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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ° mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. ! :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: l Fernsprecher: Amt Dippoldlswalb« Nr. 403 k :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nr. 26» Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadlrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Donnerstag, am 18. November 1937 1v3.Iahrgang - Anzeigenpreis: Di« 46 Millimeter breite ß - Millimeterzelle 6 Rpfg.: im Tertleil dir 03 ß Millimeter breite Milltmeterzeile 18 Rpfg. A - :: Anzelgenschlutz: 10 Uhr vormittags. :: Z i :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gültig. :: ß .v' Nus' -er Kermat un- dem Sachlemanö Dippoldiswalde. Zum Bußtage halte der Winter schon recht gut Einzug gehalten. Ringsum waren die Höhen weih, und in den Straßen waren auch vereinzelt Schneeslecken oder gefrorene Pfützen. Wesentlich besser waren die Schneeverhält nisse im Gebirge. Altestberg meldete schon 15 cm Schnee und bei — 2 Grad ideale Cportverhältnisse. Trotzdem konnte das wenig reizen. Nur vereinzelt sah man Sportler hinaussahren. Die Bahn und die Busse. yaren schwach besetzt, Privatwagen fuhren wenige. Unsere Stadt stand ganz im Zeichen der Schulungstagung der HI-Führer und -Führerinnen. Gegen 350 an Zahl waren hier versammelt. Sonst fanden sich nur wenige Gäste hier ein. Das Wetter war, wenn auch etwas rauh, für den Aufenthalt im Freien nicht ungünstig. — Pfundsammlung. Die Pfundsammlung in der Ortsgruppe wirv? wieder von der NS-Frauenschaft ausgeführt. Die Frauen hole?! die Pfunde am Donnerstag, den 18., und Freitag, den 19^, ab. Die Hausstauen werden gebeten, die Pfunde an diesen Tagen bereitzulegen. — In einer Dienstbesprechung der Kreismitarbeiter der Kreiswaltung der Deutschen Arbeitsfront gab der Kreisob mann Pg. Werrter einen Bericht über die bisherige Arbeit im Leistungskampf der deutschen Betriebe und dankte den Mitarbeitern dafür, dah es durch ihren Einsatz gelungen ist, die 150 Betriebsbesuche, die dazu dienten, den augenblicklichen Stand der Betriebe und ihre Planungen zu erfassen, inner halb reichlich vier Wochen im Kreiie Dippoldiswalde durch zuführen. Die wichtigste Arbeit im Winterhalbjahr ist neben dem Leistungskampf der deutschen Betriebe der Berufswett kampf, an dem sich erstmals nicht nur der Lehrling und Jugendliche, sondern, alle Schaffenden jeden Alters beteiligen können. Dieser Berufswettkampf soll ein Spiegelbild über den Leistungskampf aller Schaffenden Deutschlands sein, und die Auslese der leistungsfähigen und weltanschaulich gebundenen Arbeitskraft zum Zwecke planmähiger Begabtenförderung ge währleisten. In 11 Orten des Kreises wird dieser Berufswett kampf durchgeführt und die Vorarbeiten hierzu werden schon jetzt durch die eingesetzten Mitarbeiter begonnen. Vom Kreis obmann wurden mit der Gesamtleitung im Kreise beauftragt: Der Kreisberufswalter Pg. Zirkel und der Kreisjugendwalter Pg. Gerlach als Stellvertreter. — Neben den bereits bestehenden Werkscharen in den Betrieben Eisenwerk Schmiedeberg und Blanke-Armaturen, Dippoldiswalde sind von der Gauwerkscharführung der DAF auch die neugebüdeten Werkscharen in den Betrieben Herbert Kohl, Glashütte, „Urofa", Glashütte, und Karl Schneider, Oelsa bestätigt worden. — Und wieder verschickt die NSV 50 Kinder! Heute Donnerstag traten 50 erholungsbedürftige Kinder aus dem Kreisgebiet Dippoldiswalde von Dresden aus ihre Reise nach dem NSV-Kindrrerholungsheim in Müritz an. Da sie in den frühen Morgenstunden schon nach Dresden gebracht werden mutzten, übernachteten die Kleinen von gestern zu heute unter treuer Obhut in der hiesigen Jugendherberge.— In den ersten Jahren verschickte die NSV nur während der wärmeren Jahreszeit die erholungsbedürftigen Kinder in ihre Heime. Die Erfahrung hat aber gelehrt, datz gerade ein Erholungsaufenthalt im Winter unter veränderten klimatischen Verhältnissen für die Gesundheit vieler Kinder förderlich ist. Viele frohe Stunden werden die Kleinen im Heim der NS- Dolkswohlfahrt verbringen. Beim Spiel, Lied und bei Er zählung werden sie durch die geschulten Kindergärtnerinnen der NSV ihr Volk und seinen Führer kennen und lieben lernen, dem sie schlietzlich diese schönen Wochen zu verdanken haben. Gesund und schasfensfreudig werden sie in ihre Heimat znrückkehren und für ihre Eltern eine rechte Weihnachksteude sein. Dippoldiswalde. „Ar-Ni"-Licht spiele. Die Pflicht ruft — und alles andere hat zu schweigen! Dies gilt im allgemeinen für alle Wassenträger, Offiziere und Mannschaften, besonders aber hier in dem Film „Der Kurier des Zaren". Der Zaren-Adjutant Michael Strogoff erhält einen geheimen Auftrag; er soll, da in Sibirien der Tartarenaufstand ausge brochen ist, den Aufmarschplan der Kosaken von Petersburg nach der eingeschlossenen Stadt Jrtusk bringen. Die Existenz einer Stadt, das Leben Tausender, der Frieden Rußlands hangen ab von dem Willen und der Disziplin Michael Stro- goffs, dem Kurier des Zaren. Er muß den Befehl aussühren — er darf nichts unterlassen, um schneller zum Ziel zu ge- Umsturzpläne in Hrantteich Angebliche Aufdeckung einer Geheimorganisalion Die Pariser Presse berichtet, daß die Polizei des De partements Seine augenblicklich eine große Untersuchung in ganz Frankreich durchführe, die sich gegen eine ge heime N e ch t s o r g a n i s a t i o n richte, deren Ziel ein gewaltsamer Umsturz der republikanischen Ein richtungen gewesen sei. Es handele sich nicht etwa um eine kleine Gruppe auf- gchchter junger Leute, sonder» um eine große militärisch organisierte Organisation, der Zehntauscnde angehüren sollen und die bereits seit 16 Monaten einen bewaffneten Handstreich gegen die Regierung vorbereitet habe. Das Stillschweigen, das man in politischen und amtlichen Krei sen fürs erste über die Nachforschungen an den Tag lege, scheine den Ernst der Angelegenheit zu beweisen. Ueber die Bildung und die Ziele dieser Organisation machen die Blätter folgende Angaben: Nach Auflösung der nationalen Bünde hätten sich von diesen Splittergruppen abgelöst. Die stärkste bildeten frühere Anhänger der „Action Franeaise", die von einem angesehenen Aristo kraten geführt wurden. Diesem sei es gelungen, sämtliche nebeneinander bestehenden Gruppen zu einer militärähn- lichen Organisation zusammenzuschließen, die sich „geheime revolutionäre Milizen" nannte. In drei Punkten seien sich sämtliche Gruppen einig geworden, und zwar: 1. Eine direkte Aktion zur Schaffung einer faschistischen Negierung auf völkischer Grundlage; 2. Kampf gegen den Kommunismus, und 3. Kampf gegen das Judentum. Des weiteren habe sich diese Organisation gegen de la Rocque und seine Französische Sozialpartei zusammengefunden. Durch Zufall sei die Polizei in Dieppe einem früheren: Feuerkreuzler auf die Spur gekommen, der Wasfenlicfe- rungsausträge für eine Rcchtsorganisation ausgesührt j habe. Der Mann habe anfangs behauptet, diese Aufträge vom Kriegsministcrium erhalten zu haben. Eine telepho nische Rückfrage habe jedoch seine Aussage als unrichtig erwiesen. Es wurde dann in dem Pariser Vorort Nueit eine Villa entdeckt, die unterirdische Verstecke enthielt sowie Waffen- und Munitionskammern. Weiter entdeckte man im Zentrum von Paris eine Garage, die durch Beton- mauern die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich gelenkt habe; sie gehörte einem Mitglied einer bekannten Recht. - organisation namens Robert de la Motte-Saint-Pierre.. ! Der Waffenaufkäufer in Dieppe, ein Arbeiter, der die Auf» s träge ausführte, sowie Motte-Saint-Pierre seien am Diens» I tagnachmittag eingehend von der Polizei verhört un>> dann ins Polizeigefängnis eingeliefert worden. Das radikalsoziale „Oeuvre" glaubt zu wissen, dast die Polizei am Dienstagabend in der Nähe des Bois-de- Boulogne ein großes Waffen-, Munitions- und Spreng- stofflager gefunden habe. Der sozialdemokratische Innenminister Dormoy hat i eine Abordnung der Volksfront empfangen, die den Mini-- i ster auf die angebliche Bildung einer judenfeindlichen Ver- s cinigung und auf „rassische Machenschaften in Frankreich aufmerksam machte. Nach dem „Populqire" soll Dormoy der Abordnung befriedigende Versicherungen abgegeben chaben. langen — er muß alles wagen und darf sich durch nichts verraten. Es ist ein Film von echter Vaterlandsliebe und Pflichterfüllung bis zuni letzten, daher atemberaubend und dramatisch bis zum äußersten ... Den Zaren-Adjutanten spielt blendend Adolf Wohlbrück, die anderen Hauptrollen haben inne: Maria Andergast, Hilde Hildebrandt, Lucie Höflich, Ale xander Golling, Theo Lingen, Kurt Vespermann. Der Film ist nach dem bekannten Roman Jules Verne gedreht und ein Spitzenfilm der Ufa. — 3m Beiprogramm läuft der Kultur film „Tempel, Masken, Märchen" ein Spiel von japa nischer Kunst. Hochinteressant ist der Film „Das Pferd im Heer", der zeigt, welch unendliche Arbeit und Mühe erst aufgebracht werden muß, das Pferd erst soweit zu bringen (meist dauert es 3 Jahre), datz es als Militärpfcrd Verwendung finden kann. 3st es dann soweit, dann beginnt die Ausbildung der Rekruten auf ihnen. Und man staunt, was ein Militär- pferd alles zu leisten hat und für eine Selbstverständlichkeit hingenommen wird. Dippoldiswalde. Oberweichenwärter i. R. Moritz Müller, Gartenstratze wohnhaft, der auch fange Zeit dem Kirchenvor- stände angehörte, kann am morgigen Freitag seinen 80. Ge burtstag feiern. Wenn auch die Beine nicht mehr ihren Dienst nach Wunsch verrichten und der Jubilar nur noch wenig ausgehen kann, so ist doch der Geist umso reger, und Moritz Müller nimmt lebhaften Anteil an allem was ge chieht. Herz lichen Glückwunsch! HrmmtjilHl. iij bimi WiMcrlMsrvnk mert6^4Kpsy. , — -Aufgeboten wurden: MühlenbauingenieM Johann l Baptist Heindl in Langenhessen mit Hedwig Marianne Heinzig, l ohne Beruf in Längenhessen; Bäckermeister Oskar Karl Erichs Mischke in Dresden mit Maria Gerda Irmscher, ohne Beruf in Ulberndorf; Maschlnentechniker Georg Rudolf Niescher in Dip« poldiswaide mit Herta Elfriede Baumgart, Mirlschaftsgehilfin in Oelsa, Bez. Dresden; Maschinist Bruno Hellmut Landein in Dönschten mit Elli Mtzta Fleischer, Arbeiterin in Dippoldiswalde; Bäckermeister Karl O„skar Strohberger in Dippoldiswalde mit Marcha Hildegard Stephan, Packerin in Freital; Reaierungs- infpektor Max Arthur Seidel in Dippoldiswalde mit Marianne! Elise Ottmann, Saaltochter in Naundorf; Melker Wilhelm Franz Karl Petersohn in Berreuth mit Johanna Zilda Einbock, Land arbeiterin in Berreuth; Schlosser Arna Moritz Walther in Schmiedeberg, Bez. Dresden, mit Elsa Flora Nitzsche, Arbeiterin! in Ulberndorf; Rektor Ernst Edwin Blüthner in Dippoldiswalde mit Johanna Elsbeth Eisoidt, Foto-Laborantin in Annaberg; Kraftwagenführer Hermann Ferdinand Andi Walcher in Scheller- Hau mit Erna Hildegard Horn, Stütze in Schmiedeberg; Bezirk Dresden. / Mohorn. Zwei vor einen Jauchewagen gespannte Pferde gingen plötzlich durch, da sie durch Lärm aufgeschreckt wordeir waren. Die Pferde rasten mit dem Wagen auf die Strotze wo sich das Fahrzeug überschlug und die Tiere unter sich begrub. Beide sanden den Tod. Ebersbach (Oberlausitz). Verschüttet. In oer Lehmgrube einer Dampfziegelei wurde der Arbeiter Pra des von Erdmasten verschüttet; er trug so schwere innere und äußere Verletzungen davon, daß er kurz nach dem Unfall starb. ... Elstra. 16 neue Erbhöfe. Hier und in Kriepitz entstehen durch Aufteilung des früheren Rittergutes Elstra in elf und des Kriepitzer Rittergutes in fünf Stellen sechzehn neue Erbhöfe W^rcNrorhrrmgt öes KetchsWetter-tnrstes Antgabeort Dresden für Freitag: Wolkig. Noch vorwiegend trocken. Auffrischende östliche bis südöstliche Minde. Etwas milder, doch auch im Flachland noch leichter Nachtfrost. Wetterlage: Von Südwestdeulschland und Südostenropa her dringen warme Meeresluftmassen nordwärts vor. Die an der Grenze dieser Warmluft gegen die vorgelagerte kalte Festlandluft liegende Niederschlagssront vei schiebt sich nur langsam nach Jnnerdeutschland Am Freitag wird es vorerst nur im Westen Mitteldeutschlands zu leichten Schnee-, später Negenfällen kommen. Die vordringenden Warmlnstmasserr werden bber zu einem stärkeren Ansteigen der Temperaturen in höheren Gebirgslagen führen.