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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. ß Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. s :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: l Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ° :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des Stadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 18 t Freitag, am 6. August 1937 103. Jahrgang Nus Ke« Heimat und dem Sachsemanö Dippoldiswalde. Allezeit einsahbereit ist die SA. Jetzt hat sie sich für die kommende Woche zur Verfügung gestellt in „Kampf dem Verderb". In allen Orten des Kreises, wo Stürme des Sturmbanns 11/178 liegen, wurde diese Sammelwoche gestern durch Propagandamärsche eingeleilek. Hier stellte der Sturm um 20 Uhr vor der Sturmbann-Geschäftsstelle und zog durch die Straßen der Stadt. Auf dem Marktplätze richtete am Schluß des Marsches Sturmbannführer Hauswald einige Worte an die SA-Männer und an die — allerdings nur recht spärlich anwe sende — Einwohnerschaft der Stadt. Er führte dabei aus, daß auch in der heutigen Zeit der SA-Mann keine Ruhe kennt, son dern immer da ist, wenn sein Einsatz verlangt wird, und daß er dann stets in vorderster Front kämpft. Wenn dieser Einsatz setzt „Kampf dem Verderb" gilt, so sei SA stolz, an der großen Auf gabe des Vierjahresplanes mithelfen zu können. Riesensummen, die sonst jährlich dem Volksvermögen verloren gingen, gelte es der Wiederverwertung WMführen und auch dadurch Deutschland freizumachen vom Auslande. Mit voller Kraft setze die SA sich ein, daß Deutschland in der Rohstoffversorgung vorwärts komme, und was sie anfaste, führe sie richtig und ordentlich durch. Wenn die SA jetzt zu den Volksgenossen komme und sammele, so sei auch das «in Teil ihres ewigen Trommelns und der Volksgenosse solle die volkswirtschaftliche Bedeutung des jetzigen großen Vor habens erkennen. Dem einzelnen könne es nur dann gut gehen, wenn es dem ganzen Volke gut geht, das bedingt aber auch Mit arbeit eines jeden an den Aufgaben, die Ministerpräsident Göring im Vierjahresplan stellt. Menn die SA nun sammeln gehe, solle ie jeder Volksgenosse unterstützen. Sie werde ganze Arbeit tei len, werde auch gern ganze Böden entrümpeln, wenn es ver- angt wird. Ihr Lohn sei der Gedanke, mit ihren Kräften für Deutschlands Macht und Größe gearbeitet zu haben. Di« An sprache schloß mit dem Sieg-Heil auf den Führer. Eingeleitet wurde die Ansprache durch einen Marsch auf Signallrompeten, geschlossen durch Musik des Spielmannszuges. Dippoldiswalde. 3m Schloßgarten, in den Gärten an der H't'er-Straße und auf der Aue, aber auch entgegengesetzt auf dem Plan, im Wettmstift und in anderen Baumanlagen treiben eine große Zahl Eichhörnchen ihr munteres Spiel, richten dabei aber viel Schaden an, so daß jetzt doch ernstlich gegen diese Plage eingeschritten werden mußte. Bis jetzt sind, soweit sestgestellt werden konnte, 17 Stück vernichtet worden, ohne daß man von einer Abnahme der Plage sprechen kann. — Unfälle an schienengleichen Wegübergängen. 3m 2. Vierteljahr 1937 sind im Bezirk der Reichsbahndirektion Dresden in 10 Fällen Slrahenfahrzeuge gegen geschlossene Schranken gefahren, und zwar 3 Personenkraftwagen, 4 Krafträder und 3 Last- und Lieferkraftwagen. 3n 2 Fällen wurden Personen verletzt, einmal der Schrankenwärter, ein andermal ein Kraftradfahrer und der zugehörige Beifahrer. 3m gleichen Zeitraum befuhren Megübergänge mit selbst- täligerWarnlichlanlage trotz des roten Blinklichtes 3 Kraft fahrzeuge, und zwar 2 Personenwagen und 1 Lieferwagen. 3n einem Falle wurde der Kraftwagenfahrer getötet. 3n allen vorgenannten Fällen wurden die Kraftfahrzeuge mehr oder weniger schwer beschädigt. Es muß hervorgehoben werden, daß sämtliche in Frage kommenden Wegühergänge ' mit Warnkreuzen und Kraftfahrzeug-Marntafeln ausge- j rüstet sind. Die viel zahlreicheren Fälle, die sich als bloße ' polizeiliche Ueberlretungen darstellen, beispielsweise wenn ein Kraftfahrzeug trotz des roten Blinklichtes den Ueber- gang noch kurz vor dem Zuge befahren hat, ohne daß ein Zusammenstoß eingetreten wäre, sind hier nicht mit aufge führt. Allen Fahrzeuglenkern, insbesondere den Kraft fahrern, diene die Zusammenstellung als eindringliche Mah nung, die Warnzeichen vor Eisenbahnübergängen zu beach ten. Sie bewahren damit sich selbst, Leben und Gesundheit der mitfahrenden und sonstigen beteiligten Personen und ihre Fahrzeuge vor Schaden, vermeiden auch die meist recht empfindliche Bestrafung. St Beerwalde. Gestern gegen 18,45 Uhr kam es hier zu einem Kraftfahrzeug-Unfall. Ein aus Ruppendorf kommender Kraftradfahrer fuhr an einen Personenkraftwagen an, der aus einem Prioatwege herauskam. Hierbei stürzte der Kraftrad- fahler vom Fahrzeug und erlitt Verletzungen an der rechten Hand und an der linken Kopfseite. Erste Hilfe leistete ein < Höckendorfer Arzt. An beiden Fahrzeugen entstand geringer Sachschaden. Die Schuldfrage wird noch geklärt. s Höckendorf. Bürgermeister Ortsgruppenleiter Rudolf Kirch ner ist vor dem Amtsgericht Dippoldiswalde als Friedensrichter und Orlsrichler in Pflicht genommen worden. Höckendorf. Im StandesamtSbezirk Höckendorf wurden im Lause des vergangenen Monats beurkundet: 3 Geburten: 1 Sohn des Werkzeugschlossers HallaS aus Höckendorf, je 1 Tochter des Fabrikarbeiters Ullmann aus Höckendorf und des Eisenbahn- arbeUers Schmidt aus Borlas. 4 Slerbefälle: Robert Oskar Zehne, Rentenempfänger, 75 Jahre alt, Christiane Wilhelmine verw. Menzer geb. Uhlig, Ruhegehaltsempsängerin, 82 Jahre alt, beide aus Höckendorf; Ernst Eduard Etölzig, Rentenempfänger Lin bemerkenswertes Eingeständnis Frankreich lernt die endlose Preisschraube kennen Tier yaupmus,a)uv der sranzoniwen ^GT.-Gewerk- schaft hat nach längeren Verhandlungen eine Entschließung angenommen, die einen Teil der Forderungen dieser Ge werkschaft in eine neue dringlichere Form gießt. Die Entschließung wird der Volksfrontregierung als politische Willenskundgebung der CGT.-Gewerkschaft mit der For derung nach Durchführung unterbreitet werden. In der voraufgegangenen Aussprache erklärte Iouhaux, man müsse jetzt den Mut haben, eine Anzahl „grnndsätzlicher Reformen" vorzunehmen. Die Gewerkschaft verlange die „Befreiung der Demokratie von dem Druck der Finanz- und Industriemächte". Man dürfe den Banken nicht mehr das Kreditmonopol überlassen. In der Entschließung wird erklärt, die Gewerkschaft könne nicht gleichgültig zuschen, wie das bisher auf sozia lem Gebiet Erreichte bedroht werde. Sie verlange Ach- lung der Kollcktivarbcitsverträgc, des Gcwerkschafts- rechtes, der Stellung der Betriebsräte, des Arbeitsrcchtes and der Sozialgesetzgebung. Im Rahmen der Kollektiv- »rbeitsverträge seien aber Lohnbcrichtigungen erforder lich; denn das Ansteigen der Lebenshaltungskosten habe zu einem sehr großen Teil bereits die vorgenommenen Lohnerhöhungen wettgemacht. Diese Feststellung ist un- zemetn interessant, ist sie doch ein nacktes Eingeständnis icr Fruchtlosigkeit der Volksfrontexperiniente. Bei der Forderung nach Achtung des Gewerkschafts- cchtes, so heißt es in der Entschließung weiter, denke die iGT.-Gewerkschaft mehr an die Wahrung der Ausübung: ieses Rechtes, denn der Grundsatz werde heute nicht mehr estritten. Bei dem Abschnitt betreffend die Achtung des lrbeitsrechtes fordert die Entschließung die Abschaffung ller privaten Stellungsvermittlungsbüros, wobei der Lunsch Pate steht, den gewerkschaftlichen Stellenvermitt-. ungen Monopolcharakter zu verleihen und auf diesem: Vege den Einfluß der Gewerkschaft zu steigernd Der SchlußabsHnitt enthält die Forderung nicht nur auf Ach- ing der bestehenden Sozialgesetzgebung, sondern deren msdehnung auf alle Berufe. Im Zuge der allgemeinen Erhöhung der Transport- nd Fahrpreise werden auch die Autodroschken in Paris b 9. Hugust ihre Tarife um 25 v. H. heraufsetzen. Mitten l den Erntearbeiten ist in einem Bezirk Nordfrankreichs m Landarbeiterstreik ausgebrochen. Die Streikenden for- ern die sofortige Unterzeichnung eines Einheitsrahmen-- ertrages. auS Borlas, 76 Jahr« alt; Maria Auguste verw. Kummer verw. gew. Klöber geb. Normann, Rentenempfängerin aus Höckendorf, 75 Jahre alt. Aufgeboten wurden: der Arbeiter Otto Paul Göbel mit Ler Fabrikarbeiterin Ida Gertrud Oberländer, beide aus Höckendorf. Auswärts heirateten: der Kraftwagenführer Max Erich Fleischer aus Höckendorf mit der Fabrikarbeiterin Hilma Dora Wolf aus Ruppendorf. Bärenstein. Die Schulgemeinde Bärenstein erlitt einen schwe ren Verlust. Der Volksschullehrer Fritz Heilfurth verschied in Coswig nach längerem schwerem Leiden. Durch sein unermüd liches Wirken als Lehrer und als Vorsitzender des Erzg«biras- zweigvereins erwarb er sich die Achtung der ganzen Gemeinde. Er kam in das Gebirge, um Heilunazu suchen von einem Leiden, das er sich als deutscher Lehrer in Mexiko und Guatemala zuge zogen halte. Dresden. Dieser Tage waren einem blinden Klavier stimmer in Dresden-Wachwitz 100 RM. entwendet worden. Die Kriminalpolizei ermittelte einen 23 jährigen Mann als den Täter. Ein Teil des Geldes konnte herbeigeschasft werden. Dresden. Bergsteiger abgestürzt. Bergstei ger fanden am Emporturm bei Eiland i. B. den 16 Jahre alten Heinz Meißner aus Dresden mit schweren Ver- letznngen auf, die er sich beim Absturz von dem Felsen zugezogen hatte. Der Verunglückte wurde nach Königstein ins Krankenhaus gebracht, wo er starb. > Bautzen. Straßen räuber zu Zuchthaus verurteilt. Die Große Strafkammer des Landgerichts verurteilte den 21 Jahre alten Ernst Walter Georg Petrick gus Bautzen wegen Nückfalldiebstahls und versuchten Straßenraubs zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. Er überfiel im Juni d. I. eine 28jährige Radfahrerin auf der Straße Bautzen- Weißenberg und versetzte ihr mit einem Beilstiel drei Schläge über den Kopf. Die Uebersallene trug kein Geld bei sich und konnte auf ihrem Rad flüchten; der schweren Verletzungen wegen mußte sie drei Wochen lang ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen. Leipzig. Wechsel bei der Schutzpolizei. Mit Wirkung vom 1. Angust ist der Oberstleutnant der Schutzpolizei Bier vom Polizeipräsidium Berlin als Ver treter des Kommandeurs der Schutzpolizei zur Polizei- Lerwaltung Leipzig versetzt worden. Der Kommandeur >er Schutzpolizei Leipzig, Polizeioberst Schreyer, wird »ach Kassel als Inspekteur der Ordnuugspolizei für die Brovinz Hessen-Nassau versetzt. Frohburg. Dem Gedächtnis eines Kämp - lers. Vor fünf Jahren wurde der Gefolgsmann Adolf Pitlers Johannes Reifegerste aus Streitwald beim Wahl- ttenst von roten Untermenschen niedcrgestochen und so Ichwer verletzt, daß er bald daraus starb. Zum Gedächtnis Ueses Blutzeugen der Bewegung legte die Ortsgruppe 1er NSDAP, einen Kranz an seinem Gedenkstein nieder. !lm Abend gedachten die Gliederungen der Bewegung in Üner eindrucksvollen Feierstunde des loten Kameraden luv Känlpsers. Pirna. 3n 1700 Arbeitsstunden haben sich die Männer des Picniersturmes 177 eine allen Anforderungen ent sprechende neuzeitliche Sporlkampfstätte am Lindigt ge schaffen. Standartenführer Siegel von der SA-Gruppe Sachsen übergab die Kampfbahn mit einer Ansprache ihrer Bestimmung. . . _. n Roßwein. Die alten 133er treffen sich. Die Kameraden vom ehemaligen Landwehr-Jnsanterie-Regi- ment 133 halten ihren Regimentsappell am Sonntag, 5. September, hier ab. An dem Appell nimmt auch der ehemalige Regimentskommandeur, Generalmajor Bock von Wülfingen, teil. Chemnitz. Ein Volksschädling. Das Schöf fengericht verurteilte den 30 Jahre alten Kurt Willi Meischner wegen einfachen und schweren Rücksalldieb- stahls und einer Amtsunterschlagung zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Kirchberg. Grobfeuer im Wollager. In der Wollhandlnng Kramer brach, wahrscheinlich durch Selbst entzündung, ein Feuer aus, das bald den ganzen Dachstuhl des etwa hundert Meter langen Gebäudes ergriff. Die Flammen sanden in den mit Wolle und Wollabfällcn gefüllten Näunien reiche Nahrung und verbreiteten sich über das ganze Gebäude. Den Bemühungen der Feuer wehren von Kirchborg und Umgebung und der Beruss- seuerwehr aus Zwickau gelang es, die angrenzenden Lagergebäude vor den Flammen zu bewahren. Ein besonderes Verdienst um die Sicherstellung der Rohstoff vorräte erwarb sich die Kirchberger Abteilung des Neichs- arbeitsdienstes. Mehrere Feuerwehrmänner wurden ver letzt; einer mußte dem Krankenhaus zugesührt werden, Zwickau. Durch eigene Schuld getötet. Auf der Strecke nach Falkenstein wurde zwischen den Bahn höfen Voigtsgrün und Lengenfeld der Einwohner Burk hardt aus Ebersbrunn von einer Lokomotive tödlich über fahren. Burkhardt hatte die geschlossene Bahnschranke umgangen. Plauen i. V. Vier Stauweiher werden er richtet. Nach einer Bekanntmachung des Straßen- und Wafferbauamtes Plauen sollen die Bauarbeiten für die Errichtung von vier Stauweihern im Staatsforstrevier Erlbach vergeben werden. Weiter sollen die Bauarbeiten für den Ausbau und die Verlegung der Landstraße zwei ter Ordnung Bad Elster—Sohl in Bad Elster, Ortsteil Reuth, vergeben werden. Wettervorherlage öes Neichswetter-ienstes AuSgabeorl DreSbeu für Sonnabend: Schwacher, zwischen Nord und Ost wechselnder Wind. Heiter bis wolkig. Vereinzelt noch gewittrige Schauer. Sehr warm. Wetterlage: lieber fast ganz Europa hat sich ein ausgedehntes Hochdruckgebiet entwickelt, dessen Schwer punkt über dem mittleren und nördlichen Rußland liegt. Dagegen haben sich an der Nordküsle des Schwarzen Mee res noch Tiefdruckreste erhalten, welche ihren Einfluß zeit weise bis nach Schlesien ausdehnen werden. Sie werden je- doch nicht in der Lage sein, die Wettergestaltung Mittel deutschlands nennenswert zu stören, ebensowenig wie eine über England erkennbare Regenfront, die in Auflösung be griffen ist. lieber Mitteldeutschland wird daher die gegen wärtige Wetterlage weiter bestehen bleiben.