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ich - Aelteste Zeitung des Bezirks > i 101. Jahrgang Freitag, am 20. September 1935 Nr. 220 nie llnd 7 Herz >h sich 34 Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. rnter- lugen kehr lese ir ein weiß, ich ja etektiv iS lN u ist!" re ver» el- en en lat en in !N, cu il ler- der aar r? ch. rn er- ind INN :rcr ger :rer 1 Zcr ige icht zcn ich :va nit res Dieses Blatt enlhälk die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadkals und des Finanzamts Dippoldiswalde er von lefflich- is den > Knoll sen an- >hr?" evor er^ tratet I" / iebe Ent- örcn «von Miß sage, ektiv ^.-zu ge- i ein ihren ch ist hat, d ich n zu uern. eund , ver- runv- Bob rntag n am Haus ihren, n." Iudenseindliche Kundgebungen in London London, 19. September. Nach einer Meldung des „Daily Morkcr" Hausey sich im Londoner Stadtteil Stamford Hill die Angriffe auf Juden. Am,Dienstag abend fielen .zahlreiche Per sonen vor einem Lichtspieltheater über einen .luden her, der sich später in Krankenhausbchandlung begeben muhte. m!" trief MnMttsM des MtzMltttdiMs Ausgabcorl Dresden 1 für Sonnabend: Nach lebhaften westlichen Winden stark wechselnde Be wölkung und geringe Neigung zu Regenschauern. Etwas kühler. echeritz-Jeilung destowentger fl: e er auf dem Standpunkt, daß die englisch» Haltung schonn'srüher hätte bekanntgegeben werden solle» 3m vorliegenden Falle wäre ein promptes Vorgehen eins wesentliche Voraussetzung für eine Regelung gewesen. Jem hätten die Dinge einen Stand erreicht, von dem abzuwesij chen für die Beteiligten ausserordentlich schwierig sei. Die verwickelte außenpolitische Lage und die Wirtschafts lage erforderten nicht nur Klugheit sondern auch Mut. Trat der Vorbereitungen, die Italien in Erytrea und Somali land treffe, um in der Lage zu sein, den Krieg nicht nu einige Monate sondern mehrere Jahre zu führen, werde ii dieser Stunde in Genf niemand imstande sein, zu sagen welche nächsten Schritte der Völkerbund tun werde. Was die Sühnemaßnahmen anlange, so trete Englanu jetzt in vorsichtiger Form an die Mächte heran, und dennoch habe,niemand eine Vorstellung, was irgend jemand zu tun gedenke. Reine wirtschaftliche Sijhnemaß« nahmen, die vielleicht vor Monaten nützlich gewesen wären, seien jetzt zu spät, nachdem Mussolini eine Mil-» lion Mann unter den Waffen habe, von denen 200 000 Mann an der abessinischen Grenze entlang marschierten, an der Geschütze, Flugzeuge. Giftgase und Granaten aufgestapelt werden. - Vorsorge in Gibraltar In Gibraltar wurde nach einer Reuter-Meldung am Donnerstag folgende amtliche Bekanntmachung angeschla gen: Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß es sich im Fall gewisser Notstände unter Umständen als notwendig ermessen wird, in ganz Gibraltar die Lichter auszulöschen; dies wird möglicherweise durch die Absperrung der Hauptkraftanlage geschehen. Der Bevölkerung wird daher empfohlen, sich Vorräte an Kerzen und anderem hin zulegen. Es wird aber darauf aufmerksam gemacht, daß auch solche Lichtquellen abgedichtet sein müssen. Zuwider handlungen werden geahndet. W. Die Londoner Abendblätter veröffentlichen in großer Aufmachung eine Reuter-Meldung aus Genf, in der es heißt, daß Mussolini seinem Vertreter Baron Aloisi, der auf Empfehlung der Mächte die Vorschläge des Fünferausschusses dem italienischen Regierungschef in Rom überreichen und erläutern sollte, mitgeteilt habe, daß er von Genf kei nerlei Ratschläge wünsche. Wie weiter berichtet wird, hat der Sprecher des italienischen Auswärtigen Amtes in Nom die Vorschläge in ihrer jetzigen Form für unannehm bar erklärt. Immerhin habe der Sprecher seine Befriedi gung über die Erkenntnis des Ausschusses ausgedrückt, daß Abessinien in jeder Hinsicht unfähig sei. sich selbst zu regie ren. In Addis Abeba verlautet, einer weiteren Reutermel dung zufolge, daß Abessinien die Vorschläge höchstwahr scheinlich annehmen werde. Die schwache Hoffnung, daß es dem Völkerbund doch noch gelingen werde, einen friedlichen Ausweg zu finden, macht'am Donnerstagabend in London einer ausgespro chenen Hoffnungslosigkeit Platz. Niemals zuvor, so schreibt der liberale „Star", ging ein Land mit weniger Vernunft und weniger Tauglichkeit in den Krieg. — Die konservative „Evening News" stellt unter der Ueberschrift „Die Pflicht der Nation" fest, daß es die kluge Angelegen heit des englischen Volkes sei, sich wie ein Mann hinter die Regierung zu stellen, wenn eine außenpolitische Krise das Land bedrohe. Lloyd George prophezeite in einer Versammlung des Aktionsrates für Frieden und Wiederaufbau in Brad ford, daß es in ein zwei Wochen zu einem An griffskrieg kommen werde, und fragte, was Eng land zu tun beabsichtige. Er sei sehr beunruhigt, denn er stände unter dem Eindruck, daß die Welt auf eine sehr große Katastrophe znsteuere. In den ver gangenen Wochen sei er der erste gewesen, der die Rede des englischen Außenministers in Gens begrüßt habe. Nichts- London steht schwarz Lloyd George spricht von einer bevorstehenden Katastrophe s Wieder drei WWe BerkehrMUe In der ^ennestraße in Dresden bog ein Radfahrer, ohne Seitenzeichen zu geben, nach links ab. Der Fahrer eines ihm folgenden Kraftmagens versuchte, ebenfalls nach links auszubiegen, um den Radfahrer nicht anzufahren. Die ser wurde aber vom Kraftwagen erfaßt und weggeschleu dert, während der Kraftwagen mit unverminderter Ge schwindigkeit gegen einen Straßenbaum fuhr. Der Rad fahrer und der Fahrer des Wagens wurden mit schweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt, ebenso ein In sasse des Kraftwagens, der mit leichteren Verletzungen da vonkam. Der vierundvierzig Jahre alte Fahrer des Kraft wagens, Karl Walter Schönert aus Dresden, ist seinen Ver letzungen erlegen. In Radebeul war ein vierzehn Jahre alter Knabe auf seinem Fahrrad die steil abfallende Schuch-Straße ab wärts gefahren und wollte noch vor einem Lastkraftwagen zug nach rechts in die Meißner Straße einbiegen. Hierbei blieb er mit dem Rad an der vorderen Stoßstange des Kraftwagens hängen, wurde mitgeschleift und überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Nach den Feststellungen der Unfallkommission trifft den Knaben die Schuld. Der aus Dresden stammended einundsechzig Jahre alte Tapezierermeister Franz Zobel fuhr mit seinem Fahrrad den für Radfahrer verbotenen Technitzer Bergweg in Dö - beln hinab und stürzte; er starb an inneren Verletzungen im Krankenbaus. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Derbands-Girbkonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 streifte die Schlagader. Hilfsbereite Leute brachten ihn in die Wohnung, wo ihm ärztliche Hilfe zuteil wurde. Bärenhecke. Am Neubau des Ebock'schen Zweifamilien grundstücks, gegenüber dem Bahnhof, erlitt der Bruder des Bauausführenden Liebscher, Dittersdorf, einen ernsten Unfall. Bei Zimmererarbeiten rutschte er mit der Art ab und hackte sich einige Zehen durch. Höckendorf. B^i der Obstcriragseimiliclung wurden in unse rem Ort 2405 Apfelbäume, 554 Birnenbäume, 557 Pflanmen- und Zwetschgenbäume, 34 Micabeltenbäume sowie einige Bäume Pfirsiche und Wallnüsse festgestellt. Der Ertrag an Aepfeln be trägt ca. 900 Ztr. und an Birnen ca. 120 Ztr. Die Pflaumcn- und Zwetschgenernke ist dieses Jahr ganz geringfügig, während Mirabellen, Pfirsiche und Wallnt>sse überhaupt keine geerntet werden können.. Borles. Dieser Tag« wurde der Bekenntmachungskaslen der hiesigen Ortsgruppe der NSDAP von Bubenhänden in un erhörter Weise beschmutzt. Eine richtige Tracht Prügel wäre für solche Gesellen das beste. Man scheint ihnen ober jetzt auf der Spur zu sein. Dresden. Kürzlich wurde ein 35 Jahre alter Mann beim Ein bruch in eine Heringsräucherei von Angestellten auf frischer Tat betroffen. Die Kriminalpolizeit nahm den Dieb fest und über führte ihn zu 10 Einbrüchen, die er bei der gleichen Firma, von der er sonst seine Handelsware bezog, verübt hatte. Auf jedem seiner Beutezüge erlangte er Hunderie von Räucherheringen, die er dann im Strahenhandcl absehke. Er wurde der Staatsanwalt schaft zugeführt. , Radeberg. Auf der Staatsstraße Radeberg—Dresden fuhr frühmorgens ein Dresdner Lieferauto vermutlich infolge Ueber- müdung des Fahrers gegen einen Baum. Der Wagenlenker, der sich auf einer Schwarzfahrt befunden hatte, erlitt Knie- und Ge- uchlsverlehungen sowie eine Gehirnerschütterung und mußte im Radeberger Stadtkrankenhaus Aufnahme finden. Der Kraft wagen ging völlig in Trümmer. Hohenstein-Ernstthal. Im Hainhqlz unweit der Eisenbahn- brücke wurde ein kleiner völlig unverletzter Raubvogel tot aufgefunden. Der Vogel trug einen Ring der Vogelwarle Rossitten am Bein. Es handelt sich anscheinend um einen Zwergfalken, der im Norden Europas heimisch ist und Deutsch land nur als Zugvogel berührt. Bautzen. Das Schwurgericht verurteilte die 21 Zähre alte ledige Maria Teresia Hentsch aus Cunnewik wegen Kindes tötung zu 21/2 Jahrem Gefängnis und drei Jahren Ehren- rrchtsverlust unter Anrechnung der vollen, Untersuchungshaft. i Die Verurteilte hatte am 15. August 1935 auf dem Boden des Haufes ihres Dienstherren heimlich ein Kind zur Welt gebracht und es unmittelbar nach der Geburt vorsätzlich getötet. Seitliches und SWsches Dippoldiswalde. Die Herbstferien an der Hans- Schemm-Schule beginnen am 28. September und dauern bis 12. Oktober. Am Montag, 14. Oktober, wird dann der Unterricht des Winterhalbjahres beginnen. — An der Deutschen Müllerschule schließt das Sommer- semester am 26. September mit einer Entlassungsfeier mit tags 12 Uhr. — Das Ende des Bierpfennigstückes. Bis zum 30. Sep tember läuft noch die Frist für die Einlösung der außer Kurs gesetzten Bierpfennigstücke. Dann haben diese Kupfer münzen keine Gültigkeit mehr. Schon seit einiger Zeit be gegnet man ihnen nur noch höchst selten. Münzen haben ihre Schicksale, und das gilt auch vom Bierpfennigstück, das einst mit großen Worten seinen Lebenslauf beggnn und das schon seit Jahr und Tag nicht mehr von sich reden macht. — Angefaulle Aepfel und Birnen, wie man sie auch in diesem Jahre häufig an oder unter den Bäumen findet, werden vielfach achtlos hängen oder liegen gelassen. Das ist eine Versäumnis, die sich schwer rächen kann, weil solche Früchte Keime der gefährlichen Moniliakrankheit beherber gen und im kommenden Frühjahr zu neuen Ansteckungs herden für di, Bäume werden. Wer das verhüten und im nächsten Jahre eine einwandfreie Ernte erzielen will, muß die angefaulten Früchte sammeln und dann nicht etwa auf den Komposthaufen werfen, sondern vernichten bez. tief ver graben. Welche Maßnahmen sonst noch geeignet sind, der Wiederkehr solcher Schäden vorzubeugen, erfrage man un ter Beifügung des Rückportos bei der Staatl. Hauptstelle für landw. Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2. Wieder Arbeitsbeschaffungslottcrie. Oer Reichs- und preußische Innenminister teilt mit, daß von den Losen der Arbeitsbeschaffungslotterie der NSDAP., die mit einem Spielkapital von 16 Millionen RM genehmig! und in zwei Reihen zur Ausspielung gebracht wurde, von der zweiten Reihe mit einem Spielkapital von 6 Millionen RM zwei Millionen Doppellose zu je 2 RM zum Vertrieb in Preu ßen für die Zeit vom 1. Oktober bis 21. Dezember 1935 zugelassen wurden. Ab Anfang 1S3S neuer „Wehrpaß". Der Oberbe fehlshaber des Heeres hat angeordnet, daß die zur Ent lassung kommenden Soldaten bis auf weiteres einen Mili- tärpaß nach dem bisherigen Muster erhalten. Gleichzei tig teilt er mit, daß das Muster für einen neuen „Wehr paß" sich zur Zeit in Bearbeitung befindet und voraus sichtlich Anfang 1936 zur Ausgabe gelangt. Der Wehr paß wird in Zukunft bereits bei der Musterung von den Wehrbezirkskommandos ausgestellt. Irachtnachlaß. Zur Förderung des Absatzes der deut schen Obsternte und zur Erleichterung der Versorgung der Bevölkerung mit Winterobst gewähren die Deutsche Reichs bahn und die deutschen Privatbahnen auch in diesem Jahr einen Frachtnachlaß für den Stückgutversand von frischen Aepfeln, Birnen und Pflaumen für die Zeit vom 23. Sep tember bis 31. Dezember 1935, der in den hauptsächlich für diesen Versand in Frage kommenden Entfernungen und Ge wichtsmengen bis zu 30 v. H. beträgt. «Wir suchen dich." Die Reichssendeleitung teilt mit: Das große Erlebnis am Volkssender auf der Großen Deut schen Rundfunkausstellung lag für alle Hörer in dem zwar unsichtbaren, aber um so^stärkeren Band, das vom Volks- genossen am Sender zunr Volksgenossen am Empfänger - .Die hier gewonnenen Erfahrungen hat der Deutsch landsender bereits in der Sendereihe „die Ahnentafel" aus zuwerten begonnen. Daneben wird einezweite Sendereihe den Soldaten des Weltkrieges und den Kämpfern der na tionalsozialistischen Bewegung am 20. September Gelegen heit geben, sich Freitags <19.55 Uhr)'über den Deutschland sender an alle Hörer zu wenden, um Kameraden des gro ßen Krieges oder der Kampfzeit zu suchen und mit ihnen wieder in Verbindung zu treten. Anfragen für die Sende reihe „Sammeln! Kamerad des Weltkriegs, Kamerad der Bewegung - Wir suchen dich!« sind an die Zeitfunkabtei lung des Deutschlandsenders, Berlin-Eharlottenburg, Masu renallee, Haus des Rundfunks, zu richten. Nach Möglich keit sollen die betreffenden Volksgenossen mit ihren Anfra gen selbst vor das Mikrophon treten. Schmiedeberg. Der Männergesangverein Schmiedeberg ernante Kaufmann Otto Krönert, hier zum Ehrenmitglied, in dankbarer Anerkennung seiner in 50jähriger Mitgliedschaft um den Verein und das deutsche Lied erworbenen Verdienste. Johnsbach. Beim Kühehüten wollte der beim hiesigen Bauer Ernst Büttner beschäftigte Kuhhirte eine Kuh zurück holen, stolperte dabei und siel in das in der Hand haltende Messer. Das Messer bohrte sich in den Oberschenkel und Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzelle 6 Rpfg.; im Tertteil die 93 Millimeter breite Milltmeterzeile 18 Rpfg. Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig