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Tageszeitung un-Anzeiger für DippoMswalöe, Schmie-eberg u. A. VezuaSprei«: Für einen Monat 2.— NA ? mit Zulraaen; einzeln« Numm«r 10 Npfg. - :: Gemeinoe-Derban-S-Girokonto Nr. S :: : Fernsprecher: Amt DippolLitwalde Nr. 4VS I :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ß Aettefte Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker Amlshauplmannschafk, Kes Sladlrals «nd des Finanzamts Dippoldiswalde ' AnzelgenpreiS: Die 46 Millimeter breite - Milllmeterzeil« 6 Nvfa-! im Teriteil die 98 : Millimeter breit« MillimtterzeU« 18 Rpfg. t :: Anzeigenschluß: 1v Uhr vormittags. :: z :: Zur Zeit «st Preisliste Nr. 4 gültig. :: Nr. 38 Montag, am 15. Februar 1937 193. Jahrgang ... > 1 - -— > 1 Oesterreichs Stellung zum Reich Große politische Rede Dr. Schuschniggs Nus!-er Heimat und -em Sachscnianv Dippoldiswalde. Der große Sporttag in unserer Nach darstadt Altenberg hatte auch die Bewohner unserer Studt gestern zeitiger aus dem Schlafe geweckt als sonst. Ein ganzer Teil wollte es sich nicht entgehen lassen, selbst den. Springen an der Sachsenschanze beizuwohnen und war schon zeitig mit Zug oder Bus hinaufgefahren, ein anderer, und nicht unbedeutender Teil, wollte sich den Verkehr anschauen, der auf der Reichsstrahe durch die Stadt rollte, und viele hofften wohl auch, daß der Führer zu den Meisterschaften kommen und hier durchfahren würde. Letzteres war ja nun leider nicht der Fall und auch der Verkehr war keineswegs so, wie man vorher erwartet hatte. Er hat einen guten Sportsonntag nicht übertroffen. Reichsbahn und KVG hak ten sich in jeder Weise auf einen Niesenverkehr eingerich tet, sie konnten ihn leicht bewältigen. Nirgends hat es Stockungen gegeben. Die Reichsbahn fuhr auf- und ab wärts je 15 Sonderzüge, einschließlich der fahrplanmäßigen und der Leerzüge sind gestern weit über 50 Züge über die Schienen unserer Weißeritztal-Strecke gerollt, aber die Züge waren niemals überfüllt, nur gut besetzt. Die Transport regelung bei der KVG war vorbildlich. Vor allem war durch den Einsatz von Verstärkungswagen ab hier und Schmiede berg ein reibungsloser Abtransport der hiesigen Sporlfest- teilnehmer ermöglicht. Gendarmerie und Polizei und dazu SA regelten den Verkehr in bester Weise. Auch die Sani- tälskolonne war aufgeboten, alle Gefahrenpunkle waren ne ben Gendarmerie von ihr beseht, sie brauchte nirgends in Tätigkeit zu treten. Unfälle sind hier keine vorgekommen, außer einem unbedeutenden in der Nähe der Blanke-Werke. Dort wollte abends in der 8. Stunde ein Motorradfahrer mit Beiwagen ein anderes Fahrzeug überholen und rutschte dabei in den Graben. Die Straßen waren an und für sich glatt, doch war schon zeitig gestreut worden, wo es nötig war, wurde es später wiederholt, es konnte wegen Glätte ein Unfall gar nicht vorkommen. Der Prlvatkrafkwagen- verkehr überschritt die Zahlen eines Sportsonntags keines wegs. Es mag sein, daß sich hier auch manche an den Parkplatzpreisen gestoßen haben. In der 8. Stunde ließ der Verkehr auch schon stark nach. Und wenn man vor dem Feste in Altenberg glaubte, daß der Abtransport der Mas sen bis gegen 22 Uhr dauern würde, lag besten Schluß doch wesentlich früher. — Am späten Nachmittag kehrten in hie- Ein selten schönes Wetter halte Allenberg am letz ten Tage der Deutschen Ski- und Heeres-Ski-Meistekschaf- ten. Nur selten einmal blies der Wind etwas stärker, einen kräftigen Luftzug muß man dort auf der Höhe des Gebirges eigentlich immer mit in Kauf nehmen. War es morgens auch nebelig, die Sonne brach dann durch und ließ den Tag für viele zp einem Erleben werden. Schon zeitig vormittags setzte von allen Seiten, auch von jenseits, ein starker Zustrom ein. Aus dem Müglitztal kam Zug hinter Zug, jedesmal mit zwei Lokomotiven bespannt, zur Höhe gekrächst, die Reichspost brachte in ihren Buffen große Scharen heran, der Haupkzug aber kam durchs Weiße- rltztal. Viele, die zu Haus zeitig aufgebrochen waren, mar schierten von Kipsdorf nach Altenberg, viele andere benutz ten auch die Pendel-Busse der KVG. Ilebrigens hatte die KVG ganz vorbildlich vorgesorgt. Es kamen alle mit fort, auch in den Linienwagen, und vor allem: keiner brauchte lange zu warten und jed^r Halle einen Sitzplatz. Privat- krastwagen wurden aus dem Weiheritzlale umgeleitet. Kein Bus, kein Privatwagen kam nach Altenberg hinein; es fuh ren so noch immer viele Kraftwagen durch die Straßen der Stadt. Noch weit vor 10 Uhr zogen lange Menschenketten nach der Sachsenschanze. Immer stärker wurde das Drängen auf den Tribünen oder unten auf dem weiten Felde am Aus lauf. Aeberall, sei es auf den Parkplätzen, sei es in der Stadt oder an der Schanze herrschte eine recht gute Diszip lin bes Publikucks, und die 400 Polizisten und 000 SA- Männer, die den Verkehr regelten, hatten keinen Anlaß zum Einschreiten. Ein Jubel brach los, als das Warten ein Ende fand und Loisl Kratzer die erste Spur über die Anlaufbahn legte. Und bald folgte dann Springer auf Springer. Dazwischen Kat In Wien fand zum dritten Male ein Generaläppell der Vaterländischen Front statt, bei dem der Frontsührer, Bundeskanzler Dr. Schuschnigg, in einer zweistündi gen Rede grundsätzliche Ausführungen zu allen innen- und außenpolitischen Frage»! Oesterreichs machte. Der Bundeskanzler skizzierte die außenpolitischen Beziehungen des Landes zu den anderen Völkern, wobei er das be sonders gute Verhältnis zu den Staaten der Römer Pro tokolle unterstrich. Zum Abkommen vom 11. Juli mit dem Reich erklärte der Kanzler, daß dies Oesterreich mit Ge nugtuung erfülle. ES bedürfe keines Hinweises, daß die österreichische Regierung eutfchloffen sei, alles daran zu setzen, diese Be ziehungen zu vertiefe». Mit großer Freude stelle überdies die österreichische Staatssührung die Uebereinstimmung mit der Auffassung des Kanzlers des Deutschen Reiches hinsichtlich der notwendigen wirtschaftlichen Zusammen arbeit im mitteleuropäischen Ranme fest. Bei aller staat lichen Souveränität fühlten sich die Ocsterrcicher als ge- rade, echte Deutsche. Irr den Mittelpunkt der iunerpolitischcn Betrachtun gen stellte Dr. Schnschnigg die Frage der Restauration so- wie das Problem der Befriedung des Landes. Angesichts der verschiedenen Deutungen, die das Habsburger Pro- blem gerade auch in letzter Zeit im Auslande erfahren habe, formulierte Dr. Schuschnigg die Haltung der öster reichischen Staatsführung folgendermaßen: 1. Das Wecken und Wachhalten der Ehrfurcht vor den großen geschicht lichen Werten typischer österreichischer Tradition ist iin Geiste der Front gelegen. 2. Die Frage der Staatsform in Oesterreich wird einzig und allein und ausschließlich flgen Gaststätten doch eine ganze Menge ein, die „oben" zei tig weggefahren waren und nun lieber hier ihren Durst lösch ten und sich auswärmten. Wer zu Haus geblieben war, unternahm am Nachmittag einen Spaziergang ins Freie oder ging ins Märchenspiel der Hans-Schemm-Schule. Die drei letzten (Sonnabend-Sonntag) und besonders die letzte Aufführung am Sonntagabend waren recht gut beseht, so daß sicher ein schöner Ertrag ans WHW abgeliefert werden kann. Am Vormittag gingen die Eintopf-Spendensammler von Haus zu Haus und fühlten wieder, wie immer mehr sich unser Volk zur großen Volksgemeinschaft bekennt. in der Pause die „Trampelkolonne", Arbeitsdienst aus Frauenstein, an und brachte die Bahn wieder in beste Ver- ! faffung. Lauter Jubel herrschte über einen schönen Sprung, ! besonders der Favoriten, aber auch Bedauern, wenn ein ' weiter Sprung nicht gestanden wurde. Doch das war selten, ! stürzten im Kombinationssprunglauf bei 102 Sprüngen nur 7, und im Spezialsprunglauf war das Verhältnis mindestens nicht schlechter. Das ist ein Beweis dafür, daß die Bahn ihrer Anlage nach eine beste Note verdient. In der Pause, und mehr noch nach Schluß des Srpingens, sammelten sich große Mengen an den Goulasch-Kanonen und verzehrten mit gukein Appetit das schmackhafte Ein topfessen, das fleißige SA-Männer zubereilel hatten. . Ein breiter Menschenstrom aber wälzte sich nach Schluß in die Stadt zurück, lieber eine Stunde lang zog er in vol- ler Breite über den Markt herab und teilte sich unten. > Biele, die nicht schon vorher nach dein Bahnhof und den ! Parkplätzen abgebogen waren, gingen dorthin, um gleich wieder heimzukehren, andere wandten sich dem Raupenneste zu,'wo Eiswettkämpfe stattfanden. Die Gastwirtschaftender Stadt waren im Nu vollbesetzt, und die anderen mußten -- selbst bei Nacke in der Waldschänke Raupennest — Schlange stehen. Soviele wie die Gaststätten verließen, konnten hin ein, die anderen mußten eben warten. Aber auch hier war gpte Stimmung dabei. Viel trug dazu'das Wetter bei. Mehr Wind odet Schneefall würden sie arg gedrückt haben. Viele warteten die Siegerverkündigung nicht ab, sie streb- > ten der Heimat zu. Aber auch dabei wickelte sich der Ver- f kehr glatt ab. Festtage großen Ausmaßes für die Stadt Altenberg sind zu Ende gegangen. Ihr Verlauf hat gezeigt, daß man es in der Stadtverwaltung versteht, solche Feste großzügig durchzuführen. ' vom Volke Oesterreichs entschieden, und zwar auf dein Boden der Verfassung. 3. Es wird nicht experimentiert. Die monarchistische Propaganda hat sich in den inner und außenpolitischen Rahmen des heutigen Oesterreichs cinzusügen. Das österreichische Volk im gegebenen Falle zur Entscheidung zu rufen, ist ausschließlich Sache der Führung von Staat und Front. In seinen weiteren Ausführungen wandte sich der Bundeskanzler kurz der kommunistischen Propaganda zu, die, wie er feststellte, ausschließlich von landfremden Ele menten ins Volk hineingetragen werde, denen man aber schonungslos die Maske vom Gesicht reißen werde. Brei ter» Naum widmete Dr. Schuschnigg dann der Frage der Aussöhnung der nationalen Opposition mit der Staats führung. Allein die Tatsache, daß viele Persönlichkeiten , mit klangvollem Namen, die den Vereinsvorschlag »nit unterzeichnet hätten, hohe Stellen im Rahmen der Vater ländischen Front innehätten, sei ein Beweis für die Be reitwilligkeit der verantwortlichen Stellen zur restlose» Aussöhnung mit der» frühere»» weltanschaulicher» Gegnern. Eine solche aber könne und dürfe nur auf dem Boden der Vaterländischen Front erfolgen, bei der besondere, der Be friedung mit den Nationalsozialisten dienende Referate geschaffen werde»» sollten. In diesem Zusammenhang gab der Bundeskanzler Zahlenmaterial über das Ausmaß der politischen Am nestie bekannt. Danach wurden nach dem 11. Juli 16 350 Personen begnadigt. Am 1. Februar befanden sich noch 1162 Personen in Strafhaft, davon 725 Rational sozialisten. Von diesen wiederum wurden 574 nach dem 11. Juli von den Gerichten abgeurteilt. Dresden. In Abwesenheit der Wohnungsinhaberin ent stand in einem Grundstück auf der Lortzingstraße ein Stuben- brand, der einen Schrank, die Gardinen und die Fensterrah men in Flammen fehle. Es entstand auch Gebäudeschaden. Das Feuer ist vermutlich durch ein glimmendes Streichholz verursacht worden, das die Wohnungsinhaberin vor ihrem Fortgang achtlos weggeworfen hatte. Pirna. Als in einer Fabrik in Pirna-Copitz ein junger Mann aus einer noch unter Spannung stehenden Lampe die Glühbirne herausschrauben woltte, erhielt er einen Schlag. Der Verunglückte war sofort tot. Hohenstein-Ernstthal. Auf der Badstraße kam ein Per sonenkraftwagen aus Leipzig infolge Straßenglätte von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen Baum. Bei dem An prall erlitten drei Insassen so schwere Verletzungen, daß sie nach Glauchau ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Wagenlenker kam mit dem Schrecken davon. Großschönau. Beim Wäscherollen geriet eine Frau mit der linken Hand unter die in Gang befindliche elektrische Wäschemangel. Zum Glück war eine Hausbewohnerin in der Nähe, die die Mangel sofort abstellte, so daß die Frau nur Quetschwunden davontrug. Die Hand war so.fest ein geklemmt, daß der Mangelkasten hochgewunden werden mußte. Verlängerte Sonntagsrückfahrkarten zum LandeSbanerntag in Leipzig Die Geltungsdauer der Sountagsrückfahrkaricn znm 4.Sächsischen Landesbauerutag, vom 15. bis 17. Februar in Leipzig, wird, wie folgt, geändert: Die Karten gelten vom Montag, 15. Februar, 0 Uhr, bis Mittwoch, 17. Fe bruar, 14 Uhr (Antritt der Rückfahrt). , Auszeichnung für Rettung aus Gcfayr Der Führer und Reichskanzler hat die Erinnerungs medaille für Rettung aus Gefahr verliehen dem Tabak schueider Kurt Eichhorn in Dresden und dem Schuh macher Kurt Ho he «stein in Porschendorf. ks »nchswetter-ienst«« AuSgabeorl Dret-en für Dienstag: Molkig bis bedeckt. Zeitweise leichte Regsnfälle. Tem peraturen weiter ansteigend; tagsüber auch im Gebirge über dem Gefrierpunkt. Im Flachland noch vereinzelt Nachtfrost, Morgen stark dunstig oder nebelig. Bom Altenberger Sportfest