Wagner-National-Dcnk- mals gekrönt, werden von Deutschlands größtem Musiker Richard Wagners Heimatbeziehungen, seine Sippe, die im Hohburger Ländchen unfähig war, weiter Gedenk stätten, schließlich Richard Wagner als Autor der Buch stadt Leipzig und die Buchstadt Leipzig als Bundesge nossin im Kampf um seine Kunst dargestcllt. Büh- nenmodellc des Leipziger Theaters vom „Holländer" bis zum „Parsifal" stellen mit Bildmaterial einen Versuch i dar, alle szenischen Vorschriften der Partitur sowie son- i* fuge von Wagner selbst stammende Anweisungen mög- j liehst restlos zu erfüllen. Gerundet wird die Schau durch die im Gohliser Schlößchen, wo die enge Verbindung zwischen Musik uud Schrifttum deutlich wird Leipzig feiert Richard Wagner Festrede des Reichskultursenators Dr. Ziegler Pfundtner bei Reichsverweser von Horthy Neichsverweser vou Horthy empfing den Staats sekretär im Neichsinnenministerinm, Dr. Pfundtner, zu einer längeren Audienz. Anschließend stattete Staats sekretär Pfundtner dem Außenminister von Kanya einen längeren Besuch ab. Im Lause seines Aufenthalts in Ungarn machte Staatssekretär Dr. Pfundtner einen Ausflug in die un garische Provinz, der ihn nach Stuhlweißenburg und zum Plattensee führte. Im Rahmen dieses Ausfluges besuchte Staatssekretär Pfundtner auch die schwäbischen Dörfer in der Umgebung von Budapest. Trauerseier in Athen Prinz Nikolaus wurde beigesetzt. Die Beisetzungsfeierlichkeitcn für Prinz Nikolaus von Griechenland fanden am Sonnabend in Athen statt. Eine imabsehbare Menschenmenge säumte den Weg des Trauer- mges und die Kathedrale, in der um die Mittagsstunde vom Erzbischof von Athen ein Trauergottesdienst abgehalten wurde. Dem Gottesdienst wohnten König Georg II., die Witwe des Verstorbenen. Prinzessin Helene, mit ihren Töchtern und alle Mitglieder des griechischen Königshauses bei. Die Regierung war vollzählig mit Ministerpräsident Metaxas an ver Spitze erschienen. Auch das gesamte Diplomatische Korps war ge kommen. Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg aus eine Laseite gesetzt und, während die Truppen der Athener Garnison die Ehrenbezeigungen leisteten, von dem königlichen Trauergesolae bis zu der Stelle des Weges geleitet, von wo vie Ueverfüh- cung in einem Automobil zum königlichen Mausoleum in La toi erfolgte. An der Beisetzung in Tatoi nahmen dann nur die Mitglieder der königlichen Familie teil. KommuEenMtralr aurgehoben Eine ganze Organisation in Kärnten entdeckt. Der Kärntner Staatspolizei ist ein großer Schlag geglückt. Es konnte die gesamte kommunistische Parteiorganisation in Kärnten ausgehoben werden. Es wurden nicht nur die illegale „Landesleitung', sondern auch die Kreisleitungen, die verschiedenen Kurier organisationen und Verteilungsstellen für Schriftenmate rial unschädlich gemacht. Den Behörden sind ganze Berge Agitationsmaterial in die Hände gefallen. Z w ölf Personen wurden bisher verhaftet, zahlreiche Personen in Untersuchung gezogen. Man rech net noch mit zahlreichen weiteren Verhaftungen. Bemer kenswert ist die Tatsache, daß die ausgehobenen kommnni- stifchdn Parteistellen eine Neuorganisation dar stellen, da schon einmal, vor zwei Jahren, der gauze bol schewistische Agitationsapparat aufgeflogen ist. Die da mals Verhafteten wurden inzwischen verurteilt und büßen Augenblicklich ihre Kerkerstrafen ab. Mlomatenmorden geht weiter Der Kownocr Sowjetgcsandtc Podolski erschoßen. Die lange Kette des sowjctrussische» Diplomaten- ..«ordens ist um ein weiteres Glied vermehrt worden. Wie das Warschauer Militärblatt „Polska Zbrojna" aus Kawno meldet, ist der frühere Kownocr Sowjctgesandtc Podolski in Moskau erschossen worden. Das Blatt weist ! besonders darauf hin, daß die Erschießung erfolgte, ehe ! noch Podolskis Abberufung von dem Posten in Litauen offiziell bckanntgcgcben wurde. Gebirgspaß Zalamea erobert Erfolgreiche Operationen der Südarmce. Der Vorstoß der nationalspanischen Südarmee südöstlich von Merida wurde erfolgreich fortgesetzt. Der Gebirgspaß Zalamea sowie einige feindliche Stellungen wurden nach hef tigem Widerstand besetzt. Die Truppen des Generals Franco beherrschen nunmehr das ausgedehnte Tal de la Serena. Das im Laufe der letzten Tage eroberte Gebiet gehört zu dem besten Weideland Spaniens mit einer bedeutenden Viehwirtschaft. Außerdem befindet sich hier eine reiche Korkproduktion, welche der katalanischen ebenbürtig ist. Lor neue» Zwischenfällen? Sowjetflieger mit nationalen Kennzeichen getarnt. Die Militärbehörden des nationalen Spanien habe«! zuverlässiges Material erhalten, aus dem hcrvorgcht, daß die bolschewistische Soldateska über mehrere mit uationa-! len Kennzeichen versehene Bombenflugzeuge verfügt. Mit diesen Flugzeugen sollen die katalanischen Grcnzorte an gegriffen und dabei „versehentlich" französisches Gebiet bombardiert werden. Durch diese Manöver, die eine ver blüffende Aehnlichleit mit der Torpedierung und Bom bardierung englischer Handelsschiffe aufwciscn, wollen die Bolschewisten in der Welt Stimmung gegen das nationale Spanien machen. Die nationalspanischen Militärbehörden machen die Weltöffentlichkeit auf die Pläne der bolschewistischen Luft piraten" aufmerksam, die für die Arbeitsweife der soge nannten roten Regierung kennzeichnend sind. Der neue nationale Heeresbericht meldet feindliche An griffe bei der Madrider Universitätsstadt im Sektor Palast Moncloa, denen mit Erfolg begegnet wurde. Die Trup-! pen der Südarmee haben die bolschewistischen Stellungen un Abschnitt Serena im Südostcn von Merida angegrif-! fen. Sie besetzten die Sillahöhe, den Abredbaderobcrg undj mehrere östlich von Zalamea gelegene Höhen. Der Geg ner hat starke Verluste an Menschen und an Kriegsmaterial erlitten. Im Abschnitt von Alfambra wurde die weitere! Säuberung des eroberten Gebietes vorgenommen. Es ge-, lang, eine große Anzahl von bolschewistischen Söldnern ge-z fangenzunehmcn. Die Sammlung des Kriegsmaterials! wurde fortgesetzt. Ein großzügiger Aulbauprogramm Inzwischen nimmt Himer der Front die nationale! Aufbauarbeit ihren Fortgang. Der Minister für ösfent-! liche Arbeiten, Alfonso Pena, erklärte, daß dem nächsten! Ministerral ein umfangreiches Bauprogramm zur Verab schiedung vorgelegt werde. Dieses Programm ist auf be- fouderen Wunsch des Staatschefs, General Franco, aus-! gearbeitet worden und sieht nmfassende Neubauten von Straßen und Bewässerungsanlagen vor. Ferner sind im Nahmen dieses Programms neue Eisenbahnlinien wie auch der Ausbau einer Reihe von Städten geplant. Mit der Durchführung des Programms soll sofort begonnen werden. Durch diese Neubauten erhalten Tausende von Arbeitern ans alle» spanischen Provinzen Beschäftigung für mehrere Jahre. . Fährboot gelentert. 15 Personen ertrunken. Im Hafen von Sydney kam es zn einem schwerem SchisiSnnglück, bei dem 15 Personen ertranken. Ein Fährbool,, das 150 Passagiere zu dem hier vor Anker liegenden amerika nischen Kreuzer „Louisville" bringen wollte, kenterte und ver sank. Obwohl das Kriegsschiff sofort sämtliche Boote zu Master! ließ, und auch eine Reihe von anderen Schiffen zu Hilfe eilten, konnten nur 135 Personen gerettet werden. Bisher wurde» sechs Leichen geborgen. Ein Flugzeug für den Privatflieger. Weltbild (M). Auf dem Werkflugplatz der Bückcr-Flugzengbau-GlnbH. wurde dieser neue FlugzeuatYP unter der Bezeichnnna Bit. 180 ..Student" zum erstenmal d?r Oerscutlicbkeit voracucllt.