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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolüiswalüe, Schmieöeberg u. U. - B<i«A4prel«: Für «inen Monat 2.— NA - mit Zutragen: einzelne Nummer 10 - .. Gemeinde-VerdandS-Glrokonto Nr. S :? - riernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 128 48 - Nr. 196 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshavplmannschaft, des Stadkats und des Finanzamts Dippoldiswalde Freitag, am 23. August 1935 101. Jahrgang - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breit« - Millimeterzeile k NA im Texttetl dl« » : Millimeter breit« Millimeterzeile 18 - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gliltlg -ertliches un- SWsches ! Dippoldiswalde. Am kommenden Sonntag wird der Sturmbann IV/R. 101 den Reichsweltkampf mit einer Pro pagandafahrt, dem 10-Kilometer-Gepäckmarsch, einer Ein satzübung des gesamten Sturmbanns und einem Aufmarsch beschließen. Bereits morgens 6 Uhr setzen sich die verschie- l denen Trupps mit Ziel Dippoldiswalde in Bewegung. ES ^dürfte eine gewaltige Veranstaltung werden. / Altenberg. Ein indischer Maharadscha, der Rajaw von - Teari Gerhwal, weilte in den letzten Tagen (Montag und ^Dienstag) in Altenberg. Er war im Berghof Raupennest abgestiegen und hatte dort den gesamten 2. Stock des Ho- - tels gemietet. Zn seiner Begleitung befanden sich seine Lieb- ' lingsfrau mit zwei Töchtern und seine Lieblingsschwester, ^ferner ein zahlreiches Gefolge. Hirschsprung. Professor Dr. Otto Eduard Schmidt feierte gestern unter vielseitiger, ehrenvoller Anteilnahme seinen 80. Ge burtstag. Der Genannte besitzt in Hirschsprung unweit der Laden mühle ein Grundstück, das genau vor 100 Zähren erbaut wurde. Professor Schmidt leitete von 1910—1919 das Gymnasium Alber tinum in Freiberg. Er schuf historische und kulturgeschichtliche Werke, die seinen Namen weit über Sachsens Grenzen hinaus- trugen. Neben seinen tiefgründigen Studien über .die römische Antike sind es vor allem seine Abhandlungen über die Geschichte und Landeskunde Sachsens, die ihm einen großen Verehrerkreis zugesührt haben. Vor allem haben seine „Kursächsischen Streif- zügc" in weilen Kreisen dankbarste Aufnahme gefunden. Lauenstein. Das Schöffengericht Lauenstein hatte am 23. Mai den Reinhard Bruno Laurisch wegen Untreue usw. zu 2V- Jahren Zuchthaus und 1000 >?. /<! Geldstrafe, im Un einbringlichkeitsfalle weitere 6 Monate Zuchthaus verur teilt. Er hat.e die Untreuehandlungen als Angestellter der Landkrankenkasse Lauenstein begangen. Gegen das Urteil legte Laurisch Berufung ein, ebenso die Staatsanwalt schaft. Mit dieser befaßte sich am 26. August die 32. große Strafkammer des Landgerichts Dresden. Das Gericht verwarf beide Berufungen, beließ es bei der Strafe von 2'/- Jahren Zuchthaus und setzte lediglich die Ersatzstrafe für die 1000 M. Geldstrafe auf 4.Monate Zuchthaus herab, die als durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Glashütte. Von einem Schleusendem in der Nähe der Kad- nerschen Drogerie sind noch einige Schutthaufen übrig, die nachts durch Laternen kenntlich gemacht werden. Diese scheinen Mitt woch nachts einen Kraftwagenführer irregesührt zu haben. Er fuhr einen in Straßenmilte stehenden eisernen Laternenständer glatt um. Passanten benachrichtigten die zuständigen Stellen. Glashütte. Wenn auch vorläufig die Stadtrandsiedlung keine Erweiterung erfährt, so findet der Wohnungsmarkt doch auf an dere Weise bald eine geringe Entlastung. Vier Baulustige lassen in Kürze in der Nähe des Rohrwerks-TransformatorS Ein familienhäuser bauen. Dresden. Am 25. August feiert Stadtbaurat i. R. Ge org Fleck seinen 75. Geburtstag. Er war bis 1009 Stadt baurat in Plauen l. B. und hat sich dort vor allem durch zwei Bauwerke einen Namen über die Fachkreise hinaus erworben, den Bau der Syra-Talbrücke und den Bau der Talsperre Bergen. Don 1909 bis 1926 war Fleck Stadtbau rat in Dresden und Mitglied des Rates als Vorstand des Tiefbauamtes und des Vermessungsamtes. Fleck hat sich hier durch Beschreitung neuer Wege im neuzeitlichen Straßenbau besondere Verdienste erworben. Seine sach lichen Leistungen wurden von der Technischen Hochschule Dresden durch seine Ernennung zum Ehrensenator gewür digt. Dresden.DesFührersGlückwunschzum 100. Geburtstag. Der Witwe Leonhardi-Aster in Laubegaft, die m bemerkenswerter Frische das hundertste Lebensjahr vollendete, ging an ihrE Ehrentag ein Glückwunschschreiben des Führers und Reichskanzlers mit eigenhändiger Unter schrift zu. Reichsstatthalter Mutschmann ließ ein Kaffee- j gedeck als Ehrengabe überreichen. Auch die NS-Frauenschaft i brachte ihre Glückwünsche zum Ausdruck, während die Ka- pelle der Arbeitsfront der Hundertjährigen ein Ständchen brachte. Großenhain. Am Mittwochabend fuhr in der Nähe sei nes Wohnortes ein 25 Jahre alter Schmiedegeselle aus Grö ditz mit seinem Motorrad gegen einen Baum. Er hatte ver mutlich bei sehr hoher Geschwindigkeit die Kurve geschnit ten. Der Verunglückte erlitt bei dem Sturz schwere Knochen brüche am rechten Oberarm und Unterschenkel, so daß er Ins Großenhainer Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Londoner Beschlüsse Wie verlautet, ist das britische Kabinett in seiner Son dersitzung, die fünf Stunden in Anspruch nahm, zu folgenden Ergebnissen gekommen: 1. Vas Kabinett billigt in feder Hinsicht die nach dem Abschluß der pariser Dreimächteberatungen abgegebene Erklä rung, daß die britische Regierung mit der französischen Re gierung in ständiger Fühlung und in engster Zusammen- arbeit bleiben wird, und daß die beiden Regierungen bis zur Sitzung des Völkerbundsrates am 4. September sortsahren werden, aus diplomatischem Wege mit der italienischen Re gierung die Möglichkeit einer friedlichen Regelung zu er forschen. 2. Das Kabinett ha» ferner beschlossen, in der im Juli getroffenen Entscheidung, vorläufig die Erteilung von Be willigungen für die Ausfuhr von Waffen nach Italien und Abessinien zu sperren, keine Aenderung eintreten zu lassen. Das bedeutet jedoch, wie verlautet, nicht notwendigerweise die Aufrechterhaltung des Ausfuhrverbots bis zum September. Außenminister Sir Hoare ist mit der ständigen Ueberprüfung dieser Frage betraut worden. Z. Schließlich hat sich das Kabinett aus den Standpunkt gestellt, daß kein Grund für eine Aenderung der bereits bei mehreren Gelegenheiten mitgeteilten Politik der britischen Regierung gegenüber dem Völkerbund und den Genfer Satzungen besteht. In englischen Kreisen werden für die nächsten Tage keine neuen Entwicklungen erwartet, und einstweilen ist auch kein Zeitpunkt für eine weitere Kabinettssitzung angesetzt worden. Die meisten Minister, ebenso Minsterpräsident Baldwin, wer den nunmehr ihre so jäh unterbrochenen Ferien fortsetzen. MacDonald äußerte zu einem Pressevertreter: „Wir sind uns in aller Ruhe und mit kühler Ueberlegung schlüssig ge worden. Wir sind uns sehr klar über das, was getan werden soll." Keine Sperre der Strotze von Gibraltar Das in Spanien umlaufende Gerücht, wonach Groß britannien beabsichtige, die Meerenge von Gibraltar zu schließen, wird von der britischen Admiralität als unrichtig bezeichnet. Der Reuterkorrespondent in Gibraltar hat sich im Kraft» wagen nach Tarifs, dem südlichsten Punkt Europas, be geben, und eine Untersuchung der Gerüchte vom Erscheinen italienischer Seeflugzeuge angestellt. Er meldet, daß in der ganzen Stadt große Ausregung herrsche und viele Gerüchte im Umlauf seien, aber von Seeslugzeugen sei nichts zu ent decken. Die spanische Regierung stelle gleichfalls ihre An wesenheit in Abrede Als Grund für die umfangreichen spanischen Truppen bewegungen teil» der Korrespondent mit, daß Spanien ent schlossen sei. die Meerenge von Gibraltar so sorgfältig wie i möglich zu bewachen. Andererseits äußerte der' spanische Kriegsminister Gil j R o b l e s sich dahin, daß kein Anlaß zur Besorgnis bestünde j und daß die Gerüchte, wonach die Truppenbewegungen mit i dem italienisch-abessinischen Konflikt in Zusammenhang ae- j bracht werden, haltlos seien. „kimale d' NM" WM die „FemMIM-MMisttt" iii EWO Rom, 22. August. Nach dem Appell an verständnisvolle englische Kreise, über den am Mittwoch berichtet wurde, zieht „Giornale d' Italia" am Donnerstag in einem Leit artikel scharf gegen die pazifistischen und Völkerbundskreise Englands ins Feld, die mit dem Doppelnamen „Feuerwehr- i leute-Brandstifter" bezeichnet werden. Um das kleine Feuer i eines Kolonialkrieges im wildesten Afrika zu löschen, zöger ten diese Kreise nicht, Zündstoff für den Ausbruch einer un geheuren Feuersbrunst in der ganzen Welt anzusammeln, j Menn schon in der Aufhebung des Waffenausfuhrverbotes i nach Abessinien eine schwere Vertragsverletzung erblickt ! werden müsse, so würden, sagt das Blatt offen, Sanktionen i Krieg bedeuten. Die flammenden englischen Verfechter des ' Sanktionsgedankens arbeiteten daher unmittelbar für den i Krieg, und zwar einen Krieg, der von Afrika nach Europa ! und von dort in alle Teile der Welt getragen würde. Ein- " Lhemnitz. Mutter und Kind gasoergiftet. In Röhrsdorf wurde eine junge Frau, die vor einiger Zeit aus einer Klinik entlassen worden war, gasoergiftet aufge funden; auch ihr Kind war gasoergiftet. Während das Kind ins Leben zurückgerusen werden konnte, war dies bei der Mutter nicht möglich. Was die Frau zu diesem Schritt getrieben hat, ist nicht bekannt. Lhemnitz. „Pranger" für Beamte, die bei Juden kauften. In der Dienstbesprechung des Bür germeisters Dr. Härtwig mit den Stadträten wurde u. a. davon Kenntnis genommen, daß vom Städtischen Personal amt ein „Pranger" errichtet werden soll, auf dem diejenigen städtischen Beschäftigten namhaft gemacht werden sollen, die in jüdischen Kaufhäusern Waren gekauft haben; ferner erklärte man sich damit einverstanden, daß künftig auch in den städtischen Sommerbädern Juden nicht mehr zugelassen werden. Oelsnih i. E. Neuer Kreishandwerksmei ster. Bäckermeister Kurt Kröher ist von der Handwerks kammer Chemnitz zum Kreishandwerksmeister für den Be zirk der Amtshauptmannschaft Stollberg bestellt worden. Annaberg. Rauschgiftschmuggler gefaßt. Der Kriminalabteilung ist es in Zusammenarbeit mit der Landgendarmerie und den Zollbebörden gelungen, hier und in böhmischen Grenzorten zehn Personen zu ermitteln, die seit einem Jahr Arzneimittel schmuggelten. Ein hiesiger Einwohner hatte sich unter falschen Angaben derartige Arz neimittel, die im freien Handel hier nicht zu erlangen sind, zu beschaffen gewußt. Unter Veränderung der Verpackung wurden die Waren als Rauschgift weiterverschoben. Es konnten ein ziemlich hoher Geldbetrag und eine arößere Menge solcher Arzneimittel sichergestellt werden. Sebnitz. Warnungszeichen nicht beachtet. Als an einem unbewachten Bahnübergang unweit des Grenzbahnhofes Niedereinsiedel die Landwirtin Anna Lumpe mit ihrem Gespann die Gleise überqueren wollte, wurde der unbeladene Leiterwagen von einem Zug erfaßt. Die Landwirtin wurde von ihrem Geschirr geschleudert und erlitt schwere Verletzungen. Man brachte sie in das Kran kenhaus Nixdorf. Die Landwirtin will das Pfeifsignal bezw. das Herannahen des Zuges nicht wahrgenommen haben. Taubenheim a. d. Spree. Ein Todesopfer. Das Verkehrsunalück am „Grünen Baum" forderte ein Todes opfer. Die Kellnerin Morauk, die auf dem Kraftrad mitge fahren war und einen schweren Schäoelbruch erlitten haste, ist gestorben. Kommunisten in Kalifornien geteert und gefedert In Santa Rosa (Kalifornien) führte eine etwa oreiyun- derlköpsige maskierte Volksmenge nachts ein großes kes- eltreiben gegen kommunistische Hetzer durch, die versucht hatten, unter den Hopfenpflückern Unruhe zu stiften. Zwei Kommunisten wurden geleert und gefedert und drei gründlich verprügelt. Liner oer später geteerten Kommunisten wurde durch Tränengas aus seinem Farm haus herausgetriebcn, nachdem er der Volksmenge eine Zeit lang durch Schüsse aus seiner Schrotflinte widerstand ge leistet hatte. Die geleerten Kommunisten mußten an der Spitze eines Zuges von etwa fünfzig kraftwagen unter dem hohngelächter der Bevölkerung durch die Straßen ziehen und wurden gezwungen, die amerikanische Flagge zu küssen. Lhemnitz. Am Mittwoch nachmittag wurde im Flußbett der Lhemnitz in Furth von Schulknaben ein Menschen schädel gefunden und der Polizei übergeben. Zur Beruhi gung der Bevölkerung teilt das Polizeipräsidium mit, daß ein Verbrechen nicht vorliegen dürfte. Offenbar ist dieser Schädel während des letzten Hochwassers am Fundorte an geschwemmt worden. Plauen. Der in einem hiesigen Fabrikbetrieb als Färber on- gcstcllte 27 jährige Alfred Hagenauer von hier geriet amDonners- lagvormitlag aus bisher noch nicht einwandfrei festgestellker Ur sache in die Stoffärbemaschine. Er wurde von einer Walze er faßt und mehrmals heftig herumgeschleuderk. Mit schweren Arm- und Beinbrüchen wurde der Verunglückte, den Las Färbetuch vollständig eingcwickelt halte, mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Krankenhaus geschafft. s - < i MlktMhnsW des MchMttlldieW Ausgabeort Dresden Schwache Winde aus östlichen Nichtungen. Trocken, heiter, sehr warm.