Volltext Seite (XML)
Netteste Zeitung des Bezirks 103. Jahrgang Sonnabend, am 24. April 1937 Nr. SS 3 es einmal! 4 t Ler lut v « 3-ß-, "L Fernsprecher: Ami DIppolLismalde Nr. 4VS Postscheckkonto Dresöen 125 48 :: mit einem Lastauto zusammen und kam unter den Wagen zu liegen. Den, unvorsichtigen Kinde wurde das linke Bein aufgerissen. Außerdem trug es Kopfverletzungen davon. Annaberg Nachts wurde die Feuerwehr nach einer Woh nung auf der Bambergstraße gerufen, wo durch ein noch unter Strom stehendes Bügeleisen ein Stubenbrand entstanden war. Das Feuer vernichtete den größten Teil der Jnnenein- eiarichtung. Klingenthal. Am Bahnübergang an der Sladtgrenze, an dem die Relchsstraße Plauen-7-Kltngenthal die Bahn linie nach Herlasgrün kreuzt, ereignete sich am Freilag mit tag ein schweres Berkehrsunglück. Der aus Klingenthal kommende Lieferwagen einer Dresdner Sühwarenfirma fuhr in den Personenzug, der um 12,15 Uhr in Klingenthal eintrifft. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive er faßt, etwa 30 Meter mikgeschleist und dann zwischen einem Prellbock und dem Gepäckwagen des Zuges festgequetscht. Dabei wurde er völlig zerstört. Der 58 Jahre alte Fahrer namens Knetsch aus Dresden war auf der Stelle tot. Er befand sich allein im Wagen. Der Gepäckwagen des Zuges entgleiste und wurde beschädigt. Der Bahnübergang ist un beschrankt, aber mit einer Warnlichtanlage versehen, die der Fahrer anscheinend nicht beachtet hatte. Glauchau. Das neue Verwaltungsgebäude der Ueberland- werk Glauchau AG, zu dem am Geburtstag des Führers vor einem Jahre der erste Spatenstich ausgeführt worden war, wurde in feierlicher Weise seiner Bestimmung übergeben. Dieses wirkungsvolle Bauwerk, das unmittelbar am Bahnhof gelegen ist, stellt ein neues Wahrzeichen Glauchaus dar. Löbau. 3n Koltmarsdors warf eine Katze vier Junge» die mit den Hinterteilen zusammengewachsen waren. Der Be sitzer der Katze merkte dies erst nach vier Tagen, da eines der Tiere tot im Körbchen lag. Die übrigen drei mußten getötet, werden. Ter Direktor des „Giornalc d'Italia" erklärt in einem Leitaussatz zu den Unterredungen zwischen Mussolini und Schuschnigg u. a.: Italien wünsche, das; die Beziehungen zwischen Ber lin nnd Wien sich auf breiter und ücrtraucnsvoltcr Grund lage entwickeln und sich dadurch dein Geist und Ziel der römischen Protokolle und der Achse Nom—Berlin har monisch cingliedcrn. Man könne aunehmeu, das; man sich durch die Mitwirkung Italiens ans dem Weg einer offe nen Verständigung befinde. Die Nationalsozialisten würde» demnächst aufge- sordcrt werden, in Oesterreich die Verantwortung mit der Vaterländischen Front zu teilen, was den ersten Schritt für eine direkte Teilnahme an der österreichischen Negierung darstcllen würde, Der Direktor des halbamtlichen „Giornale d'Jtalia" glaubt, daß die Ernennung eines nationalsozialistischen „Referenten" für Vie Vaterländische Front nahe bevor stehe, der mit Bundeskanzler Schuschnigg und Staats sekretär Zernatto über sämtliche Fragen der beiden natio nalen Bewegungen verhandeln werde. Große Bedeutung komme auch, so legt der Direktor des „Giornale d'Italia" dar, den Besprechungen über die Beziehungen zu den übrigen Nachbarländern zu. Oester reich werde von Jugoslawien weder durch politische noch durch wirtschaftliche Interessengegensätze getrennt mit Ausnahme der von Jugoslawien stets hinsichtlich der Habsburger-Frage gemachten Vorbehalte. Da nun eine Restanrationsfrage bekanntlich nicht aktuell sei, so sei der gegenwärtige Augenblick für engere Be ziehungen zwischen Wien und Belgrad recht günstig. Zwischen Oesterreich und Rumänien seien lediglich ge wisse Streitigkeiten wirtschaftlicher Natur vorhanden, die weder ernster Natur noch unüberwindlich erscheinen. Da gegen seien die Fragen, die Oesterreich von der Vies«« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker Amlshauplmannfchaft, de« Sladtratr und Le« Finanzamt« Dippoldiswalde Nus» -er Äeimut ««- -em Sachsenmu- An die, die es angeht Der Bauer Jakob, dem es oft an Arbeitskräften mangelt und Wettervorherfass des Reichswetterötenstes Ausgabeort Dresden für Sonntag: ' Frischer nordwestlicher Wind. Meist wolkig. Regen« - oder Graupelschauer. Kühl. 2Z.Z 8 Z. «'S T3 s TZ Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter brett« Milllmeterzeile 8 Rofa.; im Lertteil die V3 Millimeter drecke Milllmeterzeile 18 Rpfg. :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: „Keine neuen poMWeu Ziele" Anläßlich der Zusammenkunft Mussolinis. mit dem österreichischen Bundeskanzler veröffentlicht die römische „Tribuna" eine Unterredung mit Schuschnigg, in dem dieser erneut die Gemeinsamkeit der Interessen Italiens und Oesterreichs hervorhebt und darauf hinweist, diese Interessen stimmten mit der friedlichen Entwicklung der europäischen Politik überein. Die Wirksamkeit der römi- Tschechoslowakei trennen, grundsätzlich politischer' Natur. Diese Gegensätze lägen in der streng anti deutschen Einstellung der tschechoslowakischen Politik, die durch den Pakt Mit Sowjetrußland erneut bekräftigt wor-! den sei und die darauf hinztele, Oesterreich in ein neues! Bündnissystem zu verstricken, das nach nnd nach die, Kleine Entente ersetzen solle. Der Direktor des halbamtlichen Blattes wendet sich ganz entschieden gegen die in gewissen ausländischen! Kreisen vertretene Ansicht, wonach das Abkommen vomi l1. Juli 1936 das Ende der italienischen „Vorherrschaft"^ in Oesterreich bedeutet habe. Diese Behauptungen seien, falsch, denn Italien habe nie eine Vormachtstellung iw Oesterreich gesucht. Seine Politik sei vielmehr darauf ge-! richtet gewesen, die Eigenart und Unabhängigkeit Oester-i reichs zu schützen und ihm hierzu die nötige politische und! wirtschaftliche Unterstützung zukommen zu lassen. Die! Unterredungen in Venedig, schließt das halbamtliche Blatt, hätten nochmals eindeutig bestätigt, daß sich an den ita lienisch-österreichischen Beziehungen nichts geändert habe,, daß aber gewisse Möglichkeiten, ja sogar Notwendigkeiten neuer Entwicklungen und harmonischer Anpassungen be ständen. Die römischen Protokolle müssen mehr und mehr mit dem deutsch-österreichischen Abkommen vom 11. Juli 1936 und mit der Achse Nom—B-rlin in harmonischen- Einklang gebracht werden. 2-^' Neue Entwicklung in Oesterreich? Italiens Wünsche zum Verhältnis Berlin-Wien N« Dippoldiswalde. Das erste FrühlingSgemitter stellte sich gestern nachmittag ein, wenigstens das mit Blitz und Donner. Tiefdunkle Wolken hasten schon die Tage vorher öfters am Himmel gestanden, aber die elektrischen Entladungen blieben aus. Gestern nachmittag blitzte es nun mit einem Male recht unvermutet und Donner wie starker Regen folg ten. Die Temperatur ist darnach, und besonders in letzter Nacht stark gesunken. Heule früh stand die Quecksilbersäule nur noch auf plus 2 Grad. Der Negen brachte im Laufe des Vormittags wiederholt auch 'lebhaftes Schneegeestöder. Nun, wir haben eben April und wollen hoffen, daß der nun bald folgende Mai sich auch wirklich als Wonnemonat zeigt. Dippoldiswalde. „ A r - N i" - L ich t s p i e l e. Ein ele ganter Gesellschafkssilm mit ei^er ungemein fesselnden Hand lung, die reich ist an schweren Konflikten des Herzens, ist der Film „Ball im Metropol". Ueberaus reich ist der Film an ersten Darstellern, die glück- und leiderfüllke Schicksale wunderbar zu gestalten wissen. Ganz meisterhaft ist die Darstellung von Heinrich Georges als Onkel Rudolf von Waltzien, würdiger Vertreter „seiner Klasse", aber dennoch ein ganzer Kerl mit reicher Lebenserfahrung, der offen, manchmal zu offen spricht, trotz allem für jeden das Beste will. — 5m Beiprogramm läuft der Film „Vom Fohlen zum Derbysieger". Hier sehen wir die Aufzucht und Schulung des hochwertigsten Pferdemalerials in deutschen Gestüten, der jederzeit die größte Beachtung ge schenkt wurde. — Ob man will oder nicht, man muß den noch lachen beim Kurztonfilm „Die letzte Gelegen heit" . . . — Von der Ilfa-Tonwoche seien besonders zwei große sportliche Veranstaltungen herausgegriffen: Die Er öffnung des Pferderennens in Karlshorst und das große englische Wetlrudern Oxford—Cambridge, bei dem nach 14 Zähren diesmal Oxford unterlag. - Dippoldiswalde. In einer Vorslandssihung des Ge meindediakonievereins am gestrigen Freitag gab Sup. Fügner als Vorsitzender einen Jahres- und gleichzeitig Kassen bericht auf das Geschäftsjahr 1936, das sich mit dem Kalenderjahr deckt. 1936 ist das erste, in dem, wenn auch nicht voll, wieder eine Diakonisse den Dienst Ler Gemeindeschwester versieht: denn Ostern 38 wurde Schwester Karoline in ihr nicht leichtes Amt ein gewiesen, und sie hat sich gut eingerichtet. Sie wir- viel begehrt und gern nnd freudig kommt sie und hilft, und Las nicht nur in Ler Stadt, sondern auch in Len eingeofarrten Dörfern. Kein Weg ist ihr zu weit. Auch Lie Gemeinde yak viel Verständnis für ihre Arbeit, die immer weiter äusgebaut worden ist. Mit Ler Anstel lung Ler Schwester haben sich auch mancherlei Anschaffungen nö lig gemacht, -ie größere Beträge erforderten; man kgnn aber letzt behaupten, Laß an Inventar La ist, was gebraucht wird; vieles in. mehreren Stücken. Als Hilfe steht Ler Schwester Karoline Frl. Hofmann zur Seite. Die Kassenverhältnisse waren zu Beginn wie' am Ende Les Geschäftsjahres gut. Wesentlich mit dazu beigekra-' gen haben neben dem Beitrag Ler Kirchenhauptkass« Beihilfen -cs Landesvereins für Innere Mission und des LanLeskirchen- amtes. Auch sonst sind mancherlei Hilfen gekommen. Die Kasse ist vom Vorsitzenden sowohl als auch von Oberinspektor Schu mann geprüft und für richtig befunden worden. Letzterer bean tragte in seinem schriftlichen Bericht Entlastung des Kassensührers, Lie erteilt wurde. Betont wurde auch Las außerordentlich gute Verhältnis zwischen der Schwester und Ler braunen Schwester so wie zu den Aerzten. Herzlich wurde Schwester Karoline sür ihre Mühe und Arbeit gedankt. Betont sei hier auch noch, daß eine Einhebung jährlicher Mitgliedsbeiträge mittels Liste nicht mehr erfolgt. Es möchten deshalb alle -ie, die die Gemeindediakvnie In Anspruch nehmen und die Leistung zu vergüten in der Lage sind, Las auch gern tun, wie auch jeder beim Empfang des Kirch- aemeindeblaltes gern einen Fünfer mehr opfern kann; denn auch diese Mehrbeträge kommen nur der Gemeindediakvnie zu gute. > — Das Konkursverfahren über Las Vermögen der Firma Grenzbaude Reheseld G. m. b. H. in Rehefeld wird ein gestellt, weil eine den Kosten des Verfahrens entsprechende Kon kursmasse nicht vorhanden ist. Schmiedeberg. Von Ler Ortsgruppe der NSDAP wurde am Donnerstag abend in dem vollbesetzten Saale von Marschners Gasthof ein öffentlicher und hochinteressanter Lichkbildervorlrag geboten. Als Redner war Pg. W. Zeißig aus Mohsi lAsrika) ge wonnen worden, der gegen 9 mal die Reise von Deutschland nach Afrika und zurück unternommen hatte. Zweimal ist er um ganz Afrika gefahren. So konnte er vieles Interessante von seinen Reiseerlebnissen berichten. Zunächst führte der Redner seine Zu hörer über Holland, Belgien. Antwerpen nach England, nach Len portugiesischen Inseln, nach Madeira. Die Reise ging sodann an -er Westküste Afrikas vorüber dis zur Goldküste. Der Vortra gende hatte Gelegenheit, Neger-Universitäten zu besichtigen. Wundervoll sind für die Neger Sportplätze angelegt worden. Sie haben die modernste» Zeitungen; find auch Über alle Vorgänge In Deutschland unterrichtet. Dann kam -er Vortragen-e auf Kame run, eine ehem. deutsche Kolonie in Westafrlko zu sprechen. Ueber Südwestasrika sind einst furchtbare Wolkenbrüche nie-ergeganaen. Heute ist Las Land wie ein ausgebrecketrr grüner Teppich. Ueber- all fehlt es an der Ausfuhr nach Deutschland.- Vielleicht würde die Welt noch einmal froh seb.. wenn sie uns noch liesern kann. 3n SSLafrik» Haden sich deutsche Technik und Zuverläßlichkeck schwer um seine Existenz ringt, nimmt ein Ferienkind. Er das mit eben solcher Selbstverständlichkeit wie Hundert tausende anderer Volksgenossen aller bürgerlichen Stände, die alte um ihr Dasein Kämpfen müssen, die aber trotzdem ein erholungs bedürftiges Kind unbemittelter Ellern für Wochen bei sich aus- nehmcn und sich damit als wahre Mitkämpfer unseres Führers sür eine praktische Volksgemeinschaft erweisen. Wenn eS außerdem noch Menschen gibt, die ein ausgesprochen sonniges Plätzchen auf dieser Welt innehaben und die trotzdem von iyren Pflichten für die Volksgemeinschaft noch nichts begrif fen haben, so beirrt das die wirklichen Nationalsozialisten in kei ner Weise. Mag eS da und dort noch Leute geben, denen ihre alte „Bildung" im Wege ist, mögen da und dort aus Egoismus und Bequemlichkeit ein vermögender Geschäftsmann ooer ein höherer Beamter nach Ihrer ausgiebigen Badereise nicht den Ent schluß finden, ein Ferienkind bei sich aufzunehmen, — Laß eS vereinzelt solche Leute noch gibt, ist lediglich ein Zeichen für die Langmut unseres SiaateS. Eie sind sinkende Erscheinungen einer vergangenen Zeck, die auch noch verschwinden werden. Dann wird niemand mehr zu fragen brauchen, wie zuweilen heute noch: So etwas gibt es noch? Nein, dann wird es heißen: So etwas gab durchsetzen können. Unglaublich schön schilderte der Vortragende die Viktoria-Wasserfälle. In Sansibar wurde einst schwungvoller Sklavenhandel getrieben. Sansibar galt mit als Hauptversoraer LrS Weltmarktes. Die Reise füyrle dann nach Moshi, Lem Wohn orte Les Vortragenden. Ueber Abessinien gelangte man durch die Wüste nach Kairo, wo sich der Vortragende mit einer Deut schen verheiratete. Er schilderte seine Hochzeilsfeier in der von den Engländern zürückgegebenen Kirche und vornehmlich die Hoch zeitsreise im Flugzeuge über die Pyramiden noch Aegypten und Palästina. Ueberwälttaend sei der Eindruck gewesen, äl» man auf der Rückreise nach Deutschland dem Luftschiff „Hindenburg", ebenso deutschen Kriegsschiffen begegnete; man fühlte sich so sicher, und beschützt. Mit Bewunderung habe man auch Kenntnis von all den Errungenschaften M Deutschland selbst genommen, von de nen doch alles durch ungeheure Opfer aufgevaut worden ill. Zum Schluß bekonle der Vortragende, welch große Anhänglichkeit die Eingeborenen an Deutschland bewahrt haben. Nach kurzer Pause folgte eine reichhaltige Serie prächtiger, buntfarbiger Lichtbilder; alles Seldstaufnahmen Les Vortragenden. Dresden. Auf der Könneritzstraße fuhr am Freitagnach mittag eine Kraftdroschke aus Radebeul auf einen parkenden Lastfernzug auf. Dabei wurden 4 Fahrgaste verletzt und er heblicher Sachschaden angerichtet. Nach Angabe des Kraft droschkenfahrers soll die Steuerung versagt haben. Ehrenfriedersdorf. Ein l I jähriger Junge, der mit seinem kleinen Wagengeslell eine abschüssige Straße hinabfuhr, prallte eiheritz-Jeilung Tageszeitung und Anzeiger sür Dippottiswal-e, SchmieSeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— kAA , mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Npfg. i :: Gemeinde-Derbands-Gckokvnto Nr. 8 :: :