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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. S :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschafl, des Skadkals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Textteil die 93 - j Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. j Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Mittwoch, am 16. Oktober 1935 101. Jahrgang voll und Wehrmacht Jubiläum und Wiedereröffnung derMriegsakademie Schüler der Kriegsakademie versammelt. In der ersten Reihet nahmen neben dem Führer der Oberbefehlshaber der deut schen Wehrmacht. Reichskriegsminister Generaloberst von: Blomberg, Platz, ferner der Kommandeur der Kriegsakade mie, General der Infanterie Liebmann, der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr von Fritsch, der; Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger Görings der Chef des Generalstabes, General der Artillerie Beck, Reichsminister Dr. Goebbels, der „Marschall Vorwärts" des, Weltkrieges, Generalfeldmarschall von Mackensen, der ehe malige Chef der Heeresleitung, Generaloberst von Seeckt,. usw. Ais Vertreter der allen Armee sah man u. a. den Sie ger von Brzeziny und einzigen noch lebenden Direktor der alten Kriegsakademie, General der Infanterie Litzmann, und viele andere aus dem Weltkrieg bekannte hohe Offiziere. Um 10 Uhr ertönte von der Straße her der Präsentier marsch, und wenige Minuten später betrat der Führer und Reichskanzler, geleitet von dem Rcichskriegsminister und dem Kommandeur der Kriegsakademie, den Fssisaal. Die Ver sammlung der hohen Militärs und der Ehrengäste begrüßte ehrfurchtsvoll den Obersten Befehlshaber der deutschen Wehr macht. Der Festakt nahm seinen Beginn. Der Kommandeur der Kriegsakademie, General der Infanterie Liebmann, dankte dem Führer, dem Ober sten Befehlshaber der Wehrmacht, für sein Erscheinen an diesem Ehrentage der Akademie, ebenso den anwesenden Reichsministern und den übrigen Gästen. Er dankte weiter dem Führer für die Wiederherstellung der deutschen Wehr- ! freiheit und erklärte, sich an den Führer wendend: Wir wissen und sind im tiefsten durchdrungen davon, daß wir diese Freiheit allein Ihrem heißen Wollen und Ihrer unbeirrbaren Führung verdanken und — wie das deutsche Volk — so werden auch wir mit der gesamten deut schen Wehrmacht Ihnen, mein Führer, dies durch unwandel bare Treue und Hingabe danken. Weiter aedackte General Liebmann all der Männer. Nr. 212 örtliches und SWsches Dippoldiswalde. Ein Gang durch die herbstliche Natur war in den vergangenen Tagen von ganz besonderem Ge nuß. Die Sonne schien noch so warm und die Luft war so mild, daß man bis in die späteren Nachmittagsstunden keine Ueberkleidung brauchte. Golden hingen die Blätter an den Bäumen und besonders schön, wenn durch dieses goldgelbe Laub die roten Vogelbeeren leuchteten. Noch standen an geschützten Stellen auch die Herbstblumen noch in Blüte, vielfach sind sic freilich auch den kalten Nächten zum Opfer gefallen. Aber lassen wir uns durch diese schöne Tagen nicht täuschen. Nur zu bald werden die rauhen Herbsttage kom men, wo der Sturm die letzten Blätter von den Bäumen zaust, der Negen an die Fenster peitscht. Und über allem steht doch die Erkenntnis, daß diesem Vergehen auch ein neues Werden folgt. Scifersdorf. Die Kriegerkamcradschaft Scifersdorf und Umg. hielt am Montag abend im Gasthof Malter Kame radschafts-Appell ab, welcher einen zahlreichen Besuch zu verzeichnen hatte. Kameradschastsführer Ett^konnte dabei auch Kreisverbandslübrer Leit-. KreisverbandssWWvart Martin und KrcisverbandsproxtMWMart Winkler aus Dippoldiswalde begrüs en. Er setzte über seine kurzeEWMMing die Worte: Nürn berg, Tannenberg und Erntedankfest: Nürnbergs Erleben mit in nerster Begeisterung, Tannenberg, ein stilles Heldentum, Ernte dankfest, an dem ein ganzes Volk sich findet in Ler Gewißheit, wieder ein I-ahr lang die Ernährung sichergcstcllt zu sehen. Der Kameradschaflssührer sprach weiter vom Bückcberg und betonte, das die Kameraden als alte Soldaten immer bereit seien, die deut schen Fluren zu verteidigen. Bor Eintritt in die Tagesordnung gedachte man des Heimgegangenen Kameraden Kurt Kadner, Tha randt, welcher durch Unglücksfall am 17. September aus dem Le ben schied, durch Erheben von den Plätzen. Der Heimgegangene gehörte 13 Jahre der Kameradschaft an und war Kriegsteilneh mer. Der Verein erwies ihm durch Worte am Grabe und Ehren- fcucr Lie letzte Ehre. Kameradschastsführer Elh gab wichtige Punkte aus den letzten Rundschreiben bekannt und berichtete über die Kreisversammlung der Propagandawarte. Zum örtlichen Winlcrhilfswerk wird- wie bisher ein monatlicher Beitrag abge führt. Da die alten Jubiläumsabzeichen, welche noch die einzel nen Länder oder Landesverbände verliehen haben, nicht mehr ge tragen werden dürfen und neue ausgegebcn werden, sollen ein goldenes und 36 silberne Verdienstabzeichen vom Bund angefor dert werden. Die Kosten trägt die Kasse, auch bei kommenden Anforderungen. Kreisverbandssührer Heil sprach über die„Wohl- sahrlsgemcinschaft", über die neuen Jubiläumsabzeichen im allge meinen und überreichte unter Worten der Anerkennung Kamerad- schafksführer Eltz das silberne Abzeichen, das, für besondere Ver dienste verliehen, auf der Kyfshäuscrbinde am rechten Unterarm zu tragen ist, mit den besten Wünschen. Anschließend überreicht: der stellv. Kameradschaflssührer Grunicke dem Kameradsch-afks- führcr das Bild eines Frontsoldaten unter Glas und Rahmen mit Widmung unter herzlichen Worten der Anerkennung für di: Ver dienste, Lie er sich um die Kameradschaft Setfersdorf u. U. erwor ben hat. Am 1. 2. 1922 zum Vereinsführer gewählt, hat Pfarrer Sitz die Kameradschaft zu vorbildlicher Höhe geführt und sich voll und ganz in den Dienst der Kameradschaft gestellt. Er ist nicht nur Kameradschafts f ü h r e r, sondern ist jedem ein lieber, ver trauter Kamerad- geworden. In seinen Dankesworten führte Kamerad Eltz an, daß er seit 1903 dem Kriegervereinswesen ange hört, im Weltkriege als Divistönspfarrer seine Pflicht getan hak Und dadurch die Kameradschaft voll zu wÄrdigen verstehe. Er bat, das ihm geschenkte Vertrauen auch fernerhin zu beweisen, nicht nur äußerlich, sondern voll innerster Ueberzeugung. Zur Schieh- slandfrage sprach noch Kamerad Kunath und -er anwesende Kreis- verbandsschießwart Martin gab noch wertvolle Anregungen. In ca. 14 Tagen wird das Schießen beginnen können, nachdem der Stand von der zuständigen Behörde abgenpmmen worden ist. Höckendorf. Der Musikverein „Saitenklang" gab am ver gangenen Sonnabend im Gasthof in Börnchen bei Glashütte eine Gastrolle, Unter der Leitung des Kantors Willy Förster, Höcken dorf, war dem Verein ein voller Erfolg beschieden; die zahlreichen Anwesenden waren von den Darbietungen der 19 Mann starken Kapelle, bestehend aus Zither-, Mandotinen- und Geigenspielern usw., begeistert. Man erkennt hieraus, daß gerade aus dem Lande ^/ wahren Volksmusik, die der Musikverein „Saiten- pflegt, großes Interesse entaegengebracht wird. Höckendorf. Aufgeboten wurden der Stellmacher Albin Hel muth Vöi-gt aus Höckendorf mit der Stütze Emma Margarete Henker aus Borlas; der Händler Bruno Alfred Berger mit dem Hausmädchen Hilda March« Rothe, beide aus Höckendorf; -er Stuhlbauer Max Berlin Pfeife aus Höckendorf mit der Haus angestellten Frida Marga» Walther, ebenfalls aus Höckendorf. Glashütte. Die Abteilung für Arbeitsführung un- Berufs- crziehung in der Orts-waltung Glashütte der DAF lud am Mon tagabend- zu einer Eröffnungsfeier der Winter-Schulungsarbeit Im großen Saal der Uhrmacherschul« ein, an der auch Behörden- und Parteivertreter leilnahmen. Der Orksberufswaiter Rudolf Eger gab zu Anfang Arbeitsplan und Einzelheiten bekannt, KreiZ^ j berufswalker Kumpf, Dresden, sprach über die BerüfSerziehuna im allgemeinen, über die Leislungsgemeinschast, wie sie sich in -er Arbeitsschule herausbllden soll, und über die gewaltigen Aufgaben des Amtes für Arbeiksführung und Berufserziehuna tn der DAF. Die vorgesehenen Lehrgänge können hier durchgeführt werden, da die Teilnehmerzahl groß genug ist. Glashütte. Am Dienstag fand di« Beerdigung des dieser Tage freiwillig aus dem Leben geschiedenen früheren Gastwirts der „Kristallhallen", Max Mensch, Nolt. Ihm war schon vor reich lich Jahresfrist die Befugnis zum Betreiben einer Gastwirtschaft Mit der Wiederherstellung der deutschen Wehrfreiheit ist auch die Kriegsakademie, die Dienstag vor 125 fahren von General von Scharnhorst begründet worden ist und in der so viele spätere deutsche Feldherren ihre militärische und geistige Schulung erhalten hatten, die dann aber nach dem Versailler Diktat geschlossen werden mußte, wieder neu er standen. Diese höchste militärische Ausbildungsanstalt hat ihr neues Heim gefunden in einem einfachen, prunklosen Ge bäude einer früheren Kaserne im Berliner Nordwesten, die einstmals das 1. Gardefeldartillerieregiment beherbergte. Den einzigen äußeren Schmuck des Hauses bilden die am Hauptportal angebrachten Symbole der verschiedenen Waf fengattungen. Der große Festsaal, in dem am Dienstagvormittag die Feier des 125jührigen Bestehens begangen wurde, ist eben falls militärisch einfach ausgesialtet. Fünf lebensgroße Bil der an den Wänden des Saales zeigen die markantesten Männer der preußisch-deutschen Miliiärgejchichte von den Be freiungskriegen bis zur Gegenwart: General von Scharn horst, den Schöpser der Kriegsakademie, dem die preußische Armee ihre glorreiche Wiedererstehung verdankte, den Gene ralfeldmarschall von Moltke, Sieger von- Koniggrätz und Sedan, Gras von Schliessen, den Meister der Kriegskunst, Generalfeldmarschall von Hindenburg, den großen Heerführer des Weltkrieges, und schließlich den Führer und Reichskanz ler Adolf Hitler, der dem deutschen Volke die Freiheit, die nationale Einigung, die Selbstachtung und den sozialen Frie den gab Vor dem Gebäude der Kriegsakademie hatte sich in Er wartung der Feier eine große Menschenmenge anaesammelt, die den Führer bei seiner Anfahrt mit Heilrufer? begrüßte. Dag Wachregiment Berlin war in Paradeaufstellung ange treten. Im Festsaal hatten sich die Vertreter der Reichsregie rung und anderer Behörden, die Generalität des alten und des neuen Heeres, ehemalige Kommandeure, Lehrer und untersagt worden, da eine unglückliche Veranlagung zuweilendem sonst streng reellen Manne sein Tun bestimmte. Am Sonnabend nun hat er sich, um einem traurigen Schicksal zu entgehen, in sei ner Wohnung mit Gas vergiftet. Frauenstein. Nach bald zweijähriger mühsamer Arbeit ist im Amtsgerichtsbezirk die Erbhöserolle nunmehr als angelegt gemeldet worden. Nach Entscheidung der Einsprüche und Er ledigung anderer Hindernisse sind nunmehr insgesamt 4 67 Erbhöfe in die Erbhöferolle eingetragen worden. Dresden. Am Dienstag gegen 18 Uhr fuhr auf der Staatsstraße von Wilsdruff nach Tharandt ein mit drei Per- sonen besetzter Leisniger Kraftwagen am Uebergang bei Grum bach in den Personenzug 4043 der Schmalspurlinie Freital —Nossen. Der Führer des Kraftwagens will die Warnsi gnale des Zuges überhört haben. Von den Insassen wurde der zwanzigjährige Christian Otto Witte aus Leisnig schwer verletzt und mußte ins Friedrichstadter Krankenhaus überge führt werden. Der Kraftwagen wurde stark beschädigt. Der Zug konnte mit elf Minuten Verspätung seine Fahrt fort setzen. Dresden. Auf Grund der Reichsaesetze über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 und über die Ein ziehung volks- und staatfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933 werben zugunsten -es Landes Sachsen eingezogen: Las aus den Namen des Vereins der Naturfreunde in Ebersdorf eingetragene Grundstück Bl. 105 -es Grundbuchs für Niederottenhain; die auf den Namen der Arbeitsgemeinschaft der Arbeiter-Sport- und Kul turvereine von Dres-en-Süd e. V. in Dresden eingetragenen Grundstücke Bl. 286, 287, 288 und 289 des Grundbuchs für Mock ritz und das auf den Namen des Touristenvereins „Die Natur freunde" Gau Sachsen e. V. in.Dresden eingetragene Grundstück Bl. 183 des Grundbuchs für Schellerhau. Auch di« übrigen Sachen und Rechte der beiden erstgenannten Vereine werden zu gunsten des Landes Sachsen eingezogen. Freiberg. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts fand die Hauptoerhandlung gegen den am 21. September 1893 geborenen Hermann Oswald N. aus Schmiedeberg statt, der wegen Sitllichkeitsoergehen vorbestraft ist und sich wegen des gleichen Vergehens zu verantworten hatte. N. hat im Juni und Juli dieses Jahres in Niederpöbel und Schmiedeberg an einem Mädchen und einem Knaben unter 14 Jahren unzüchtige Handlungen oorgenommen. Dec Staats anwalt beantragte «ine Gesamtstrafe von I Jahr 6 Monaten Gefängnis. Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten zu I Jahr 6 Monaten Gefängnis, 3 Jahren Ehrenrechtsverlust und zur Tragung der Kosten. Die erlittene Unteisu Hungshaft wurde angerechnet. Meißen. Teile der Nachrichtenabteilung sind am Dienstag von Dresden nach Meißen verlegt worden. Damit ist Meißen, wieder Garnisonstadt geworden. Zum Empfang der Truppen, dis in der 2. Nachmittagsstund-e über Siebeneichen im Landmarsch einlrasen, halte Lie Stadt reichen Flaggenschmuck angelegt. Air Ler Siebeneichner Straße wurden die Feldgrauen von BDM- Mädeln begrüßt und- mit Blumen geschmückt. Der Kommandeur Ler Truppe, Oberstleutnant Oberhäuser, begab sich zunächst in Be gleitung Les Bürgermeisters Riedrich zum Gefallenenehrenmal am Stadlpark, wo er einen Kranz niederlegte. Nach dem Einmarsch der Truppe fand auf dem Marktplatz ein Vorbeimarsch statt. Im Kasernenhof begrüßte Bürgermeister Riedrich die neue Garnison im Ramen der Stadt Meißen und ihrer Einwohnerschaft. Oberst leutnant Oberhäuser dankte für den herzlichen Empfang in Meis sen und- meldete sodann dem Wehrbezirkskommandeur, Oberst Kunze, die Uebernahme der Geschäfte als Standortältester. Der Tag klang mit einem Kameradschasksabend im Hamburger Ho^ aus. Annaberg. Der Frohnauer Hammer, ein Kulturdenkmal des Obererzaebirges, dessen 500 jähriges Jubiläum im kommenden Jahr gefeiert wird, wurde auch in diesem Jahre wieder von zahl reichen Fremden ausgesucht und besichtigt. Die Zahl derer, die im Sommer d. I„ also von April bis mit September, in dem alten Hgmmcrwerk weilten, beträgt über 32 000. In dieser Besucher zahl sind 3000 KLF.-Fahrer eingeschlossen. Im Vorjahre waren es in Ler gleichen Zeit 24 000 Besucher. Crimmitschau. Während der Rückfahrt von der Tagung der gehirnverletzten Kriegsbeschädigten in Dresden am Sonn tag stürzte der frühere Weber Arthur Wagner aus Crimmit schau in der Nähe von Freiberg aus dem fahrenden Zug und wurde sofoit getötet. Wagner hatte sich in den letzten Jahren sehr für die Belange der Kriegsbeschädigten eingesetzt und arbeitete auch einige Jahre im Kriegsfürsorgeausschutz in der Stadtverwaltung mit. Penig. Aus bisher ungeklärter Ursache löste sich im Be triebe einer hiesigen Firma das Schneidemesser an einer Ma schine. Dem Jungarbeiter Gebhardt aus Tauscha wurde die rechte Hand völlig abgeschnitten. Der Schwerverletzte fand Aufnahme im Krankenhaus. . -! m-M - - »ZU " NMWMt tu MMtkttkM Autgabeort Dresden für Donnerstag: Schwache bis mäßige westliche Winde. Frühnebel. Vor-» wiegend wolkig, trocken und mild.