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Weiheritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmie-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutrauen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauplmannschask, des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 227 Mittwoch, am 29. September 1937 Anzeigenpreis: Dt« 46 Millimeter breite MilllmeterzeUe 6 Rpfg.; im T-erttetl di« V3 Millimeter breite Mlllimeterzeile 18 Rpfg :: Anzeigenchluh: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: 103. Jahrgang Mstonlscke völkenkun-gebung Gewaltiges deutsches und italienisches Friedensbekenntnis Die ganze Welt war Zeuge der großartigen, in der Geschichte einmaligen Kundgebung, auf der der Führer Deutschlands und der Duce Italiens zu ihren Völkern und darüber hinaus zur ganzen Welt sprachen. Einmalig ist diese Kundgebung in ihrer Bedeutung und Auswirkung. Einmalig ist sie in bezug aus die phantastische Teilnehmer zahl. Eine Million Deutscher waren im Olympia-Stadion und aus dem Maifeld versammelt und zwei Millionen säumten die Anfahrtstraßen! Berlin ist seit dem Mittag eine entvölkerte Stadt. An den Anfahrtstraßen, durch die der Wagen des Führers und seines hohen Gastes fahren wird, stehen bereits seit den Vormittagsstunden gewaltige Menschenmassen, die von Stunde zu Stunde noch anwachsen. Mehr als zwei Mil lionen sind es, die hier der Durchfahrt der beiden Volks- führer harren, um ihnen zuzujubeln. Draußen auf dem riesigen Platz des Maifeldes steht seit dem Mittag bereits das ganze werktätige Berlin; die Gefolgschaften der gro ßen Betriebe. Um 16 Uhr ist der weite Raum innerhalb der großen Tribünen bis auf den letzten Platz besetzt. Ueber eine Million Menschen haben sich allein auf dem Maifeld versammelt, und trotz des stundenlangen Wartens herrscht unter ihnen eine freudige Erwartung. Sie sind stolz, daß sie auserlesen sind, Zeugen dieser geschichtlichen Stunde zu fein. Und sie zeigen sich dieser Auszeichnung durch musterhafte Ruhe und Disziplin würdig. Das Maifeld ist heute zum erstenmal der Schauplatz einer Großkundgebung. Vor dem Glockenturm liegt eine breite Terrasse, die für den Aufmarsch der Fahnenträger einen herrlichen Platz bildet. Unterhalb dieser Terrasse ragt das große Podium einige Meter in das Feld hinaus. Von hier aus sprachen der Führer und der Duce. Italie nische und deutsche Fahnen schmücken den Rundbau der Tribünen, von denen der Blick durch das Marathontor hindurch zum Stadion geht, in dem 120 000 Menschen der -großen Stunde und der abschließenden Keier darren. Die Welt hört mit Hohe Führer von Staat, Partei, Wehrmacht und allen übrigen Formationen, sowie die diplomatischen Vertre tungen haben sich schon mehrere Stunden vor Beginn der Kundgebung eingefunden. In dem großen Presseblock sitzen mehrere hundert Journalisten aus aller Welt. Aus -er Hennat un- dem Sachtenlauö Dippoldiswalde. Patenschwein des Ernährungs hilfswerkes schlachtreif. 2n knapp 4 Monaten konnte ein im Juni eingestecktes Läuferschwein mit Küchenabfüllen fett- gefüttert werden. Das 23/« Ztr. schwere EHW-Schwein wurde am Montag an einen hiesigen Fleischermeister verkauft, der Erlös flieht dem Hilfswerk „Mutter und Kind" zu. Am gleichen Tage wurden 2 neue kleine Patenschweine eingesteckt. Möge jede Hausfrau dazu beitragen, daß auch diese in einigen Monaten der Volksernährung zugesührt und so Devisen ge spart werden können. Dippoldiswalde. Auf der rechten Seite der Talsperre, etwa gegenüber der Mündung des Tännichlgrundes, wurde heute vormittag die Leiche eines Ertrunkenen aus der Sperre . geborgen. Da bei der Leiche Papiere nicht vorgefunden wurden, konnten die Personalien noch nicht feslgestellt wer den. Die Leiche wurde in die hiesige Friedhofshalle gebracht. Es betrifft einen Mann in den 40er Jahren, etwa 1,80 Me ter groß. Der vermißte Kolewe aus Dresden ist es nicht. Die Leiche hat auch länger (etwa 14 Tage) im Wasser ge legen, da der Selbstmörder seine Taschen mit Steifen be schwert hatte. Dippoldiswalde. Seit Heuke morgen wird der Berkehr von und nach Zinnwald wegen der Straßenbauten in der Kurve am Friedhof durch die Nikolaistraße umgeleitet. Die Umleitung darf nur mit 10 Kilometer Geschwindigkeit be fahren werden. Dippoldiswalde, Im September v. I. fuhr der am 4. 4. 1908 in Hirschsprung geborene Mechaniker und Mietwagenbesiher Waller B. auS Hirschsprung in seinem Mietwagen nachts drei Personen von Altenberg nach Bärenfels. Auf der kurvenreichen Straße durch Schellerhau verlor B. unweit des Oberen Gasthofes plötzlich die Gewalt über seinen Wagen. Dieser streifte mit dem I Berlin steht im Mittelpunkt des Weltintereffes. Alle deutschen und italienischen Sender übertragen die Kund- ! gebung, und zahlreiche ausländische Sender übermitteln sie in alle Teile der Erde, so daß weit mehr als 100 Mil- ! lionen Menschen unmittelbare Zeugen dieses gewaltigen Ereignisses werden. Ein wolkenloser, sommerwarmer, fast südlicher Tag ist zur Neige gegangen. Langsam bricht die Dunkelheit herein. Auf der Terrasse vor dem Glockenturm mit der z Front zum Maifeld marschieren 2500 Fahnen der SA. auf und nehmen in breiter Front Aufstellung. Die Span- , nung, die über den Hunderttausenden jetzt schon seit Stunden liegt, hat ihren Höhepunkt erreicht. TriumMahrt rum Maifeld Punkt 18 Uhr begibt sich der Führer nach dem Hause des Reichspräsidenten, um den Duce abzuholen, der zur Rechten des Führers im Wagen Platz nimmt. Von bei spiellosen Ovationen begleitet, fahren nun die Führer der beiden Weltmächte, nach allen Seilen hin grüßend, über die festliche Straße des Triumphes hin zum Maifeld. Mehrere Dutzend Glieder tief säumt zur Linken und Rechten das werktätige Berlin die Straßen. Donnernd pflanzt sich die Woge der Begeisterung fort. Niemand, der diese Fahrt des Triumphes miterlebte, wird sie je vergessen können. Feierlich mahnend hallt der eherne Klang der Olym- Pia-Glocke, die vor einem Jahr die Jugend der Welt zum friedlichen Wettstreit rief, über die Riesenanlagen des Reichssportfeldes. Ergriffen lauschen die Millionen Volksgenossen, die viele Stunden auf diese historische Stunde gewartet haben. Als die Glocke verstummt, er schallen donnernde Jubelrufe. Der Führer fährt mit seinem hohen Gast von der Heerstraße kommend durch die Glockenturmstraße auf das Maifeld. Das Ehrenbataikon der Letbstandarte tritt ins Gewehr. Der Präsentiermarsch leitet über zu den italienischen Hymnen, und als dann Adolf Hitler und Benito Mussolini die Tribüne betreten, schmettern Helle Fanfaren in den Jubelruf der Millionen. Und nun beginnt die Stunde, auf die die ganze Welt mit fieberhafter Spannung gewartet hat, als der Gauleiter und Eroberer von Berlin, Reichsminister Dr. Goebbels, > hinteren Teil einen Skraßenbaum und wurde zertrümmert. Sämt- I liche Insassen, außer B., wurden verletzt, das 16 jährige Lehr- I Mädchen Gerda R. erlag nach Ueberführung in das Diakonissen haus Dresden ihren schweren Berletzungen. In der Hauptver handlung vor dem Schöffengericht Dippoldiswalde, die vorige Woche in Schellerhau mit Verbindung einer Besichtigung der Un- sallstelle siattfand, ergab die Beweiserhebung, daß B. vor dem Antritt Ler Fahrt, wenn auch wenig, so doch Alkohol zu sich ge nommen hall«, und daß er nach den Aüssagen der Zeugen, die ihm noch zum Langsamerfahren angehalten hatten, zu schnell ge fahren war. B. wurde wegen berufsfahrlässiger Tötung und in zwei Fällen wegen berufsfahrlässiger Körperverletzung zu 5 Mo naten Gefängnis verurteilt. , Dippoldiswalde. Bäckerinnungsobermeister Karl Kröh nert, hier, mußte dieses Amt aus Gesundheitsrücksichten niederlegen. An seine Stelle wurde Bäckermeister Georg Lehmann in Glashütte zum Obermeister der Bäckerinnung des amtshauplmannschaftlichen Bezirks Dippoldiswalde von feiten der Handwerkskammer Dresden berufen. L. war be reits in den Jahren von 1930 bis 1934 Obermeister der ehe maligen Bäcker-(Zwangs-)Znnung Glashütte. Durch Zu sammenschluß dieser Zwangsinnungen wurde diese seinerzeit aufgelöst und die Bezirksinnung mit dem Sih Dippoldis walde errichtet. — Die Nachrichtenstelle der Reichspostdireklion Dresden teilt mit: Die Kraftpost Cyemnitz—Mulda—Frauenstein—Rehefeld— Allenberg (Erzaeb.) verkehrt in diesem Jahre letztmalig am Sonn tag. den 3. Oktober. Die durch die Kraslpost Dippoldiswalde— Bccrwaldc—Frauenstein—Hermsdorf hergeslcliken Verbindungen bleiben bestehen. Neu eingerichtet wird an Sonntagen eine Ber bindung 16,30 Uhr ab Dippoldiswalde, 17,27 Uhr ab Frauenstein, I 17,55 Uhr an Hermsdorf (Zollhaus), 18,00 Uhr ab Hermsdorf (Zollhaus), 18,30 Uhr ab Frauenstein, 19,12 Uhr an Dippoldis walde. Der Wagen vermittelt den Anschluß an den Zug 18,37 Uhr ab Frauenstein nach Klingenberg. — Die Technische Noth Ilse beschließt am 30. 9. ihr 18. Täkigkeitsiahr. Eine Reihe innerer Ausbaumaßnahmen und zahlreiche Einsätze standen im Vordergrund der Arbeit. So wur den Nolhelfertrupps an 482 verschiedenen Stellen vorzugsweise zur Beseitigung von Wasser-, Schnee-, Sturm- und Feuerschäden (Waldbränden usw.), ferner bei zahlreichen Berkehrsunfällen — Im Interesse der Allgemeinheit eingesetzt. In größerem Umfange wirkten sie mit bei den Oktober-Sturmfluten 1936 in Norddeutsch- ! die Vötterkundgebung eröffnet und dem Führer des! neuen Italien und dem Schöpfer des neuen Deutsch-! - land seinen Gruß entbietet. ! Reichsminister Dr. Goebbels k empfing als Gauleiter von Berlin den Führer und seines ! hohen Gast am Glockenturmeingang zum Maifeld und c» ; öffnete die Millionenkundgebung mit folgender IlnsprachLl „Duce des faschistischen Italien! Mein Fühter!' „Ich melde: Auf dem Maifeld in Berlin, im Olympias i Stadion und den Vorplätzen des Reichssportfeldes eins I Million Menschen, dazu auf den AnsahrtSfiraßen von de« Wilhelmstraße bis zum Reichssportfeld zwei Millionen^ j insgesamt also drei Millonen Menschen zur historischer« ! Massenkundgebung der nationalsozialistischen Bewegung ! versammelt. In festlicher Stunde ist die Bevölkerung der ' Hauptstadt des Dritten Reichs aufmarschiert, Berlin und- - darüber hinaus das ganze deutsche Bott sind von tiefster i Freude erfüllt. Bewegten Herzens werden in Deutschland und in Italien mehr als 100 Millionen an den Lau» sprechern versammelt sitzen, um durch die Aetherwellen mit diesem einzigartigen Ereignis verbunden zu sein. Ich bin glücklich und stolz, den Dolmetsch der Gefühls machen zu dürfen, die uns in dieser Stunde alle bewegen- ; Ich habe die hohe Ehre, den Duce Italiens auf den» j Boden der Reichshauptstadt vor dem deutschen Volke auH ! das herzlichste willkommen zu heißen. Ich darf Ihnen im , Namen der ungezählten Millionen Deutschen, die jetzt mit . uns verbunden sind, freudigen und begeisterten Dank - sagen für Ihren Besuch. Ich darf Ihnen versichern, daß ! Ihr geschichtliches Leben und Wirken tm deutschen Volke . tiefste Bewunderung ausgelöst hat. (Begeisterte Heilrufe.» Sie sind in eine festliche Stadt gekommen. Sie Hai sich ! Ihnen zu Ehren bekränzt und geschmückt. Aber was be deutet das angesichts der hochgestimmten und jubele , erfüllten Herzen, die Ihnen aus ganz Deutschland millio- i nenfach entgegenschlagen? (Donnernde Heilrufe.) § In Ihnen begrüßt die Stadt Berlin, begrüßt ganz > Deutschland den großen Duce seines Volkes und seiner ' Nation, den Freund Deutschlands, den mutigen und ziel- bewußten Staatsmann, den überraaenden Gestalter eines land, bei den Mai-Unwetterkatastrophen in Mitteldeutschland undl , bei der Bekämpfung des allgemeinen Hochwassers im Januar-, f Februar ds. Is. Ferner wurden sie zur Unterstützung der Feuer- löschpolizei bei mehreren Grohbränden deS Jahres tätig. In Hun- I derten von Fällen führten fachliche Kräfte technisch« Hilfsarbeikenl f aller Art für öffentliche Berwaltungen, für die Partei, ihre Glie- . derungen und andere Stellen auS. Im Winterhilfswerk 1936/37! erzielte die Technische Nothilfe die Anerkennung der maßgeben- I den- Stellen wieder für die beträchtlichen freiwilligen Leistunaent . der Nothelferschaft. In 11 Landesgruppen von 15 waren 28 000 Nothelfer, einzelne darunter sogar mit überragenden Leistungen^ , im Hilfs-werk tätig. i Selfersdorf. Gestern kam gegen Mittag ein Tharandt«« , Reifeverlreter in einem sehr schnellen Tempo mit einem kleinen! Opelwagen von Borlas her gefahren. An der Kurve beim Dr«ß- lerschen Grundstück, wo auch Wege sich kreuzen, hatte der Fah rer anscheinend den Magen nicht mehr voll in der Hand, er bog links zu kurz «in und fuhr an «in«n 20 Zentimeter starken Kirsch baum an. Dabei zerbrach die linke Boroerfeder, die Kühlerhaube, wurde eingedrückt, der Kühler lief aus. Der Fahrer wurde durch den Anprall an das Lenkrad gedrückt, welches zerbrach. Zwei kleine Kinder wären beinahe mit betroffen worden. Sie waren! gerade am Wagen vorüber gegangen, als der Unfall geschah. De« Magen mußte abgeschleppt werden. i öss - für Donnerstag: Abflauende nördliche Winde. Nach Frühnebel heiter und trocken. Langsame Erwärmung. Nachts Tempera turen im Flachlande bis um 5 Grad absinkend. Wetterlage: Die Negenstörung, die am Dienstag abend Mitteldeutschland durchquerte und nur geringen Nie derschlag brachte, ist am Mittwoch vormittag bereits im Meichselgeblet. Auf ihrer Rückseite strömt kühlere Meeres luft nach, wobei es zu einzeln-» Schauern kommt. Bei kräf tigem Druckanstieg über Mikkel- und Westeuropa und bei raschem Absinken der Luftmassen stellt sich aber wiedey freundliches Herbstwelter ein. .