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eiheritz-Zeilung Tageszeilung unö Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. A 101. Jahrgang , Montag, am 5. August 1935 Nr. 180 Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blakt enthält Lie amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des Skadkaks und des Finanzamts Dippoldiswalde - Bezuaiprels: Für einen Monat 2.— - - mit Zutraaen: einzeln« Nummer 1v - - :: Eemeinüe-Verbands-Girokonto Nr. L V - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breit« - Millimeterzeile 6 im Textkeil dl« l» i Millimeter breite Millimeterzell« 18 - Anzeigenschluß: 1ü Uhr vormittags. f Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gülttz LüLü?Ä?Sk-!Ur iitteii ick rlliMmWait Rs! ntag im größten Teile des Sachsenlandes, hatte zwar S i s / i Dippoldiswalde. Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Gaulag in Essen »2 Sonntag „ „ . , „ noch kein ausgesprochenes Hundstagswetter, doch war es wieder wärmer als an den vorhergegangenen Tagen, auch Schmiedeberg. Die Arnoldschen Tischlerwerkstätten können in diesem Jahre auf ein 50 jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß hat der Inhaber, Alfred Arnold, eine Jubiläumsausstellung seiner Erzeugnisse veranstaltet. 3m Schau fenster sind Bilder vom Begründer, Julius Arnold, vom alten Arnoldschen Hause vor dem Brande und von der alten Altenbergerstraße im Jahre 1885 ausgestellt. Allenberg'. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten wurde die Hauptsatzung der Vergstadt Altenberg beraten und beschlossen. Sie sieht die Beibehaltung der berufsmäßigen Bürgermeisterstelle vor. Nach Z l wird er hauptamtlich an- gestellt. Ihm stehen ein Beigeordneter, ein Siadtrat und vier Ratsherren zur Seite. Beiräte werden für fünf Verwaltungs- zweige bestellt, darunter ein solcher in Angelegenheiten des Fremdenverkehrs. Nach 8 5 tragen Bürgermeister, Beigeord neter und Stadtrat bei feierlichen Anlässen ein noch festzu legendes Amtszeichen. — Beschlossen wurde in jener Sitzung noch der Ankauf verschiedener Räumrichgrundstücke am Galgen teich zu Ausforstungszwecken lind die Einstellung einer NS- Schwester als Gemeindekrankenschwester für den Bezirk der Stadt Altenberg und die Gemeinden Hirschsprung, Georgen feld und Zinnwald für notwendig erachtet. MstMlWWdtt Rei-zMttndieMtt Ausgabeort Dresden Schwach windig, heiter, trocken. Temperaturen über 25 Grad. Mit einer gewaltigen Kundgebung^sämtlicher Gliederun gen der NSDAP, und zugleich mit dem größten SA.-Auf- marsch, den Westdeutschland wohl je sah, erlebte der Gau tag des Gaues Essen und die Zehnjahr-Feier der national sozialistischen Bewegung im Ruhrgebiet ihren Höhepunkt. Mann an Mann füllten die braunen Kolonnen das weite Feld und mit ihnen zusammen die Organisationen des Staa tes, Polizei und Landespolizei. Gauleiter Terboven leitete mit kurzen Worten dis Kundgebung ein. Mit bewegten Worten gab sodann Stabs chef Lutze seiner Freude darüber Ausdruck, an diesem Ehrentage unter seinen alten Kampfgefährten sein zu kön nen, und erinnerte an die Zeit des gemeinsamen Kampfes im Ruhrgebiet gegen Klassenkampf und Standesdünkel, gegen Marxismus und Bolschewismus, gegen Spießertum und Reaktion. Stabschef Lutze wandte sich scharf gegen die politisierende Geistlichkeit und betonte, daß nach dem Willen des Führers einzig und allein die nationalsozialistische Be wegung die Politik mache. Wir könnten niemals aus zwei Dinge verzichten, nämlich innenpolitisch auf den Totalitüts- anspruch der Bewegung und außenpolitisch auf die Ehre des deutschen Volkes. Diese beiden Dinge würden bis zum letz ten Atemzug verteidigt. Reichsminister Or. GoebbeSs ergriff sodanrl das Wort zu einer großen Rede. Gerade bei dieser ersten Großkundgebung der Partei nach der politi schen Sommerpause, so sagte der Minister, solle das Be kenntnis abgelegt werden: Mr sind uns klar über unsere eigene Kraft, aber wir kennen auch unsre Feinde; und sie sollen davon überzeugt sein: Wo sie uns entgegentreten, werden wir sie in den Staub werfen! Sie irren, wenn sie glauben, daß unsere Langmut Schwäche sei. (Stürmischer Beifall.) Nach alten gewohnten Methoden hat eine gewisse Aus landspresse auch in diesem Monat wieder aus den Gesun dungserscheinungen des deutschen öffentlichen Lebens eine Krise zu machen versucht. Jedesmal bemerkt das Ausland bei uns eine K^lse. wenn wir in Deutschland aufräumen. Und besonders dann, wenn wir uns unterstehen, dabei auch einmal einen Juden anzufassen. Wie notwendig das war, mag man daran er- kennenr daß das Judentum ex wagte, in der Reichshaupl- stavt offen gegen einen ihnen unangenehmen Film zu pro testieren. Da allerdings ist der Augenblick gekommen, irr dem wir sagen: Bis hierher und nicht weitert Wenn wir daraus Konsequenzen in mancherlei Hinsicht zie hen, so ist das ausschließlich unsere Sache. Nicht die Auslandspreise sondern w i r r e g i e r e n i n Deutschland! (Stürmischer Beifall.) Nicht der Staat ist gefährdet, sondern die kleine Clique, die ihn zu sabotieren versucht. Wir haben uns nie in lautem Pathos zu Bewe gung und Führer bekannt, sondern wir haben für Bewe gung und Führer gekämpft. Wir dulden es aber nicht, daß die Geschickten sich in die vordere Reihe drängen und die alten Kämpfer in den Hintergrund geschoben werden. , Im übrigen überschätze man diese kleinen Gruppen nicht. Wir brauchten nur einen Teil unserer Macht anzusetzen, und sie kröchen wieder wie im Februar und März 1933 in ihre Mauselöcher zurück. Partei, Armee und Staat bilden einen harten festen Granitblock, und „mn kann sich an diesem Granitblock höchstens die Zähne ausbeißen. Was das Judenproblem anlangt, so möchte ich in aller- Oeffentlichkeit fragen: Wer hat provoziert? Die Juden oder wir? Wer hat mit einer wahren Schafsgeduld über zwei: Jahre lang diesem aufreizenden Treiben zugeichaut? Das Judentum hat sich in Deutschland den Geietzen des Gast- volkes unterzuordnen. Wir haben ihm eine Chance gegeben. Wenn es diese Chance mißbraucht, darf es sich nicht über die Folgen beklagen. Wir kennen die Juden, wir haben sie als Kommunisten, als Sozialdemokraten, als Schakale des Wirtschaftslebens kennengelernt. Wir werden nicht müde werden, das deutsche Volk über die Gefährlichkeit dieser internationalen Rasse auszuklären. Eheschließungen zwischen Deutschen und Juden werden in Zukunst nicht mehr geduldet. (Stürmischer Beifall.) Wir lassen es nicht zu, daß die Rassenveroerbnis sich auch in den zukünftigen Geschlechtern forlseht. Auf die Frage der Konfessionen eingehend, er klärte Dr. Goebbels: Die Nationalsozialistische Bewegung steht und bleibt stehen auf dem Boden eines positiven Christentums. Wir wünschen und verlangen aber, daß genau so, wie wir religiös positiv christlich sind, die Kirchen politisch positiv nationalsozialistisch sein müssen. Ein Lippenbekenntnis kann nicht genügen, wir wollen ein Bekenntnis der Tat. Daß in Deutschland überhaupt noch Kirchen stehen, ist der Tatsache zu verdanken, daß wir Glashütte, Die mit aller Zähigkeit auch im Wirtschaftsgebiet Glashütte geführte Arbeiksschlacht hat zu den besten Erfoigcn ge führt. Die Beschäftigung in der Uhren-, Mejall- und Pappen- oranche weist einen sehr günstigen Stand auf. Die Zahl der im Jahre 1933 noch vorhandenen 45Ü Arbeitslosen konnte auf 70 hsrabgedrückt werden. Diese außerordentlich gebesserte Wirtschafts lage war der Werbung von Mitgliedern für die NSWolkswohl- sahrt zum Vorteil. Innerhalb Jahresfrist haben reichlich 200 weitere Volksgenossen hier ihre Mitgliedschaft ausgenommen. Heute gehören unserer Ortsgruppe reichlich 300 Mitglieder an. der Linie Schmiedeberg-Rehefeld zusammen. Der Fahrer des Hanomag halte den Bus kommen sehen und gebremst, doch wurde nur ein Rad gebremst und dadurch der Wagen herumgeschleuderL und gegen den Bus geworfen. Der Postbus stand sofort, sonst wäre das Unglück noch größer geworden. Die im Autobus sitzenden Personen wurden infolge des scharfen Bremsens -urcheinan-er- geworfen, eine Frau auch am Knie leicht verletzt. Der Hanomag fahrer blieb unverletzt, sein Sohn erlitt Schnittwunden. Der Kleina Wagen wurde arg beschädigt und mußte abgeschleppt werden. Freiberg. Die Große Strafkammer des Landgerichts Freiberg verurteilte den 51 Jahre alten Max Petzold aus Riechberg wegen schwerer Amtsunterschlagung zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechksverlust. Petzold war von Januar 1931 bis August 1933 Bürgermeister der Gemeinde Riechberg. In dieser Zeit hat er die Gemeinde um über 1600^.« geschädigt und das Geld für sich verbraucht. Zur Verdeckung seiner Unterschlagungen hak er un richtige Eintragungen in die Kassenbücher gemacht. Königstein. In Weißig wurde am Sonnabend ein neunjähriges Mädchen, das mit seinen Ellern in der Sommerfrische weilt, von dem Hofhund eines Bauerngutes schwer verletzt. Das Mädchen war in Begleitung eines größeren Mädchens in das Anwesen ge kommen und hatte gefragt, ob der Hund gefährlich fei. Das ältere Mädchen verneinte dies und streichelte den angeblich harmlosen Hundi Dieser stürzte sich darauf auf das andere Mädchen und brachte ihm schwere Bißwunden am Kopfe und an der Schulter bei. Das Kind mußte sofort dem Königsteiner Krankenhaus zu- gesührt werden. Ebersbach. Vor etwa 1'/- Jahren hatten sich am hiesigen Kleinen Wiesenleich BIsamralken eingenistet und ihr Zerslörungs- werk begonnen. Der sofort aufgenommene energische Kamps gegen diese schädlichen Nager hat dazu geführt, daß die Tiere an dem genannten Teiche jetzt vollständig ausgerottet sind. Der städtische Forstaufseher Grüllich hat im Laufe der Zeit 42 Bisamratten erlegt. schöner als an den beiden letzten Sonntagen. Die Talsperre, deren Spiegel jetzt aber infolge des geringen Zulaufs rasch absinkk, so daß man unterhalb der Vorsperre schon wieder das alte Weißerih-Flußbetk sieht, war stark besucht. In beiden Strandbädern herrschte Hochbetrieb, auf dem Wasser fuhren unzählige Segel-, Ruder- und Paddelboote. Außer ordentlich stark belegt von Kraftfahrzeugen war aber auch die Reichsstraße Dresden—Zinnwald. Hier jagte bald wie zu Winkerspork-Zeiten ein Wagen nach dem andern ins Ge birge und am Abend wieder heimwärts. Dazu sehr viele Krafkradfahrer und Radfahrer. Letztere und auch die Fuß gänger können sich noch gar nicht daran gewöhnen, daß auf den Straßen niemand ein Vorrecht, jeder Verkehrs teilnehmer auf den andern Rücksicht zu nehmen hat. Wie oft muh man beobachten, daß drei, ja vier Radfahrer neben einander fahren und nicht die geringste Miene machen, hintereinander zu fahren, wenn andere Straßenbenutzer, auch Fußgänger, entgegenkommen. Und letztere wieder kommen Papa, Mama, der Erbprinz in der Mitte, links noch ein größeres Schulmädchen, das die Jüngste im Sport wagen fährt, einträchtig in einer Reihe anmarschiert. So wird bald mehr als die halbe Straße eingenommen. In welche Gefahr begibt sich da ein Radfahrer, der diese Gruppe überholen will, wenn ihm ein anderes Fahrzeug entgegenkommt. Darum mehr Rücksicht auf andere, auch von den Kraftfahrern, die ihrerseits auf schmäleren und mit Fuß gängern und Radfahrern belebten Straßen nicht in 80 und 90er Tempo vorbeisausen und dabei schließlich noch ihre grelle Hupe ertönen lassen sollen, daß jeder Ueberholte angst voll zusammenfährt. Dippoldiswalde. Der Haus- und Grundbesitzer- Verein Dippoldiswalde u. U. hielt am vergangenen Sonn abend im Frcmdenhof „Roter Hirsch" eine Mitglieder versammlung ab. Der Vereinsführer, Kommissar i. R. Burk hardt, gab eingangs bekannt, daß die Milgliederzahl gegenwärtig 115 beträgt. Ein Mitglied hat sich dieser Tage wegen wirtschaft licher Verhältnisse abgemeldet; es soll in Zukunft als steuerfreies Mitglied geführt werden. Zwei langjährige Mitglieder sind seit der letzten Versammlung in dir Ewigkeit aogerufen worden, Kauf mann Herm. Anders und Fabrikant Paul Dersch. Man ehrt sie durch Erheben von den Plätzen. Mikgekeilk wurde weiter, daß eine Mielsleigerung vorzunehmen dem Hauswart nicht ohne weiteres gestattet ist, in wirtschaftlichen Zwangslagen ist es jedoch möglich. Eingegangen waren verschiedene Rundschreiben des Zentralver- bandes, so Plakate betr., die Arbeitsschlacht des Hausbesitzes, frei willige Zinssenkung bei Versicherungen (Herabsehen des Zinsfußes aus 5 ?L), Entrümpelung von Hausböden (vor allem Papier, Stroh, und so weiter, in Speisehäusern usw., von Böden zu räumen), bevorzugte Behandlung der Kriegsopfer in Mieten usw., Haus- zinssteuersenkung, — Gulhabenbescheinigung, Umsatzsteuerbefreiung von Mieten und Pachtgeldern, in eingerichteten Wohnungen (je doch mit verschiedenen Ausnahmen), Ersuchen des Preiskommissars, unberechtigte Mietvreiserhöhungen zu verhindern, um eine Wiedereinführung der Awangsbewirlschaftung auszuschließen, sowie Mietpreisüberwachung. Abstandssummen zu bieten oder an zunehmen ist untersagt. Der Landesverband hatte Rundschreiben geschickt, betr. Mietausgleichstellen (hier hat sie noch nicht zu tagen brauchen, in Schmiedeberg soll schnellstens «ine solche Miekaus- glelchskell« berufen werden). Versprechen vor der Mietausgleich- stelle müssen gehalten werden, über solche Versprechen ist eine Riederschrist abzufass«n. Die Rechtsauskunftsstelle des Verbandes gibt in Zukunft nur noch Auskünfte, wenn die Mitgliedschaft zum Verband« nachgewiesen wird. Für Bäckereien und Konditoreien ist auch hier ein« Schlichtungsstelle gegründet worden, in die Kaufmann' Mehner—Dippoldiswalde und Ehrhardt—Glashütte be rufen wurden. — Ueber die Landesversammlung in Meißen be richtete lehr eingehend -er Vereinsführer, der dorthin abgeordnet war. Ueber die Tagung selbst haben wir seinerzeit geschrieben, der Jahresbericht wird auch in der Hausbesitzer-Zeitung abaedruckt werden. Der Vereinsführer gab dann noch Bericht über den mit der Tagung zusammenhängenden Kommers, Besichtigung der Manufaktur und der Kundgebung. Die dort gehaltenen Ansprachen sind bereits in -er Hausbesitzer-Zeitung abgedruckt worden. Unter Verschiedenes wurde die Frage aufgeworfen, eine Besichtigungs fahrt nach einer Siedlung zu unternehmen. Anderseits stehk das 25 jährige Bestehen deS OrtsvereinS bevor (10.9.). Der Beirat wurde beauftragt, über diese Angelegenheit Beschlüsse zu fassen. Er wird dann das Nötige veranlassen. Glashütte. Kirchendach und Auhenfronten unseres Gottes hauses werden gegenwärtig einer Erneuerung unterzogen. Das ge samte Dach, -aS schon lange reparaturbedürftig ist, soll mit. Schiefer neu gedeckt werden: Vorerst ist man damit beschäftigt,' , . . , , den Putz, sow«st «r bis fetzt noch -er Witterung stand gehalten ' Rehefeld. Einen Auto-Zusammenstoß, glücklicherweise ohne hat, völlig zu beseitigen — wenigstens an Vorder- und Giebel- größeren Personenschaden gab «S gestern vormittag auf der selten. Die freigemachten Steinmauern sollen dann nicht wieder ! Staatsstraße nach Rehefeld zwischen dem Wartehäuschen am neu verputzt, sondern nur ausgefugt werden, wie es vor zwei Wege nach Schönfeld (auf der Höhe hinter der Brauerei Ober- Jahren schon an einem Teil der nordöstlichen Glebelfront, wo das l pöbel) und der Zwergbau-«. Ein Hanomag au» Forst 1N der LaLfitz Ehrenmal seinen Platz gefunden hat, vorgenommen worden ist. stieß mit dem gegen 11 Uhr in Schmiedeberg fälligen Pofi-Aul-bus