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", Tageszeitung unö Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmieöeberg u. A. Z Bezugspreis: Für «inen Monat 2— - k m» Zu tragen: rinzelne Nummer 10 Rpfg. - § :: Gemeinoe-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: ; s Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 I : :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: z Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde s Anzeigenpreis: Dt« 48 Millimeter breite : E Millimeterzelle 8 Rpfü,: im Tertteil dl« 93 : ? Millimeter breite Mimmeterzeue 18 Rpfg : ? :: Anzeiaenschluh: 10 Uhr vormittags. :; : l :: Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: : -Al.303 Mittwoch, am 29. Dezember 1937 103. Jahrgang NM öee uM dem Sachiemanö Dippoldiswalde. Unter dem Datum des 1. Januar wird Bezirkstierarzt Reg.-Beterinärrat Dr. Schulze unter Beför derung zum Obcr-RegierungS-Beterinärrat nach Leipzig versetzt. — Die vergangene Nacht brachte ein Ansteigen der Kälte. Heute morgen stand das Thermometer 6 Grad unter Null. Auf stehenden Gewässern hat sich eine starke Eis decke gebildet, so dajz auf dem großen Teiche die Schlitt schuhbahn eröffnet werden konnte. Höckendorf. Mit einem wohlgelungencn Gesangskonzert war tete der Mannergesangverein „Eintracht" Höckendorf am l. Wr hrachisfeierlag im Gasthof „Erbgerichi" auf. Zwei Weih- narhtsüedcr für Mannerchor leiteten den Abend ein, dem zwei Hr'malbcder folgten. Sologesänge für Bah, von Sangesfreund Ellinger gesungen, „Trost in der Ferne" und die Loewe-Ballade „Heinrich der Bogelsteller", sprachen sehr gut an. Zwei heitere Volkslieder, „Better Michel" und „Mei Schätzte" (Männerchor), leiteten über zu Liedern eines Doppelquartetts, die ebenfalls sehr beifällig ausgenommen wunden. Unter dem Motto „Frühling wird es doch einmal" sang der Männerchor zwei weitere Lieder. Dann trat der Verein erstmalig mit gemischtem Chor auf. Die Anwe senden spendeten starken Beifall. Mit zwei Soldatenliedern und dem neuen (Breslauer) Sängerspruch ,',5ch bin geboren deutsch zu fühlen" wurde di« Borkragsfolge beendet. Einer kurzen An sprache des stellv. Bereinsführers Otto Uhlig folgte ein Tänzchen. Geising. Dur6) vorzeitiges Schließen eines Ofens wurden von austretenden Kohlengasen zwei Kinder betäubt und mußten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Nur dadurch, daß man rechtzeitig auf die Gefahr aufmerksam wurde, konnte Schlimmeres verhütet werden. . Dresden. Einer der ältesten Einwohner der Landes hauptstadt, Oberbaurat i. R. van den Bergh, Dresden- Weißer Hirsch, Scheubnerstrahe 1 wohnhaft, feiert am Mitt woch seinen 100. Geburtstag. Seit 34 Jahren wohnt der Jubilar im Stadtteil Weißer Hirsch. Der Hundertjährige,, der sich noch erstaunlicher Nüstigkeit und Gesundheit erfreut, wurde von Bürgermeister Dr. Kluge im Namen der Landes hauptstadt herzlich beglückwünscht. Der Führer und Reichs kanzler hat ein persönliches Glückwunschschreiben gesandt. Der Jubilar ist Teilnehmer der Kriege von 1866 und 1870'71. Im Dienste der Deutschen Reichsbahn hat er zahlreiche Brücken- und Streckenbauten, vor allem im Rheinland, entworfen und durchgeführk. > Dresden. Ein verdienter Forscher. Am 2. Januar 1938 begebt Professor Dr. R. Luther in Dres den seinen 70. Geburtstag. Die deutsche photographische und physikalisch-chemische Wissenschgft verehrt in dem Ju- bilar eine ihrer markantesten Persönlichkeiten, einen ver dienten Wissenschaftler, Forscher und Lehrer. Ganz be sonders wirkte seine Persönlichkeit auf den großen Kreis ' der Schuler des Wissenschaftlich Photographischen In stituts der Dresdener Hochschule, von denen heute viele in der photographischen Iudnstrie an leitender Stelle stehen. Dresden. Das Fahrrad als Grobver kehrsmittel. Bei einer vom Generalinspektor für das Straßenwesen in allen Städten von über 20 000 Einwoh nern angeordneten Zählung des Radfahrverkehrs erwie sen sich in Dresden die Elbebrücken als wichtigste Schleu sen des Radsahrverkehrs. Spitzenhalter ist die Augustus- brücke mit einem Werktagsverkehr (beide Richtungen) von durchschnittlich 14 800 Radfahrern. Unmittelbar folgen die Marienbrücke (14 500) und die Albertbrücke (14 200). Die Spitzentage fallen naturgemäß stets auf den Sommer. So passierten die Marienbrücke an einem einzigen Werk tag 22 300, die Albertbrücke 20 800, die Augustusbrücke 19 300 Radfahrer. An diesen Zahlen und an der Ver- kebrsunsallstatistik ist festzustellen, ob eine Straße den Perkehrsordnungen genügt oder nicht. Bei der Zählung hat sich ferner ergeben, daß Dresden zur täglichen Arbeit . mehr Arbeitskräfte hereinzieht als abgibt. Der regste Sonntagsverkehr führt über die Marienbürcke nach Mo ritzburg uud zur Heide mit 7900 Radlern am ganzen Tag, über die.Loschwitzbrücke nach Pillnitz mit 6700 Radlern ' und über die Albertbrücke in die Heide mit 6500 Radlern j Oppach. Bestialische Tierquälerei. Der j als Rohling bekannte und bereits mit Zuchthaus vor- ; bestrafte Kurt Neumann aus Beiersdorf verlangte nach l Eintritt der Polizeistunde von einem Gastwirt ein Glas Bier, das ihm dieser verweigerte. Um sich zu rächen, nahm : er einen wertvollen Schäferhund, den er für den des Gastwirts hielt, mit nach Hausc'und schlug ihn in rohester Weise. Dann schleppte er das Tier auf eine Seitenstraße, wo es noch Lebenszeichen von sich gab, nnd schlug den Hund nochmals mit Gewalt gegen einen Grenzstein. Später wurde das Tier verendet auf der Straße gefunden. Der Täter ist geflüchtet. Nationalistische Regierung in Rumänien Nachdem die Versuche, eine regierungsfähige Mehr heit in der rumänischen Kammer zu bilden, gescheitert sind, hat Ministerpräsident Tatarcscu nach einer Aussprache im Ministcrrat König Carol das offizielle Nücktritts- gcsuch der Negierung überreicht. Pressevertretern erklärte Tatarcscu nach der Audienz, daß trotz einer Mehrheit im Senat die Negierung aus keine Mehrheit in der Kammer rechnen könne, weshalb sie nach vier Jahren fruchtbarer Tätigkeit znrücktrele. Der Wahl kampf vom 20. Dezember habe der Negierung nicht die erhoffte Unterstützung gebracht. Sie beuge sich vor dem Spruch des Landes. Ueber die zukünftige Negierung sind verschiedene Ge rüchte. die jedoch mit Vorsicht auszunehmen sind, im Um lauf. Die größte Aussicht wird dem Vorsitzenden der Christlichnationalen Partei. Octavan Goga, zugcsprochen. der das Ministerpräsidium übernehmen und mit Hilfe sei ner Partei und führender Persönlichkeiten' anderer Parteien eine Koalitionsregierung bilden soll. Eine ossi- ziette Betrauung ist aber noch-nicht erfolgt. Der Vorsitzende der Christlichnationalen Panel.! Octavian Goga, wurde von König Carol in Audienz impfangen. Nach Verlassen des Königsschlosses erklänn tr Pressevertretern, daß er vom König mit der Reale-- mngsbildung beauftragt worden sei. Lie neue Negierung gebildet Die neue Regierung unter dem Vorsitz von Octavian Goga ist überraschend schnell gebildet worden. Sic hat 4m Schloß ihren Amtseid in die Hände König Carols abgelegt. Das neue Kabinett hat u. a. folgende Zusammen setzung: Ministerpräsident: Octavian Goga; Außenminister: Jstrate Micescu; Landesverteidigung: General I. Anto nescu; Innenminister: Armand Calinescv Meißen. Den Folgen eines Unfalles er legen. In Tobritz war auf einer im Umbau befind lichen Eisenbahnbrücke ein 47 Jahre alter Arbeiter aus Munzig schwer verletzt am Brückengeländer hängend ge funden worden. Er hatte sich bei einem durch die Glätte verursachten Unfall schwere Rippenbrüche zugezogen, denen er setzt erlegen ist. Leipzig. Pom Balkon gestürzt. Der drei jährige Claus Dieter G. stürzte vom Balkon im vierten Stock der elterlichen Wohnung in den Hof. Der Knabe, der: schwer verletzt wurde, ist in Abwesenheit der Eltern aus seinem Bett heraus auf eine Wäschetruhe, die am Fenster stand, gestiegen und dann auf den Balkon gelangt. Oelsnitz i. V. Schwerer Unfall. Infolge der Straßenglätte prallte ein Plauener Einwohner mit seinem Personenkraftwagen gegen einen Straßenbaum. Der Lenker wurde durch die Windschutzscheibe geschleudert und kam mit leichteren Verletzungen davon. Seine Begleite rin erlitt schwere Verletzuygen. Bobenneukirchen. Nach Chile berufen. Die hiesige Anshilfslehrerin Anna Helene Geßner hat einen Ruf an die deutsche Schule in Puerta Bares in Chile erhalten. Fräulein Geßner wurde auf vier Jahre ver pflichtet und tritt bereits im nächsten Monat die Ausreise Plaue». Auszeichnung eines Schützen. Durch den Gauschützenfüürer ist dem Oberschützenmeister der Plauener Schützengesellschaft Franz Kind in Anbe tracht seiner Perdienste um das Schiebwesen eine beson ders ehrende Auszeichnung durch Verleihung der Gau- Ehrennadel nebst künstlerischer Ehrenurkunde zuteil ge worden Halle. Vom Zug überfahren. Wie die Nach richtenstelle der Neichsbahndirektion Halle mitteilt, wurde auf dem Bahnhof Wuitz-Mumsdorf an der Bahnstrecke Altenburg—Zeitz der 62 Jahre alte Rentner Ernst Hippel aus Falkenhain, Kreis Zeitz, auf dem Wegübergang von einem einführenden Persouenzug erfaßt und getötet. Tie Bahnschranke war geschlossen. Wie der Verunglückte trotz dem auf das. Gleis gekommen ist, ist ungeklärt. M7 in der Sandekvolitik Das Ziel des Bicrjahresplans, die Erreichung der Wirt- , schasiiichen Unabhängigkeit Demschlqnds, ist keinesfalls, wie , »ns im Auslande so gerne unterstelli wird, gleichbedeutend mit einer Trennung der deutschen Wirischafi von Welthandel und Weltmarke „Wir wollen", so führte Ministerpräsident Göring erst kürzlich in Hamburg aus, „uns wirtschaftlich nichi isolieren, und wenn wir den Vierjahresplan dnrcbjühren, so wollen wir > trotzdem nm Außenhandel, am Weltverkehr, an der Weltwiri^ ! schäft miimachen nnd wollen, auch unser gerüttelt Maß dazu liefern." Schon die Lage unserer Wirtschaft als die eines Industrie landes. das ständig einen großen Vcdnrs an srcmden Roh stoffen nnd zusätzlichen Nahrungsittiiiew Hai. verlangi die sorg samste Pflege des Handelsverkehrs mit dem Ans land Die Ausfuhr ist nufere grüble Devisenquelle, und die deutsche Aussnhrwirtschasi - rund <0 000 deutsche Betriebe arbeiten Tag nm Tag ost in mühseliger Kleinarbeit für den Erpvn - einer der Gnmdpscitcr für unser Wohlergehen Er freulicherweise stieg nufere Ausfuhr im laufenden Jahre über das VorjahreScrgebniS von 4,8 Milliarden um I Milliarde hinaus Diese Absabzuuahmc» schuf die Voraussetzungcn sür Vie Eiusuhrsteigciuug. die wegen der cingeirctcnen Preiser höhungen sür gewiße Rohstoffe, Frachlcn usw meugeumäßig »ich« das gleiche Ausmaß erreich« Hai wie wernnäßig, sonder» ilm enva 40 v H hinlcr dem'BorjahrcScrgebniS zurückliegi. Für >937 kann im ganzen mil einem Ausfuhrüberschuß von 450 Millionen RM gcrechncl werden Hier freilich nniß man sich darüber klar seist, daß diele Ausfuhraröke ani die Däner i nichl auSreichi, um die Mittel zur Deckung des hohen Einfuhr-! bedarfs der Industrie, der Ernährungswirischast und für die! sonstigen naiionalpolittschen Erfordernisse zu gewinnen. Dasij mir nach Kräfien bemüht sind, zu unserem Teil alles Erforder-, iiche beizutragen, mas den Warenaustausch mit unseren Han-, i-nsveriragspariueru erleichtert, haben wir bei den diesjähri gen Wirrschastsverhandlungcn mehr als einmal gezeigi Die Erfolge im Warenverkehr, speziell mit den nordischen Ländern, > mit Holland und Belgien, der Vertragsabschluß mit Frank reich, mir Chile, mii Niederländisch-Jndien, mit der Schweiz» mir Neuseeland, die Verbesserung der Berrechnungsabsprachen mit Lettland und Estland, sowie mit einer Reihe anderer Staaten, sprechen sür das heiße Bemühen Deutschlands um, einen geordneten Warenaustausch mit dem Ausland. ' Außer am Abschluß zahlreicher zweiseitiger Wiri- ' s ch a s t s a b k o m m e n hat, so heißt es im Dezemberhest der : Zeitschrift „Vierjahresplan", sich Deutschland in seinem Be streben nach internationaler Zusammenarbeit aus winschast- . lichem Gebiet im Jahre 1937 auch am Zustandekommen bedeut samer internatioualer Abkommen maßgebend beteiligt; so au s dem internationalen Abkommen über Znckererzeng u ü g nnd Znckerabsatz, das am 6 Mai 1937 von 21 Regierungen unterzeichne« wurde, nnd an dem ebenfalls in London verhan delten Abkommen zur Regelung des - W a l f a n g e s vom 8 Juni 1937, durch das wir Deutschen uns wieder maßqeblich m den Walfang eingeschaltei haben. Mii gcieilicn Empfindungen mutzien wir allerdings die Bcrlangsamung des Konjnnliuranstiegs in den meisten Aus- landsstaaien seit Mitte 1937 beobachten. Die neuerlichen Preis rückgänge an den Weltmärkten kommen Deutschland zwar inso-I fern zugute, als es jetzt mit dem gleichen Devifenanfwand mehr, Rohstoffe einkanfen kann. Dieser Vorteil kann aber verloren i gehen, wenn ein anhaltender Niedergang der Preise die Kaus- krast unserer Abnehmerländer entsprechend verringern sollic. Grund gcnng, nns mit allen Kräften die intensivste Stärkung unserer Binnenwinschasi, wie sie der Vierjahresplan Vorsicht, angelegen sein zu lassen. Straßenwetterdienst Der Straßenwetterdienst Dresden meldet: Reichsauto bahn Dresden—Meerane: Glatteis. Straße ist gestreut. Reichsautobahn Halle- Schleizer Seenplatte: Schnee- und eisfrei. Verkehr unbehindert. Zwischen Altenburg und Schleizer Seenplatte Glatteis. Straße ist gestreut. Rcichsstraßen: Jin Flachland schnee- nnd eisfrei, Ver kehr unbehindert; in höheren Lagen Glatteis, im Gebirge fest gefrorene Schneedecke, Schnccglätte. Straßen sind ge streut ««tttrvorhettap» »«« »nchsw»tt«rdin,st«s Aatgabeorl Dresden für Donnerstag: Geringer veränderlicher Wind. Zeitweise abnehmende Bewölkung. Nur vereinzelt geringer Schneefall. Tempe- ' ratur-Nückgang. NachlS auch in tieferen Lagen Frostver schärfung bis 10 Grad unter Null. ; Wetterlage: Die letzten Tiesdruckreste, welche im Bereiche der deutschen Küste noch vorhanden sind, haben sich inzwischen aufgesüllt. Die nrktische Kaltlust hak ihre bisherige Süd- und Südwestgrenze annähernd gehalten, ' mährend sie im höheren Norden im Vordringen begriffen ist. Ueber Mitteleuropa wird sich die Wctlergestaltung nur j insofern etwas ändern, als der zwischen gestern und Heuke ; eingetretene Temperatur-Rückgang langsam weiter fort- schreitel.