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Netteste Zeitung des Bezirks 101. Jahrgang Montag, am 28. Oktober 1938 Nr. 282 :L^ >M- Z" 'As, ' 8 3. §>K» zwanzig Jahre ein Ehrenamt in der Gemeinde verwalte haben, kann die Bezeichnung Ehrenbürger verliehen werden' Löwenhain. Im Schülerheim der Öffentlichen Höheren Handelslehranstalt der Dresdner Kaufmannschaft in Unter löwenhain führten die HJ.-Kameraden dieser Schule in den letzten Tagen ein Kameradschaftslager durch, dessen Abschluß ein Kameradschaftsabend im Gasthaus Jägerhaus bildete. Dabei sprach Oberbannführer Pg. Segel, der Führer des Bannes 100, über die Ziele und Aufgaben der HI. im Rahmen der NSDAP, und ihrer Untergliederungen. Altenberg. Da ein dringendes Bedürfnis besteht, das Unterkunftshaus auf dem Geisingberge anch im Winter zeit weise zu bewirtschaften, der jetzige Holzbau dazu aber nicht geeignet ist, hat der Besitzer des Hanfes, der Erzgebirgszweig verein Altenberg beschlossen, eine massive, für den Winter betrieb geeignete Gaststube zu errichten. Ein Bauplan ist be reits gut geheißen, zur Zeit wird die Finanzierungsfrage geklärt. Braunsdorf. In der Nacht zum Sonnabend benutzte der ledige Fiedler aus Tharandt zur Heimfahrt mit seinem Auto von Braunsdorf nach Tharandt den für die Oeffentlichkeit gesperrten sogenannten Wätzigschen Weg, kam von ihm ab und stürzte 18 Meter tief in das Bruchgelände der Brauns dorfer Dolomitwerke. Außer dem Führer Fiedler befand sich noch der ledige Begen aus Tharandt im Wagen. Während Fiedler mit leichteren Verletzungen daoonkam, wurde Begen schwer verletzt und in bedenklichem Zustande ins Freitaler Krankenhaus gebracht. Stollberg i. L. DerschwereBerg mannsberuf." In der Grube „Pluto-Merkur" bei Gersdorf wurde der schlosser Erich Beil aus Hohndorf von hereinbrechenden Kohlenmassen verschüttet. Der Verunglückte mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Dieses Blakt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Skadkats und des Finanzamts Dippoldiswalde dem gesamten Kreisgebiet nach Dippoldiswalde kamen. Gegen 11 Uhr, manche vor dieser Zeit, manche auch etwas später, zogen die Ortsgruppen in unsere Stadt ein und wurden am Schützenhause aus einer Feldküche verpflegt. Nach Sondcr- tagungen der Ortswalter der DAF und der Presseamtsleiter begann um 2 Uhr im großen Schützenhaussaale der Kreisappell, zu dem von der Gauleitung Gaubeauftragter Wettengel er schienen war. Der Appell wurde eingeleitet durch Marschmusik der HJ-Kapelle. Ortsgruppenleiter Preußer gedachte des Heim gegangenen Gauleiters Loeper. Es sprach dann KreAleitek Freund und mahnte die Politischen Leiter, tätig weiter mit- zühelfen am Aufbauwerk des Führers. Gaubeauftragter Wett engel sprach über die Aufgaben des Politischen Leiters und sah sie in eiserner Pflichterfüllung und rastlosem Schaffen, in Treue und Disziplin. Vor Schluß des Appells weihte Kreis leiter Freund noch 3 Fahnen der DAF. Noch vor 4 Uhr traten dann die Teilnehmer am Appell sowie SA, Hitlerjugend und Jungvolk zu einem Propagandamarsch durch die Stadt an. Der Regen hinderte niemand, daran teilzunehmen. Auf dem Marklplatze, wo auch BdM Aufstellung genommen hatte, fand ein Vorbeimarsch vor dem Gaubeauftragten und dem Kreisleiter statt. Um 5 Uhr beschloß ein Kameradschafts abend im Schützenhause den Tag. Oelsa. Die unter dem 28. September 1935 festgesetzte Hauptsatzung der Gemeinde Oelsa ist jetzt nach Genehmigung der Amtshauptmannschaft bekannigegeben worden. Dem Bürger-' meister stehen drei Beigeordnete zur Seite. Die Zahl der Ge meinderäte ist auf sechs festgesetzt. Bürgern, die mindestens MM BlldilMWsUllW Sie beginnt um 19 Uhr und endet um 22 Uhr. Bis zu dieser Zeit muß jegliche Abblendung aufrechterhalten werden. Auch wenn um 21,45 Uhr die Richtungslampen der Straßen beleuchtung wieder eingeschaltet werden, haben die Wohnungen noch völlig verdunkelt zu bleiben. Es muß in den Wohnungen auch Vorsorge getroffen werden, daß nicht durch unvorhergesehene Fälle plötzlich Licht auf die Straße fällt. Auch an das Abblenden der Kraftfahrzeug. Scheinwerfer sei erinnert und endlich: Wer nicht auf die Straße muß, bleibe zu Hause! l-? 8» MtenMniM des AMMündWtt Ausgabeorl Dulden >' ! für Dienstag: ' Abslauen-e, anfvngs nordwestliche, später südwestliche Winde. Wechselnde, zunächst aufgebrochene, später wieder zunehmende Bewölkung. Nachts kalt. Temperaturen tagsüber wieder an steigend, ober im ganzen etwas niedriger als heute. Vorwiegend trocken. voll und Dichter Dr. Goebbels zur Woche des deutschen Buches i Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutragen: einzelne Nuckmer 10 Rpfg- - :: Demeinde-Verbands-Dirokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Diese Säuberung habe ^>ann im Aufbau des Standes ihres Weiterführung gefunden. Während die Organisatio nen des liberalen Staates als reine Inleressenoerbände nur die Aufgabe hatten, ihre Mitglieder wirtschaftlich zu be treuen, seien die Organisationen im nationalsozialistischen Staat verpflichtet, durch unablässige Schulung und Erziehung ihrer Angehörigen das nationale Verantwortungsgefühl wachzuhalten. Diesem Zweck diene vor allem die im Lause des letzten Jahres geschaffene Reichsschule des deutschen Buchhandels, die jeder durchlaufen müsse, der als Verleger oder Buchhändler, als Büchereiinhaber oder Buchoertreter an Verbreitung und Vertrieb des Buches irgendwie be teiligt ist. Da das Buch für Millionen Volksgenossen vor allem ein Mittel der Unterhaltung und Entspannung im schweren Alltag sei, erscheine es um so wichtiger, daß seichter Kitsch und geistlose Amüsierware durch handfeste und brauchbare Taaeskost ersetzt würden. Unterhaltung dürfe nicht mit Volksverdummung und gewissenloser Geschästemacherei gleichgeseht werden. Darum sei es eine gebieterische Auf gabe, produktiv und anregend einer guten und brauchbaren Ünterhaltungsliteratur den Weg zum Volke zu eröffnen und ihr weiteste Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern. Artliches und SWschcs Dippoldiswalde. Regen, Regen und immer wieder Regen brachte der gestrige Sonntag. Es regnete früh, es regnete abends, uvd dazwischen hörte es nicht auf. Ein feiner Regen, der durch die Sachen ging. Der Verkehr in den Straßen war daher recht gering. Wenn nicht die nationalen Jugend- gliedcrungen hier ihre Führertagung gehalten hätten und das Kreistressen der NSDAP, viele politische Leiter nach Tippol- diswalde geführt hätte, die Straßen wären wie tot gewesen. Auch der Schnee im Gebirge konnte wenig reizen. Er schmolz weg, denn droben regnete es auch. Von der 20 cm-Schnee- decke waren bald nur noch kümmerliche Reste vorhanden. Der Durchgangsverkehr hielt sich in recht engen Grenzen. Das Gute hatte der Regen aber doch. Die Weißeritz stieg an und damit auch die Talsperre. Sie ist ja beinahe nur noch ein Teich. Kaum bis zum Sceblick reicht der Wasserspiegel. Die Bäder nehmen sich ganz eigenartig aus, wie sie so hoch oben stehen und ringsum kein Wasser ist. Und die Fische, die sonst ein weites Tummelfeld hatten, sind alle auf einen engen Raum zusammengedrängt. Tännichtgrund, Paulsdorfer und Seifener Grund sind wasserleer, armselige Rinnsale fließen in ihnen der Sperre zu. Trotz des Herbstes fängt es hier und dort noch auf dem wasserfrei gewordenen Boden an zu grünen. Seit vergangener Nacht führt die Weißeritz nun viel Wasser. Die Niedrigwasserrinne ist längst ausgefüllt. 3m Eespünde (am Kirchhof) ist der Bleichplan bereits unter Wasser. Dazu hat sich auch noch Sturm erhoben, der den Regen an die Fenster peitscht und mit dem Laub, das jetzt in Mengen von den Bäumen fällt, ein loses Spiel treibt. Wer aber hinaus geht, der muß Sorge tragen, daß er nicht plötzlich barhäuptig ist. Nur zu rasch ist der Hut vom Kopf geweht und eine tolle Jagd kann dann beginnen. Dippoldiswalde. Die Reichs-Wein-Werbewoche ist zu Ende. Allerorten ist man willig und gern den Weisungen nachgekommen und hat, wenn man ausging, manchmal auch, wenn man nicht ausging, Wein getrunken. Der Verbrauch soll denn auch annehmbar hoch, höher als erwartet, gewesen sein. 2m Rahmen der Merbewoche hat NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" vielfach Veranstaltungen mannigfacher Art aufgezogen. Auch die hiesige Ortsgruppe stand nicht zurück und veranstaltete im Verein mit Kreisleitung der NSDAP, der Stadtverwaltung und dem Reichsnährstand in der Reichs- krone ein Weinfest, zu dem als Mitwirkende die hiesigen Männergesangvereine, Turnerinnen des ATV., die Spielgruppe der Blanke-Armaturen und Vortragsmeister Mar Wolf—Dres den als Ansager gewonnen worden waren. Die Musik spielte Kapelle Börner. Wenn sonst zur festgesetzten Zeit des Beginns meist noch fürchterliche Leere im Saale herrscht, war diesmal sKon vor dieser Zeit der Reichskronensaal dicht besetzt. Zuletzt mußte auch noch ein Teil der Tanzfläche zum Sitzen frei gegeben werden. Wenn auch kein festes, geschlossenes Programm aufgestellt war, so wurde doch vieles geboten, und noch mehr wäre geboten worden, wenn die Wogen der Freude nicht gar so hoch gingen, denn schon bald von Beginn an herrschte ziemliche Unruhe. Wein schafft eben Stimmung, und der Preis war so, daß jeder sich an diesem Abend Wein leisten konnte. Mar Wolf mochte seine Sache als Ansager blendend. Manch harmlosen Witz erzählte er dabei und fand bei seinen Zuhörern großen Beifall. Die Spielgruppe der Blanke-Arma- turenwerke bildet sich immer mehr zu einer Kapelle heraus, die auf ihren volkstümlichen Instrumenten beachtliches leistet. Man hört ihrem Spiel gern zu und freut sich, wenn sie wieder austreten. Unter Börners Stableitung sangen die Mannergesangverein« eine Reihe Rheinlieder. Sie wollten noch mehr bieten, das doppelte war an Liedern vermerkt, aber der Tanz drängte. Auch der Tanz der Turnerinnen auf der Saal- fläche, nicht auf der Bühne, war sehr hübsch und fand großen Beifall. Bald nach Beginn des Festes begrüßte Kreisobmann H^attim Auftrage des Kreisbauernführers die frohe Winzer« WWnemde. Er sprach vom Zweck der Wein-Werbewoche und wies dabei darauf hin, wie wenig in Deutschland mit 3 bis 41 auf den Kopf der Bevölkerung Wein getrunken werde, gegenüber 161 in Oesterreich und 1401 in Frankreich. Er forderte auf, in Zukunst etwas mehr Wein zu trinken, um dadurch den Brüdern im Westen, seien es Winzer oder Winzer- vereine und Verkäufer, ihre Existenz zu erhalten. In das Sieg-Heil auf den Führer stimmten alle freudig «in. Tanz haste die einzelnen Programm-Nummem getrennt, Tanz be- schloß auch den Abend, der zu aller Zufriedenheit fröhlich ausklang. Dippoldiswalde. Ein Kreistreffen hielt die Kreisleitung gestern in unserer Stadt ab, zu dem die politischen Leiter aus Reichsminister Dr. Goebbels sprach in der Weimar- yalle in Weimar auf der Kundgebung zur Eröffnung der Woche des deutschen Buches. Nach einer Würdigung Weimars als der Stadt Goethes und Schillers und damit als der Stadt deutscher Dichtkunst kam Dr. Goebbels aus den Wert der deutschen Dichtung und des deutschen Buches zu sprechen. „Völker und Zeiten mögen vergehen, bleiben aber wird das, was ihre Staatsmänner und Soldaten an geschichtlichen Leistungen vollbrachten, was ihre Bildhauer und Baumeister in Marmor und Stein verewigten, was ihre Dichter und Denker an Unsterblichkeit dem Buche einha-uchten. Staats gebilde und Kriegsbildwerke, Bauten und Bücher sind die Mittel, mit denen ein Volk sein Leben über die Jahrtausende hinweg erhalten kann." Das sei aber nur dann möglich, wenn die Kraft, die sie im Innern beseelt, dem Volke selbst entspringt. Das Volk müsse Pate stehen bei der Geburt der ewigen Kunstwerke, die aus seiner Seele geschaffen, allein auch zu seiner Seele wieder zu sprechen vermögen. . „Auch unsere Zeil bedarf wieder dieser tiefsten Be- ziehungsehung zwischen dem Volk und feinen Dichtern. Rur wenn sie fest geknüpft ist. wird die lange Frist, in der wir aus die Verkündigung unseres nationalen Mythos warten, am Ende doch das dichterische Genie der größten Volksum wälzung der modernen europäischen Geschichte hervorbrin gen." Der nationalsozialistische Staat habe, soweit es an ihm liege, diese neue Blütezeit einer künstlerischen Schaffens periode in Deutschland auf das Beste vorbereitet und Hem mungen und Hindernisse, die ihr im Wege standen, beseitigt. „Die erste Aufgabe, die wir nach der Machtergreifung zu lösen hatten, war die radikale Säuberung des deutschen Schrifttums von der schmählichen litera rischen Hinterlassenschaft der liberalen Zeit, die dem echten und guten Buch den Weg zum Volke versperrte." Anzeigenpreis: Die 4S Millimeter breite Millimeterzeile 6 Rpfg.: im Terttetl Lie 93 Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 4 gültig Förderung tönftlerWen Schaffen; Daneben stünden die umfangreichen Maßnahmen zur Forderung dichterischer und schriftstellerischer Werke von Rang, Venen der Eingang ins Volk frei gemacht werden müsse. „Mit den Mitteln moderner Propaganda", so erklärte Dr. Goebbels, „haben wir hier vorbildlich zu wirken versucht und jungen, bisher noch unbekannten Kräften, die zumeist aus der kämpfenden Bewegung hervorgegangen sind, die Möglichkeit freien und sorgenlosen künstlerischen Schaffens iLZ- s i Z KI 3. Z3 s- KI ... . i WeltzeritzJeilung - I Tageszeitung und Anzeiger sür Dippoldiswalde, Schmiedeberg u. A.