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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmie-e-erg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Apfg. :: Gemeinbe-Berbands-Gtrokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Nr. 214 Netteste Zeitung -es Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft. des Stadkats und des Finanzamts Dippoldiswalde Freitag, am 13. September 1935 i Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Terttell die 93 - j Millimeter breite Millimeterzeile 18 Npfg. i Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig 101. Jahrgang Dertliches und Sachksches Dippoldiswalde. Nachdem gestern nachmittag gegen 3 Uhr ferner Donner in westlicher Richtung Manöver ahnen lieh, passierten in der 6. Abendstunde in größeren und kür zeren Abständen Teile des motorisierten Regiments Göring unsere Stadt. Neben den zahlreichen Fahrzeugen fand be sonders auch die, schmucke Uniform der Regimentsangehöri- qen Beachtung. Zn der Nähe der Teichmühle wurde die Nacht über geparkt. Dippoldiswalde. 3m ganzen deutschen Reiche findet ge genwärtig eine Bormusterung der vorhandenen Pferde im Alter von 4 bis 18 Zähren statt, um festzustellen, wieweit sie für den militärischen Dienst tauglich sind. Für unsere Stadt und das benachbarte Elend fand die Bormusterung heule vormittag auf der Aue statt. Die Musterungskommission bestand aus dem Beauftragten der Wehrersatz-Znspektion für den Musterungsbezirk Dippoldiswalde, Bauer Georg Flemming, seinem Stellvertreter, Landwirt Bernhard Jäckel, weiter Bauer Max Heeger, Bezirkstierarzt i. R. Reg.-Be- terinärrat Dr. Lenk, Reg.-Rat Dr. Streit von der Amts hauptmannschaft und Bürgermeister Dr. Höhmann, sowie einigen anderen Herren. Zuerst wurden besondere Merk male der aufgerufenen Pferde notiert, dann Bau- und Er nährungszustand geprüft und zuletzt jedes Pferd im Schritt und Trab vorgeführt. Gegen 10 Uhr war die Borführung bereits beendet. Dresden. Donnerslagmorgen wurde auf der Bergstraße an kcr Einmündung Ler Radetzkystraße eine 32 Jahre alte Frau aus Bannewitz, die auf ihrem Fahrrade die Bergstraße stadtwärts fuhr, von einem Personenkraftwagen, der auS der Radetzky- straße in die Bergstraße einfuhr, gestreift und stürzte zu Boden. Schwerverletzt mußte sie dem Krankenhaus zugeführt weiden. Der Kraftwagenführer setzte seine Fahrt fort, trotzdem er den Anfall bemerkt hatte. Dresden. Entsprechend dem Beschluß des Deutschen Ge meind ctages, wonach sich 400 deutsche Städte ein Pakenweindorf suchen werden, um die Beziehungen zwischen den Städten und Len notleidenden Winzerorten enger zu gestalten und vor allem den deutschen Weinabsatz zu fördern, hat die Stadt Dresden die Patenschaft über die Winzerorte Langenlonsheim, Windsheim und Lbernburg (Pfalz-Saar) übernommen. Dresden. Selbstmord einer Greisin. In der verlängerten Eisenberger Straße ging eine achtundsiebzig Jahre alte Frau in die Elbe. Die Lebensmüde konnte iofort den Fluten wieder entrissen werden, starb jedoch auf dem Transport ins Krankenhaus. Meißen. Ins Auto gelaufen. Auf der Großen hainer Straße lief der Steindruckmeister Müller in einen Kraftwagen. Er trug so schwere Verletzungen davon, daß er in der Nacht zum Donnerstag verstarb. Meißen. Beim Baggern unterhalb der Meißner Burg fand man eine Anzahl gußeiserner Kanonenkugeln sowie eine kupferne, schön ziselierte Hellebardenspitze. Oberschlema. BomZugüberfahren. Beim Ueber- yueren eines Eisenbahnüberganges wurde die vierzehnjäh rige Tochter eines Fleischermeisters aus Aue von der Loko motive eines Zuges erfaßt. Obgleich der Zug sofort zum Stehen gebracht wurde, erlitt das Mädchen schwere Verlet zungen. Die Verunglückte wurde dem Krankenhaus zuge führt. Die Schuld trägt vermutlich sie selbst, da sie unmit telbar vor dem Zug versucht hatte, die Gleise zu überschreiten, obwohl das Läutewerk ging. Glauchau. Vom Gefängnis in den Tod. In einem Wald bei Stangendorf wurde ein Mann erhängt lufgefunden. Es handelt sich um einen zweiunddreißia Jahre Uten Dresdner, der am 3. September aus dem Gefängnis Dsterstein entlassen worden war. Von der Fahrkarte, die ihm ausgehändigt worden war, hatte er keinen Gebrauch gemacht. Löbau. Tot aufgefunden. Der Rentenempfän ger Ernst Heinrich in Schönbach hatte sich aus seinem Hei matort entfernt und war spurlos verschwunden. Man hat ihn jetzt in Görlitz tot aufgefunden. Anscheinend hat Hein rich in einem Zustand geistiger Umnachtung gehandelt, als rr Schönbach verließ und planlos umherirrte. - Ebersbach. Durch Hufschlag getötet. An der vteinstraße ereignete sich ein tödlicher Unfall durch ein heuendes Pferd. Der in den sechziger Jahren stehende Schwiegervater des Bäckers Schönbach wurde von dem Lier derart geschlagen, daß er nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus verschied. honerswerda. Explosion in der Werkstatt. Als in der Werkstatt eines Schlossermeisters auf der Kirch- ürahe ein Gehilfe mit dem Schweitzapparat arbeitete, erfolgte plötzlich eine Explosion. Der gerade vorübergehende sechzehn Zahre alte Sohn des Etsenbahnschaffners Matern wurde i» unglücklich an den Kopf getroffen, daß er auf der Stelle tot war Soldaten des Friedens Der Ehrentag des Arbeitsdienstes Das Bild der Stadt Nürnberg wird am dritten Tage des Parteitages der Freiheit von den hellbraunen Unifor men der politischen Leiter belebt, die im Laufe der Mittwoch nacht und des ganzen Donnerstag in 285 Sonderzügen in Nürnberg eingetroffen sind. Wenn es schien, als ob der Verkehr in der Innenstadt eine weitere Belastung nicht mehr ertragen könnte, so hat sich wieder ergeben, daß auch dieser Zuwachs von rund 300 000 Menschen, von denen der weitaus größte Teil in der Stadt selbst untergebracht ist, dank einer beispiellosen Organisation aufgesogen wird. Die politischen Leiter wurden auch zum Absperrdienst mit her angezogen, dessen Aufgaben von Tag zu Tag größer werden. Der Donnersiagvormittag ist dem Reichsarbeitsdienst Vorbehalten. Die Sonne ist der großen Heerschau der Be wegung auch an diesem Tage treu geblieben. So wirkt die Zeppelinwiese in ihrer neuen Gestalt mit der großen grauen Sandsteintribüne, dem alles überragenden gewaltigen Ho heitszeichen der Bewegung, mit dem mit frischen Blumen umrahmten Hakenkreuz unterhalb des Führerturms, der Flaggengalerie an der Rückseite der Tribünen und den Fahnen auf den Holztribünen ein zauberhaftes Bild. Aus dem großen grünen Felde ist ein mächtiger Quadsrblock mit dem Symbol des Reichsarbeitsdienstes errichtet, auf dessen Stufen Arbeitsmänner mit geschultertem Spaten die Ehrenwache halten. Eine Stunde vor Beginn des Vorbeimarsches der 54 000 Arbeitsdienstmänner sind die Haupttribünen und die an schließenden tiefer gelegenen Tribünen der Stirnseite des Feldes bereits dicht besetzt. Aber auch die das Feld umfas senden Tribünen weisen einen wahren Rekordbesuch auf. Parade vor dem Führer Wenige Minuten nach 10 Uhr künden Fanfaren und dumpfe Wirbel der Landsknechtstrommeln die Ankunft des Führers, den der Reichsarbeitsführer empfängt. Er be grüßt, begleitet von seinem Stellvertreter Rudolf Heß und Reichsleiter, Reichsminister des Innern Dr. Frick, den Ehren-Oberst-Arbeitsführer Ritter von Epp und die Gauar beitsführer. Als er feinen Wagen zur Abnahme des Vorbeimarsches besteigt, schallen ihm von der großen Tribüne von allen Sei len des Platzes erneut stürmische Heil-Rufe entgegen, die erst abreißen, als sich die erdbraunen Kolonnen unter Vor- nntriil des Musikzuges des Arbeitsgaues Pommern, ge ¬ führt vom Retchsarveltsfüyrer mit seinem ersten Adjutan ten, in Bewegung sehen, hinter dem Reichsarbeitsführeo folgt feine Standarte. Dann ziehen in elf Marschsäulen mit ! mehr als 400 Fahnen die Arbeitsmänner, in Iwölferreihen ! schnurgerade ausgerichtet, in prächtiger Haltung mit ge schultertem blinkenden Spaten vor der Ehrentribüne vor über. Sie verlassen auf der anderen Seite den Platz und' ziehen um das äußere Feld herum, um durch den der Haupt tribüne gegenüberliegenden Mitteleingang zur Ausstellung wieder auf das Feld zurückzukommen. Geschlagene drei Stunden zog Gruppe auf Gruppe vor über. Die vorletzte Säule bildeten die 13 Lehrabteilungerr ! des Reichsarbeitsdienstes, geführt von dem Inspekteur des j Erziehungs- und Bildungswesens ^es Reichsarbeitsdienstes, j Arbeitsgauführers Dr. Decker. Zum Schluß kamen die Ar- j jbeitsgaue Bayern, Hochland und Franken. Inzwischen hat ten die Säulen auf dem gewaltigen Jnnenfeld die Auf- ! stellung bezogen. In 36er Reihen schwenkten sie unter dem j lauten Jubel der gewaltigen Zuschauermenge, die sicherlich weit über 150 000 betrug, auf ihren Platz. Das gigantische Schauspiel dieses mustergültig durchgeführten Riesenauf marsches ließ ihnen die Stunden wie im Flug verstreichen. Durch die frei gelassene Mitte marschieren die 500 Fah- ' nen des Reichsarbeitsdienstes, von den Massen mit erhöbe-! j ner Rechten begrüßt, bis zum frei gehaltenen Rechteck. Nachdem der Führer sich auf den Führerturm begeben hatte, ertönt das Kommando: „Stillgestanden!", „Spaten in Hand!", „Spaten präsentiert!" Und wie eine glänzende Welle funkeln 54 000 Spaten in der Sonne, ein stählernes j Meer. Spontaner Jubel braust über das Feld, der Führer i tritt an den Rand des Führerkurms und grüßt: „Heil Ar- : beitsmänner!" Aus 54 000 kehlen schallt ihm die Antwort f entgegen: „heil mein Führer!" Dann ziehen die Fahnen i auf die Umrandung des Rechtecks, während die Arbeits männer singen: „Grüßt die Fahnen, grüßt die Zeichen, grüßt den Führer, der sie schuf." Aus allen deutschen Gäuen meldet sich dann im Sprech-1 chor des Reiches junge Mannschaft. Während die Musik das! ! Lied vom Guten Kameraden spielt, gedenken sie der Toten l des Weltkrieges, der Bewegung, der Opfer der Arbeit und der Arbeitskameraden, die der Tod aus ihren Reihen riß. Oschatz. Bei einem Brand umgekommen. In Limbach brach im Gaschschen Anwesen Feuer aus, das schnell um sich griff. Die Bewohner konnten sich nur mit Mühe retten. Der Besitzer wurde in bewußtlosem Zustand aus dem Haus geborgen. Wiederbelebungsversuche waren ahne Erfolg; der Mann war. bereits tot. Das Haus und Las gesamte Inventar wurde ein' Raub der Flammen. Oschatz, 12. Sepiember. Jü der Nacht brach im Gaschschen Anwesen im benachbarten Limbach ein Feuer aus, das mit rasender Schnelligkeit um sich griff. Die Bewohner konnten sich nur mit Mühe aus dem brennenden Hause retten. Der ! Besitzer, der noch etwas retten wollte, mußie in bewußtlosem Zustande au; dem Hause gerettet werden. Wiederbelebungs versuche waren ohne Erfolg; der Mann war bereits tot. Das Haus und das gesamte Inventar wurden ein Raub der Flammen. Heber die Entstehungsimache ist bisher nichts bekannt. Chemnitz. Am Mittwoch nachmittag 5 Uhr entgleisten bei Einfahrt des PrrsonenzugeS 1477 auf Bahnhof Erdmannsdorf- Auguftusburg die letzten beiden Wagen und stürzten um. Hierbei wurde eine Anzahl Mitreisender leicht verletzt. Schwerverletzte waren glücklicherweise nicht zu verzeichnen. Die Ursache des Un falls ist wahrscheinlich im vorzeitigen Umstellen einer Weiche zu suchen. Der Betrieb konnte durch ein Nebengleis voll aufrecht erhalten werden. Lhemnih. Diamantene Hochzeit. Der frühere Kuchdrucker Emil Höffner und seine Frau begingen das Zest der Diamantenen Hochzeit bei guter Gesundheit. Der Zubilar war vierunddreißig Jahre lang bei der Firma T E. K. Dickenbatm L Salm in Chemnitz beschäftigt. Wurzen. Tödlicher Nerkehrsunfall. Vor dem ! Aasthof Zimmermann in Trebnitz wurde der vierund- i zwanzig Jahre alte Steinarbeiter Walter Nagel von einem I Kraftradfahrer anaefahren und so schwer verletzt, daß er s kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus verstarb. Mutzschen. Mit dem Kraftrad gestürzt. Auf , »er Straße Grimma—Mutzschen fuhr der Geschäftsinhaber h. mit seinem Kraftrad einen Splitthaufen an. Das Kraft rad stürzte; der mitkahrende Brunnenbauer Thiele aus Mutzschen erlitt einen doppelten Schädelbruch und mußte ünem Krankenhaus zugeführt werden. Glauchau. Die Hauptsatzung der Stadt. Irr der letzten Sitzung der Stadtverordneten als vorläufige Ratsherren und der Stadträte wurden Mitteilungen übev die Fortführung des umfangreichen Siedlungswerkes im Stadtteil Gesau-Schönbörnchen zur Kenntnis genommen, ebenso die durch die Aufsichtsbehörde genehmigte neue Haupt satzung. Danach sind vorgesehen ein hauptamtlicher Ober bürgermeister, ein hauptamtlicher Bürgermeister und zwei hauptamtliche Stadträte. Dazu treten drei ehrenamtliche Stadträte und fünfzehn Ratsherren. Bautzen. Ein verdienter Schulmann ge storben. In Löbau, wo er seinen Ruhestand verlebte, starb nach kurzer Krankheit Oberstudiendirektor i. R. Dr. Herm. Wehner. Der verdiente Schulmann stand von 1906 bis 1924 der Realschule Bautzen vor, die er kurz vor dem Kriege zur Oberrealschule ausbaute. Seinem Wunsch ent sprechend wird er in Bautzen beigesetzt. Olbernhau. Zn Ler unmittelbar am Bahnhof Deutsch-Neu- Lorf jenseits der Reichsgrenze liegenden Holzwarenfabrik Wag ner brach ein Großseuer aus, das sich sofort auf das ganze Ge bäude ausbreilele. Nur mit größter Mühe gelang es den am Brandplah erschienenen Feuerwehren, die von den Flammen be drohten umliegenden Gebäude zu retten. Die Ursache des Bran des konnte noch nicht ermittelt werden. Rund 50 Arbeiter wer den durch Las Brandunglück ihren Arbeitsplatz verlieren. MlttMhnsW des MMtlMWes Ausgabeort Dresden für Sonnabend: , Mäßige südwestliche Winde. Heiter bis wolki ' Trocken-