Volltext Seite (XML)
Weißeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmiedeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. - :: Gemeinde-Verbands-Girokonko Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast, des Stadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde -7 - Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite - - Millimeterzetle 6 Rpsg.; im Tertteil Lie 93 i s Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Nr. 235 101. Jahrgang Dienstag, am 8. Oktober 1935 Artliches und SWsches ? Dippoldiswalde. Auf dem Schießstande der priv. Schützen gesellschaft fand gestern ein Pistolenschießen der Gemeinde- polizeibeamlen statt. ß — 12 neue Siedlerstellen werden in nächster Zeit hier wieder geschaffen werden, wiederum im Gelände an der Wclframsdorfer Straße. Manche Schwierigkeit war zu überwinden, doch nun ist alles soweit vorbereitet, daß nur noch die letzte Genehmigung aussteht. Träger des Baues wird wieder das „Sächs. Heim" sein. Man hofft, daß in etwa vier Wochen 12 der 14, die sich gemeldet haben, „ihre Arbeit beginnen können". Dippoldiswalde. Schafft Heime für die HI! Diese Bitte hak unsere Stadtverwaltung schon seit langem beher- s zigt und hat versucht, das Turngerätehaus am großen Teiche hierfür frei zu bekommen. Der Platz ist städtisches Eigen tum, das Gebäude war bei Auflösung der marxistischen Ber- bände Staatseigentum geworden. Es ist jetzt gelungen, vor liegende Schwierigkeiten zu beseitigen. Das Gebäude wird für 500 M. Eigentum der Stadt werden, etwa die gleiche Summe werden die Ausbaukosten, mit denen alsbald begon nen werden wird, fordern. Es wird also nicht mehr zu lange dauern und die HI kann ihr langersehntes Heim beziehen. Dippoldiswalde. Dem Bemühen der Kreisleitung Dippoldis walde und des Bezirksschulrats von Dippoldiswalde, Pg. Horn, ist cs zu verdanken, daß die Staatsakademie fllk-^Aas- scn-und Gesundheitspflege in Dresden für den Kreis Dippoldiswalde in Ler Zeit vom 10.—12. Oktober einen rassen politischen Lehrgang in Malter veranstaltet. Wie wir dazu erfahren, werden an dem Lehrgang etwa 250 Volksschul- lchrer des SchulaussjchtSbezirkes Dippoldiswalde, die Lehrer der höheren und Fachschulen und Amtsleiker der NSDAP teilnehmen. Für die einzelnen Borträge hat die Slaatsakademie hcrvor- ragcnLe Wissenschaftler und bedeutende Parteiredncr vermitteln können, so daß den Hörern die Rassenkunoe und die Rassenpflege im nationalsozialistischen Sinne von den besten Vertretern dieser Wissenschaft gelehrt wird. Die Vorträge werden durch eine Slu- dicnsahrt nach Ler Landcsheil- und Pflcgeanstalt Sannenstein bei Pirna ergänzt. Die hierzu erforderlichen Großkraflwagen werden von Ler KVG Freistaat Sachsen gestellt. Um den Hörern die Teilnahme sinanziell zu erleichtern, hat sich Las Amt für Erzieher entschlossen, sie in Malter bezw. in Dippoldiswalde einzuanartieren, so Laß auch für Minderbemittelte der Lehrgang keine allzu große Belastung Larstcllt. Es ist zu begrüßen, daß sich die Staatsakade mie entschlossen hak, unser Grenzland mit einem derartigen Lehr gang zu belegen, dem in allen Teilen ein voller Erfolg zu wün schen ist. — Rechtzeitig zum Beginn des neuen Winterfahrplanes ist auch das amtliche Krastkursbuch für Sachsen erschienen, das sämt liche Kraftwagenlinicn der Deutschen Reichspost und der Staat lichen Kraftwagenverwallung enthält. Ein Verzeichnis aller von Kraslwagenlinien berührten Orte und eine gute UebcrsichkSkarle erleichtern die Benutzung. Da in den amtlichen Eisenbahnfahr- pläncn die Kraftwagcnfahrpläne nicht enthalten sind, wird die An schaffung dieses Buches sowohl für den Geschäfts- wie für den VergnügungSreisenden immer mehr zur zwingenden Notwendig keit. Um jedermann die Anschaffung zu ermöglichen, ist der Preis erneut herabgesetzt worden. Das Buch kostet jetzt nur noch 40 Die Bücher sind bei,den Kraftwagenführern, allen Post ämtern in Sachsen und im Buchhandel sKommtssionsoerlag: G. A. Kaufmanns Buchhandlung in Dresden-Ä. 1) erhältlich. — Sonntag, den 13. Oktober, kann der Kreis Dippöldi^ wilde, der Deutschen Jäoerschoft seinen auf dem Willsch er" richteten Schießstand weihen. Die Feier beginnt vormittags. >2IO Uhr. Nach einer Ansprache findet Preisschießen auf Ehrenscheiben, Besichtigung naturgemäßer Rehfütterung im Walde und geselliges Beisammensein in der Wilischbaude statt. — 3n Neustadt (Sa.) begeht Lieser Tage eine alte Hand- werkerfamilic ihr Jubiläum 300 jähriger Tätigkeit in einem Ge werbe. Es ist das die Familie Händler, in Ler seit zehn Menschen altern das Färberhandwerk in ununterbrochener Kette vom Va ter auf den Sohn vererbt worden ist. Der Urahn dieses Hand- werkergeschlechls ist Schwarzfärber Hans Händler, der ur kundlich 1635 nachzuweisen ist. Die Heuke unter dem Namen Ler Familie betriebene Färberei in Neustadt feierte soeben ihr 25- jähriges Bestehen. Schmiedeberg. Vom hiesigen Bürgermeister wurde mit sofortiger Wirkung angeordnet, daß Aufträge zu Lieferungen für die Gemeinde und Schule nur noch an solche Gewerbe treibende zu erteilen smd, die sowohl der Deutschen Arbeits front, als auch der NS-Volkswohlfahrt aungehören. Iohnsbach. Mil Ende Ler vorigen Woche sind hier Lie letz ten Sommergäste abgcreist. Dresden. Am Montag ging das bekannte Viktoria-Haus in Dresden, Ecke Ning-, See und Waisenhausstraße, käuflich in. den Besitz der Schuhfirma Salamander über. Der Kauf preis betrug eine Million Mark. Dresden. Tödlich überfahren. Auf dem Wet- tiner Platz wurde der sechsundfünfzig Jahre alte Handler Max Fritzsche beim Ueberschreiten der Fahrbahn von einem Personenkraftwagen erfaßt, ein Stück mitgeschleift und töd lich verletzt. Italiens Verantwortung Der Bericht über die Schuldfrage Genf, 8. Oktober. Der Dreizehner-Ausschuß des Völkerbundsrates hat nach zweistündigen Beratungen, die in der Hauptsache eine Aus einandersetzung zwischen Laval und Eden brachten, den Bericht über die Schuldfrage genehmigt. Der französische Vertreter hat sich jedoch Vorbehalten, den Bericht selbständig auszulegen, so daß die Frage noch völlig offenbleibk, welche Folgerungen die einzelnen Regie rungen und der Völkerbund als solcher aus der Feststellung des Angriffs ziehen werden. Die französische Politik geht nach wie vor dahin, Sühnemaßnahmen nach Möglichkeit zu vermeiden und Zeit für direkte Verhandlungen zu gewinnen. Der Bericht über die Schuldsrage schließt mit der Feststel lung, daß der Ausschuß auf Grund der Prüfung der Tat sachen zu der Schlußfolgerung gelangt sei, daß die italieni sche Regierung entgegen den in Artikel 12 der Völkerbunds- sahungen übernommenen Verpflichtungen zum Kriege ge schritten ist. , Außerdem wird in dem Bericht erklärt, daß, wenn ein Völkerbundsmitglied sich auf Artikel 16 des Paktes berufe, jedes der anderen Mitglieder die Umstände des besonderen Falles prüfen müsse. Es sei für die Anwendbarkeit des Ar tikels 16 nicht erforderlich, daß der Krieg formell erklärt worden sei. Die MnemchMmm t Ueber das weitere Verfahren in Genf schreibt der Lon- ooner „Daily Telegraph", man erwarte, daß die Völker- »undsoersammlung, die am Mittwoch zusammentritt, einen k Ausschuß von 13 Staaten einsetzen werde. Diesem würden ' die elf Mitglieder des Völkerbundsrates angehören. Den ' Vorsitz in diesem Ausschuß würde der jetzige Präsident der Lölkerbundsversammlung. der tschechische. Außenminister Or. Benesch, führen. Artikel 16 verlange von allen Mit-- gliedern des Völkerbundes den sofortigen Abbruch ihreir Handels- und Finanzbeziehungen zu dem Angreifer. Groß britannien halte milde Maßnahmen ohne praktische Wir kung für zwecklos Es werde aber trotzdem nichts ohne die oolle Mitarbeit Frankreichs tun. Laval habe Eden gegen über in Genf deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die Ge iahr eines bewaffneten Zusammenstoßes zwischen Italien and dem Völkerbund unter allen Umständen vermieden werden müfse. Die britische Ansicht scheine eine etwas qn- )ere zu sein. Zwar wünsche auch Großbritannien dringend, nnen allgemeinen Krieg zu vermeiden, aber es lege stärke ren Nachdruck auf die Notwendigkeit eines wirksamen Vor gehens. Es sehe ein, daß sich ein wirtschaftlicher Druck selbst iei größter Stärke nur allmählich auswirken könne, er warte aber trotzdem von einem solchen greifbare Ergebnisse. Militärische Maßnahmen seien in dem britischen Plan richt vorgesehen. Die britische Abordnung in Genf werde Vorschläge machen, die Aussicht auf eine ziemlich allge meine Unterstützung hätten. Großbritannien werde sich ver mutlich für Pläne einsetzen, die Italien den Erwerb von Auslandsdevisen für die Bezahlung seiner Einkäufe er- chweren würden. Am einfachsten wäre es, wenn die Völ kerbundsmitglieder ein Einfuhrverbot auf italienische Wa- :en legen würden? Eine Abberufung der diplomatischen Vertreter aus Rom halte man in London nicht für zweck mäßig. Finanzielle Sühnemaßnahmen seien insofern schon m Gange, als Italien bereits im vorigen Monat keine Kre-^ Ute mehr von den fünf großen englischen Banken erhalten labe. MWvtz der Asts Ser Völkerbundsrat hat gegen die Stimme Italiens dev Bericht des Dreizehnerausschusses gemäß Artikel 15 äuge» nommen. Ferner hat der Rat den Bericht des Sechser« Meißen. In Raußlitz ist der Bauer B. schwer verunglückt. Er wurde von seinem Pferde mit dem Huf gegen den Leib geschlagen, so daß er eine Darmzerreißung erlitt und ins Meißner Krankenhaus gebracht werden mußte.- Riesa. Einen schweren Unfall erlitt? ein ^Riesaer Schisser bei Warnau an der Elbe. Er stand auf dem Dampfer „Schliessen", der gerade abfuhr, als das Schlepptau plötzlich riß und dem Bedauernswerten derart gegen den Kopf ge schlagen wurde, daß er bewußtlos auf das Deck stürzte. Der Verunglückte mußte dem Krankenhause zugesührt werden. Bad Schandau. ZweiBergsteigerabgestürzt. Am Falkenstein stürzten zwei Dresdner Bergsteiger etwa zwanzig Meter tief ab. Der neunundzwanzig Jahre alte Kurt Geyer blieb mit einem schweren Schädelvruch tot lie gen. Der einundzwanzig Jahre alte Friedrich Witt kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Unfall ist darauf zurück zuführen, daß Wi i, der vorausgeklettert war, infolge Bru ches eines Sicherungsgriffes abstürzte und seinen am Seil hängenden Kameraden mit in die Tiefe riß. Zittau. Der Zittauer Ortsteil Großporilsch wurie am Mon tag in nicht geringe Aufregung verseht. Mitten in der schönsten Mittagsruhe ertönte Großalarm Ler Feuerwehr. Die wackeren Feuerwehrmänner eilten schleunigst an Len vermeintlichen Brand- plah?"Hier angekommen machten sie Lie Feststellung, Laß sic von einer Kuh ins Bockshorn gejagt worLcn waren. Das Tier mar gegen den Feuermelder gerannt und Halle Lie Alarmsirene in Tä tigkeit gesetzt, um Lann weiter seinen Hungerslillenden Zielen noch- zugchen, ohne von Ler angcrichlclen Aufregung Notiz.zu nehmen. Leipzig. 6 5 I a h r e i m B e r u f. Der Bücherrevisor Ernst Th. Seifarth kannte sein sünsundsechzigjähriges Berufs- jubilänm begehen. Der achtzigjährige Jubilar trat 1870 in Gera als Lehrling in ein Bankgeschäft ein. Noch longiähriger Tätigkeit im Bankwesen übersiedelte Seifarth 1881 nach Leipzig, wo er vom Stadtrat als vereidigter Bücherrevisor und LebensnrMeUagen Am 8. Oktober 1935 wird von 21 bis 21.20 Uhr über den Reichssender Leipzig ein Gespräch mit einer Hausfrau über Lebensmittelsragen übertragen. ? angestellt wurde. Trotz seines hohen Alters steht der Jubilar noch immer in aller Frische und Rüstigkeit seinem Betrieb > vor. Chemnitz. Die Strafkammer des hiesigen Landgerichts verurteilte den 39 Jahre alten Martin Johannes Schmidt aus Ehrenfriedeisdorf wegen fortgesetzten Betruges, Untreue und Amtsuntcrschlagung zu 3 Jahren Zuchthaus, 4 Jahren Ehrverlust und 300 RM. Geldstrafe. Schmidt, der früher Bürgermeister in Wolkenstein war, hatte sein Amt in gröb ster Weise mißbraucht. Zahlreiche Wolkensteiner Einwohner waren durch ihn um insgesamt etwa 5000 RM. betrogen worden. Ferner hatte Schmidt I I00RM. Pachtzins, die ihnr ein Pächter übergeben hatte, für sich verbraucht. Außer ver schiedenen kleineren Beträgen hatte er 600 RM. durch Her gabe eines Wechsels, den er nicht einlöste, erlangt. Bemerkcnr- wert ist, daß Schmidt von seinem 310 NM. betragendenden Monatsgehalt allein 140 RM. für Bier benötigte, abgesehen von seinen Ausgaben für Zigarren usw. Ehemnih. 20000 unterschlagen. Der als i Bücherrevisor und Steuerberater tätig gewesene Schr. schä- ' digte seine Auftraggeber in mehreren Fällen erheblich, indem k er ihm anvertraute Gelder, Steuergutscheine und Steuer- . zinsscheine veruntreute und im eigenen Nutzen verwendete. ' Es konnten ihm bis jetzt Unterschlagungen in Höhe von ! etwa 20 000 Hk.7k nachgewiescn werden. Das Geld will er nach nnd nach in Schonkmirtschosten verzecht und den größ- , ten Teil bei Pferderennen verwettet haben. Schr. wurde in Berlin verhaftet. ! WlerlMnjW des SiMMstttdienstes j Ausgabeort Dresden für Mittwoch: i Nach unbedeutenden Regenschauern während der Rachk ! oder in den frühen Morgenstunden tagsüber wechselnd be wölkt. Geringe Temperaluränderung. Auffrischende süd- , westliche Winde.